DE1074255B - Presse zum Foimen und Vulkanisieren \on Reifen rohlmgen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung betrifft"' eine Presse zum Formen und Vulkanisieren von zylindrisch aufgebauten Reifenrohlingen ohne Blähkörper mit zwei relativ zueinander bewegbaren Formteilen, welche einen Hohlraum von der Form eines vulkanisierten Reifens bilden und gegenüber einem unvulkanisierten zylindrischen Formling, der sich zwischen ihnen befindet, bewegt werden können, und mit einer Druckmittelzuführung für Preßluft, Hochdruckdampf oder überhitztes Wasser zum Innenraum des Formlings.

Bei Pressen dieser Art ist es bekannt, zum Abdichten des Innenraumes des Formlings einen Dichtungsring vorzusehen, der mit zwei ringförmigen Ansätzen hinter die Wülste des Formlings greift. Ganz abgesehen davon, daß dabei der Nachteil auftritt, daß der Formling von Hand auf den Dichtungsring aufgebracht und von diesem abgenommen werden muß, lassen sich vor allem aber auch schlauchlose Reifen mit den bekannten Pressen dieser Art nicht herstellen.

Es ist nämlich bei der Herstellung von schlauchlosen Reifen sehr wichtig, daß die Wülste der Formlinge genau ausgeformt werden, da anderenfalls eine sichere Abdichtung beim Gebrauch nicht gewährleistet wird. Eine derartige genaue Verformung der Wülste ist aber mit den Dichtungsringen der bekannten Pressen nicht zu erreichen, da der Druck, der den Dichtungsring gegen die Wülste des Reifenrohlings drückt lediglich von der Schließbewegung der Form herrührt.

Eine sehr einfache und wirksame Möglichkeit zum genauen Ausformen der Wülste ist nun mit der Presse gemäß der Erfindung möglich, die dadurch gekennzeichnet ist, daß gleichachsig mit der Mittelachse der Presse eine aus zwei gegeneinander axial verschiebbaren, etwa plattenförmigen Wulstklemmteilen gebildete Klemmvorrichtung vorgesehen ist, deren Klemmteile nur in geschlossener Stellung der Form durch Auseinanderbewegen gegen die Wülste des Formlings anpreßbar sind, um diese in entsprechende Profilierungen des Formnestes zu drücken.

An sich sind platten- bzw. ringartige Teile, die gleichachsig zur Mittelachse der Presse gegeneinander axial verschiebbar sind, bekannt. Diese Teile wurden aber bisher für einen anderen Zweck verwendet. Sie dienten nämlich als Träger für die Blähschlauchenden beim Formen und Vulkanisieren von Rohlingen für mit einem Schlauch zu verwendende Luftreifen.

Durch die bei der Presse gemäß der Erfindung vorgesehenen Wulstklemmteile können nun die Wülste des Formlings in axialer Richtung gegen entsprechende Profilierungen des Formnestes gedrückt werden, wodurch ohne Schwierigkeiten ein genaues Ausformen der Wülste und gleichzeitig natürlich auch eine Abdichtung des Innenraumes des Formlings erfolgt.

Presse zum Formen und Vulkanisieren
von Reifenrohlingen

Anmelder:

The Mc Neil Machine & Engineering Co.,
Akron, Ohio (V. St. A.)

Vertreter: Dipl.-Chem. Dr. W. Koch,

Hamburg 4, Simon-von-Utredit-Str. 43,

und Dr.-Ing. R. Glawe, München 27, Patentanwälte

Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 3. August 1954

Leslie Edward Soderquist, Akron, Ohio (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden

Das Auseinanderbewegen der Wulstklemmteile kann vorteilhafterweise durch eine Spreizvorrichtung mit die Klemmteile angreifenden Spreizteilen erfolgen, wobei diese Spreizteile insbesondere aus mehreren zwischen den Wulstklemmteilen verschwenkbaren Hebeln bestehen können. Es wird dadurch eine einfach und sicher arbeitende Spreizvorrichtung zum Auseinanderbewegen der Wulstklemmteile geschaffen.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann

zum Verschwenken der Hebel ein vorzugsweise durch das in das Innere des Reifenformlings während einer Vulkanisierungsperiode eingebrachte Vulkanisierungsmittel beaufschlagter Kolben vorgesehen sein. Dadurch erübrigt sich eine besondere Vorrichtung zum Antrieb der Spreizvorrichtung, wodurch die Presse erheblich vereinfacht wird. Dabei kann vorteilhafterweise der obere Klemmteil zu Beginn" der öffnungsbewegung der Presse vorzugsweise durch den Druck des Vulkanisiermittels zum Spreizen der Reifenwülste angehoben werden, und es kann eine Ablaufmöglichkeit für den beim Spreizen der Wülste aus dem Reifeninneren auslaufenden Flüssigkeitsrest vorgesehen sein.

Zur weiteren Vereinfachung kann gemäß der Erfindung eine Vorrichtung zum Anheben und Hochhalten der Klemmvorrichtung bei geöffneter Presse und zum anschließenden Wiederabsenken der Klemmvorrich-

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tutig vorgesehen sein. Diese Vorrichtung kann vorteilhafterweise aus dem zum Verschwenken der Spreizteile vorgesehenen Kolben bestehen, wobei dieser Kolben zum Absenken der Klemmvorrichtung sowie zum Verschwenken der Spreizteile von dem während der Vulkanisierungsperiode eingebrachten Vulkanisiermittel an seiner oberen Fläche und zum Anheben der Klemmvorrichtung durch ein anderes Druckmittel an seiner unteren Fläche beaufschlagt wird.

In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Presse nach der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine teilweise im Schnitt gezeigte Ansicht einer Presse gemäß der Erfindung in Offenstellung mit einem auf dem unteren Formabschnitt angeordneten, ungeformten und unvulkanisierten Reifenband,

Fig. 2 einen Schnitt, der die Annäherung der beiden Formabschnitte mit dem teilweise geformten Band und den Wulstklemmringen in unwirksamer Stellung zeigt,

Fig. 3 einen der Fig. 2 ähnlichen Schnitt, bei dem jedoch die Form vollständig geschlossen ist und die Wulstklemmringe mit den Wulsten des Reifens im Eingriff stehen,

Fig. 4 einen Schnitt, welcher den Beginn der Öffnungsbewegung zeigt, während der sich der vulkanisierte Reifen von dem oberen und dem unteren Formabschnitt ablöst,

Fig. 5 die vollständig geöffnete Form mit dem vom unteren Reifenabschnitt hochgehobenen vulkanisierten Reifen,

Fig. 6 den von den Wulstklemmringen abgehobenen Reifen,

Fig. 7 eine Einzelheit an einer Wulst,

Fig. 8 einen vergrößerten Teilschnitt durch die Wulstklemmringe und die Einrichtung zum Betätigen dieser Ringe nach der Winkelschnittlinie 8-8 in Fig. 9,

Fig. 9 einen waagerechten Schnitt nach der Linie 9-9 in Fig. 8,

Fig. 10 eine Einzelheit am unteren Ende des Ringbetätigungszylinders,

Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig 8, Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie 12-12 in Fig. 8,

Fig. 13 einen Schnitt nach der Linie 13-13 in Fig. 9 bzw. Fig. 11.

Die Presse nach der Erfindung ist, wie bereits erwähnt, insbesondere für die Vulkanisierung schlauchloser Reifen T (Fig. 7) bestimmt. Derartige Reifen unterscheiden sich im wesentlichen nur durch eine undurchlässige Auskleidung L auf der Innenseite des Reifens und durch Abdichtungsrippen R auf der Außenseite der Wülste von gewöhnlichen Reifen. An den Wülsten M der schlauchlosen Reifen sind je spitz zulaufende Teile N vorgesehen, die nach dem Aufbringen auf die Felge eine Dichtung bewirken. Eine genaue Ausbildung des Teiles N ist daher von großer Wichtigkeit, da anderenfalls eine sichere Abdichtung des schlauchlosen Reifens nicht möglich ist.

Die Presse zur Vulkanisation derartiger Reifen kann von derjenigen Art sein, bei der der untere Formabschnitt feststehend und der obere Formabschnitt beweglich ist, wobei der obere Formabschnitt am oberen Ende seiner Öffnungsbewegung in die in Fig. 1 gezeigte Stellung geschwenkt wird, so daß der vulkanisierte Reifen T entnommen bzw. der Reifenrohling B eingelegt werden kann.

Bei der Schließbewegung der Presse wird der obere Formabschnitt zunächst so geschwenkt, daß er sich, wie durch strichpunktierte Linien in Fig. 1 dargestellt, in paralleler Lage im Abstand von dem unteren Formabschnitt befindet. Danach wird er während des letzten Teils des Schließvorganges in gerader Linie abwärts bewegt. Dadurch kommt der obere Formabschnitt mit dem Formling B in Berührung. Er übt dann auf den Formling, der durch einen gleichzeitig einwirkenden niedrigen Innendruck in die Reifengestalt gebracht wird, den erforderlichen Druck aus. Wenn die Presse geschlossen ist, wird der volle Formungsdruck in das Innere des Reifens eingelassen.

ίο Bevor sich die Presse am Ende des Vulkanisierungszyklus öffnet, wird der Druck innerhalb des Reifens aufgehoben. Alle diese Vorgänge können durch selbsttätig arbeitende Zeitregelvorrichtungen gesteuert werden.

Es ist dabei gleichgültig, ob eine Presse gewählt wird, bei der der obere Formabschnitt während des Arbeitszyklus in einer geraden Linie bewegt wird, oder aber ob der obere Formabschnitt feststeht und der untere Formabschnitt bewegt wird. Jeder Formao abschnitt weist einen Wulstsitz 8 auf, der mit einer konisch verlaufenden Schulter 3 versehen ist, durch die die eine Fläche des Teiles A^r an dem Reifenwulst gebildet wird.

Der untere Formabschnitt 1 ist auf einer dampfbeheizten Platte 4 angeordnet, welche auf dem Bett 5 der Presse ruht. An der Seite der Presse befindet sich ein Motor 6, der über ein Schneckenrad 7, ein Zwischengetriebe, große Antriebszahnräder 9, Lenker 10 und Führungsarmen 20 die Kippbewegung und die geradlinige Bewegung des Formabschnittes 2 mit seiner beheizten Platte 17 bewirkt.

Es sei bemerkt, daß die übliche mittlere Öffnung im oberen Formabschnitt durch eine Platte 32 abgeschlossen ist, in welcher sich eine Leitung 33 zum Ablassen eines in der Kammer unter der Platte 32 während des Vulkanisierens auftretenden Druckes befinden kann.

Zum Ergreifen der Ränder des Reifenformlings und zum Abdichten der Wülste gegen den oberen und unteren Formabschnitt sind ein oberer Wulstklemmring 35 und ein unterer Wulstklemmring 36 vorgesehen. Wenn die Presse zu Beginn und am Ende eines jeden Arbeitszyklus geöffnet ist, sind die Ringe35 und 36 zusammengebracht und über den unteren Formabschnitt angehoben, wie aus Fig. 1 und 5 ersichtlich. Während des letzten Teils der Schließbewegung liegen die Ringe ebenfalls zusammen, sind aber in eine Lage unmittelbar über dem Wulstsitz auf dem unteren Formabschnitt gesenkt.

Wenn sich die Formabschnitte um den geformten Rohling schließen, werden die Ringe voneinander weg in die in Fig. 3 gezeigte Lage gedrückt, in der sie einen genügenden Druck auf die Wülste M ausüben, um diese an die konischen Flächen 3 zu drücken, bis sie fest in den Wulstsitzen der Formabschnitte liegen. Der Druck auf die Wülste wird während des gesamten VulkanisiervO'rgafiges aufrechterhalten, so daß das Innere des Reifens gegen einen Druckverlust an den Wülsten dicht abgeschlossen ist und die Wülste richtig ausgeformt werden.

Im folgenden wird die Einrichtung zum Steuern der Wulstklemmringe 35, 36 beschrieben, wobei bemerkt wird, daß grundsätzlich auch andere Spreiz- und Steuervorrichtungen, als die beschriebenen Verwendung finden können.

In der unteren Platte 4 ist eine kreisförmige Öffnung 40 ausgebildet, in die eine ringförmige Buchse 44 eingepaßt ist. Der untere. Formabschnitt 1 ist über dieser Buchse angeordnet und wird durch einen Dichtungsring 47 gegenüber der Buchse 44 abgedichtet. An

der Unterseite der Buchse 44 ist ein Zylinder 50 angebracht, der sich über eine genügende Strecke nach unten in den Unterteil der Presse erstreckt, um die Betätigung der Ringe 35, 36 zu erlauben.

Ein Kanal 52 in einem Stopfen 48 in der Buchse 44 gestattet den Durchgang von Druckmittel aus dem Innern des Formlings in den Oberteil des Zylinders 50. In die Buchse 44 sind zwei Leitungen 54, 55 eingesetzt, die das Druckmittel, z. B. Dampf bzw. Wasser, in das Innere des Formlings für die abschließende Formung und Vulkanisierung einlassen bzw. auslassen.

Wie insbesondere aus Fig. 10 ersichtlich, ist der Zylinder 50 in einen Ring 56 eingeschraubt, und an seinem unteren Ende ist der Zylinder durch eine ver- ¹S hältnismäßig tiefe Kappe 58 verschlossen, die durch in den Ring 56 eingeschraubte Bolzen 59 festgehalten wird; oberhalb des unteren Endes der Kappe 58 befindet sich eine Öffnung 60, in welche ein erstes Auslaßrohr 61 eingeschraubt ist, das mit dem Innern des Zylinders 50 in Verbindung steht. Am Boden der Kappe befindet sich eine zweite Öffnung 62, in welche ■ein Rohr 63 eingeschraubt ist, das als Auslauf- oder Einlaufrohr für das Druckmittel unterhalb des Kolbens 70 dienen kann. Dichtungsringe 65 dichten den Raum zwischen dem Zylinder 50 und der Kappe 58 ab.

In dem Zylinder 50 ist ein Kolben 70 beweglich angeordnet, in welchen Ausdehnungskolbenringe 71 eingesetzt sind und an welchem eine Kolbenstange 73 befestigt ist, die sich durch die Öffnung 49 in dem Stopfen 48 hindurch erstreckt. An ihrem oberen Ende ist die Stange 73 mit einer Rille 75 versehen (Fig. 8). Um die Stange ist ein geteilter Kragen 78 angeordnet, welcher so bearbeitet ist, daß er in die Rille 75 paßt, in welcher er durch zwei Bolzen 79 gehalten wird, die durch gegenüberliegende Ansätze 80 auf beiden Seiten des Kragens hindurchgehen (Fig. 9). Der untere Ring 36 ist in der Mitte mit einer achteckigen Öffnung 82 versehen, deren Umriß in Fig. 9 dargestellt ist und in welcher sich der geteilte Kragen 78 bewegen kann.

Die Bolzen 79 bilden die Schwenkzapfen für die inneren Enden von zwei um 180° auseinanderliegenden Hebeln 84. Zu beiden Seiten des Kragens 78 befinden sich Ansätze 85, in denen Bolzen 86 angeordnet sind, die die Lager für die inneren Enden von zwei weiteren Hebeln 84 darstellen, welche in der Mitte zwischen den beiden vorher beschriebenen Hebeln 84 angeordnet sind.

Diese vier Hebel 84 bilden das Mittel zum Auseinanderdrücken der beiden Ringe 35 und 36, wobei die Hebel, wie in den Zeichnungen gezeigt, sich zwischen ■die beiden Ringe erstrecken. Die äußeren Enden der Hebel sind in ihrer Dicke vermindert, so daß sie parallel zueinanderliegende Seiten bilden. Wenn sich der Kragen 78 in der Ebene der Oberseite des unteren Ringes 36 befindet, verlaufen also die Hebel horizontal, und die beiden Ringe liegen dann am dichtesten beieinander. Dies ist die in den Fig. 1, 2 und 5 gezeigte Lage. Die äußeren Enden der Hebel sind, wie bei 88 -gezeigt, abgerundet, um eine rollende Berührung mit der Unterseite des oberen Ringes 35, gegen die sie sich stützen, zu schaffen.

An der Unterseite jedes Hebels 84 befindet sich eine Ausnehmung 90, an deren Außenseite eine abgerundete Schulter 91 ausgebildet ist, welche auf der Oberseite des unteren Ringes 36 ruht; dadurch werden Drehpunkte gebildet, um welche die Hebel geschwenkt werden, um die Ringe 35 und 36 auseinanderzudrükken, wie dies in Fig. 8 dargestellt ist. Ein Bügel 94 ist durch in den unteren Ring 36 eingeschraubte Bolzen 95 an jedem Hebel befestigt, um ihn in seiner Lage zu halten. Diese Bügel sind an vier Seiten der achteckigen Öffnung 82 angeordnet.

An der unteren Seite des Ringes 36 sind an abwechselnden Seiten der Öffnung 82 vier Blöcke 98 angeschweißt, an deren unteren Enden eine Platte 100 angeschweißt ist, die mit einer Mittelöffnung 101 versehen ist, die mit Gleitpassung um die Kolbenstange 73 angeordnet ist.

Der obere Wulstklemmring 35 ist bei 103 mittels eines Stiftes an dem oberen Ende einer zweiten Kolbenstange 105 befestigt, die mit engem Gleitsitz durch eine axiale Bohrung 104 hindurchgeht, welche sich auf einen Teil der Kolbenstange 73 in diese nach unten erstreckt. Die Wandung der Bohrung 104 ist mit zwei Schlitzen 106 versehen, und im unteren Ende des zweiten Kolbens befindet sich ein Stift 108, welcher sich durch die Schlitze 106 erstreckt.
, Bei einem Vergleich der Fig. 2, 3 und 4 wird offenbar, daß, wenn sich der Stift 108 am unteren Ende der Schlitze 106 befindet, die Ringe 35 und 36 zusammenliegen und die Hebel 84 wie bei Fig. 2 horizontal verlaufen. Wenn die Hebel 84 um ihre Drehpunkte 90 verschwenkt werden, werden die Ringe 35 und 36 auseinandergedrückt, wobei der Stift 108 einen Teil des Weges in den Schlitzen 106 hochgestiegen ist. Dies ist der Vorgang, welcher einen Druck auf die beiden Ringe ausübt, um die Wülste in ihren Sitzen in der Form festzuklemmen.

Dies ist der in Fig. 3 dargestellte Zustand, welcher während der Vulkanisierung aufrechterhalten wird, während der die Wülste des Reifens fest in ihren Sitzen gehalten werden. Der Druck auf die Hebel wird durch den Hochdruckdampf ausgeübt, welcher durch die Leitung 54 eingelassen wird, sobald sich die Formabschnitte um den Reifen geschlossen haben. Der Hochdruckdampf tritt durch den Kanal 52 in den Oberteil des Zylinders 50 ein und wirkt auf die Oberseite des Kolbens 70 ein, welcher den Kragen 78 abwärts zieht, wobei er die Hebel, wie in Fig. 3 gezeigt, verschwenkt, um auf den Ring 35 einen nach oben gerichteten Druck und auf den Ring 36 einen nach unten gerichteten Druck auszuüben und aufrechtzuerhalten. Der Hochdruckdampf gelangt durch die Kanäle 38 in dem unteren Ring 36 in den Reifen. In der Zeit, in der der Hochdruckdampf wirkt, ist der hydraulische Druck auf der Unterseite des Kolbens durch die Leitung 63 entlastet worden.

Wenn die Vulkanisierung beendet ist und bevor der Hochdruckdampf völlig abgelassen ist, beginnt sich die Presse zu öffnen, worauf der Druck, welcher noch auf den oberen Ring 35 einwirkt, den Ring 35 hebt, während der untere Ring 36 durch den auf die Oberseite des Kolbens 70 wirkenden Gegendruck sowie das Gewicht der Teile niedergehalten wird. Diese Wirkung, die in Fig. 4 veranschaulicht ist, hat zur Folge, daß der vulkanisierte Reifen aus den beiden Formabschnitten gelöst wird. Die Auseinanderbewegung der beiden Ringe 35, 36 setzt sich fort, bis der Stift 108 das obere Ende der Schlitze 106 erreicht. Da die Formabschnitte zu diesem Zeitpunkt nur teilweise geöffnet sind, besteht keine Gefahr, daß der Reifen herausgestoßen wird. Das Spreizen des Reifens zu diesem Zeitpunkt des Vorganges erfüllt die wichtige Funktion, Restflüssigkeit wie z. B. Kondenswasser aus dem Reifen abzulassen, bevor die Form vollständig geöffnet wird. Dabei kann man die Öffnungsbewegung der Presse verlangsamen oder unterbrechen, um den Reifen so lange gespreizt zu halten, bis die gesamte Restflüssigkeit abgelaufen ist. Der Ablauf der Flüssig-

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keit kann durch Kanäle 38 in dem unteren Wulstklemmring 36 unterstützt werden.

Wenn dieses Stadium im Öffnungszyklus erreicht ist, hebt sich der obere Formabschnitt, wobei er den Reifen freigibt. Dann wird der Hochdruckdampf durch die Leitung 55 vollständig abgelassen, wodurch der obere Ring 35 in die gesenkte Lage zurückkehrt. Danach wird zur Unterseite des Kolbens 70 durch Umkehren der Strömung in dem Rohr 63 hydraulischer Druck zugelassen, um den Kolben 70 und den Kragen 78 zu heben, wodurch wiederum die in zusammengebrachtem Zustand befindlichen Ringe gehoben werden und der vulkanisierte Reifen aus dem unteren Formabschnitt gelöst wird, wobei der Reifen in einer Lage dargeboten wird, in welcher er bequem aus der Presse herausgehoben werden kann. Der Pressenbetätigungsmechanismus wird angehalten, wenn sich der obere Formabschnitt in die in Fig. 1 in vollen Linien dargestellte Lage bewegt hat.

Nachdem der vulkanisierte Reifen T entfernt worden ist, werden die Wulstklemmringe in der angehobenen Lage belassen, während ein neuer unvulkanisierter Formling B in der Presse angeordnet wird, wie in Fig. 1 dargestellt. Die Wulstklemmringe halten das Band in einer solchen Lage, daß es während des Schließens der Presse mit dem oberen Formabschnitt in Eingriff gelangt.

Wenn das Band in die Presse gebracht ist, wird der obere Formabschnitt in Parallellage zum unteren Formabschnitt geschwenkt, ergreift dann oder kurz danach bei seiner senkrechten Schließbewegung den oberen Rand des Formlings, wodurch dessen Formung eingeleitet wird. Zu diesem Zeitpunkt wird der Druck in dem unteren Ende des Zylinders 50 durch die obere Leitung 61 abgelassen, und die Wulstklemmringe bewegen sich in die in Fig. 2 gezeigte Lage. Es ist erwünscht, während dieser Formungsbewegung Luft oder Niederdruckdampf in das Innere des Formlings B einzulassen, um dessen Formung zu unterstützen.

Da sich die Leitung 61 oberhalb des Bodens der Kappe 58 befindet, wird der Kolben 70 nur bis jenseits dieser Leitung gesenkt, und durch das am Boden des Zylinders befindliche restliche Arbeitsmittel wird er in etwas angehobener Lage gehalten. Dies ist der in Fig. 2 dargestellte Zustand, wo der untere Ring 36 etwas über den unteren Reifenwulst angehoben ist. Durch Aufrechterhaltung dieser angehobenen Lage kommen die Wulstklemmringe 35, 36 an den Wülsten M erst zur Anlage, wenn der Rohling vollständig oder annähernd vollständig ausgeformt ist. Auf diese Weise können die Wülste während der Umwandlung des Rohlings aus der Bandform in die Reifengestalt ohne Beschränkung um sich selbst rollen. Dies ist wichtig, da die Verschiebung des Reifengewebes gegen die Wulstkerndrähte möglich sein muß; sonst formt sich der Reifen nicht richtig aus.

Wenn die Presse vollständig geschlossen ist, werden durch die Umkehrung des Druckes in dem Zylinder 50 die Ringe 35, 36 voneinander getrennt, wie dies oben beschrieben wurde.

Claims (7)

Patentansprüche-.

1. Presse zum Formen und Vulkanisieren von zylindrisch aufgebauten Reifenrohlingen ohne Blähkörper mit zwei relativ zueinander bewegbaren Formteilen, welche einen Hohlraum von der Form eines vulkanisierten Reifens bilden und gegenüber einem unvulkanisierten zylindrischen Formling, der sich zwischen ihnen befindet, bewegt werden können, und mit einer Druckmittelzuführung zum Innenraum des Formlings, dadurch gekennzeichnet, daß gleichachsig mit der Mittelachse der Presse eine aus zwei gegeneinander axial verschiebbaren, etwa plattenförmigen Wulstklemmteilen (35, 36) gebildete Klemmvorrichtung vorgesehen ist, deren Klemmteile nur in geschlossener Stellung der Form durch Auseinanderbewegen gegen die Wülste des Formlings anpreßbar sind, um diese in entsprechende Profilierungen des Formnestes zu drücken.

2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wulstklemmteile (35, 36) durch eine Spreizvorrichtung mit die Klemmteile angreifenden Spreizteilen auseinanderbewegbar sind.

3. Presse nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizteile aus mehreren zwischen den Wulstklemmteilen (35, 36) verschwenkbaren Hebeln (84) bestehen.

4. Presse nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Verschwenken der Hebel (84) ein vorzugsweise durch das in das Innere des Reifenformlings während einer Vulkanisierungsperiode eingebrachte Vulkanisierungsmittel beaufschlagter Kolben (70) vorgesehen ist.

5. Presse nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Klemmteil (35) zu Beginn der Öffnungsbewegung der Presse vorzugsweise durch den Druck des Vulkanisiermittels zum Spreizen der Reifenwülste (M) angehoben wird und daß eine Ablaufmöglichkeit für den beim Spreizen der Wülste (M) aus dem Reifeninnern auslaufenden Flüssigkeitsrest vorgesehen ist.

6. Presse nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Anheben und Hochhalten der Klemmvorrichtung bei geöffneter Presse und zum anschließenden Wiederabsenken der Klemmvorrichtung.

7. Presse nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum Anheben und Absenken der Klemmvorrichtungen aus dem zum Verschwenken der Spreizteile vorgesehenen Kolben (70) besteht, wobei dieser Kolben zum Absenken der Klemmvorrichtung sowie zum Verschwenken der Spreizteile von dem während der Vulkanisierungsperiode eingebrachten, Vulkanisiermittel an seiner oberen Fläche und zum Anheben der Klemmvorrichtung durch ein anderes Druckmittel an seiner unteren Fläche beaufschlagt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deittsche Patentschrift Nr. 252 109;
USA.-Patentschrift Nr. 1 989 363.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen