DE648424C - Photographische Springkamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft photographische

Springkamaras mit Aufrichtestangen für dem Objektivträger, die in der Aufnahmebereitschaftslage gleichzeitig als Laufbodenstützen dienen.

Derartige Kameras, bei denen also besondere Laufbodenstreb en entbehrlich sind, konnten bisher nur als Kameras mit Einstellung an Objektiven (z. B. Schneckengaing) ausgeführt werden.

Durch, die Erfindung wird diese einfache Bauart nimmehr auch für Kameras mit Laufbodeneinstellung oder verschiebbarem Objektivträger nutzbar gemacht. Dabei läßt sich in einfacher Weise die Anordnung so treffen, daß die Kamera nur in der UnenidBchstelluing des Objektivschlittens zusammengeklappt werden kann.

Diese Kamerabauart gestattet übrigens eine sehr bequeme Ankupplung des¹ Entfernungsmessers.

Ferner kann in einfacher Weise eine zentrale Auslösung des Gestänges ausgebildet werden, die gegebenenfalls so eingerichtet sein kann, daß sie eine Auslösung nur in der Unendlichstellung gestattet.

Zu 'diesem Zweck sind nach der Erfindung die Aufrichtestangen mit dem Laufboden durch ein in der Aufnahmebereitschaftslage verrasthares Gelenk und mit dem schwenkbaren Objektivträger durch eine Nutstiftführung verbunden, die beim· Aufklappen der Kamera die gelenkige Verbindung zwischen den Aufrichtestangen und 'dem schwenkbaren Objektivträger bildet und bei aufgeklappter Kamera die Verschiebung des Objektivträgers auf einem Schlitten nach vorn zuläßt.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι einen Seitenriß der wesentlichen Teile der Kamera und

Abb. 2 eine schaubildliche Darstellung der Kamera.

Die Kamera besteht aus dem Gehäuse 1 mit dem .durch das Scharnier 2 angelenkten Laufboden 3. Das Gehäuse enthält die üblichen Lager für die Filmspulen 4 und die bekannten FUmschalteinrichtungen. Die Erfindung ist jedoch keineswegs auf Rollfilmkameras beschränkt. Q

Am Kameragehäuse 1 oder in diesem ist ein Entfernungsmesser, und zwar im Beispiel ein Basis- oder Koinzidenzentfernungsmesser, angeordnet, der durch die Strahlenaustrittsfenster 5 und 6, den Festspiegel 7, den schwenkbaren Spiegel 8 und das Einblickokular 9 angedeutet ist. Der Spiegel 8 ist um den. Drehpunkt 10 schwenkbar und mit einem Hebelansatz 11 versehen, der von dem einen Arm 12 des Doppelhebels 35/12, der um den Zapfen 13 drehbar am Kameragehäuse 1 befestigt ist, z.B. durch Abwälzung bewegt wird._%

Auf 'dem- Lauf boden 3 ist der Objektivschlitten 14 verschiebbar geführt, und zwar erfolgt seine Verstellung in an sich bekannter Weise z. B. durch Zahntrieb 15 und Zahnstange 16 von dem Kordelknopf 17 aus. An Nasen 18 des Schlittens 14 sind die schwenk-

baren Objektivbretthalt er 19 an den Zapfen

20 angelenkt. Das Objektivbrett ist der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt, ebenso auch nicht seine Verbindung mit dem Gehäuse 1 durch einen Klappbalgen.

Am ^Kameragehäuse 1 ist an den Zapfen

21 der Bügel 22 angelenkt, dessen Quersteg 23 vor dem Objektivschlitten 14 liegt. Dieser Bügel 22 besitzt zwei leicht nach oben gekrümmte Nuten 24 mit senkrecht nach unten zum Laufboden 3 gerichteten Verlängerungen 25 an dem objektivseitigen Ende. Diese Nuten 24, 25 dienen zur Führung von Zapfen 26, die an dem Laufbodenbügel 27 sitzen. Der Bügel 22 dient im Zusammenhang mit den Nuten 24, 25 und den Zapfen 26 als Lauf bodenstütze.

Ferner sind in dem Bügel 22 parallel zum Laufboden 3 die Nuten 28 mit kurzen senkao recht zum Laufboden nach oben verlaufenden Ausbuchtungen 29 an den gehäuseseitigen Enden der Nuten angebracht. In diesen Nuten. 28, 29 gleiten Stifte 30 der Objektivtragarme 19. Durch eine Blattfeder 31 wird der Stift 26 in dem Nutansatz 25 und der Stift 30 in Anlage mit der unteren Nutkante 28 gehalten, wie in Abb. 1 dargestellt. Diese Stellung entspricht der Unendlichstellung der Optik.

An der Vorderseite des Laufbodenschlittens 14 ist eine Sperrklinke 31' vorgesehen, die die Objektivträger 19 in der Betriebslage festhält. Diese Sperrklinke 31' besitzt einen Bügel 32, der unter dem Bügel 23 liegt, so daß er beim Niederdrücken des Bügels 23 ebenfalls betätigt wird.

An den Zapfen 30 der Objektivträger 19 ist die Schubstange 33 angelenkt, die an ihrem anderen Ende mittels Nut 34 an einem der Stifte 21 des Kameragehäuses 1 geführt ist. Diese Schubstange 33 liegt an dem anderen Ende 34 des Doppelhebels der Entfernungsmesserverstellung an. Der Hebel 34 wird durch eine — nicht dargestellte — Feder in Anlage mit den Schubstangen 33 gehalten. Die neue Kamera arbeitet wie folgt: Beim Aufklappen der Kamera drehen sich ,die Zapfen 30 in den Nutenansätzen 29, ohne in die Nuten 28 zu gleiten. Gleichzeitig gleiten die Zapfen 26 die Nuten 24 entlang, bis sie in der Endstellung, d.h. in den Ansätzen 25, liegen (vgl. Abb. 1), in denen der Laufboden 3 durch den Bügel 22 verstrebt ist.

Bei dieser Aufklappbewegung werden die Objektivbretthaltearme 19 mit dem Objektivbrett in die Betriebslage (Abb. 1) geschwenkt und in dieser Lage durch den Bügel 31 verklinkt.

Nunmehr befindet sich das Objektivbrett und der Schlitten 14 in der Unendlichstellung.

Wird nun der Schlitten 14 mittels des Triebknopfes 14 zwecks Naheinstellung der Kamera verschoben, so gleiten die Stifte 30 in den Nuten 28 des Bügels 22 entlang. ,· Gleichzeitig wird die Schubstange 33 rnitgenommen. Dieser Bewegung folgt der Dopipelhebel 3 5/12 mit dem Hebel 11 und damit ' •der Spiegel 8 des Entfernungsmessers, der sich damit auf die gleiche Entfernung einstellt.

Zum Schließen der Kamera muß der Bügel nach unten gedruckt werden, wobei auch gleichzeitig die Sperrklinke 3i'/32 ausgelöst wird. Zu diesem Zweck muß aber der Objektivschlitten 14 in die Unendlichstellung nach Abb. 1 zurückgestellt werden, bei der sich die Nutausbuchtung 29 über den Stiften befindet, da nur in dieser Stellung der Bügel 22/23 nach unten gedrückt und die Verklinkung der Objektivträgerarme 19 ausgelöst werden kann. Bei dieser Abwärtsbewegung des Bügels 22/23 werden auch gleichzeitig die Stifte 26 aus der Nutausbuchtung gehoben und damit die Lauf bodenabstützung entriegelt. Dann kann die Kamera durch Zuklappen des Laufbodens verschlossen werden.

Der Laufboden wird in bekannter Weise durch einen Riegel oder eine Klinke am Kameragehäuse in der Verschlußlage festgehalten.

Claims (6)

1. Patentansprüche:

   i. Photographische Springkamera mit Aufrichtestangen für den Objektivträger, die in der Aufnahmebereitschaftslage gleichzeitig als Laufbodenstütze dienen, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrichtestangen (22) mit dem Laufboden (3) durch ein in der Aufnahmebereitschaftslage verrastbares Gelenk (26, 27) und mit dem schwenkbaren Objektivträger (19) durch eine Nutstiftführung (28, 29, 30) verbunden sind, die während des Auf-Wappens der Kamera eine Gelenkverbindung zwischen den Auf richtestangen (22) und dem schwenkbaren Objektivträger (19) bildet und bei aufgeklappter Kamera die Verschiebung des Objektivträgers (19) auf dem Lauf boden (3) nach vorn zuläßt.
2. 2. Photographische Springkamera nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am verschiebbaren Objektivschlitten (14) angelenkte Objektivträgerarme (19) mit Stiften (30) in Längsnuten (28) der Laufbodenstrebenverlängerung (22) geführt sind und daß diese Nuten (20) mit Ausbuchtungen (29) versehen sind, die eine Auslösung der Laufbodenstreben (22) nur in der Unendlichkeitsstellung des Objek-

   tivschlittens (14), eine Verschiebung des Schlittens aber nur' bei verstrebtem Laufboden gestatten.
3. 3. Photographische Springkamera nach Anspruch. 1 oder 2, dadurch, gekennzeich-, net, daß die Verklinkung oder Verriegelung (31) zur Festlegung der Objektivtragarme (19) in der Betriebslage unterhalb des Querbügels (23) der Laufbodenstreben (22) liegt, derart, daß sie beim Niederdrücken des Bügels (23) gleichzeitig mit "ausgelöst wird.
4. 4. Photographische Springkamera nach, einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Basisentfernungsmesser am Kameragehäuse, der durch, eine Stange (33) betätigt wird, die am Objektivschlitten (14) oder Objektivträger (19) angelenkt ist und in der Bereitschaftsstellung an dem Verstellglied (35) des Entfernungsmessers anliegt, dagegen beim Zusammenklappen der Kamera von diesem abgehoben wird.
5. 5. Photographische Springkamera nach Anspruch. 4, dadurch, gekennzeichnet, daß der Führungsstift (30) der einen Laufbodenstrebe (22) zur Anlenkung der Schubstange (33) am Objektivschlitten (14), der Gelenkstift (21) der Laufbodenstrebe (22) am Kameragehäuse (1) als Führung der Schubstange (33) dient.
6. 6. Phiotographische Springkamera nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubstange (33) an dem Stift (30) des einen schwenkbaren Objektivträgers befestigt ist, so daß das andere Schubstangenende sogleich bei Beginn der Zusammenklappbewegung von dem Verstellglied (35) des Entfernungsmessers abgehoben wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen