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Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste Angestellte
Untersuchungen haben ergeben, daß sich ein gut wirksames Heilmittel gegen Geschwülste,
insbesondere auch bösartige, wie Karzinom, aus niederen Wassertieren gewinnen läßt.
Unter diesen haben sich die Muscheln als ein besonders geeignetes Ausgangsmaterial
erwiesen, und zwar namentlich die zu der Familie der Miesmuscheln gehörenden Tiere.
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Werden derartige Tiere, zweckmäßig nach Abtötung und Zerkleinerung,
mit Extraktionsmitteln behandelt, so erhält man Extrakte, die, zweckmäßig nach Einengung
bzw. Entfernung des Extraktionsmittels, sich bereits gut wirksam eiweisen. Eine
wesentliche Steigerung ihrer Wirksamkeit läßt sich noch durch weitere Reinigung
und Anreicherung der wirksamen Bestandteile erzielen, beispielsweise durch erneute
Extraktion des aus der zunächst vorgenommenen Extraktion erhaltenen Produktes mit
anderen Extraktionsmitteln o. dgl., vorzugsweise solchen, durch welche die Fette
und Lipoide von den wirksamen Bestandteilen getrennt werden.
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Bei Ausführung des Verfahrens kann man beispielsweise folgendermaßen
vorgehen: Handelsübliche Miesmuscheln, wie sie als Nahrungsmittel verwendet werden,
werden entschalt, von dem überstehenden Wasser befreit, zweimal durch den Wolf getrieben
und mit etwa der dreifachen Volumenmenge Aceton überschichtet. Nach etwa 24stündigem
Stehen, gegebenenfalls unter zeitweisem oder dauerndem Rühren, wird die überstehende
Flüssigkeit abgegossen und die Extraktion mit neuen Acetonmengen, zweckmäßig reineren,
d. h. wasserfreieren, mehrmals wiederholt.
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Die so gewonnenen Extrakte Werden vereinigt. Nach Abdestillieren des
Acetons verbleibt eine wäßrige Lösung der Extraktstoffe, die im Wasserbade bis zur
Sirupkonsistenz eingedickt wird. Man erhält so eine bräunliche, angenehm riechende,
zähflüssige Masse. Diese. ist, wie Versuche an Mäusen., die mit dem Frankfurter
Adenokarzinomstamm infiziert sind, gezeigt haben, gut wirksam.
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Zur Erhöhung der Wirksamkeit kann man die erhaltene zähflüssige Masse
nach Verreiben mit Wasser mehrmals mit Äther ausschütteln. Es geht dann ein großer
Teil der unerwünschten Begleitstoffe in den Äther, der abgetrennt wird. Diese Prozedur
kann mehrere Male wiederholt werden. Aus dem nach Abtrennung des Äthers verbleibenden
wäßrigen Rückstand werden dann die letzten Reste von Äther, beispielsweise durch
Hindurchleiten von Stickstoff, verjagt. Aus der verbliebenen wäßrigen Lösung wird
das Wasser durch wiederholte Behandlung mit immer konzentrierterem Alkohol herausgenommen,
was leicht möglich ist, da die wirksamen Stoffe in Alkohol unlöslich sind. Man
erhält
so- schließlich einen. pulverigen Rückstand von brauner Farbe, der getrocknet wird.
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Das Pulver ist leicht wasserlöslich und . kann daher in Form seiner
wäßrigen Lösue;@ zur Injektionsbehandlung benutzt werden.
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ist außerordentlich viel stärker wirksam äks.; der vorher beschriebene,
durch die unmitteh -bare Acetonextraktion gewonnene Stoff.
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Das gewonnene Präparat ist kochbeständig, ziemlich unempfindlich gegen
Alkalien und Säuren, löslich in Wasser, wäßrigem Aceton u. dgl., unlöslich in wasserfreiem
Alkohol, Äther, Ligroin, Chloroform und Benzol.. Die Millonsche Reaktion fällt negativ
aus; ebenso die Biuretprobe. Hingegen reagiert das Präparat positiv auf Ninhydrin
und DiazO.
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An Stelle von Miesmuscheln können auch andere Muscheln, z. B. Austern,
verwendet werden.
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Beispiel i i Zentner handelsübliche Miesmuscheln, wie .sie als Nahrungsmittel
verwendet ' werden, werden entschalt, von dem überstehenden Wasser befreit, zweimal
durch den Wolf getrieben und mit etwa der dreifachen Volumenmenge Aceton überschichtet.
Nach etwa 24stündigem Stehen, gegebenenfalls unter zeitweisem oder dauerndem Umrühren,
wird die überstehende Flüssigkeit abgegossen und die Extraktion mit neuen Acetonmengen,
zweckmäßig reineren, d. h. wasserfreieren, mehrmals wiederholt.
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Die so ge-,vonnenen Extrakte werden vereinigt. Nach Abdestillieren
des Acetons verbleibt eine wäßrige Lösung der Extraktstoffe, die im Wasserbade bis
zur Sirupkonsistenz eingedickt wird. Man erhält so etwa Soo ccm einer bräunlichen,
angenehm riechenden, zähflüssigen Masse. Diese ist, wie Versuche an Mäusen, die
mit dem Frankfurter Kaxzinomstamin infiziert sind, gezeigt haben, gut wirksam. -Zur
Erhöhung der Wirksamkeit kann man die erhaltene zähflüssige Masse nach Verreiben
mit Wassex mehrmals mit Äther ausschütteln. Es geht dann ein großer Teil der unerwünschten
Begleitstoffe in den Äther, der abgetrennt @vird. Diese Behandlung kann mehrere
Male wiederholt werden.- Aus dem nach Abtrennung des. .Äthers verbleibenden wäßrigen
Rückstand werden dann die letzten Reste von Äther, beispielsweise durch Hindurchleiten
von Stickstoff, verjagt. Aus der verbliebenen wäßxigen Lösung wird das Wasser durch
wiederholte Behandlung mit immer konzentrierterem Alkohol herausgenommen, was leicht
möglich ist, da die wirksamen Stoffe in Alkohol unlöslich sind. So wird schließlich
ein pulveriger Rückstand von brauner Farbe erhalten, der getrocknet wird. Aus. 5oo
ccm Sirup bekommt man so etwa Zoo g des braunen Pulvers.
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. Das Pulver ist leicht wasserlöslich und leann daher in Form seiner
wäßrigen Lösung Injektionsbehandlung benutzt werden. Es gst,_` außerordentlich viel
stärker wirksam als ;Pier verlier beschriebene, durch die unmittelbare Acetonextraktion
gewonnene Stoff. Beispiel 2 Man schält aus frischen Miesmuscheln oder ähnlichen
Wassertieren nach Zertrümmerung des Gehäuses das gesamte Fleisch nebst Eingeweiden
heraus, treibt es zweimal durch den Wolf und trocknet es im Vakuum bei etwa 5o bis
70° C. Man erhält, eine grünlichgraue Masse, die pulverisiert und in diesem Zustand
für spätere Weiterverarbeitung aufbewahrt werden kann.
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Aus diesem Pulver kann man den wirksamen Stoff extrahieren. Man versetzt
beispielsweise Sog des erwähnten Pulvers mit 6oo ccm aqua dest., schüttelt und filtriert
von dem Rückstand ab. Das Filtrat wird im Wasserbad .erhitzt. Eiweiß und andere
für das herzustellende Präparat störende Körper fallen dabei aus. Man trennt sie
durch Filtration ab. Das Filtrat kann gegebenenfalls unter Konzentrierung des wirksamen
Körpers durch Eindampfen im Vakuum bei etwa 70°C zur Behandlung von Geschwülsten
mit Erfolg benutzt werden.
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Aus der erwähnten Lösung kann man den wirksamen Bestandteil in einem
höheren Reinheitsgrade und einer angenehmeren: Form erhalten, wenn man die wäßrige
Lösung mit . einer solchen Flüssigkeit im Überschuß versetzt, daß der Wirkstoff
ausfällt. Das ist z. B. der Fall bei hoher Aceton- öder Alkoholkonzentration. Man
gibt daher zu der wäßrigen Lösung z. B. so viel Aceton, bis ein flockiger Niederschlag
entsteht. Diesen sammelt man auf dem Filter, um ihn sodann zu trocknen. Man erhält
ein gelblichweißes Pulver von sehr großer Heilwirkung auf bösartige Geschwülste.