DE651608C

DE651608C - Schneidemaschine fuer Papier, Pappe u. dgl.

Info

Publication number: DE651608C
Application number: DEK144700D
Authority: DE
Inventors: Paul Weyl
Original assignee: KRAUSE KARL FA
Current assignee: KRAUSE KARL FA
Priority date: 1936-12-08
Filing date: 1936-12-08
Publication date: 1937-10-16

Description

Schneidemaschine für Papier, Pappe u. dgl. Bei kleineren Schneidemaschinen für Papier, Pappe oder ähnliches Schneidgut, deren Messer in schräger Richtung durch den Papierstoß gegen den Schneidtisch gezogen wird, ist es möglich, mit nur einer Zugstange von einer Seite her am Messerhalter anzugreifen. Wird die Schnittlänge jedoch größer, so ist es nötig, den Messerhalter beiderseits niederzuziehen, da sonst der Seitendruck auf die Gleitklötzchen, die den Messerhalter führen, zu groß wird.
Es sind dafür verschiedene Ausführungen bekannt. So ist einmal im unteren Teil des Maschinengestelles eine Kurbelwelle parallel zum Messer angeordnet worden, an deren Kurbeln die beiden Zugstangen für den Messerhalter angreifen. . Da beide Bewegungen in rechtwinklig zueinander liegenden Ebenen erfolgen, lassen sich Kreuzgelenke an den Enden der Zugstangen nicht umgehen.
Bei einer anderen Lösung liegt gleichfalls parallel zum Messer eine Schneckenwelle im Gestell der Maschine, von der aus zwei Schneckenräder angetrieben werden, die waagerecht in den Seitenständern der Maschine angeordnet sind und durch Kurbeltriebe den Messerhalter auf und nieder bewegen. Durch die beiden Schneckenradsätze wird diese Ausführung verhältnismäßig teuer.
Bei einer weiteren Ausführung sind zwei Stirnradvorgelege am Maschinengestell unterhalb des Tisches angeordnet, und zwar mit senkrecht zur Schnittebene liegender Achsenrichtung. Von der Kurbelwelle aus werden dabei zwei in den Seitenständern der Maschine liegende Zwischenhebel durch Kurbelstangen in schwingende Bewegung versetzt, die sich dann über Zugstangen auf den Messerhalter überträgt. In der Ausführung ist diese Lösung verhältnismäßig einfach. Sie hat jedoch den Nachteil, daß alle Zugstangen und Wellen, die zwischen der Kurbelwelle und dem Messerhalter liegen, Dehnungen und Verdrehungen ausgesetzt sind, die bei wechselnder Beanspruchung der Maschine so unterschiedlich sind, daß das Messer nicht gleichmäßig durchschneidet. Soll die Erscheinung praktisch unerheblich bleiben, so müssen all die fraglichen Teile ungewöhnlich kräftig ausgebildet werden.
Erfindungsgemäß wird letztere Bauart dadurch verbessert, daß die Gelenkpunkte der beiden Zwischenhebel nicht um die Mitte ihres größten Hebelarmes ausschwingen, sondern daß die Angriffspunkte für die Zugstangen des Messerhalters in tiefster Messerstellung bis in die untere Totlage oder nahezu in diese Stellung schwingen. Das hat -den Vorteil, daß trotz leichter Ausführung des Triebwerkes nur die geringen Dehnungen der Zugstangen des Messerhalters das gleichmäßige Durchschneiden bei verschiedener Beanspruchung der Maschine beeinflussen.
Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines schematischen Aufrisses der Maschine dargestellt, wobei alle für den Erfindungsgegenstand unwesentlichen Teile weggelassen sind.
Durch das im Maschinengestell i unterhalb des Tisches 2 gelagerte Triebwerk wird die Kurbelwelle 3 in drehende Bewegung versetzt. Von dem auf dem hinteren Ende der Kurbelwelle sitzenden Kurbelrad ¢ und der vorn liegenden Kurbel 5 aus wird den beiden Zwischenhebeln 6 durch die Kurbelstangen 7 eine schwingende Bewegung erteilt. An den Zwischenhebeln sind die Zugstangen 8 angelenkt, die den Messerhalter 9-längs des im Gestell gelagerten Gleitklötzchens io schräg gegen den Schneidtisch 2 niederziehen.
Die Zugstangen 8 greifen bei i i an den beiden Zwischenhebeln 6 an. Die Lage dieser Angriffspunkte i i ist so gewählt, daß die Zugstangen ungefähr aus der Rechtwinkellage in die Strecklage oder nahezu in diese Stellung schwingen, wie dies in der Abbildung eingezeichnet ist. Auch die Kurbelstangen 7 greifen in oberster Messerstellung ungefähr im rechten Winkel bei Punkt 12 an den Zwischenhebeln 6 an und schwingen während des Schneidens weit vor nach der Strecklage zu.
Damit wird erreicht, daß die Maschine trotz größter Abmessungen und wechselnder Beanspruchung sicher und gleichmäßig durch-_schneidet. Alle Spannungen in den Kurbelstangen ; und in der Welle 13, die die Zugkräfte zwischen dem rechts an der Rückseite 'der Maschine liegenden Zwischenhebel 6a und dem vorn liegenden Hebe16U überträgt, bleiben ohne Einfluß auf den Schnittausfall. Auch wird in Totlage der Angriffspunkte i i die Abbiegung der Zwischenhebel stark vermindert, zumal wenn sie durch Anordnung einer Gegenkurbel abgestützt werden.
Durch die einseitig versetzte Schwingbewegung der Kurbelstangen-Angriffspunkte 12 wird die Schnittgeschwindigkeit des Messers, die infolge der zweifachen Kurbelbewegung sonst im Verlaufe des Durcbschneidens stark abfällt, ausgeglichener. Die Drehbewegung der Zwischenhebel 6 erfolgt am Anfang schneller als gegen Ende des Schneidvorganges. Entsprechend wird auch wiederum die Messerbewegung günstig beeinflußt.
Die Erfindung zeigt somit Wege auf, Schneidemaschinen größeren und größten Ausmaßes in einfachster Bauweise auszuführen. Die Schneidkräfte werden lediglich durch Stangen und Hebel übertragen, wobei auch das Triebwerk selbst denkbar einfach ist.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schneidemaschine für Papier, Pappe u. dgl. mit beiderseits schräg gegen den Schneidtisch niedergezogenem "Messerhalter, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstangen (8) an Zwischenhebeln (6) angelenkt sind, die in tiefster Messerstellung bis in Totlage der beiden Zugstangen oder nahezu in diese Stellung schwingen.
2. Schneidemaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurbelstangen (7) zum Ausgleich der Messergeschwindigkeit derart versetzt an den Zwischenhebeln (6) angreifen, daß die Angriffspunkte (12) in tiefster Messerstellung sich der Strecklage nähern.