DE646642C

DE646642C - Kastenkipper

Info

Publication number: DE646642C
Application number: DESCH102241D
Authority: DE
Original assignee: DUESSELDORFER WAGGONFABRIK AKT
Current assignee: DUESSELDORFER WAGGONFABRIK AKT
Priority date: 1933-09-19
Filing date: 1933-09-19
Publication date: 1937-06-18

Description

Die Erfindung betrifft einen Kastenkipper, der insbesondere als Eisenbahnfahrzeug Verwendung finden soll.

Der Kastenkipper ist mit Entladeklappen versehen, die durch Klappenstützen am Wagenuntergestell beim Kippen des Wagenkastens selbsttätig geöffnet werden und dadurch die Kastenbewegung beim Kippen bremsen und bei der' Rückholbewegung unterstützen.

Es sind Kastenkipper bekannt, bei denen die Entladeklappen von besonderen am Wagenuntergestell befestigten Böcken getragen werden. Die Entladeklappen wirken über ein Zwischengestänge oder unmittelbar auf: Festpunkte an der Stirnwand des Wagenkastens ein. Wird der Kasten gekippt, so drückt er die Entladeklappen zur Seite. Auch bei dieser Bauart bremst das Klappengewicht die Kippbewegung und unterstützt die Rückholbewegung.

Erfindungsgemäß wird das Klappengewicht zum Bremsen der Kippbewegung und zum Unterstützen der Rückholbewegung jedoch in doppelter Weise ausgenutzt, indem die Entladeklappen nicht nur an ihrem Anlenkungspunkt mit der Wagenkastenstirnwand, sondern auch zusätzlich über ihren Anlenkungspunkt an der Klappenstütze mit dem Kasten in Verbindung stehen, so daß das Klappengewicht einmal dadurch zur Wirkung gebracht wird, daß die Klappe als zweiarmiger Hebel, mit dem Anlenkungspunkt an der Klappenstütze als Drehpunkt, einen nach oben gerichteten Druck an ihrem Anlenkungs- ³^ punkt an der Wagenkastenstirnwand ausübt, und zum anderen dadurch, daß die Klappe, als einarmiger Hebel, mit ihrem Anlenkungspunkt an der Wagenkastenstirnwand als Drehpunkt, über Zwischenglieder seitlich gegen den Wagenkasten drückt.

Zweckmäßig sind an der Wagenkastenstirnwand in bekannter Weise Gleitrollen angeordnet, gegen die die Klappenstützen mit ihren Gleitflächen unter dem Gewicht der Klappen gedrückt werden.

Vorzugsweise sind die Gleitflächen an den Klappenstützen gekrümmt, so daß die Entladeklappen der Kippbewegung des Kastens entsprechend beschleunigt angehoben werden und so eine gleichmäßige Bremswirkung auf den Wagenkasten ausgeübt wird.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Zweiseitenkastenkippers, der um drei Drehpunkte kippt, in Stirnansicht dargestellt, und zwar zeigt

Abb. I den Kastenkipper in der Ruhestellung.

Abb. II den Kastenkipper in der Endkippstellung.

Die Entladeklappen 1 (Abb. I) sind durch einen Bolzen 2 drehbar an der Kastenstirnwand 3 gelagert. Unterhalb des Bolzens 2 befinden sich fest an der Stirnwand 3 angeord-

nete Gleitrollen 4, die sich gegen Klappenstützen 5 legen. Die Klappenstützen 5 sind durch Pendel 6 mit den Klappen 1 und über Hebel 7 mit dem Untergestell 8 gelenkig verbunden. In der Wagenkastenruhestelluiig-* drücken die Entladeklappen 1 durch ihr Ge; wicht über die Pendel 6 die Klappenstützeri'S" fest gegen die Gleitrollen 4 und halten durch diesen Kraftschluß den Wagenkasten in seiner Ruhestellung genau waagerecht fest.

An den Klappenstützen 5 (Abb. II) befinden sich kurvenförmige Gleitflächen ι o. Kippt der Wagenkasten um seine Drehpunkte, so gleiten die auf der Entladeseite befindlichen Gleitrollen 4 auf den Gleitflächen 10 entlang und drücken die Klappenstützen 5 vor sich her, wobei die Klappenstützen über die Pendel 6 die auf der Entladeseite liegende Entladeklappe 1 öffnen.

Die auf der hochkippenden Seite befindliche Klappenstütze 5 und der mit dieser gelenkig verbundene, am Untergestell im Drehpunkt

11 gelagerte Hebel 7 werden beim Kippen des Wagenkastens von diesem mit nach oben bewegt (Abb. II). Dadurch erhält der Hebel 7 um seinen Drehpunkt 11 eine Drehbewegung, und es kann der am Hebel 7 befindliche Sperransatz 12 in der Endkippstellung des Wagenkastens von dem Fangschnepper 13 erfaßt werden, \vodurch der Wagenkasten in seiner Endkippstellung gehalten wird. Erst durch das Lösen des Schneppers 13 aus dem Ansatz

12 durch an sich bekannte Vorrichtungen wird der Wagenkasten zum Zurückschlagen freigegeben.

Hat der Wagenkasten nur einen Drehpunkt, so vergrößert sich die Schwerpunktswirkung gleichmäßig. Dementsprechend sind die Gleitflächen so auszubilden, daß auch die Entladeklappen gleichmäßig beschleunigt geöffnet werden, damit bei der größer werdenden Wirkung des Kastengewichtes auch die Bremswirkung vergrößert wird. Hat der Wagenkasten mehrere Drehachsen, so nimmt die Wirkung des Kastengewichtes nicht gleichmäßig, sondern verschieden zu. Dementsprechend müssen auch die Gleitflächen an den Stützstangen so ausgebildet werden, daß die Klappenbewegung dieser ungleichmäßigen Schwerpunktswirkung des Wagenkastens angepaßt wird.

Claims

Patentansprüche:

• i. Kastenkipper, insbesondere für Eisen-■; bahnfahrzeuge, mit Entladeklappen, die am Wagenkasten angelenkt sind, beim Kippen des Wagenkastens selbsttätig geöffnet werden, am Wagenuntergestell angelenkte Klappenstützen haben und dadurch auf die Kastenbewegung beim Kippen bremsend, bei der Rückholbewegung unterstützend wirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappen (1) nicht nur an ihrem Anlenkungspunkt (2) mit der Wagenkastenstirnwand (3), sondern auch zusätzlich über ihren Anlenkungspunkt (15) an der Klappenstütze (5) mit dem Kasten in Verbindung stehen, so daß das Klappengewicht einmal dadurch zur Wirkung gebracht wird, daß die Klappe (1) als zweiarmiger Hebel, mit dem Anlenkungspunkt (15) an der Klappenstütze (5) als Drehpunkt, einen nach oben, gerichteten Druck an ihrem Anlenkungspunkt (2) mit der Wagenkastenstirnwand (3) ausübt, und zum anderen dadurch, daß die Klappe als einarmiger Hebel mit ihrem Anlenkungspunkt (2) an der Wagenkastenstirnwand (3) als Drehpunkt über Zwischenglieder (6, 5, 4) seitlich gegen den Wagenkasten drückt.
2. Kastenkipper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Wagenkastenstirnwand (3) Gleitrollen (4) angeordnet sind, gegen die die Klappenstützen (5) mit ihren Gleitflächen (10) unter dem Gewicht der Klappen (1) gedrückt werden.
3. Kastenkipper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (10) an den Klappenstützen (5) gekrümmt sind, so daß die Entladeklappen (1) der Kippbewegung des Kastens entsprechend beschleunigt angehoben werden und so eine gleichmäßige Bremswirkung auf den Wagenkasten ausgeübt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen