DE650406C - Trockenzylinderantrieb fuer Papiermaschinen - Google Patents

Description

Der Trockenteil von Papiermaschinen wird auf der Triebseite durch die allgemein gebräuchlichen Antriebsräder unzugänglich, besonders dann, wenn-die Zylinderräder der unteren Zylinder mit denjenigen der hochliegenden Zylinder unmittelbar in Eingriff stehen. Man hat diesen Übelstand zum. Teil dadurch beheben wollen, daß die Zylinderräder unter Zwischenschaltung von Übertragungszahnrädern in vollkommen geschlossenen Gehäusen untergebracht wurden. Die Zylinderräder selbst wurden dann ungefähr so groß wie die Trockenzylinder gewählt. Die Papiermaschine wird bei dieser Antriebsform aber noch nicht genügend zugänglich; hauptsächlich sind die Lagerungen noch hinter den Gehäusen versteckt.

Dieser-Antrieb besitzt den weiteren Nachteil, daß die gesamte Antriebskraft einer Trockengruppe durch eine Zahneingriffsstelle geleitet wird.

Den genannten Ubelständen suchte man zu begegnen, indem jeder Trockenzylinder einen eigenen Antriebsmotor erhielt. Diese Ausführung ist aber sehr teuer.

Versuche mit auf den Zylinderzapfen montierten Schneckengetrieben, die eine angetriebene Längswelle haben, befriedigten weder betriebstechnisch noch wirtschaftlich. Die Schnecken müssen mit großer Drehzahl arbeiten. Daraus ergeben sich stärkerer Verschleiß und geringere Betriebssicherheit. Zudem hat der Schneckentrieb einen ungünstigeren Wirkungsgrad.

Es wurde auch schon vorgeschlagen, unmittelbar auf den Zylinderzapfen wirkende, am Zylinderlager angeflanschte Kegelgetriebe zu verwenden. In einem Kegelgetriebe allein ist jedoch nicht eine so große Übersetzung unterzubringen, daß ein schnellaufender Elektromotor an die Längswelle angeschlossen werden könnte. Zudem muß die Längswelle außerhalb der Mitte der Trockenzylinderachse angeordnet werden, wodurch sich teuere Kegelräder mit größerem Verschleiß ergeben.

Auch ist schon vorgeschlagen worden, Stirn- und Kegelgetrieibe hintereinanderzuschalten. Die untere und obere Zylinderreihe wurde dabei jedoch durch eine gemeinsame Längswelle angetrieben, die gerade da lag, wo die Trockenpartie besonders zugänglich sein sollte.

Erfindungsgemäß wird ein neuer Trockenzylinderantrieb geschaffen, der billig herzustellen ist, nur einfache und kleine Getriebe benutzt und die Triebseite der Papiermaschine bzw. die Trockenzylinder auf einem größeren Raum als bisher zugänglich läßt. Erreicht wird dies dadurch, daß sowohl die obere als auch die untere Zylindergruppe jede für sich durch eine in unmittelbarer Nähe der Zylinderzapfen verlaufende Längswelle angetrieben wird und hintereinandergeschaltete Stirnrad- und Kegelradgetriebe verwendet werden, wo-

bei die Räder des Stirnradgetriebes und das diese und das Zylinderachslager umschlie-ßende Gehäuse im Umfang so Idein gehalten sind, daß ein größerer Raum bei den Zylindem zugänglich bleibt.

Die Zeichnung zeigt die beispielsweise Ausführung- des Antriebs.

Abb. ι stellt schematisch eine Trockenzylindergruppe, von der Triebseite der Maxo schine aus gesehen, dar.

x\bb. 2 zeigt einen Querschnitt durch ein Trockenzylinderlager mit eingebautem Radgetriebe.

Die Trockenzylinderzapf en α sind in dem Lagergehäuse b auf Gestellen c gelagert. Das Lagergehäuse b ist gleichzeitig als Getriebekasten für das Stirnradgetriebe d und i ausgebildet. Mit dem Lagergehäuse b ist das Kegelradgetriebe e so verbunden, daß Lager und Getriebe eine Einheit bilden. Der Antrieb der Trockenzylinder erfolgt mittels des Elektromotors f. An Stelle des Elektromotors kann aber auch ein Riementrieb o. dgl., der unmittelbar oder mittelbar auf die Welle g wirkt, verwendet werden. Die durchgehende Hauptantriebswelle g ist mit dem Antriebsmotor gekuppelt. Von ihr wird die Bewegung jedes Zylinders über je ein Kegelradgetriebe I, k abgeleitet.

Abb. 2 zeigt die Vereinigung von Trockenzylinderlager und Getriebe. In dem Gehäuse b sind die Trockenzylinderlager h und das Stirnradgetriebe d eingebaut. Auf gleicher Welle mit dem Ritzel i sitzt das Kegelrad h, das von dem Ritzel I von der Hauptantriebswelle g aus angetrieben und in dem Kegelradgehäuse e gelagert ist. Das Kegelradgehäuse e ist mit dem Gehäuse b verbunden.

An Stelle der zeichnerisch dargestellten Gleitlager können auch Wälzlager verwendet Averden. Die Lager sind oft gegen das Getriebeöl besonders zu dichten.

Der neue Antrieb ermöglicht, die Triebseite des Trockenapparates frei und zugänglich zu halten. Insbesondere kann die Hauptantriebswelle so angeordnet werden, daß die Bedienungsflächen völlig frei liegen. Dabei ist der Wirkungsgrad des Antriebes sehr gut. Die Vereinigung von Zylinderlager und Antrieb erleichtert die Montage. Die Gestehungskosten sind niedrig.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Trockenzylinderantrieb für Papiermaschinen, bei dem sowohl die obere als auch die untere Zylindergruppe jede für sich durch eine Längswelle angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Wellenstrang (g) in unmittelbarer Nähe der Zylinderzapfen (α) verläuft und von dem hintereinandergeschalteten Stirnrad- und Kegelradgetriebe {i, d bzw. k, I) die Räder des Stirnradgetriebes und das diese und das Zylinderachslager (h) umschließende Gehäuse (b) im Umfang so klein gehalten sind, daß ein größerer Raum zu den Zylindern- zugänglich bleibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen