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Vulkanisiervorrichtung zum Erneuern der Lauffläche von Kautschukluftreifen
o. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zur Erneuerung der Laufflächen
von Reifenmänteln durch Aufvulkanisierung eines =vulkanisierten Kautschukstreifens.
Es sind Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei welchen der Reifenmantel axial zwischen
zwei parallelen, gegeneinander ein- und feststellbaren Preßplatten, radial durch
einen Formring gehalten wird, der zusammen mit der Umfangsfläche des Mantels die
Vulkanisierform für die Lauffläche des Mantels bildet.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vulkanisiervorrichtung kennzeichnet
sich im wesentlichen dadurch, daß der Formring, dessen axiale Breite geringer ist
als die größte Breite des zu vulkanisierenden Reifenmantels, beim Aüfvulkanisieren
des zu erneuernden Laufstreifens durch mehrere über seinen Umfang verteilte Klemmen,
die in axialer Richtung gegeneinander und in der Höhe verstellbar sind, in waagerechter
Lage mit Abstand von beiden Preßplatten frei schwebend gehalten wird. Dadurch wird
es möglich, bei einfachster Handhabungsweise die Vulkanisiervorrichtung Reifenmänteln
von innerhalb gewisser Grenzen beliebiger Größe und beliebigen Querschnitts schnell
anpassen zu können.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen Fig, i eine Seitenansicht der vollständigen
Vulkanisiervorrichtung, wobei einzelne Teile weggebrochen gedacht sind, Fig.2 eine
Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung, Fig. 3 einen Querschnitt gemäß der Linie
3-3 der Fig. 2, Fig. 4 einen Querschnitt durch die ganze Vorrichtung gemäß der Linie
3-3 der Fig. 2, wobei einzelne Teile weggebrochen gedacht sind, Fig. 5 eine der
Fig. q. entsprechende Ansicht, welche die Vorrichtung in Anwendung auf einen Reifen
zeigt, der erheblich geringere Umfangs- und Querschnittsabmessungen hat als der
in Fig. q. veranschaulichte.
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In den Zeichnungen ist von den Teilen des darin veranschaulichten
Reifens die Lauffläche mit a, der innere Schlauch mit b und die auf die Lauffläche
aufzubringende Kautschukschicht mit c bezeichnet. Der Reifen ist als auf einer abnehmbaren
Felge d aufgebracht dargestellt.
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Von den Teilen der Vulkanisiervorrichtung bezeichnet 6 die ringförmige
Form, die von einer Dampfrohrschlange 7 umgeben ist, die in Verbindung mit einer
Dampfquelle steht. Die ringförmige Form erhält vorteilhaft einen geringeren Durchmesser,
als der normale Durchmesser des Reifenmantels beträgt, und der Reifenmantel mit
dem auf seinem abgenutzten Kranz aufgebrachten unvulkanisierten Kautschuklaufstreifen
c kann leicht dadurch in die Form eingeführt werden, daß man die Flanschen oder
Seiten des Reifens auf ein genügendes Maß seitlich spreizt, um den radialen Durchmesser
des
Reifenmantels so zu verringern, daß er leicht |
in die ringförmige Form eingebracht werden |
kann. Der auf die Felge d in der in de |
Zeichnungen veranschaulichten Weise auf |
brachte Reifenmantel wird zusammen |
dem unvulkanisierten Kautschukstreifen |
der aufgebrachten ringförmigen Form zwl |
schen ein Paar Preßplatten 8 und 9 gebracht, die beide eine ringförmige Gestalt
haben und waagerecht angeordnet sind, so daß die untere Preßplatte 8 als Tisch dient.
Die untere Preßplatte 8 wird durch Beine io gestützt. Bei dieser Anordnung wird
der Reifen zunächst auf die untere Preßplatte 8 gelegt, worauf die obere Preßplatte
9 auf die obere Seite des Reifens aufgebracht wird.
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Als Begrenzungsmittel zur Verhinderung des Spreizens der Preßplatten
sind mehrere Klemmbügel dargestellt, die an ihren unteren Enden an Lappen 12 auf
der Unterseite der Platte 8 angelenkt und am oberen Ende mit Stellschrauben 13 versehen
sind, die mit der oberen Seite der Oberplatte 9 in Eingriff treten. Der Bequemlichkeit
halber sind die Bügel i i so angeordnet, daß sie durch die großen Öffnungen in den
ringförmigen Preßplatten 8 und 9 hindurchragen.
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Zur Verhinderung der seitlichen Verschiebung der Ringform 6 während
des Vulkanisierens sind Verankerungsv orrichtungen vorgesehen. Diese Vorrichtungen,
von denen drei dargestellt sind, werden zweckmäßig wie folgt ausgebildet und angeordnet:
An den . Beinen io sind starke Arme 1.4 drehbar gelagert, durch deren äußere Enden
senkrechte Halter 15 gehen. Diese Halter sind ferner in der Drehrichtung einstellbar
und sind so angeordnet, daß sie in den gewünschten Einstellagen beispielsweise durch
Stellschrauben 16 festgeklemmt werden können. An den oberen Enden der Halter 15
sind Klemmen 17 befestigt und an dem mittleren Teil der Halter 15 sind mit ihnen
zusammenwirkende untere Klemmen 18 verschiebbar angeordnet. Die letzteren können
durch Stellschrauben i9 an dem Halter 15 festgeklemmt werden. Die Klemmen halten
also den Formring 6 in frei schwebender Lage zwischen den Platten 8 und 9.
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Die Art der Benutzung der Vorrichtung ist folgende: Der unvulkanisierte
Kautschukstreifen c wird zunächst auf die vorbereitete Lauffläche des Reifenmantels
aufgebracht. Dann wird der Reifen durch seitliches Ausdehnen seiner Wülste und Seitenwände
in der Richtung seines Durchmessers zusammengezogen, so daß er in die verhältnismäßig
kleine ringförmige Form 6 eingesetzt werden kann. Nun gibt man die Reifenwülste
wieder frei, so daß der Reifenmantel sich in der Umfangsrichtung
ausdehnen und in Eingriff mit der Form tre- |
ten kann. Darauf werden die Reifenwülste |
in die Radfelge d eingebracht. Der Reifen |
Nird dann auf die untere Preßplatte 8 gelegt |
`d die obere Preßplatte 9 wird oben auf den |
ifenmantel aufgebracht. Der innere |
'schlauch des Reifens wird vor der Anbrin- |
gung des Reifenmantels an der Felge in den Mantel gebracht; er wird -wie bekannt
-aufgeblasen, nachdem der Reifen auf die Radfelge gebracht ist und bevor er zwischen
die Preßplatten gelegt wird. Nachdem die obere Platte auf den Mantel gelegt ist,
werden die Bügel i i in der in den Fig. 1, 4. und 5 veranschaulichten Weise angebracht,
so daß die Seiten des Reifenmantels gegen Spreizwirkung gehalten werden. Dann wird
der Reifenmantel weiter mit Luft aufgepumpt, so ,daß ein innerer Druck von etwa
7 Atm., je nach der Größe des Reifens, erreicht wird. Dieser Druck hat zur Folge,
daß der Laufteil des Reifens sich radial ausdehnt und den aufgebrachten unv ulkanisierten
Laufstreifenkautschpk in vollständige Berührung mit den Höhlungen der Kanäle der
ringförmigen Form bringt. Dabei wird der aufgebrachte unvulkanisierte Laufstreifenkautschulz
unter für die Vulkanisierung genügendem Druck gehalten.
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Es ist wichtig, daß die Druckplatten 8 und 9 mit den gegenüberliegenden
Seiten des Reifenmantels in Eingriff treten, während die Reifenwülste durch die
Radfelge an einer Bewegung gehindert werden, so daß lediglich dem Laufteil des Reifens
eine freie Auswärtsbewegung unter der Wirkung der Druckluft ermöglicht wird. Wenn
die Preßplatten mit dem Reifen in Eingriff treten, sollen sie einerseits den von
den Seitenwänden des Reifens übermäßigen inneren Druck während der Vulkanisierung
fernhalten, außerdem den Reifen gegen Verschiebungsbewegungen halten sowie ein Widerlager
für die Formverankerungsvorrichtungen schaffen; schließlich sollen sie die Möglichkeit
des Laufteils des Reifens, sich nach außen auszudehnen, durch Beschränkung der seitlichen
Ausdehnung der Seitenwandteile des Reifens begünstigen.
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In der Praxis hat sich nämlich gezeigt, daß durch die beim Vulkanisieren
des Laufstreifenkautschuks aufgewandte Wärme der letztere so flüssig wird, daß die
Form seitlich in -bezug auf die Preßplatten sich verschieben oder, mit anderen Worten,
nicht die richtige Lage in bezug auf den Laufteil des Reifenmantels bewahren würde,
wenn nicht die Halteklemmen 17, 18 vorgesehen wären. Nachdem die Preßplatten in
der beschriebenen Weise angebracht und befestigt sind, werden die Halteklemmen 17,
18 so eingestellt, daß sie die Ringform zwangsläufig gegen
seitliche
Verschiebungsbewegungen sichern. Sobald dies geschehen ist, läßt man die Vulkanisierungswärme
auf die Form einwirken. Dies geschieht bei der dargestellten Form mit Hilfe von
Dampf, der durch die Schlange 7 geschickt wird.
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Bemerkt sei noch, daß die Klemmen 17, I8 zwecks Anpassung der
Form an Reifen von verschiedenem Durchmesser auch radial in bezug auf die Achse
der Preßplatten eingestellt werden können, indem man den Armen 14 Schwenkbewegungen
-um die Beine io und den Klemmen 17, 18 solche um die senkrechten Halter
15 erteilt.