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Vorrichtung zur Erneuerung der Laufflächen von Luftreifen.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, mittels der Luftreifen mit neuen Laufflächen versehen werden, wobei das Aufvulkanisieren eines Laufflächenstreifens auf den Laufmantel innerhalb einer ringförmigen Form vor sich geht und der Laufmantel zwischen einem Paar von Pressplatten festgeklemmt ist, die an seinen Seitenwänden angreifen.
Die Erfindung bezweckt in der Hauptsache : a) die Herabsetzung der Anzahl der Teile, die für die Erneuerung der Laufflächen von Laufmänteln von erheblich verschiedenem Umfang und Querschnitt erforderlich sind ; b) die Erleichterung und Vereinfachung der Erneuerung der Laufflächen und c) die Verbesserung der Beschaffenheit der mittels der Vorrichtung erzeugten neuen Lauffläche.
Gemäss der Erfindung umfasst die Vorrichtung eine Form, deren Tiefe geringer ist als die Breite des Laufmantels, zwei Pressplatten von solcher Grösse, dass sie an den Seitenwänden von Laufmänteln verschiedenen Durchmessers angreifen können (wodurch die Verwendung eines einzigen Pressplattenpaares für einen Bereich von Ringformen für Laufmäntel verschiedener Grösse ermöglicht wird) und eine Einrichtung, welche die Pressplatten zwecks Ausübung eines Druckes auf die Seitenwände des Mantels zusammenpresst.
Die genannten Pressplatten sind vorzugsweise waagrecht angeordnet, und die untere Pressplatte bildet einen Tisch, auf dem der Reifen liegt.
Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, dass in Verbindung mit einer Ringform (d. i. eine solche, die rundherum am Umfang eines Reifens angreift, dessen Querdurchmesser grösser ist als die Breite der Form) Pressplatten vorgesehen sind,'deren parallele Flächen an den Seiten des Laufmantels angreifen und derart in radialer Richtung der Form verlängert sind, dass sie an den Seiten eines Mantels unabhängig von seinen verschiedenen Umfangsabmessungen an seinem maximalen Querdurchmesser angreifen, wobei selbstverständlich vorausgesetzt ist, dass die maximalen Querdurchmesser der Reifen grösser sind als jener der Form. In Verbindung mit den Pressplatten gelangen Festhalteeinrichtungen. z. B. einstellbare Klammern, zur Anwendung, welche die Platten gegen Trennung unter Wirkung des vom Reifen ausgeübten Druckes festhalten.
Dieselben Pressplatten können zur Erneuerung der Lauf- flächen von Reifen verwendet werden, die erheblich abweichende Abmessungen besitzen und Formen von verschiedenartigster Breite und Umfang erfordern. Eine solche Anordnung gestattet, dass die Pressplatten an den Laufmänteln an ihrem maximalen Querdurchmesser angreifen, u. zw. sowohl im Falle die Formen derart verhältnismässig kleinen Durchmesser besitzen, dass sie zwischen den Pressplatten gelagert sind, als auch im Falle die Formen einen solchen Umfang und Durchmesser aufweisen, dass sie ausserhalb der Pressplatten liegen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Fig. l zeigt in Ansicht die ganze Vorrichtung mit einzelnen weggebrochenen Teilen, Fig. 2 zeigt in Draufsicht einen Teil der Vorrichtung. Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 2, Fig. 4 ist ein Querschnitt
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aufzuvulkanisierende Gummiteil mit c bezeichnet. Der Reifen ist auf einer üblichen, abnehmbaren Felge cl befestigt.
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Die ringförmige Form 6 ist von einer Dampfrohrschlange 7 umgeben, die an eine geeignete Dampflieferstelle angeschlossen ist und zum Beheizen der Form zwecks Vulkanisierens des Laufflächenteils c dient. Die Ringform besitzt vorzugsweise einen kleineren Durchmesser als der normale Durchmesser des Laufmantels. Letzterer kann samt dem neuen, auf dessen abgenutzten Oberflächenteil aufgebrachten Laufflächenteil c leicht in die Form eingeführt werden, indem die Flanschen bzw. Seiten des Reifens in einem solchen Masse gespreizt werden, dass sich der radiale Durchmesser des Reifens so weit verringert, dass er leicht innerhalb der Ringform in Stellung gebracht werden kann.
Der an der Felge befestigte Mantel wird nun samt Laufflächenteil und der auf ihm aufgebrachten
Ringform zwischen ein Paar von Pressplatten 8, 9 gebracht, welche beide vorzugsweise Ringform besitzen und waagrecht angeordnet sind, so dass die untere Pressplatte 8 als Tisch dient. Diese untere Pressplatte 8 wird von geeigneten Säulen oder Füssen 10 getragen. Bei dieser Anordnung wird zuerst der Reifen auf die untere, den Tisch bildende Pressplatte 8 gelegt, worauf die obere Pressplatte 9 über der oberen Seite des Reifens in Stellung gebracht wird.
Als zweckmässige Festhalteeinrichtungen zur Verhinderung des Spreizens der Pressplatten ist eine Anzahl von Klemmbügeln 11 dargestellt, die an ihren unteren Enden an Ansätzen 12 an der Unterseite der Platte 8 angelenkt sind und an ihren oberen Enden Stellschrauben 13 tragen, die an der Oberseite der oberen Platte 9 angreifen. Zweckmässig erstrecken sich die Klammern 11 durch die grossen Öffnungen in den ringförmigen Pressplatten 8, 9 hindurch.
Zur Vermeidung einer seitlichen Verschiebung der Ringform 6 während des Vulkanisierens sind Verankerungseinrichtungen in Anwendung gebracht. Dieselben sind, wie dargestellt, in dreifacher Anzahl vorhanden und vorzugsweise folgendermassen ausgebildet und angeordnet : An den Füssen 10 sind starke Arme 14 angelenkt, durch deren Enden Säulen 15 durchgehen. Diese Säulen 15 können in lotrechter Richtung sowie durch Schwenken verstellt werden und werden an den Armen 14 in der gewünschten Lage durch geeignete Mittel, z. B. Stellschrauben 16, festgeklemmt. An den oberen Enden der Säulen 15 sind Verankerungsfinger bzw. Vorsprünge 17 befestigt, während mit diesen zusammenarbeitende untere Finger an den mittleren Teilen der Säulen 15 verschiebbar gelagert und durch geeignete Mittel, z. B. Stellschrauben 19, festgeklemmt sind.
Die Verwendungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Zunächst wird das Laufflächenmaterial e, d. h. der unvulkanisierte Gummi, auf den gehörig vor- bereiteten Laufflächenteil des Mantels aufgebracht. Sodann wird der Reifen durch seitlichen Zug auf seine Wülste und Seitenwände dem Durchmesser nach zusammengezogen, so dass er in die verhältnismässig kleine Ringform 6 eingeführt werden kann ; hierauf werden die Wülste des Reifens freigegeben, so dass sich der Mantel am Umfang erweitert und in Anlage mit der Form gelangt. Nun werden die Wülste des Reifens in die Felge d eingeführt. Hierauf wird der Reifen auf die untere Pressplatte 8 und die obere Pressplatte 9 auf den Mantel gelegt.
Vor Befestigung der Felge wird der Luftschlauch in den Mantel eingebracht und erforderlichenfalls aufgepumpt, nachdem der Reifen an der Felge befestigt und bevor er zwischen die Pressplatten gebracht wird. Auf jeden Fall werden nach Aufbringen der oberen Platte 9 auf den Mantel die Klammern oder Festhalteeinrichtungen 11-13 aufgebracht, wie in Fig. 1, 4 und 5 ersichtlich, so dass die Seiten des Mantels gegen Spreizwirkung festgehalten werden. Nun wird der Reifen weiter aufgepumpt, so dass ein Innendruek von etwa 7 Atm. entsteht, welcher je nach der Grösse des Reifens auch grösser oder kleiner sein kann.
Dieser angenommene Druck von 7 Atm. bewirkt, dass sich der Laufflächenteil des Reifens am Umfang erweitert und presst den neuen Laufflächengummi auswärts, bringt ihn in vollständige Berührung mit den Höhlungen oder Kanälen der Ringform und hält ihn unter ausreichendem Druck für die Vulkanisierung.
Es ist zu bemerken, dass es von grosser Wichtigkeit ist, dass die Pressplatten an den gegenüberliegenden Seiten-bzw. Aussenteilen des Mantels angreifen, während die Wülste des Reifens an einer Bewegung durch die Felge gehindert werden, so dass bloss der Laufflächenteil des Reifens die Möglichkeit hat, eine Auswärtsbewegung unter der Wirkung des Luftdruckes auszuführen.
Die Pressplatten erfüllen, wenn sie am Reifen angreifen und gegen Spreizwirkung festgehalten werden, verschiedene wichtige Aufgaben, nämlich : a) sie entlasten die Seitenwände des Reifens von übermässigem Innendruck während des Vulkanisierens ; b) sie halten den Reifen gegen Verschiebungen fest und bilden ein Widerlager für die Verankerungeinrichtung für die Form ; c) sie erhöhen die Fähigkeit des Laufflächenteils des Reifens, sich nach aussen auszudehnen, indem sie die seitliche Ausdehnung der Seitenwände des Reifens begrenzen.
Selbst ohne Vorhandensein eines Luftdruckes besteht ein nach aussen wirkender, auf den Lauf- flächenteil ausgeübter Druck, wenn die Seiten des Reifens, nachdem sie abnormal gespreizt wurden, freigegeben werden. Der Luftdruck ist jedoch wünschenswert, damit der Laufflächengummi mit Sicherheit in alle Höhlungen und Kanäle der Ringform gepresst und während des nachfolgenden Erhitzens und Vulkanisierens unter genügendem Druck gehalten wird.
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In der Praxis hat es sich gezeigt, dass der Laufflächengummi, wenn der Laufmantel zwecks
Vulkanisierens dieses Gummis erhitzt wird, so flüssig wird, dass die Form seitlich gegenüber den Pressplatten verschoben wird, d. h. mit andern Worten, dass die Form ihre richtig eingestellte Lage gegenüber dem Laufflächenteil des Mantels nicht beibehält. Daher werden die sogenannten Verankerungseinrichtungen 15, 17 und 18 in Anwendung gebracht. Nachdem die Pressplatten in der beschriebenen Weise aufgebracht und festgelegt werden und bevor die Vulkanisierwärme mittels der Dampfschlange oder sonstiger Mittel zur Wirkung gebracht wird, werden die Verankerungseinlichtungen in Stellung gebracht, wie in den Fig. 1, 3,4 und 5 ersichtlich, so dass sie die Ringform gegen seitliche Verschiebungen zwangläufig festhalten.
Nachdem dies geschehen ist, wird die Vulkanisierwärme auf die Form zur Wirkung gebracht. Diese Wärme wird durch Dampf erzeugt, der durch die Rohrschlange 7 geleitet wird. Die einzelnen Teile der Vorrichtung werden während des Vulkanisierens auf diese Weise in der in der Zeichnung ersichtlichen, eingestellten Lage gehalten.
Aus dem vorstehenden ist ersichtlich, dass dieselben Pressplatten 8, 9 samt ihren zusammenarbeitenden Klammern bzw. Festhalteeinrichtungen und dieselben Verankerungseinrichtungen in Verbindung mit einer überaus grossen Zahl von Ringformen verwendet werden können, die sowohl in der Breite als auch im Durchmesser variieren. Dies ist sowohl vom Standpunkt einer wirtschaftlichen Konstruktion als auch der Leichtigkeit der Betätigung von grosser Wichtigkeit.
Die Art der Einstellung der Verankerungseinrichtungen für Formen von verschiedener Breite wurde bereits beschrieben. Diese Anker können selbstverständlich radial zur Achse der Pressplatten zwecks Eingriffes mit Formen verschiedenen Durchmessers verstellt werden, u. zw. durch Verdrehung der Arme 14 um die Füsse 10 sowie der Finger 17, 18 um die lotrechten Säulen 15 (Fig. 2,4 und 5).
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Erneuerung der Laufflächen von Luftreifen mit einer Ringform, deren Tiefe geringer ist als die Breite des mit der Lauffläche zu versehenen Laufmantels, und zwei an den Seitenwänden des Laufmantels während der Vulkanisierung angreifenden Pressplatten, dadurch gekennzeichnet, dass die Pressplatten solche Grösse besitzen, dass Luftreifen und Formen verschiedenen Durchmessers zwischen einem einzigen Pressplattenpaar untergebracht werden können sowie dass einstellbare Verankerungseinrichtungen für die Form vorgesehen sind, die ungeachtet der veränderlichen Grössen der verwendeten Form ein Verlagern der Form aus ihrer richtigen Lage am Laufmantel verhindern, während der Gummi sich in angenähert flüssigem Zustand befindet und zum Tragen der Form während des Vulkanisiervorganges unfähig ist.