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Lamellierter Pol elektrischer Dynamomaschinen
Die Induktorspulen von Schenkelpolläufem elektrischer Dynamomaschinen mit Rechteckspolen sind bekanntlich zufolge der Rotation des Induktors an ihren Längsseiten Kräften ausgesetzt, die das Bestreben haben, die Wicklung auszubauchen und sie im Überbeanspruchungsfalle zu zerreissen. Man hat daher bei Maschinen mit längeren Rechteckspolschenkeln, je nach deren Länge, ein oder mehrere Zugstücke in den Pollücken angeordnet, um die freie Kupferlänge zu unterteilen und die Biegebeanspruchung auf ein zulässiges Mass herunterzudrücken.
Der Hauptnachteil dieser Bauart ist die mangelhafte Kühlung der Induktorspulen wegen der behinderten Ventilation durch die Zugstücke in den Pollücken und eine gleichfalls behinderte Kühlluftzufuhr zu den Schlitzen des Ständerblechpaketes.
Neben diesen nachteiligen Auswirkungen auf die Kühlungsverhältnisse sei noch auf die zeitraubende und daher kostspielige Arbeit des Einpassens dieser Zugstücke, auf die zusätzliche Beanspruchung des Induktorkörpers durch die Befestigungsschrauben der Zugstücke und auf die Montageschwierigkeiten bei Ausbau einzelner Schwalbenschwanz-oder Hammerkopfpole aus dem Induktor wegen der Zugstücke hingewiesen.
Man hat daher seit langem Wege gesucht, die
Zugstücke überhaupt zu vermeiden und die Flach- kupferwicklung der Induktorspule mittels ge- eigneter Halteleisten, welche in geeignete Nuten des Poles und des Induktorkupfers hammerkopf- bzw. schwalbenschwanzartig eingreifen, an den
Pollängsseiten zu verankern. Allerdings sind diese
Massnahmen bisher nur für Mpssivpole bekannt- geworden (Deutsche Patentschrift Nr. 212518), wo der Pol beispielsweise senkrecht zur Maschinen- achse geteilt ausgebildet, durch Bolzen zusammen- gehalten und in der Teilfuge mit einer hammer- kopfartigen Nut parallel zur Polachse versehen wird, in der mittels Keilen eine kraftschlüssige
Befestigung von Halteleisten zur Verankerung der Erregerwicklung erfolgt.
Diese bisher bekannte Art der Ausführung einer
Verankerung der Erregerwicklung ist jedoch nicht ausführbar bei sehr grossen Maschinen mit voll- lamellierten Polen. Die Art der Blechschichtung- die Bleche liegen bekanntlich in Normalebenen zur Maschinenachse-macht es unmöglich, in der bisher bekannten Art Nuten parallel zur Polachse, zwecks Verankerung der Halteleisten im Pol, anzuordnen. Eine Schwalbenschwanz-oder Hammerkopfnutbildung kann nur iL der Richtung der Blechschichtung, also parallel zur Maschinenachse, erfolgen, so dass die an sich bekannten Halteleisten mit quergestellten hammerkopfartigen oder schwalbenschwanzförmigen Haltestücken versehen werden müssen und für ihre Einarbeitung in den Polschenkel entsprechend Sorge getragen werden muss.
Die vorliegende Erfindung löst das Problem des Einbaues dieser Haltestücke der Halteleisten in den Pol durch eine besondere Bauart des lamellierten Poles. Sie verlässt grundsätzlich das Prinzip der kraftschlüssigen Halterung der Haltestücke im Pol und belässt erfindungsgemäss ein Spiel in axialer Richtung, wodurch überhaupt erst ein Anordnen mehrerer Verankerungsstellen an der Pollängsseite möglich wird. Dieses axiale Spiel ist unbedingt erforderlich, um der Wärmedehnung des
Spulenkupfers, welche bei grösseren Maschinen mit langen Rechtecksseiten der Pole stark in Er- scheinung tritt, Rechnung zu tragen. Eine Mehrzahl von Verankerungsstellen ist bei diesen
Maschinen wegen der hohen auftretenden Fliehkräfte und sich daraus ergebenden Beanspruchungen des Spulenkupfers nicht zu umgehen.
Die erfindungsgemässe Ausführung des lamellierten Poles für elektrische Dynamo- maschinen besteht darin, dass die Haltestücke der
Halteleisten für die Verankerung der Induktor- spule an der Pollängsseite, beispielsweise quer- gestellte Schwalbenschwanz-oder Hammerkopf- klötze, in den Pol eingeschichtet werden. Dies geschieht erfindungsgemäss so, dass der Pol unter 'Verwendung zweier Polblechformen zusammen gesetzt wird, wobei die eine Blechform den
Konturen des Poles folgt, während die zweite
Blechform Ausstanzungen in gegengleicher Form der Haltestücke besitzt.
Entsprechend der Pol- schenkellänge und der notwendigen Anzahl der
Halteleisten werden nun paketweise Bleche der beiden Formen derart geschichtet, dass Aus- nehmungen im Polschenkel entstehen, beispiels- weise in Schwalbenschwanz-oder Hammerkopf- form, in welche bereits beim Schichten die gegen- gleichen Haltestücke der Halteleisten eingelegt werden.
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Wesentlich bei diesem erfindungsgemässen Aufbau des Poles ist die Massnahme, dass die im Pol entstehenden Ausnehmungen um ein bestimmtes axiales Spiel grösser gehalten sind als die gegengleichen Haltestücke an den Halteleisten, einerseits um den Halteleisten Lageveränderungen durch die Wärmedehnung des Spulenkupfers zu gestatten, anderseits um Schwierigkeiten bei der Montage zu begegnen.
Die erfindungsgemässe Ausbildung des lamellierten Poles ist in einem Ausführungsbeispiel in den Fig. 1-3 dargestellt. Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Pol mit der hochkantgewickelten Induktorspule 1. Fig. 2 zeigt denselben Pol im Grundriss, wo ersichtlich ist, dass es sich um einen Rechteckspol relativ grosser axialer Länge handelt. In diesem Falle sind mehrere Verankerungen an den Längsseiten der Erregerspule 1 im Polschenkel 2 durch an sich bekannte Halteleisten 3 nötig, deren Einbau in den vollamellierten Blechkörper des Poles in Fig. 3 vergrössert dargestellt ist.
Wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, besteht der Pol aus verschiedenen Blechformen, so zwar, dass die Form der Blechpakete 4 den äusseren Konturen des Poles folgt, während die Form der Blechpakete 5 Ausstanzungen zur Aufnahme der an den Halteleisten 3 befindlichen und zu denen quergestellten Haltestücke 6 besitzt. Entsprechend der Polschenkellänge und der notwendigen Zahl der Halteleisten werden paketweise Bleche ohne Ausstanzungen und Bleche mit solchen derart geschichtet, dass im Polschenkel gegengleiche Ausnehmungen zu den Haltestücken 6 entstehen, in welche diese bereits während des Schichtens eingelegt werden.
Aus der Zeichnung ist weiters ersichtlich, dass die Ausnehmung im Pol um ein bestimmtes Axialspiel grösser gehalten sind als die korrespondierenden Haltestücke 6 der Halteleisten 3, um die Wärmedehnungen zu berücksichtigen und die Montage bei der Vielzahl der Verankerungsstellen überhaupt möglich zu machen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Lamellierter Pol elektrischer Dynamomaschinen mit Rechtecksquerschnitt für unmittelbar am Pol verankerte Hochkantflachkupferwicklung, dadurch gekennzeichnet, dass der Pol paketweise aus zwei Polblechformen so gebildet wird, dass die eine Blechform der usseren Kontur des Poles folgt, während die andere Blechfarm Ausstanzungen zur Aufnahme von dem Profil nach gegengleichen Haltestücken an sich bekannter Halteleisten für die Verankerung der Erregerspule am Pol besitzt.