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Selbsttätige' Waage für pulveriges Gut. Gegenstand der Erfindung ist
eine zum `'trägen von pulverigem Gut bestimmte, selbsttätige Waage, bei der nicht
nur .die abzuwägende Menge beliebig. eingestellt werden kann, sondern auch dem spezifischen
Gewicht, der Leicht- oder Schwerflüssigkeit des i@l:aterials und den Einflüssen
des Feuchtigkeitsgehalts der Luft Rechnung getragen wird.
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Es ist bekannt, bei selbsttätigen Waagen mittels eines Fülltrichters
eine zur Abwägung der vorbestimmten Menge dienende Lastschale zu füllen und zur
fortlaufenden Füllung und Entleerung den Fülltrichterauslauf durch einen Schieber
-mechanisch abwechselnd zu öffnen und zu schließen, wobei die Schlußbewegung durch
eine Feder herbeigeführt wird. ' Diese Anordnung hat den Nacbteil,. daß zufolge
der vielfachen Beanspruchung, wie sie sich z. B. bei io ooo Wägungen am Tage ergibt,
die Feder rasch lahm wird und einen ungleichmäßig, raschenAbschluß desFülltrichters,
das ist eine ungenaue Wägung, herbeiführt. Auch sind die Federn bei" den bekannten
Einrichtungen aus gleichem Grunde oft dem Bruch ausgesetzt.
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Nach der Erfindung werden diese Nachteile vermieden und eine Reihe
wesentlicher Vorteile dadurch erzielt, daß der in bekannter Weise mittels einer
EX.zenterscheibe von der Antriebswelle aus geöffnete Schieber nur anfänglich unter
dem Einfluß einer Feder rückwärts bewegt wird, der eigentliche Schluß dagegen durch
ein Gewicht erfolgt, das gleichzeitig das Öffnen und Wiederschließen des Bodens
der Lastschale bewirkt.
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In - der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, und zwar zeigt die Fig. i eine Seitenansicht bzw. einen Schnitt nach.
der Linie A-& der Fig. 2, Fig. 2. eine Aufsicht und Fig. 3 eine Ansicht von
der rechten Seite. Dabei ist eine Ausführung dargestellt, die von einer Antriebswelle
aus in einem- gemeinsamen Gehäuse .und mit gemeinsamem Fülltrichter den voneinander
unabhängigen Betrieb zweier Wageeinrichtungen ermöglicht. In Fig. 2 ist in der unteren,
Hälfte die Einrichtung nur angedeutet; sie entspricht derjenigen der oberen Hälfte.
Ähnliches gilt von der rechten und linken Hälfte- der Fig. 3. Die sämtlichen Teile
sind in der Stellung gezeichnet, bei der der Fülltrichterauslauf durch den Verschlußschieber
geschlossen-ist. Fig. i läßt in strichpunktierten Iiinien außerdem die andere Endlage
des Schiebers-und der zugehörigen Teile erkennen, ebenso die Öffnungslage für den
Entleerungsboden .der Lastschale.
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Die Fülltrichter i entleeren das .in sie eingebrachte, pulverige Gut
durch die Öffnungen 2 bei geöffneten Schiebern 3 in die Lastschalen q., die mittels
Pfannen 5 und Schneiden 6 auf den in Schneiden 7 aufgehängten Waagebalken 8 ruhen,
die am andern Ende mittels der Stangen 9 die Gewichtsschalen io tragen, Unten sind
die Lastschalen durch bei
i i an sie angelenkte, durch Gewichte
12 beschwerte Böden 13 abgeschlossen, wobei die Gewichte so groß bemessen sind,
daß sie mindestens dem Gewicht der eigentlichen Böden gleichkommen.
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Die Bewegung des Steuerschiebers 3 er= folgt mittels der Steuerstange
15' und des daran befestigten Steuerorgans 15, das innerhalb eines Schlitzes 16
von der Antriebswelle 17 durchsetzt wird. Letztere trägt eine Exzenterscheibe 18,
die von der Mitnehmerscheibe i9 mittels der Sperrklinke 2o und des an der Exzenterscheibe
festsitzenden Sperrklinkenbolzens 21 immer nur in einer, in Fig: i durch den.Pfeil
angedeuteten Drehrichtung mitgenommen' wird. Dabei stößt die Nase 51 der Exzenterscheibe
an die auf dem Steuerorgan 15 befestigte Rolle 52 und verschiebt so das Steuerorgan
nach rechts unter gleichzeit@gemöffnen destSchiebers, indem das Steuerorgan sich
mit seinem Schlitz 16 über dne.Welle 17 hinwegschiebt. Bei dieser Schub-Bewegung
wird mittels der Schrägfläche 53 der Kurbelzapfen 22 mit verschoben, der dabei mittels
seiner Kurbelachse 23 einen das Gewicht 24 tragenden Hebel 25 anhebt, -während gleichzeitig
der ebenfalls auf- der Achse 23 sitzende Sperrhebel 26 sich nach unten bewegt. Dies
dauert-sölange an,bisdieSchräg= fläche 53 den Kurbelzapfen 22 gerade .überschritten
und der Sperrhebel 2@ mit seinem umgebogenen Ende 36 hinter den Sperranschlag 27
gelangt ist. Letzterer sitzt an dem einen Arm 29 eines bei 28 drehbar gelagerten,
doppelarmigen Hebels, dessen anderer Arm 3o von dem an der Gewichtsschale io sitzenden
M.itnehmerstift . 31 mithochgenomm.en wird, sobald die Lastschale 4 sich unter dem
Gewicht des in sie einfallenden Gutes zu senken beginnt. Zunächst besteht jedoch,
wenn die Schrägfläche 53 den Kurbelzapfen 22 ganz überschritten und- das Gewicht
24 seine Höchststellung erreicht hat, bei der es jedoch noch nicht in die senkrechte
Lage gelangt ist, beim nunmehrigen Weiterbewegen des Steuerorgans 15 in die Offeristellung
des Schiebers 3 zufolge des Anliegens des Sperrhebels 26 am Anschlag 27 eine Sperrung,
die das Zurückfallen des Gewichtes 24 verhindert. Wird -das Steuerorgan 15 in derselben
Richtung noch weiter bewegt, stößt es mit einer an ihm befestigten Rolle 32 an einen
bei 35' angelenkten Hebel 33 und spannt dadurch die einerseits am Fülltrichter i,
andererseits am Hebel 33 festgelegte Feder 34. Sobald die Nase 51 der Exzenterscheibe
die wagerechte Lage überschritten hat, findet nun unter dem Einfluß der Feder 34,
unter Vermittlung des Hebels 33 und der-Rolle 32 eine Rückwärtsbewegung .des Steuerorgans
bzw. Schiebers 15 statt, die erst dann - zunächst - beendet wird, wenn die Schrägfläche
53 wiederum über dem Kurbelzapfen 22 angelangt ist und der Hebel 33 sich auf die
einstellbare Anschlagschraube 54 aufsetzt. Damit ist der Schieber zum größten Teil
wieder geschlossen und behält nun -diese, das genaue Abwägen ermöglichende Feineinstellung
bei, bis die Lastschale 4 soviel von- dem Wägegut aufgenommen hat, daß es die Gewichtsschale
io samt deren Mitnehmerstift 31 und dem Sperrhebelarm 30 anhebt, so daß nun
das umgebogene Ende 36 des Sperrhebels 2$ seiner Stütze durch den Anschlag 27 beraubt
wird und er sich rückwärts nach oben zu bewegen- beginnt. _ Damit ist die Sperrung
beseitigt, die das Gewicht 24 bis dahin hinderte, nach links zurückzusinken. Indem
das Gewicht 24 mittels des Kurbelzapfens 22 und der Schrägfläche 53 das-Steuerorgan
15 nach links bewegt und den Schieber 3. damit rasch zum Abschluß bringt, legt es
sich zuletzt auf eineRast 37 auf.
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Gleichzeitig mit der Schließbewegung des Schiebers 3 erfolgt das Entleeren
der Lastschale 4. Zu diesem Zwecke ist auf der Kurbelzapfenachse 23 eine Nase 38
angebracht, die beim Niedergehen. des Gewichts gegen eine Falle 39 anschlägt, die
ihrerseits bei 4o drehbar auf einer Stange 41 gelagert ist, weiche sich beim Anschlag
entgegen der Spannung der auf ihr zwischen einem -Bund 48 der Stange und einem festen
Anschlag 50 sitzenden Feder 42 nach links bewegt und dabei mittels des- auf der
Stange 43 gelagerten Doppelhebels 44 die unten an letzterem drehbar befestigte Sperrnase
45 für den' Lastschalenboden 13 nach rechts bewegt. Die Nase 45 gibt dabei den Borten
13 frei; der sich nun unter dem Gewicht des auf ihm ruhenden Gutes öffnet, dieses
herausfallen läßt-und sofort wieder unter dem Einfluß seines Gegengewichtes 12 in
seine Schließlage zurückkehrt, wobei er die Sperrnase 45, die außerdem an einer
Blattfeder 46 aufgehängt ist, zurückdrängt. -Die Sperrung des .Bodens 13 geschieht
unter Wirkung der Feder 42.
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Die Exzenterscheibe vollendet nun ihren Lauf und das geschilderte
Spiel kann von neuem beginnen. Dabei ermöglicht die drehbare Anordnung der Falle
39 das Wiederanheben des Gewichts 24, indem die Nase 38 die Falle anhebt.
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Um eine andere Menge abzuwägen, muß, da die Öffnungszeit des Schiebers
immer dieselbe bleibt, die Schieberöffnung 2 verändert werden. Zu dem Zweck braucht
lediglich die Schubrolle 52 durch eine größere oder kleinere ersetzt zu werden.
Eine Änderung der Schiebereinstellung wird äuch nötig, wenn ein Gut mit anderem
spezifischen Gewicht abgewogen werden soll. Je größer 'das spezifische Gewicht ist,
desto kleiner muß die Gesamtöffnung
bemessen werden. Dabei kann
die während der Sperrstellung des Hebels 26 bestehende Feineinstellung der Schieberöffnung
entsprechend durch Verstellen der Anschlagschraube 54 geändert werden. Eine Änderung
der Grob- bzw. Feineinstellung ist schließlich unter Umständen' auch nötig, -bei
einem Wechseln der Beschaffenheit ein und desselben Wagegutes, wie er beispielsweise
bei Seifenpulver in außerordentlich starkem Maße infolge von Witterungseinflüssen
eiptritt. Sobald die Luft feuchter wird, ballt sich das Pulver zusammen und es bedarf
dann einer größeren Durchflußöffnung.
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Wegen Schwierigkeiten der letztgenannten Art ist e's äußerst wichtig,
daß sich die Wägungen rasch bzw. möglichst viel Wägungen gleichzeitig vollziehen.
Dieser Zweck wird gemäß der Erfindung dadurch leicht erreicht, daß von derselben@Antriebswelle
aus mehrere Wageeinrichtungen der geschilderten Art betrieben werden, die dann in-
gedrängtem Raume innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses untergebracht werden können.
Dabei kann auch ein gemeinsamer Fülltrichter mit verschiedenen Auslauföffnungen
Verwendung finden. Eine solche Einrichtung mit doppelter Wagevorrichtung stellt
Fig. 2. der Zeichnung dar. Diese beiden Wagevorrichtungen sind innerhalb des gemeinsamen
Gehäuses 47 angeordnet. Die beiden Vorrichtungen können dabei unabhängig voneinander
betrieben werden., was dadurch ermöglicht wird, daß jede ihrer Exzenterscheiben
18 durch ihre Antriebskupplung i9, 2o, 21 von der Hauptantriebswelle 17 abgeschaltet
wird.
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Die Eichordnung schreibt vor"daß bei nicht richtigem Auslaufquerschnitt
selbsttätig die Außerbetriebsetzung der -Waage eintritt bzw. der Fehler angezeigt
wird. Dieser Forderung wird gemäß der Erfindung dadurch in einfachster Weise Rechnung
getragen, daß an dem Sperrhebelanschlagarm 29 für den umlegbaren Sperrhebel 26 ein
weiterer Anschlag 49 angeordnet ist. Unterbleibt nach Aufsetzen eines kleineren
Gewichts auf die Gewichtsschale io die Auswechselung der Rolle 52 gegen die entsprechend
kleinere, so wird die 'Lastschale 4 rascher niedersinken als zuvor, und der Sperrhebel
26 findet bei: seinem Aufstieg nicht Zeit genug, um mit seinem umgebogenen Ende
36 zwischen den beiden Anschlägen 27 und 49 ohindurchzugelangen. Er stößt vielmehr.
bereits an den oberen Anschlag 49 und verhindert damit den' völligen Schluß des
Schiebers 2, so daß die Lastschale überläuft und dem Arbeiter dadurch die' falsche
Einstellung der Waage sinnfällig vor Augen geführt wird. Ähnliches geschieht, wenn
infolge des Eintritts trockeneren Wetters z. B. beim Abwägen von Seifenpulver, in
der gegebenen Zeit des Umlaufs der Antriebsexzenterscheibe- infolge des schnelleren
Ausfließen des Pulvers in die Lastschale, diese sich ungewöhnlich rasch senkt. Das
zu hohe Aufsteigen des die Gewichtsschale tragenden Armes des Waagebalkens, das
beim Vollaufen bzw. Überlaufen der Lastschale den Anschlag 49 doch zur Auslösung
(zum Niedersenken) bringen würde, wird- dabei durch einen Anschlag 5o verhindert
(Fig. i). In den umgekehrten Fällen füllt sich die Lastschale zu langsam, so daß
der Arbeiter schon hierdurch darauf aufmerksam gemacht wird, daß etwas nicht in
Ordnung ist, ohne daß es dazu einer besonderen Einrichtung bedürfte.