DE636544C - Verfahren zur Herstellung von pflanzlich gegerbtem Leder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von pflanzlich gegerbtem Leder

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DE636544C
DE636544C DEK138090D DEK0138090D DE636544C DE 636544 C DE636544 C DE 636544C DE K138090 D DEK138090 D DE K138090D DE K0138090 D DEK0138090 D DE K0138090D DE 636544 C DE636544 C DE 636544C
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tanning
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/28Multi-step processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von pflanzlich gegerbtem Leder Es ist bereits bekannt, bei kombinierten mineralischen und vegetabilischen Gerbungen die Narbenseite der mit Chromsalzen vorgegerbten Leder mit Fett zu imprägnieren. Das Fett soll dabei die Aufgabe haben, die zarte Narbenschicht vor zu starker Einwirkung der Lobbrühe zu schützen, dadurch das Zusammenziehen derselben zu verhüten und den Narben geschmeidig zu erhalten. Ein wirklicher Schutz der Narbenseite ist auf diese Weise jedoch nicht zu erzielen. Die Lobbrühe dringt auch in die mit Fett imprägnierte Narbenschicht ein, das erstrebte Ziel wird daher nur unvollkommen erreicht; eine gleichmäßige Gerbung läßt sich nicht erzielen. Auf der Narbenseite entstehen durch teilweises Eindringen der Lokbrühe Flecke und ungleichmäßige Narbenerhebungen.
  • Nun muß man bekanntlich bei der Gerbung, insbesondere der rein vegetabilischen Gerbung, weitgehend Rücksicht, auf die Angerbung des Narbens nehmen und darf denselben nicht zu Beginn der Gerbung mit konzentrierten Gerbbrühen in Berührung bringen.
  • Durch die Erfindung werden die Mängel des bekannten Verfahrens dadurch beseitigt, daß die Blöße mit mineralischen oder organischen Gerbstoffen, wie Formaldehyd, so vorbehandelt wird, daß eine eigentliche Cerbung derselben nicht stattfindet, wodurch der Narbenschicht etwas Wasser @entzogen und dieselbe etwas raub gemacht wird, diese sodann mit einem überzug aus einer filmbildenden Masse, z. B. einer Kautschukdispersion, versehen, die Blöße darauf mit pflanzlichen Gerbstoffen gegerbt und der überzug zwecks Färbung sowie Zurichtung des Leders wieder entfernt wird. Bei der Vorbehandlung der Blößen handelt es sich lediglich um eine -Pseudogerbung, wobei die Gerbstoffe gleichsam als , Pickel wirken und wieder ausgewaschen werden können.
  • Bei einem derartigen Verfahren findet die Gerbung nur von der Fleischseite aus statt. Die Gerbstoffe dringen von der Fleischseite allmählich zum Narben hin vor. Von außen her können jedoch keinerlei Gerbstoffe an den Narben herantreten, so daß man die Blößen sofort mit stärkeren Gerbbrühen in Berührung bringen kann; denn alle bisherigen Rücksichten für den Narben kommen bei der Gerbung nach der Erfindung nicht mehr in Frage. Der Narben bleibt wesentlich glatter als bisher. Die Nachteile eines Narbenzuges, eines Totgerbens oder eines späteren Brechens des NTarbens können nicht mehr auftreten. Die Festnarbigkeit wird besonders gut und gleichmäßig. Der Narbenüberzug wird nach beendigter Gerbung mittels einer Maschine oder von Hand abgenommen, sodann erfolgt das Zurichten und gegebenenfalls das Färben. Ausführungsbeispiele i. iookg Blößen, die bereits leicht vorentkälkt bzw. gebeizt sein können, werden mit zoo kg Wasser, 3 kg Kochsalz und i/2 kg Aluminiumsulfat bei 25° 30 Minuten in einem langsam laufenden Faß gewalkt. Sie bleiben darauf zum Abtropfen i bis 2 Stunden liegen. und werden dann auf ihrer Narbenseite mit. einer Masse überzogen, die folgende Zusam=: mensetzung haben kann: iooo g im Handel. unter der Bezeichnung Revertex befindliches Kautschukmilchkonzentrat, 3oo g Caseinlösung (5 %ig), 2oo g Gelatinelösung (3 %ig), 2oo g Seifenlösung (3 oIoig), 5oo g Natriumtbiosulfatlösung (8 %ig). Der Masse können noch feingemahlene Füllmittel, Farbpigmente, Kreide und Kaolin, Zinkoxyd, Eisenoxyde zugesetzt werden.
  • Das Auftragen der Masse kann von Hand mittels eines Plüsches, mit einer Aufstreichmaschine oder mit einer Spritzvorrichtung erfolgen. An Stelle von Casein- und Gelatinelösung kann man auch Gummitragant sowie wäßrige Celluloseester- oder -ätherlösungen bzw. Lösungen reiner Cellulose verwenden.
  • Nach dem Auftragen des Films bleiben die Blößen noch i bis 2 Stunden liegen, bis die Abbindung genügend abgetrocknet ist. Sie werden dann in bekannter Weisse der vegetabilischen Gerbung unterworfen, die sofort ohne Gefahr mit starken Brühen, z. B. von 5 bis 6° Bd, beginnen kann. Darauf wird der Überzug entfernt und das Leder zugerichtet sowie gegebenenfalls gefärbt.
  • 2. Man kann die Vorbehandlung der Blößen -auch in der Weise vornehmen, daß man iookg Blößen, die vorher leicht entkälkt oder gebeizt sein können, mit Zoo kg Wasser, 3 kg Kochsalz und o,5 bis o,75 kg Formaldehyd (40%ig), in einem langsam laufenden Faß 3o Minuten walkt. Alsdann werden die Blößen auf der Narbenseite, nachdem man sie hat i bis 2 Stunden abtropfen lassen, mit einem Filmüberzug überzogen und weiterbehandelt, wie das in Beispiel i beschrieben ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von pflanzlich gegerbtem Leder, dadurch gekennzeichnet, daß die gerbfertigen Blößen zunächst mit mineralischen oder organischen Gerbstoffen, wie Formaldehyd, ganz leicht, ohne daß eine Gerbung eintritt, vorbehandelt, die Narbenseite mit einem Überzug aus einer filmbildenden Masse, z. B. einer Kautschukdispersion, versehen, dann mit vegetabilischen Gerbstofflösungen gegerbt und der Überzug zwecks Färbung sowie Zurichtung des Leders wieder entfernt wird.
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