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Vorrichtung zum Verkauf von Waren Die Erfindung betrifft eine Verbesserung
der Vorrichtung zum Verkaufen oder Verteilen von Waren nach Patent 631792.
- Gemäß dieser Erfindung werden die Kugeln, welche die Waren darstellen oder markieren,
in gleichen oder ungleichen, beliebig oft sich wiederholenden Gruppen hintereinander
in eine Laufrinne eingereiht. Diese Laufrinne ist beispielsweise in Schrauben-oder
Schneckenform gelegt, und die letzte Kugel in der Reihe wird aus dem Laufkanal mit
einem Stift o. dgl. herausgestoßen, durch ein Zählwerk gezählt und durch einen Umleitungskanal
in die Laufrinne zurückgeführt.
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Die Vorrichtung besitzt den Nachteil, daß die Kugel in eine Senkgrube
geleitet werden muß, aus der sie dann in den Ablaufkanal gestoßen wird. Man muß
daher den Laufkanal möglichst in einer waagerechten Ebene halten und so ausgleichen,
daß stets das richtige Gefälle erhalten bleibt, damit die Kugeln gleichmäßig in
der Rinne nachrollen und nicht hängenbleiben. Das ist schon deshalb erforderlich,
weil die Kugeln mit der Zeit durch den Stoßstift beschädigt und daher leicht unrund
werden, was ein Sperren oder Hängenbleiben begünstigt, wenn die Vorrichtung z. B.
auf schiefer Unterlage steht.
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Der Erfindung gemäß wird daher die Laufbahn und die Weiterschaltung
der Kugel und deren Rückführung in den Laufkanal so eingerichtet, daß der Stoßstift
nicht mehr unmittelbar auf die Kugel einwirkt. Die ganze Verkaufsvorrichtung kann
senkrecht an der Wand hängend oder auf einem Tisch o. dgl. stehend angeordnet werden.
Es entfällt auch die zeitraubende Notwendigkeit, jede einzelne Kugel nach dem Durchgang
am Schaufenster wieder in den Laufkanal zurückzuführen. In der neuen Vorrichtung
kann eine größere Anzahl Kugeln ausgelöst und nacheinander über das Zählwerk in
den Umleitungskanal übergeführt werden, bevor diese Kugeln in größerer Anzahl in
Gruppen zusammen in den Laufkanal zurückzuführen sind. Die Reihenfolge der Kugeln
wird nach dem ersten Durchgang fortgesetzt gewechselt, so daß durch keine Kombination
oder Errechnung die zu erwartende Ware oder die Lage der Prämienkugel festzustellen
ist. Die ganze Vorrichtung ist so eingerichtet, daß sie in einer einzigen Wand bzw.
auf einer einzigen Platte zu befestigen und aufzubauen ist und mit dieser als Ganzes
in das Gehäuse eingesetzt werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigt
Fig. i die Verkaufsvorrichtung in schaubildlicher Darstellung von vorn gesehen.
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Fig. 2 ist eine Rückansicht auf die Platte, die als vordere Wand des
Gehäuses dient und auf deren Innenseite die ganze Verkaufsvorrichtung untergebracht
ist.
Fig. 3 ist ein Schnitt, nach Linfle A-B der Fig. 2. _._ . _
. = Fig. 4 und 5, veranschaulichen einen Schnitt durch den Rückführungskanal 4 mit
dem Hebekolben und der Festhaltefeder.
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Die Verkaufsvorrichtung besteht aus einexn@ Kasten oder Gehäuse i
von beliebiger Forrri und Größe. Im Ausführungsbeispiel ist ein prismatischer Kasten
von quadratischem Querschnitt dargestellt, dessen obere Wand oder Decke nach vorn
abfallend angeordnet ist zwecks Aufnahme bequem lesbarer Aufschriften, z. B. Bedienungs-
und Verkaufsbedingungen, Preisangaben u. dgl. Die obere Wand kann als verschiebbarer
Deckel eingerichtet sein, während die vordere Stirnfläche 2 für sich an diesem Kasten
gewünschtenfalls abnehmbar befestigt ist. Die Platte 2, welche hier aus Blech besteht,
trägt den Laufkanal und sämtliche Einrichtungsteile der Vorrichtung. Der Laufkanal
3 ist z. B. als Schraubengang gewunden. Im Ausführungsbeispiel bildet der Laufkanal
3 ein Rohr, beispielsweise aus Celluloid, Glas, Metall o. dgl., welches weit ausladend
von der oberen rechten Kante der Platte 2 zu einer etwa in der Mitte oder in der
unteren Hälfte der Platte angebrachten Dose führt, und zwar ist in der rechten Innenseite
der Platte 2 eine senkrechte geschlossene Rinne 4 befestigt, die am oberen Ende
einen Rohrstutzen' trägt, an dem das Ende des Laufkanals 3 befestigt ist. Die Dose
5 ist ringförmig oder zylinderisch hinter einem durch ein Fenster x9 abgeschlossenen
Ausschnitt 511 der Platte 2 befestigt. Sie ist oben und unten geschlitzt und besitzt
hinter dem Fenster oben und unten je ein Loch zum Durchlassen der Verkaufskugeln.
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Unterhalb der Dose 5 ist eine schräge Rinne 6 angebracht (Fig. 2),
die einerseits in die senkrechte Rinne -4 mündet, andererseits unter dem unteren
Loch in der Dosenwand endigt. Diese schräge. Rinne 6 liegt hinter einem ebenfalls
schräg. angeordneten Fenster, das in einem Schlitz der Stirnwand 2, wie aus Fig.
i ersichtlich, , vorgesehen ist. In der Dose 5 sitzt eine runde Scheibe oder Klappe
8, die mit Hilfe einer zweiarmigen Wippe 8b, 8@ auf einer waagerechten Achse 811
schwenkbar ist. Wie aus Fig. 3 zu sehen, ist der untere Arm 8b dieser Wippe mit
einer Stoßstange 13 verbunden, die unter Spannung. der Pufferfeder 14 in einer Brücke
15
und in der Platte 2 verschiebbar gelagert ist. Vor der Scheibe 8 sind nur
Löcher g und =o in der Dosenwand angeordnet. Das untere Loch =o liegt indessen näher
an der vorderen Fensterscheibe als das obere Loch 9, welches etwas weiter zurück
liegt.
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Der obere Aren 8° der Wippe ist abgeknöpft und mit dem Gestänge i7
verbunden, welches das Zählwerk 18 betätigt. Das Zählwerk ist gleichfalls
an der Brücke 15 befestigt; und die eingestellte Zahl ist durch einen Schlitz der
Vorderwand 2 hinter dem Fenster 1811 ablesbar.
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- Der Laufkanal 3 mündet durch einen Stutzen .in. eine waagerechte
Führung =i oberhalb des ..oberen Loches 9 der Dose 5, und zwar ist inner-;lxälb
der Führung =i eine zweimal abgebogene ''bzw. abgestufte Sperrfeder i2 befestigt.
Die Mündung des Laufkanals 3 bzw. seines Anschlußstutzens ist an der Führung =i
so angeordnet, daß die Kugel zunächst vor die erste Abkröpfung der Feder i2 gelangt
und daher noch nicht über das Loch 9 an der oberen Dosenseite vorrollen kann. Die
Abkröpfung des Hebelarmes 8° der Wippe ist indessen so bemessen, daß beim Ausschwenken
der Wippe mittels der Stoßstange 13 das abgeknöpfte Knie des Hebels 8c die Kugel
aus der ersten Abstufung der Feder 12 nach vorn dicht über die Öffnung 9 schiebt.
Durch diese kann aber die Kugel noch nicht nach unten fallen, weil die dem Hebel
8c voreilende Scheibe 8 sich inzwischen unter die Öffnung 9 geschoben hat und die
Kugel aufhält. In dieser Lage hat die untere Hälfte der Scheibe 8 eine gleiche Schwerkung
nach hinten gemacht und die Durchtrittsöffnung =o an der Dose 5 freigegeben, so
daß eine dort schon vorhandene Kugel in die Schrägrinne 6 fallen und in die senkrechte
Rinne 4 abrollen kann.
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Unterhalb der federnden Stoßstange 13 ist in der Platte 2 und Brücke
15 ein Drehknopf oder Arm i611 gelagert, der einen - Riegel oder Sperrhebel 16 trägt.
Beim Drehen des Knopfes 16', schiebt sich der Sperrhebel 16, wie aus Fig. 2 und
3 ersichtlich, vor den Hebel 8b. In Riegelstellung ist es daher nicht möglich, die
Stoßstange 13 nach hinten zu schieben und die Wippe zu betätigen.
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Der Laufkanal 3, der im Ausführungsbeispiel aus einem Celluloidrohr
besteht, ist mit einer großen Zahl- die Waren markierender Kugeln gefüllt. Diese
Kugeln sind verschiedenfarbig in beliebiger Reihenfolge angeordnet. Zwischen den
Kugeln befindet sich auch eine Prämienkugel, beispielsweise eine Goldkugel. In dem
Ausführungsbeispiel enthält der Laufkanal 150 Kugeln. Die letzte Kugel, die
den Laufkanal gerade verlassen hat, befindet sich in der Stellung der oberen Kugel
nach Fig. 3. Die zuletzt freigegebene Kugel liegt noch in der Dose 5 hinter dem
Fenster an der unteren Seite vor der kippbaren Scheibe B. Diese Kugel kann noch
nicht in die schräge Laufrinne einfallen, weil der untere Rand der Scheibe 5 diese
Öffnung =o noch teilweise abdeckt und den Durchtritt der Kugel verhindert. Drückt
ein Käufer auf die Stoßstange 13 bzw. deren Endknopf und schiebt die Stange entgegen
der Feder 14 nach innen, so bewegt sich auch die Wippe 8b, 8c um die Drehachse 811,
der unter Rand der Scheibe 8 verschiebt sich nach hinten
und gibt
das untere Loch frei, so daß die dort liegende Kugel in die Schrägrinne 6 abfallen
kann. Gleichzeitig schiebt das abgekröpfte Knie des oberen Hebelendes 8c die dort
liegende Kugel unter Zurückdrängung der Feder 12 nach vorn über das Loch g an der
oberen Dosenseite. Während dieser Vorschubbewegung des abgek-röpften Armes 8c schiebt
sich auch die Scheibe 8 mit ihrem oberen Rand nach vorn und verriegelt zunächst
den Durchgang g. In dem Augenblick, in dem die Kugel hinter der Feder r2 ausgelöst
ist, kehrt die Stoßstange 13 schon unter der Einwirkung der Rückführfeder 14 in
die Ruhelage zurück, das obere Loch g wird freigelegt, die Kugel kann in die Dose
herabfallen. Inzwischen ist der untere Rand der Scheibe 8 zwangsläufig wieder nach
vorn gelangt und deckt das Loch zur Schrägrinne teilweise ab, hält aber die Kugel
dort zurück. Bei jeder Vor- und Rückbewegung der Stoßstange 13 tritt eine Wippbewegung
der Scheibe 8 ein, die zur Folge hat, daß eine Kugel am unteren Ende abgelassen
wird, während eine neue Kugel von oben in die Dose fällt. Mit dieser Wippbewegung
ist durch das Gestänge 17 eine Schaltung des Zählwerks 18 verbunden, so daß jede
Kugel bei ihrem Durchgang zum Schaufenster 18a gezählt und damit jeder Verkauf notiert
wird. Da die Kugeln verschiedene Markierungen tragen und nach der Schaltbewegung
bis zur nächsten Betätigung in der Dose liegenbleiben, können Käufer und Verkäufer
feststellen, welche Ware abzugeben ist. Erscheint die goldene Kugel, so erhält dieser
Käufer in üblicher Weise eine Prämie.
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Die aus der Dose 5 austretenden Kugeln gelangen durch die Schrägrinne
6 in die senkrechte Rinne 4 über einen in dieser verschiebbaren Kolben 7, der einen
Handgriff 7a trägt. Gegenüber der Einmündungsstelle der Schrägrinne in den senkrechten
Schacht, etwas oberhalb, ist eine Sperrfeder 7c angebracht (Fig.4 und 5). Diese
ist so geformt und befestigt, daß sie mit einer Nase in die Rinne ragt und verhindert,
daß die über der Nase aufgestapelten Kugeln unter die Feder zurückfallen. Die aus
dem Rohr 6 herabfallenden Kugeln sammeln sich zunächst über dem Hebekolben 7. Der
Kolben 7 ist in seinem oberen Teil bei 7b geschlitzt (vgl. Fig. 2), und dieser Schlitz
ist so bemessen, daß der Kolben um die Nase der Sperrfeder 7c herumgreifen kann.
Sind eine Anzahl Kugeln über dem Kolben aufgestapelt, so hebt man diesen mittels
einer Handhabe 7a und schiebt die Kugeln über die zurückweichende Feder (vgl. Fig.
5). Die unter der letzten Kugel vorspringende Nase hält dann die darüber befindlichen
Kugeln beim Niedergehen des Kolbens zurück. Die noch in der Rinne 6 befindlichen
Kugeln werden durch den Kolben abgeriegelt und können nicht hinter den Kolben 7
herabfallen. Das Verriegeln der Stoßstange z3 erfolgt zeitweise durch den beschriebenen
Riegelhebel z6-z6a. Es kann auch mit -Hilfe eines Schlüssels geschehen, der von
vorn, durch die Platte 2 in einen entsprechend ausgebildeten Drehzapfen des Sperriegels
16 eingesetzt wird. Die Reihenfolge der Kugeln kann in der ersten Verkaufsserie
unverändert bleiben.
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Obwohl die goldene Prämienkugel sich stets im Kreislauf befindet,
ändert sich infolge der beschriebenen Fördereinrichtung die Reihenfolge der Verkaufsserien
und der Aufeinanderfolge der einzelnen Warenart fortlaufend, wenn jeweils mehr als
eine Kugel gefördert wird. Es ist also nicht möglich, daß der Käufer voraus berechnet,
wann die goldene Kugel in Erscheinung tritt, Es ist auch nicht möglich, daß der
Käufer die Reihenfolge der Waren im voraus erkennt. Die Verkaufsbedingungen bleiben
immer die gleichen. Sie verschlechtern sich nicht, wie es bei bekannten Vorrichtungen
der Fall ist, die den Käufern keinerlei Gewinnmöglichkeiten mehr bieten, wenn die
goldene Prämienkugel öder die Prämie einmal ausgeschieden ist.
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Dank der Anbringung aller Teile an der vorderen Deckwand ist der Aufbau
äußerst einfach gestaltet. Alle Teile des Trieb- und Schaltwerks können von vornherein
an der Deckplatte 2 befestigt werden und in der Fabrik auf das genaueste eingestellt
werden. Es genügt dann, die Platte 2 an einem beliebigen Kasten aus Holz, Metall
oder sonstigem Werkstoff zu befestigen, um eine betriebsfertige Verkaufsvorrichtung
zu erhalten. Es ist indessen nicht möglich, daß Unberufene störend in die Vorrichtung
eingreifen oder Nichtfachleute beim Einbau diese beschädigen.