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Verfahren und Presse zum Bombieren und Vulkanisieren von Luftreifen
Die Erfindung betrifft eine Presse und ein Verfahren zum Bombieren und; Vulkanisieren
von Luftreifen, insbesondere eines auf einer Falttrommel als Flachband hergestellten
Reifenrohlings. Die Presse gemäß der Erfindung nimmt den Reifenrohling in seiner
ursprünglichen Form als Flachband auf, verleiht ihm die gewünschte Form zunächst
dadurch, daß sie seine Wülste aufeinander zu bewegt, verwendet einen Einsatz oder
ein Gehäuse, um die Innenseite des Reifenrohlings gegen das Vulkanisiermittel, wie
z. B. Dampf oder heißes Wasser, abzuschließen, und bringt danach den Reifen durch
Vulkanisieren in die gewünschte Endform.
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Seit einigen Jahren ist es bei der Herstellung der meisten Luftreifen
üblich, den Reifenrohling als Flachband: auf einer Falttrommel herzustellen, wobei
sich der verstärkte Wulst des Reifens an den beiden Seiten des Bandes befindet.
Das Flachband wird dann durch Falten der Trommel von dieser entfernt. Zur Zeit sind-
verschiedene Maschinen zum Bombieren eines Flachbandes in Gebrauch, die die Wülste
aufeinander zu und den Laufflächenteil nach außen in die für die Aufnahme des anschließend
mechanisch eingeführten Heizschlauchs geeignete Form pressen. Das Vulkanisieren
geschieht danach durch Einbringen des mit einem Heizschlauch versehenen Reifenrohlings
in eine auf geeignete Temperatur gebrachte Form und durch Aufrechterhalten eines
Druckes in dem Heizschlauch, z. B, mittels Dampfs oder heißen Wassers.
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Es sind schon früher Versuche auf diesem Gebiet angestellt worden,
die darauf abzielten, eine einzige Maschine zu schaffen, die nacheinander die beiden
zuletzt aufgezählten Schritte durchzuführen vermag,
nämlich das
Bombieren des Flachbandes und anschließend daran das Vulkanisieren. Aus verschiedenen
Gründen ist bisher noch keine von diesen Maschinen von der Industrie allgemein angenommen
worden, weil die Pressen eine Reihe von Mängeln aufweisen, die ihre allgemeine Aufnahme
in der Industrie verhinderte. Beispielsweise ist es bei den bekannten Pressen schwierig.,
eine sichere und schnelle Bedienung und Arbeitsweise der Maschine und insbesondere
ein sicheres und. leichtes Laden und Entladen der Presse zu erzielen.
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Bei dem Verfahren und der Presse gemäß der Erfindung werden die Mängel
der bisherigen Verfahren und- Konstruktionen beseitigt. Bei der erfindungsgemäßen
Presse wird die Formvorrichtung bei Öffnung der Presse völlig aus dem Raum zwischen
den Formhälften entfernt. Auf diese Weise werden die sämtlichen bitgherigen Konstruktionen
anhaftenden Probleme des Ladens und Entladens gelöst. Weiterhin gewährleisten die
erfindungsgemäße Bombiervorrichtung der Presse urn& die Vorrichtung zu ihrer
Handhabung eine Kontrolle während des Bombierens des Reifenrohlings, die bei keiner
der bisherigen Konstruktionen möglich war.
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Die nachstehende Beschreibung und: die Zeichnungen erläutern beispielsweise
Ausführungsformen der Erfindung in ihren Einzelheiten.
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Fig. i ist die Ansicht eines senkrechten Querschnittes durch eine
Konstruktion gemäß der Erfindung, wobei die Ebene des Schnittes durch: die Achse
der Formteile und der dehnbaren Membran gelegt ist; Fig. 2 ist die Ansicht eines
im wesentlichen längs der Linie 2-2 der Fig. i geführten. Querschnittes; Fig. 3
ist die Ansicht eines im wesentlichen längs der Linie 3-3 der Fig. i geführten Querschnittes;
Fig.4 ist die Ansicht eines Querschnittes wie in Fig. i, zeigt jedoch eine Abänderung;
Fig. 5 ist ebenfalls die Ansicht eines Querschnittes wie in Fig. i, zeigt jedoch
eine weitere Ausführungsform der Erfindung; Fig.6 bis 16 zeigen in schematischer
Weise die verschiedenen Stellungen der Formteile und, der Membraneinheit im Verlauf
des Vulkanisierens eines Reifens; Fig. 17 ist die Ansicht eines Teilschnittes einer
Presse von der in Fig. 5 gezeigten Form, zeigt jedoch Hilfseinrichtungen zum Stützen
des vulkanisierten Reifens, wenn dieser sich über dem unteren Formteil befindet
und-, ihn nicht mehr berührt; Fig. 18 ist die Ansicht eines vergrößerten Teilschnittes
des Wul-stringteiles der in Fig.17 dargestellten Form, und Fig. i9 ist die Ansicht
eines Teilschnittes dieses Wulstringes und der mit diesem verbundenen Führung und:
der Stützmuffe.
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Wie in Fig. i und 2 der Zeichnung dargestellt ist, enthält .die Presse
einen Sockel i, von dem sich ein Paar paralleler, lotrechter Führungen in Form von
Säulen 2 nach oben erstreckt, die an ihren oberen Enden mittels eines Querhauptes
3 miteinander befestigt sind. Die gegenüberliegenden Enden 5 eines oberen Kopfstückes
4 sind gleitend auf den Säulen 2 befestigt und mit Drehzapfen 6 versehen, die mit
den oberen Enden eines Paares von Armen 7 drehbar verbunden sind. Die unteren Enden
der Arme 7 sind drehbar mit den Kurbelzahnrädern 8 verbunden, die auf den in dem
Sockel i gelagerten Wellen 9 verkeilt sind. Parallel zu den Wellen 9 ist eine im
Sockel i drehbare Welle io angeordnet, auf der ein Paar Zahnräder i i, die in die
Kurbelzahnräder 8 eingreifen, und ein Paar Zahnräder 12 befestigt sind, welche in
die Zahnräder 14 eingreifen, die an den entgegengesetzten Enden der Antriebswelle
15 eines Antriebsmotors 16 befestigt sind; der, wie gezeigt, auf einer Seite des
Sockels i angebracht ist.
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Die obere Platte 17 ist mit dem oberen Kopfstück 4, z. B. mittels
einer Gewindeverbindung 18, lotrecht verstellbar verbunden. Unter der Platte 17
ist, z. B. durch Schrauben (nicht gezeigt), ein ringförmiger Teil i9 befestigt,
der einen Lagerring 2o trägt; der Teil 19 und der Lagerring 2o greifen in den oberen
Kopfteil der später noch zu beschreibenden, radial ausdehnungsfähigen Membrane ein.
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Unter der Platte 17 ist ferner eine Platte 2,1 befestigt; zwischen
Platte 17 und Platte 21 befindet sich eine Asbestplatte oder gleichartige Isolierplatte
22:, und am Boden der Platte zir ist der Formoberteil 23 eines Formteilpaares befestigt,
dessen Formunterteil mit der Ziffer 24 bezeichnet ist. Die Formteile 23 und 2@4
besitzen an sich bekannte, abgekantete, versetzt aufeinanderpassende Oberflächen
25 bzw. 26, die eine genaue Zusammenpassung der Formteile bewirken, so daß
diese ein mit der gewünschten Endform des Reifens genau übereinstimmendes Formnest
bilden. Der Formunterteil 24 wird von einer der Platte 21 gleichenden Platte 27
getragen, und eine weitere Isolierplatte 22' ist zwischen der Platte 27 und dem
Sockel i der Presse angebracht. Die Platte 27 ist .durch Schrauben oder auf andere
übliche Weise mit dem Sockel i der Presse und der Formunterteil 2@4 ist seinerseits
durch Schrauben oder auf andere bekannte Weise mit dieser Platte verbunden.
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Um den Wärmeverlust an der Presse weiter herabzusetzen, ist ein Wärmeschild
28 so angeordnet, daß er !die Formteile 23 und 24 zusammen mit den. Isolierplatten
22 und 2ä umgibt, die das Abfließen der Wärme aus den Formen verhindern.
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Die Umdrehung .der Kurbelzahnräder 8 bewirkt eine gegenseitige Annäherungs-
und Entfernungsbewegung der Formteile 23 und 24 zwischen der offenen und der geschlossenen
Stellung; in Fig. i und 2 sind die Formen in geschlossener Stellung gezeigt.
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Zentral und koaxial zu dem ringförmigen Formunterteil 24 ist eine
Bombiervorrichtung angeordnet, die im wesentlichen aus einer biegsamen, radial dehnbaren
Membrane 29 aus vulkanisiertem Kautschuk oder kautschukähnlichem Material besteht
und vorzugsweise eine allgemein zylindrische Form besitzt. Diese Membrane ist an
ihren beiden Kanten durch einen oberen Kopfteil 30 und einen unteren Kopfteil
31 geschlossen. Die Kopfteile 3o und 31
sind mit der Membrane 29
mittels der an :den Kanten der Membrane gebildeten Wülste 32 verbunden; die Wülste
32 sind. in Aussparungen zwischen den Flanschteilen 33 und den Ringen 34 der Kopfteile
mittels der Schraubenmuttern 35 eingespannt, die auf den Kopfteilen geschraubt sind
und gegen die Ringe 34 drücken.
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Innerhalb des Sockels i befindet sich ein lotrecht stehender Zylinder
36, der einen Senkschacht umgrenzt; in diesem Zylinder 36 sowie in dem Formunterteil
24 und der Platte 27 bewegt sich ein Kolben 27 lotrecht auf und ab. Auf dem oberen
Ende des Kolbens 37 ist ein dem Sitzring 20 gleichender Sitzring 38 aufgeschraubt,
der für das untere Ende der Membrane 29 eine Sitzfläche bietet, wenn diese, wie
in Fig. i und 2 gezeigt, aufgeblasen ist. Der Kolben 37 ist fest zwischen dem unteren
Kopfteil 31 und einem Flansch 39 eingespannt, der mittels Schrauben auf einer Kolbenstange
4o befestigt ist, die ihrerseits mittels der Schraubenmutter 42 fest mit dem unteren
Kopfteil 31 verbunden ist; die Schraubenmutter 42 ist auf das obere Ende
der Kolbenstange 4o aufgeschraubt, um den Kopfteil 31 gegen einen Schulteraufsatz
auf der Kolbenstange festzwspannen.
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Der Kolben 37 ist mit kerbartigen Nuten oder einer peripheren Nut
43 versehen. Die Sperrbolzen 45 können in die Nut 43 eingreifen und aus ihr gelöst
werden, und zwar mittels doppelwirkender pneumatischer Stoßkolben 46, die zwischen
den Bolzen 45 und den Widerlagerteilen des Sockels i angeordnet sind. Der Kolben
37 hat weiterhin Ein-und Auslässe 48 und 49 für den Zu- und Abfluß eines fließenden
Vulkanisiermittels, wie z. B. heißes Wasser oder Dampf. Der untere Kopfteil
31 ist mit zwei Reihen von sich durch ihn erstreckenden Öffnungen 5o und.
-5-1 versehen, die eine Verbindung zwischen .den Durchlässen 48 und 49 und der Kammer
52, die von der Membrane umgrenzt wird, herstellen, wodurch der Durdhfluß des unter
Druck stehenden Vulkanisiermittels durch diese Kammer 52 ermöglicht wird.
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Die Durchlässe 48 und 49 und die ihnen zu-.geordneten Durchlässe 5o
bzw. 51 können wesentlich größer sein als die Durchlässe, die normalerweise durch
die Ventilspindeln von Heizschläuchen führen, so daß es möglich ist, in der Kammer
52 den gewünschten Druck schneller zu erzeugen und auch etwa Atmosphärendruck nach
beendeter Vulkanisierung schneller wiederherzustellen. Eine der letzten Maßnahmen
der Vulkanisierung besteht in der schnellen Spülung der Reifeninnenseite mit einem
Kühlmittel, wie z. B. kaltes Wasser, um die Vulkanisierung zu beenden. Durch die
Ver-,vendung der erfindungsgemäßen Presse wird es möglich, diese Maßnahme viel schneller
als bei den bislierigen Konstruktionen, z. B. unter Verwendung eines Heizschlauchs
mit üblichen Ventilspindeln, die notwendigerweise enge Durchlässe besitzen, durchzuführen.
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Das fließende Mittel wird- zu .dem D'urchla3 48 und aus dem Durchlaß
49 durch biegsame Leitungen 48' und 49' (Fig. 3) geführt, die mit den unteren Enden
dieser Durchlässe verbunden sind und sich seitwärts durch Schlitze (nicht gezeigt)
in den Kolbenwandteil 37 und den Führungszylinder 36 erstrecken.
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Ein Kolben 53 ist mit dem unteren Ende d-er Kolbenstange 40 verbunden
und vermag sich in einem Zylinder 54 hin und, her zu bewegen, der an !dem unteren
Teil des Sockels i koaxial mit dem ,Zylinder 36 und -den Formteilen 2@3 und 24 befestigt
ist.
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Bei der in Fig. i bis 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung
werden der obere und der untere Kopfteil 3b und 31 durch die Schraubenfeder 58 oder
eine gleichwertige Vorrichtung ständig auseinanderged'rückt. Diese Schraubenfeder
erstreckt sich abwärts in die Kolbenstange 4o hinein, und ihr oberes Ende läuft
um eine Federführung 59, die innerhalb des oberen Kopfteiles 30 zentriert
ist.
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Die in Fig. 4 dargestellte Konstruktion unterscheidet sieh von der
in Fig. i bis 3 dargestellten Konstruktion nur in der Feder und deren Einbau, durch
die die Kopfteile, an denen die entgegengesetzten Teile der Membrane befestigt sind,
aus-,einandergedrückt werden. Um die in Fig.4 dargestellten Presseteile, die den
in Fig. i bis 3 dargestellten Teilen entsprechen, nicht noch einmal zu beschreiben,
sind gleiche Bezugszahlen verwendet worden.
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Bei der in Fig. 4 .dargestellten Konstruktion wird die Feder 6o, die
dieselbe Tätigkeit ausführt wie die Feder 58 der in Fig. i und 2 dargestellten Konstruktion,
zwischen einem oberen Kopfteil 61 und einem unteren Kopfteil 62, zusammengedrückt,
die in gleicher Weise an der Membrane 29 befestigt sind wie die Kopfteile 3o und
31 der in Fig. i bis 3 gezeigten Konstruktion; sie wird durch Führungen 63, die
axial von den Kopfteilen 6 1 bzw. 62, ausgehen, zentriert. Der untere Kopfteil
ist mit durch ihn hindurchführenden Öffnungen 64 ausgebildet, die eine Verbindung
zwischen den Durchlässen im Kolben 37 und der innerhalb der Membrane gebildeten
Kammer 52 herstellen. In diesem Fall ist auf die Kolbenstange 65 ein Kragen 67 aufgeschweißt
oder auf andere Weise darauf befestigt, der, wie gezeigt, durch Schrauben den Kolben
37 mit der Kolbenstange 65 verbindet. Eine auf diese Kolbenstange geschraubte Mutter
66 spannt den unteren Kopfteil 62 gegen einen Schulteraufsatz. auf der Kolbenstange
fest. Natürlich gehört zu der Kolbenstange 65 ein Kolben 53, der dem in Fig. i und
:2 dargestellten gleicht und in einem Zylinder 54 hin und her bewegbar ist.
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Im allgemeinen ist die in Fig. 5 dargestellte Presse dieselbe wie
die beiden vorher beschriebenen. Deshalb bleibt die nachstehende Beschreibung auf
die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale beschränkt, und es werden wieder dieselben
Bezugsziffern für solche Teile verwendet, die den in Fig. i bis 4 dargestellten
Teilen entsprechen.
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Ein solches Unterscheidungsmerkmal ist die Ausbildung von kerbartigen
Nuten oder einer peripheren Nut 8o in dem Kolben 8i, in die die Sperrbolzen 45 während
gewisser Stufen des Arbeitsganges
der Presse zum Eingriff gebracht
werden können; diese kerbartigen Nuten bzw. periphere Nut haben in diesem Fall eine
axiale Ausdehnung, die eine Aufwärtsbewegung der Membrane 29, aus der in Fig.5 gezeigten
niedrigsten Stellung gestatten. Der Grund dafür, daß eine zusätzliche Aufwärtsbewegung,
z. B. innerhalb von 7,5 cm bei Pressen von gewissen Größen, vorgesehen ist, ergibt
sich aus der Beschreibung des nachstehend erörterten Arbeitsganges der Pressen.
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Wie bei den anderen erfindungsgemäßen Konstruktionen wird ein unterer
Kopfteil 92 durch Schrauben oder auf andere Weise mit dem, oberen Ende des Kolbens
81 verbunden; der Kolben 81 besitzt Durchlässe 83, 84 und der Kopfteil 82 Durchlässe
85, 86, damit das Vulkanisiermittel durch die von der Membrane 29 umgrenzte Kammer
52 geleitet werden kann. Am Kolben 81 ist ebenfalls ein Sitzteil 87 mit gleitender
Passung im Zylinder 3,6 und dem Formunterteil 24 befestigt. Dieser Sitzteil kann,
wie in Fig. 5 gezeigt, in eine Stellung gebracht werden, in der seine obere Fläche
mit der angrenzenden oberen Fläche des Formteiles 24 in einer Ebene liegt, wodurch
eine glatte, ununterbrochene Stützfläche geschaffen und die Bindung scharfer Ränder
und, Spalten, in die die Membrane 29 durch den Druck des Vulkanisier- undDehnungsmittels
hineingepreßt werden könnte, vermieden wird. Eine solche Bauweise gestattet auch
die Verwendung einer verhältnismäßig dünnwandigen Membrane zur Sicherstellung einer
durch diese hindurch erfolgenden schnelleren Wärmeübertragung. Der untere Wulst
32 der Membrane 29 ist in zueinandergehörigen Aussparungen in dem unteren Kopfteil
82 und dem Sitzring 87 festgehalten. Weiterhin ist durch Schrauben 89 eine mit den
Kolbenstangen 40 und 65 der Fig. 1 und 4 vergleichbare Kolbenstange 9o ebenfalls
mit dem Kolben 81 verbunden; die Kolbenstange 9o wiederum ist mit einem Kolben 53
od. dgl. zur Erzielung der gewünschten lotrechten Aufundabbewegung verbunden.
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Der obere Kopfteil 9i verschließt das obere Ende der Membrane 29,
wobei der obere Wulst 3e der Membrane zwischenAussparungen entsprechend der Wulstform
in dem Kopfteil und einem Sitzring 92 festgehalten wird. Bei der in Fig. 5 gezeigten
Stellung der Teile paßt der Sitzring 92 in den nach unten offenen becherförrriigen
Teil 93, wodurch die unteren ringförmigen und aneinander angrenzenden Flächen des
Ringes 92, des Teiles 93 und des Formoberteiles 23 eine glatte und im. wesentlichen
kontinuierliche Stützfläche abgeben, die dazu dient, ein Herausdrücken oder übermäßiges
Verzerren der Membrane durch den Druck des in die Kammer geleiteten Vulkanisiermittels
usw. zu verhindern. Der becherförmige Teil 93 wird z. B. durch Sehrauben in einer
zentral zu der Höhlung in dem Formteil 23 befindlichen Stellung auf der oberen
Platte 17 befestigt.
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Zwischen den Kopfteilen 82 und, 9i ist eine Druckfeder 94 angeordnet,
die die Kopfteile aus-.einander und in eine Stellung drückt, in der sich die Membrane
zwischen den Kopfteilen in, un gedehnter, im allgemeinen zylindrischer Form erstreckt.
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Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der Presse der Fig. 5 ist eine
Vorrichtung, die die Ausrichtung der Membrane 29 und des Reifens um diese koaxial
zu den Formteilen 23 und 24-gewährleistet. Dies kann z. B. durch eine sich nach
oben hin öffnende Aussparung 95 in dem Kopfteil 9i und einen sich abwärts erstreckenden
kegelförmigen Vorsprung 96, der zentral in Teil 93 eingeschraubt ist, erreicht
,werden. Das untere Ende des Vorsprungs 96 besitzt eine kegelstumpfförmige oder
abgeschrägte Form, uan den Eingriff in dieAussparung 95 zu erleichtern, und der
angrenzende Teil besitzt zylindrische oder eine andere Form, damit er in der genannten
Aussparung einen eng anliegenden; teleskopartigen Sitz hat und dadurch den oberen
Kopfteil 9i der Membrane 29 in die richtige und genaue Stellung bringt. Wie ersichtlich,
können der Vorsprung und die Aussparung, wenn gewünscht, umgekehrt werden, wodurch
ein Vorsprung des oberen Kopfteiles sich teleskopartig in eine Aussparung in Teil
93 einp2ßt. Weiterhin können der obere Kopf teil 99 und- die obere Platte 17 oder
daran befestigte Teile, wie in Fig. 6 bis 16 gezeigt, mit einer kegelförmigen Aussparung
97 und einem kegelförmigen Vorsprung 98, die ineinanderpassen, versehen sein, wobei
diese Flächen beim Zusammenwirken offensichtlich die richtige und genaue Ausrichtung
der Membrane 29 in bezug auf den Formoberteil23 bewirken.
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Ein weiteres Merkmal der Presse der Fig. 5 ist ein Mechanismus zum
zuverlässigen Anheben des oberen Kopfteiles 9i der Membrane 29 im Einklang mit der
Aufwärtsbewegung des Formteiles 23. während bestimmter Arbeitsstufen, wie nachstehend
näher erläutert wird. Ein solcher Mechanismus besteht aus einem sich lotrecht erstreckenden
Bolzen ioo, der in den oberen Kopfteil 9.i eingeschraubt ist und eine mit Gewinde
odi. dgl. versehene Oberfläche hat, und aus einem oder mehreren Mitnehmern ioi,
die drehbar auf den in dem Vorsprung 96 sitzenden Zapfen io2 angeordnet sind, um
die entsprechend, mit Gewinde od. d'gl. versehenen Innenflächen der Mitnehmer mit
der äußeren Oberfläche des Bolzens ioo entweder in Eingriff zu bringen oder davon
zu lösen. Zwischen dem Vorsprung 96 und den. Mitnehmern ioi angeordnete Federn 103
versuchen ständig, die Mitnehmer ioi nach innen. zu drehen, um sie mit dem Bolzen-ioo
in Eingriff zu bringen.
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Um die Lösung der Mitnehiner ioi von dem Bolzen ioo zu bewirken, werden
die oberen Enden der Mitnehmer mit Nockenflächen versehen, zwischen die der kegelstumpfförmige
Regler io5 eingeführt werden kann, um eine Auswärtsdrehung der Mitnehmer zu bewirken,
die die Mitnehmer von dem Bolzen löst, wodurch der Formoberteil 23 und die obere
Platte 17 unabhängig von dem oberen Kopfteil der Membrane hochgehoben werden können.
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Die obere Platte 17 hat eine Verlängerung i8 in Form eines Zylinders,
in dem sich ein Kolben io6 auf und ab bewegt, dessen Kolbenstange io7 an dem
Reler
io5 befestigt ist, wodurch der Regler zwischen die Mitnehmer ioi vorgeschoben werden
kann, um letztere von dem. Bolzen ioo zu lösen, oder von den Mitnehmern abgezogen
werden kann, um, den Federn 103 zu ermöglichen, die Mitnehmer einwärts zu drücken
und mit dem Bolzen ioo in Eingriff zu bringen. Der Zylinder und der Kolben -sind
vorzugsweise solche von einfacher Wirkung, wobei. die Zurückziehungs- oder Aufwärtsbewegung
des. ,Reglers 105 durch Herauslassen der Reglerflüssiä keit aus dem Zylinder
bewirkt wird, woraufhin eine zwischen dem Kolben io6 und eine Widerlagerplatte iog
in der Verlängerung r8 zusammengepreßte Feder io8 den Kolben io6, die Stange 107
und den Regler io5 aufwärts drückt. Selbstverständlich können auch doppelt wirkende
Zylinder und Kolben verwendet werden, wobei die Feder io8 wegfallen könnte, und
es können auch andere als flüssige Kraftübertragungsmittel verwendet werden, um
die erforderliche Bewegung des Reglers 105 zu erzielen.
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Aus der Konstruktion der Fig. 5 ergibt sich, daß der formgebende Mechanismus,
der von dem hin und her bewegbaren Kolben 8i@ getragen wird, einen oberen und einen
unteren Kopfteil besitzt, die durch die Feder 94. auseinandergedrückt werden, und
die die beiden Kanten der Membrane 29 festhalten. Wenn die Presse völlig offen ist,
befindet sich, der Mechanismus zurückgezogen in dem Zylinder, in dem der Kolben
81 lotrecht hin und, her bewegt werden kann. Soll die Presse untersucht, repariert
oder sollen Teile davon ausgewechselt werden, kann der Kolben 81, während die Presse
offen: ist, so .weit hochgezogen werden,, daß der untere Rand des innen mit Gewinde
versehenen Ringes 87 über den inneren Rand des Formunterteiles. 2q, zu liegen kommt.
Befinden sich die Teile in dieser Stellung, so kann der ganze aus den getrennten
Kopfteilen, der Membrane und der Feder bestehende formgebende Mechanismus von dem
oberen Ende des Kolbens 8i entfernt werden, indem man in Öffnungen, wie
z. B. 87a, einen Schraubenschlüssel einsetzt und den gesamten Mechanismus
abschraubt. ,Dies ist ein wichtiges Kennzeichen der Konstruktion. In Fabriken, wo
Pressen dieser Art verwendet werden, werden sie gewöhnlich gruppenweise betrieben.
Der Teil, der wahrscheinlich am meisten Untersuchungen, Reparaturen und Auswechselungen
erfordert, ist die Membrane 29 mit ihren angeschlossenen formenden Teilen. Da dieser
Apparateteil von der Presse durch einfaches Abschrauben des Ringes 87 von dem Kolben
81 gelöst werden kann, besteht die Möglichkeit, für jede Gruppe von Pressen. eine
Anzahl von zusätzlichen Apparateteilen bereit zu halten, die jederzeit ohne weiteres
als Ersatz dienen können. Wenn irgendwelche Schwierigkeiten bei einem formgebenden
Teil auftreten, kann dieser in wenigem Augenblicken ausgewechselt werden, so daß
der normale Arbeitsgang der Presse nur für eine sehr kurze Zeit unterbrochen wird.
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Nachdem nuneinigekennzeichnendeAusführungsformen der Erfindung entsprechend
Fig. i bis 5 beschrieben worden sind, sollen jetzt ihre Arbeitsgänge erläutert werden.
Bevor dies jedoch geschieht, soll darauf hingewiesen werden, daß die Erfindung sich
nicht auf irgendwelche besondere Steuervorrichtungen, wie Schalter, Ventile, Nocken
od. dgl., zum Ein- und Ausschalten des Antriebsmotors 16, zum Betätigender Zylinder
46 und 54 und zum Steuern des Fließens und des Druckes des Vulkanisiermittels in
der Membrane richtet und daß der Fachmann in der Lage ist, derartige Teile, ohne
erfinderisch tätig zu sein, anzuwenden. Dazu gehören auch die üblichen Formen der
automatischen Steuerung. Die Darstellung solcher Steuereinheiten wird daher für
überflüssig gehalten und aus. Zweckmäßigkeitsgründen weggelassen.
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Wenn die Presse offen und bereit ist, einen unvulkanisierten Reifen
als Flachband T zu Beginn des Vulkansierungszyklus aufzunehmen, nehmen die Teile
die in Fig. 6 oder 16 gezeigte und die Membrane 29 die durch die voll ausgezogene
Linie-bezeichnete. Stellung ein.
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Der erste Schritt besteht darin, daß; man ein Flachband T so in die
Presse einsetzt daß der untere Wulst des Flachbandes auf der Wulstaussparung an
der inneren: Peripherie des Formrades in dem Formunterteil 2,4 ruht. Dann wird die
Membrane 29 innerhalb des unvulkanigierten Reifens T in, Stellung gehoben, so daß
die Mittellinie der Membrane, d. h. die Mittellinie zwischen ihren beiden Kanten,
der Mittellinie des Reifens T, d. h. der Mittellinie zwischen den beiden Wülsten
gegenüber zu liegen kommt. Wenn der Kolben 8 1 der Fig. 5 oder der Kolben
37 der Fig. i bis q., der den unteren Kopfteil der Fig. 5 bzw. 31 der Fig. i bzw.
62 der Fig. q. trägt, sich in diese Stellung erhebt, bewegen sich die Sperrbolzen
45 seitwärts in; die kerbartigen Nuten oder die periphere Nut, .die an der Seite
dieses Kolbens eingeschnitten sind. Befinden sich die Sperrbolzen 45 in dieser Stellung,
so können die Kolben und somit die Membrane 29, wenn die Konstruktion der Fig.5
verwendet wird, sich immer noch ungefähr 7,5 cm auf Grund der axialen Breite die
genannten Nuten aufwärts bewegen, jedoch können, wenn die Riegel eingerastet sind,
der Kolben und somit auch die Membrane 29 nur so tief faPlen, bis die Mittellinie
der Membrane der Mittellinie des Reifens T .gegenüberliegt.
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Wenn die Membrane 29 innerhalb des Reifens T in Stellung gebracht
ist, wird sie vorläufig so weit aufgeblasen, daß sie sich gerade bis zur Berührung
der Innenwand des Reifens ausdehnt. Sobald dies erreicht ist, wird der die Membrane
tragende Kolben., wenn die Konstruktion: der Fig. 5 verwendet wird, um einen Betrag
von ungefähr 7,5 cm gehoben. Hierdurch hebt sich der Reifen T von dem Formunterteil24
ab und ermöglicht .den Wülsten des Reifenbandes, sich zu drehen, wenn sie infolge
der radialen Auswärtsbewegung der Lauffläche des Reifens aufeinander zu bewegt -werden.
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Wenn, der Reifen T in der Presse in diese Stellung gebracht ist und
gänzlich von der Membrane gehalten wird, wird die obere Platte 17 der Presse heruntergelassen,
trifft zuerst auf den oberen Kopfteil 99 (Fig. 6 bis 16), von dem die Membrane gehalten
wird,
drückt dann diesen Kopfteil abwärts und die Wülste des Reifens T aufeinander zu.
Ungefähr zu .dem Zeitpunkt, wo der Reifen, vorläufig bis zu dem in Fig: 9 dargestellten
Maße geformt ist, läßt man den Kolben 8i und den von diesem: gehaltenen unteren
Kopfteil, welcher wiederum die Membrane trägt, sich so weit abwärts bewegen, bis
die oberen Ränder der Nuten 8ö gegen die Riegel 45 drücken. Die Riegel 45 werden
als Vorridhtung zur richtigen Einstellung der Membrane verwendet, da .sie die Membrane
zuverlässig in die richtige Lage zu den Formteilen 2g und 24 bringen. Der Formoberteil
23 setzt seine Abwärtsbewegung fort, bis die Presse, wie in Fig. i i dargestellt,
völlig geschlossen ist.
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Die Membrane wird während der in Fig: 8 bis i i dargestellten Arbeitsgänge
bei im wesentlichen einheitlichen Druck von ungefähr 1,4 atü aufgeblasen. Diese
Zahl ist nicht besonders kritisch, und erfolgreiche Arbeitsgänge wurden .auch mit
Drucken von: etwa o,35 bis etwa 1,4 atü durchgeführt. Der Druck muß jedoch groß
genug sein, -um die Membrane 29 nach außen in den Reifen T zu drücken, wenn dessen
Wülste unter dem EinfluB der oberen Platte 17 der Presse aufeinander zu bewegt werden.
Die- obere Grenze des Druckes, der bei der Membrane angewendet werden kann, liegt
bei dem Druck, der den Reifen unmittelbar vor dem Schließen der Formteile nicht
übermäßig ausdehnt. Wäre der Druck innerhalb des Reifens T zu groß, so..würde die
Lauffläche des Reifens beim Schließen der Formteile zwischen diesen eingeklemmt
werden: Bei Drucken bis zu etwa 1,4 atü wird. bei den üblichen Vierschichtreifen
für Personenwagen der Rohling nicht zu stark ausgedehnt. Tatsächlich besteht bei
:diesem Druck, wie in Fig. io gezeigt, beim Zusammenbringen der Formteile ein diametraler
Abstand iio zwischen dem Läufflächenteil des unvulkani'sierten Reifens T und' dem
Formnest. Dann wird :der Reifen während der Vulkanisierung, wenn ein beträchtlich
höherer Druck von ungefähr io atü an die Membrane angelegt wird, radial nach außen
in den Laufflächenteil der Formteile hineingepreßt, wobei der weichgewordene Kautschuk
das Formnest völlig ausfüllt.
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Die Vulkanisierung wird: ausgeführt, während sich die Teile in der
in Fig. i i gezeigten Stellung befinden. Sie kann z. B. mit Frischdampf mit einem
Druck von ungefähr i i atü oder mit heißem, unter Druck stehendem Wasser als Beheizungs-
und Ausdehnungsmittel für den unvdlkanisierten Reifen durchgeführt werden.
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Die Presse besitzt auch eine (nicht gezeigte) Steuervorrichtung, durch:
die sie in; ihrer geschlosisenen Stellung gehalten wird, solange innerhalb der Membrane
ein wesentlicher Druck herrscht. Die Presse kann außerdem noch eine Vorrichtung
zur Steuerung des zeitlichen Ablaufes des Arbeitsganges der Presse und der Dauer
und, Beendigung der Vulkanisierzeit besitzen. Am Ende der Vulkanisierzeit wird das
Vülkanisiermittel aus der Membrane abgesaugt und' ein Kühlmittel, gewöhnlich kaltes
Wasser, zum Spülen der Membrane verwendet, um den Reifen abzukühlen und seine Vulkanisierung
zu beenden. Dies übliche Verfahren hat den Zweck, daß die richtige Vulkanisiertemperatur
während der richtigen Zeitdauer angewendet wird.
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Wenn das Kühlmittel aus der Membrane entfernt ist, wird diese wieder
aufgeblasen, und die Presse beginnt, wie in Fig. 12 gezeigt, sich zu öffnen; das
Aufblasen der Membrane während dieses Zeitraumes dient dazu, den Reifen von den
Formteilen zu lösen, und es bewirkt, daß die Wülste des vulkanisierten Reifens T
von den Formteilen, während diese sich trennen, festgehalten werden. Das Auseinanderziehen
der Reifenwülste bewirkt eine Verringerung des Außendurchmessers des Reifens, so
daß dieser aus dem Formnest heraustritt. Das Aufblasen der Membrane kann hierbei
verschieden stark sein; z. -B. sind Drucke von 1,4 atü mit Erfolg verwendet worden,
obgleich auch beträchtlich unter 1,4 atü liegende Drucke mit züfriedenstellenden
Ergebnissen angewandt wurden.
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Der Druck in der Membrane wird, wenn die Tcile sich in der in Fig.
12 gezeigten Stellung befinden, so lange aufrechterhalten, bis die Teile die in
Fig. 13 gezeigte Stellung erreicht haben, d. h. bis die Reifenwülste von den. Formteilen
getrennt sind. Sobald dies erreicht ist, wird der Druck in der Membrane schnell
auf atmosphärischen und dann unteratmosphärischen Druck herabgesetzt, so daß, wenn
der Formoberteil 23 sich aufwärts bewegt und den oberen. Kopfteil 99 der Membrane
mit sich nimmt oder .dessen Aufwärtsbewegung gestattet, die Membrane aus dem vulkanisierten
Reifen T abgezogen wird, bis der Reifen schließlich, wie in Fig. 14 gezeigt, vollständig
von der Membrane losgelöst ist.
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Gleichzeitig mit der obererwähnten Evakuierung der Membrane, d. h.
der Herabsetzung des darin herrschenden Druckes auf unteratmosphärischen Druck,
werden die Riegel 45 zurückgezogen, und der Kolben 8,1 sowie der darauf befindliche
Kopfteil 82 fangen an, sich langsam abwärts zu bewegen, wobei sie die Membrane mit
sich führen und deren Herausziehen aus dem Reifen unterstützen. Wenn gewünscht,
kann die :Abwärtsbewegung des Kolbens 81, anstatt an dem gerade angegebenen Punkt
zu beginnen, auch so lange verschoben werden, bis der Reifen von der Membrane vollkommen
gelöst ist, d. h. bis die Teile die in Fig. 14 angegebene Stellung eingenommen haben.
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In Verbindung mit der Beschreibung der Fig.8 wurde dargelegt, daß
der Kolben 8i und der Kopfteil 82, der die Membrane trägt, sich nach oben über den
Punkt hinaus zu bewegen vermögen, der normalerweise während des Vulkanisiervorganges
eingenommen wird. Diese besondere Aufwärtsbewegung, die bei der in Fig. 5, nicht
aber bei der in Fig. z bis 4 gezeigten Konstruktion möglich ist, kann vorteilhaft
verwendet werden. Sie kann z. B. dann stattfinden, wenn die Teile sich von der in
Fig. i2 dargestellten Stellung zu der in Fig. 13 gezeigten Stellung bewegen. Eine
solche Aufwärtsbewegung des Kolbens 8i und der Membrane in dieser zuletzt erwähnten
Stufe des Arbeitsganges bewirkt ein Anheben der unteren Reifenwülste von
dem
Formunterteil und gewährleistet das Ablösen des Reifens von dem Formunterteil 2:4.
Natürlich kann sich der Formoberteil von dem Formunterteil 24 erheblich weit entfernen,
so daß niemals irgendeine Schwierigkeit beim Loslösen des Reifens von dem Formoberteil
besteht.
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Ein weiterer Vorteil der Aufwärtsbewegung des Kolbens aus der Stellung,
die er normalerweise während der Vulkanisation einnimmt, besteht darin, daß der
untere Rand der Membrane 29 freigegeben und auf diese Weise eine Untersuchung, Reparatur
oder der Ersatz der Membrane außerordentlich vereinfacht wird.
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Wie aus Fig. 6 bis 16 ersichtlich, ist der obere Kopfteil 99 des Membranbauteiles
mit einem kegelförmigen Teil 97 versehen, in den eine von der oberen bewegbaren
Platte 17 der Presse getragene kegelförmige Führung 98 einzugreifen vermag. Diese
beiden Teile sind kegelförmig gestaltet, um zu gewährleisten, daß, wenn der obere
Formteil sich auf den Reifen T herabsenkt, das obere Ende der Membrane sich mit
der Achse des oberen Formteiles in der richtigen axialen Ausrichtung befindet.
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Was den Mechanismus anbelangt, der die obere Platte 17 und den Formteil
23 zur Bewegung im Einklang mit und unabhängig von dem oberen Kopfteil 99 der Membrane
29 festhält oder losläßt, wird dieser vorzugsweise wie folgt betrieben: Nachdem
die Vulkanisation zu Ende geführt ist, und bevor sich die Presse zu öffnen beginnt,
wird der Regler 105 mittels der Stange io7 und dem Kolben io6 nach oben gezogen,
woraufhin die mit den Mitnehmern ioi verbundenen Federn 103 die Mitnehrner
nach innen in greifende Berührung mit dem Bolzen ioo bewegen. Wenn dann die obere
Platte 17 und der Formteil 23 sich aufwärts bewegen, wird der obere Kopfteil
99 des Membranteiles mit diesen Teilen mitgeführt und: somit die Feder 94 bei der
Trennung der Membrankopfteile 82 und 99 unterstützt. Die Mitnehmer ioi bleiben mit
dem Bolzen ioo im Eingriff, bis die obere Platte und der Formoberteil sich fast
bis an die obere Grenze des oberen Kopfteiles 9.9 bewegt haben, woraufhin ein Schalter
(nicht gezeigt) den Luftzylinder in der Verlängerung 18 betätigt, der den Kolben.
io6, die Kolbenstange 107 und den Regler 105 herabdrückt, um zu bewirken,
daß sich der Regler zwischen die Mitnehmer ioi schiebt, wodurch die Mitnehmer nach
außen gedreht und demzufolge aus dem Eingriff mit dem Bolzen ioo gelöst werden.
Diese Bewegung der Mitnehmer löst die obere Platte 17 und den Formtei123
von dem oberen Kopfteil 99 der Membrane 29, so daß der Membranteil in die
in Fig. 15 und 16 dargestellte Stellung zurückgezogen werden kann, wonach der Raum
zwischen den Formteilen 23 und 2.a. unbehindert ist und die leichte Entfernung des
Reifens T durch einfaches seitliches Wegziehen und das leichte seitliche Einführen
eines Reifenrohlings T zwischen die Formteile zur Wiederholung der in Fig.6 bis
16 dargestellten Maßnahmen gestattet. Hierbei erfordert sowohl das Entfernen- als
auch -das Einführen des, Reifens T keine axiale Bewegung des Reifens T, was bei
den bisher verwendeten.- Pressen, die elastische Meinbranen der angegebenen Art
verwenden, jedoch erforderlich ist.
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Die in. Fig. 17 bis i9 dargestellte Konstruktion betrifft zwei Tätigkeiten,
die die vorher beschriebenen Konstruktionen der Erfindung nicht auszuführen vermögen.
Die eine davon ist die Anwendung einer zuverlässigen Hebekraft auf den unteren Wulst
des Reifens am Ende der Vulkanisätion zum Loslösen des Reifens von der unteren Formhälfte,
und die zweite betrifft eine Vorrichtung zum Halten des vulkanisierten Reifens in
einem Abstand über der unteren Formhälfte am Ende der Vu'lkanisation, nachdem sich
der Reifen von der unteren Formhälfte gelöst hat. Sie soll verhindern, daß der Reifen
durch Liegenbleiben auf der heißen unteren Form: beschädigt wird. Dies wird durch
die in Fig. 17 bis i9 dargestellte Konstruktion erreicht, bei der der Wulstringteil
112 der unteren Formhälfte 113 als ein von dieser trennbarer, ringförmiger Teil
ausgebildet ist. Der Ringwulst 11.2 ist z. B. durch eine Schraube 114 mit dem auf
eine zylindrische Muffe 116 aufgeschweißten. Ring 1115 verbunden, wie sich insbesondere
aus Fig. i9 ergibt. Ander Verbindungsstelle des Ringwulstes 112 und des Schweißteiles
1 ,7, der den Ring 115 mit der Muffe 116 vereinigt, ist eine halbkreisförmige
Nut eingeschnitten, in die ein Spannring 118 aus Stahl von kreisförmigem Querschnitt
eingefügt ist, so daß er radial etwas aus der inneren Peripherie des Ringwulstes
112 heraustritt.
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Das obere Ende des Kolbens ii9, der den Kolben 37 und 81 der vorher
beschriebenen Konstruktionen entspricht, tritt ringsherum, wie bei i2o angegeben,
etwas zurück, um -den Ringwulst 112 aufzunehmen. An dem unteren Ende der
Einschnürung i2o ergibt der größere Durchmesser des Kolbens eine Sitzfläche, auf
der der Spannring 118 aufliegen und den Ringwulst 112 heben kann, wenn der Kolben
i 19
leicht, z. B. um 7,5 cm aus der verriegelten Stellung, in der sich die
Membrane während der Vulkanisation befindet, gehoben wird. Der untere Wulst der
Membrane (nicht gezeigt), die der Membrane 29 der vorher beschriebenen Konstruktionen
entspricht, wird zwischen. einem Ring 12,1, der durch. Schrauben mit dem oberen
Ende des Kolbens i2o verbunden ist, und dem ringförmigen Flansch 122 auf dem unteren
Kopfteil 12g festgehalten. In Fi;g. 17 wurde der obere Kopfteil der Membrane und.
die Membrane selbst weggelassen, um die Darstellung -der neuen Merkmale dieser Konstruktion
zu erleichtern.
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Wie vorher angegeben, wird der Ringwulst 112 auf einer Muffe i i6
getragen, die in das obere Ende des Kolbens iig teleskopartig eingepaßt ist und
an diametral einander gegenüberliegenden Stellen einen Ausschnitt 124 für die Riegel
45 besitzt.
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Auf einer Winkelstütze 125 auf dem. Sockel der Presse ist eine einfach
wirkende, hydraulisch betriebene Hebevorrichtung 126 angebracht, deren Kolbenstange
i2'7 normalerweise durch eine Feder 128 in der Hebevorrichtung zurückgezogen gehalten
wird. Wird ein fließendes Mittel unter Druck durch ,die Leitung 129 der Hebevorrichtung
zugeführt, so
kann die Kolbenstange 127, die an ihrem äußeren
Ende einen -gezackten Schuh 130 trägt, nach außen in Eingriff mit dem Reifen gedrückt
werden, wenn letzterer sich in der in Fig. 17 angegebenen Stellung befindet.
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Fig. 17 zeigt nur die eine Hälfte der unteren Formhälfte und ihrer
angeschlossenen Teile, die sich jedoch auf der anderen Seite der Presse wiederholen,
so daß in der Presse für die praktische Anwendung zwei solcher Hebevorrichtungen
126, an diametral einander gegenüberliegenden Stellen angeordnet sind. Es können
auch mehr als zwei Hebevorrichtungen 126 verwendet werden, die in gleichen Abständen
auf der Peripherie des Formunterteiles verteilt sind.
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Der Arbeitsgang des in, Fig. 17 bis i9: dargestellten Gerätes ist
wie folgt: Die Arbeitsweise der Presse selbst während der Vulkanisation ist dieselbe,
wie vorher beschrieben, und unter Bezugnahme auf die Fig. 6 bis 16 bleibt sie dieselbe
bis zur Stellung der Fig. 12. Wenn die Teile die in Fig. 12 gezeigte Stellung erreicht
haben, wird die weitere Öffnungsbewegung der Presse von einer Aufwärtsbewegung des
Kolbens i 19 begleitet. Diese Aufwärtsbewegung drückt den Reifen wegen des zwischen
dem Kolben und dem bewegbaren Ringwulst 112 bestehenden Eingriffs mechanisch aus
der unteren Formhälfte der Presse heraus. Die Aufwärtsbewegung des Kolbens 1i9 wird
deshalb den vulkanisierten Reifen so weit mitnehmen, bis, dieser die in Fig. 17
dargestellte Stellung erreicht hat. Zu dem Zeitpunkt, wo der Kolben i 19 das Ende
seiner Aufwärtsbewegung erreicht, wird die Hebevorrichtung 126 durch Schalter (nicht
gezeigt) betätigt. Sie drückt die Kolbenstangen 127 nach außen in Eingriff mit dem
Reifen. Die Hebevorrichtungen bleiben so lange eingeschaltet, bis sie von dem Arbeiter
von Hand außer Tätigkeit gesetzt werden, so daß der Reifen in seiner erhöhten Stellung
außerhalb der heißen unteren Form gehalten wird, bis der Arbeiter bereit ist, den
Reifen aus der Presse herauszuheben.
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Unmittelbar nach der Einschaltung der Hebevorrichtung 126 zum Eingriff
in den Reifen bewegt sich der .-Kolben iig abwärts und vollendet die in Fig. 14
bis 16 gezeigten Arbeitsstufen, in denen die Membrane aus dem Reifen abgezogen und
der gesamte Membrananteil dann axial aus der unteren Formhälfte herausgezogen wird,
wobei der vulkanisierte Reifen, von den Kolbenstangen 127 im Raum gehalten, zurückbleibt.
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Wie ersichtlich, steht bei allen Konstruktionen der Erfindung die
Membrane während der völlig offenen Stellung der Presse wegen der anfänglichen Druckkraft
der Feder, -die die mit den entgegengesetzten Enden der Membrane verbundenen Kopfteile
auseinanderzudrücken versucht, ständig unter Spannung. Es wurde nun gefunden, daß.
die Membrane die Neigung besitzt, sich während ihrer Verwendung zu strecken, so
daß die dauernde Wirkung der Federspannung auf die Membrane in Längsrichtung bei
offener Presse bewirkt, daß die Membrane in axialer Richtung größer wird. Um ein
solches Wachsen zu vermeiden, sieht die Erfindung die Benutzung einer Vorrichtung,
wie z. B. das Kabel 131, vor, das, wie in Fig. 17 dargestellt, mit seinem einen
Ende an dem unteren Membrankopfteil und mit dem anderen Ende an dem oberen Membrankopfteil
befestigt ist. Ein solches Kabel oder eine Kette, die an Stelle des Kabels verwendet
werden kann, wird so eingestellt, daß die zwischen dem oberen und dem unteren Membrankopfteil
befindliche Länge der Feder 94 zwar die völlige Ausdehnung der Membrane gestattet,
daß jedoch das Kabel so lang ist, daß, wenn die Feder die Neigung besitzt, die Membrane
zu strecken, es eine zu große gegenseitige Entfernung der Membrankopfteile unter
dem Einfluß der Feder verhindert.
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An Stelle von einzelnen Federn, wie die Federn 58, 6o oder 94, können
auch, mehrere Federn verwendet werden. So kann z. B. in der in Fig. 5 gezeigten
Konstruktion der Innendurchmesser des Raumes in jedem Kopfteil, in dem die entgegengesetzten
Enden der Feder sitzen, derart erweitert werden, daß genügend Platz für die Unterbringung
einer zweiten, zylindrischen, mit der dargestellten Feder 94 koaxial angeordneten
Feder vorhanden ist.
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In Fig. 17 ist die Hebevorrichtung 126 mit einer Kolbenstange versehen,
die sich in Richtung der Kolbenachse auf die Peripherie des Reifens zu und von ihr
weg bewegt. An Stelle dieser Anordnung kann auch irgendeine andere Konstruktion
verwendet werden, z. B. eine Reihe von Winkelhebeln od. dgl., die auf senkrechten,
parallel zu -der Achse .der unteren Formhälfte verlaufenden Achsen angeordnet sind
und um diese Achsen gedreht werden, um entweder in die Peripherie des Reifens einzugreifen
oder um die obere Fläche der unteren Formhälfte gerade freizulegen und so zu verhindern,
daß der Reifen nach der Vulkanisierung und vor der Entfernung aus der Presse die
Form berührt.