DE657790C

DE657790C - Befestigung des Blechpaketes im Gehaeuse grosser elektrischer Maschinen

Info

Publication number: DE657790C
Application number: DEA75747D
Authority: DE
Inventors: Christian Kraemer
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1935-04-07
Filing date: 1935-04-07
Publication date: 1938-03-12

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 12. MÄRZ 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 21di GRUPPE

^ 75747 VIII df2 id¹ Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents: 5. Mars

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. April 1935 ab

Bei sehr großen elektrischen Maschinen entstehen bekanntlich, große, schwer beherrsehbare Kräfte dadurch, daß die Ständerbleche sich stärker erwärmen als das Gehäuse. Besonders bei einer senkrechten Anordnung der Maschine, bei welcher das Gehäuse im Betonfundament befestigt und durch die oberen Lagerträger gehalten wird, werden der Ausdehnung der erwärmten Bleche große Kräfte entgegengesetzt. Wäre das Gehäuse vollständig starr, so würde mit jedem Grad Temperaturdifferenz zwischen der Blechkette und dem Gehäuse in der Blechkette eine Druckspannung von

2 · io⁶ · 1,2 · 1O^-5 = 24 kg/cm²

auftreten, wenn man die Elastizitätskonstante mit 2 · ι o^G und den Ausdehnungskoeffizienten mit 1,2 · io^⁵ annimmt. Bei einem wirksamen Blechquerschnitt von beispielsweise

15 · 100 cm²= 1500 cm²

ergäbe eine Temperaturdifferem von 30⁰ eine Druckkraft von

1500· 30· 24= 1,08 · io⁶kg.

Bei völlig starrem Gehäuse muß diese Kraft von der Blechkette aufgenommen werden. Diese wird sich infolgedessen verwerfen, und die Konstruktionsteile der Maschine werden überbeansp nicht.

Zur Behebung dieser Schwierigkeiten sind zahlreiche Lösungsformen bekanntgeworden, die auf eine nachgiebige Lagerung des Blechpaketes innerhalb des Gehäuses abzielen. Man hat beispielsweise das Blechpaket an sehnenartig im Gehäuse verspannt angeordneten Tragelementen aufgehängt, um zu ermöglichen, daß die bei der Erwärmung der Maschine im Blechpaket auftretenden Spannungen sich ausgleichen. Bei einer anderen bekanntgewordenen Lösung sind, in Nuten des Blechpaketes Paare prismatischer Leisten angeordnet, zwischen denen in radialer Richtung Spiel vorhanden ist und die sich in tangetatialer Richtung fest an die Nuten anschmiegen. Die äußere dieser Leisten gibt der Wärmedehnung der Bleche durch federndes Ausbiegen in radialer Richtung nach.

Alle diese Ausführungsformen haben jedoch den großen Nachteil, daß ein Verkanten des Blechpaketes aus der Horizontalen heraus nicht verhindert werden kann, d.h. bei Auftreten der Wärmespannungen an ungünstigen Stellen des Bledhpaketes wird dieses aus der horizontalen Lage heraus verkantet, bzw. die einzelnen Bleche können sich derart gegeneinander verschieben, daß die Bohrung des Ständerblechpaketee nicht mehr zylinderförmig bleibt, sondern eine wellige Form annimmt. Hierdurch werden auf die einzelnen

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Christian Krämer in Berlin-Pankow.

Claims

Stellen der Lauferober fläche innerhalb des Luftspaltes verschieden große magnetische Zugkräfte ausgeübt, die im ungünstigsten Falle eine Durchbiegung der Läuferwelle ο der·' sogar ein Sdhleifen des Läufers innerhalb der Ständerholhrung nach sich ziehen können. ■ Dieser Nachteil wird beim Gegenstand der Erfindung vermieden. Das Blechpaket wird in an sich bekannter Weise an prismatischen ίο Tragleisten befestigt, die ihrerseits mit den Gehäusewangen aus einem Stück bestehen, und das Wesen der Erfindung besteht darin, daß die das Blechpaket tragenden Wangen des Gehäuses nachgiebig ausgeführt werden. Hierdurch wird mit Sicherheit der große Vorteil erreicht, 'daß sich das Blechpaket infolge der auftretenden Wärmespanmingen nicht verwerfen kann, da es durch die am Gesamtumfang unnachgiebige Lagerung der Einzelbleche gezwungen wird, sich gleichmäßig auszudehnen. Abb. ι und. 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in zwei verschiedenen Schnitten. Das Gehäuse, das in bekannter Weise aus Blechteilen zusammengeschweißt ist, besteht aus dem äußeren Mantel 1 und den die Blechkette 4 stützenden und zentrierenden vier Wangen 2. An diesen ist eine zweckmäßigerweise der Blechpaketunterteilung entsprechende Anzahl durchgehen der Prismen 3 befestigt bzw. angeschweißt, auf denen Schwalbenschwänzen die einzelnen Bleche 4 aufgereiht sind. Diese werden durch bekannte Preßplatten 5 und Bolzen 6 gepreßt und in ihrer Lage gehalten. Wie aus Abb. 1 ersichtlich ist, können beispielsweise über den Prismen Einschnitte in die Wangen 2 angeordnet werden. Die Federung kann insbesondere durch versetzte An-•öpdnung mehrerer Schlitzreihen herbeigeführt '•werden. Selbstverständlich sind aber auch andere Formen der Schlitze anwendbar. Der Bewegung der Blechkette müssen auch die Druckplatten 5 folgen können. Dies wird dadurch ermöglicht, daß die Druckplatten an ihrem äußeren Ende auf nachgiebigen Rollen oder Kippstücken 7 gelagert werden. Pa TEN TA N Sl'KÜCH K :

1. Befestigung des Blechpaketes im Gehäuse großer elektrischer Maschinen, insbesondere solcher, die in einem Betonfundament befestigt sind, unter Verwendung von an Gehäusewangen befestigten Tragprismen für das Blechpaket, dadurch gekennzeichnet, 'daß die die Prismen (3) tragenden Wangen (2) des Gehäuses nachgiebig ausgeführt sind.

2. Befestigung des Blechpaketes nach 60 ■ Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den tragenden Wangen (2) eine oder mehrere Reihen paralleler Einschnitte angeordnet sind.

3. Befestigung des Blechpaketes nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch. Spannholzen (6) zusammengehaltenen Druckplatten (5) des Blechpaketes an ihnen äußeren Enden frei beweglich auf Rollen oder Kippstücken (7) an den Seitenflächen der Wangen gelagert sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen