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Herstellung wertvoller, physiologisch wirkender Stoffe aus Schlachtabfällen
Die Erfindung betrifft die Herstellung wertvoller, physio*logisch wirksamer Stoffe
aus Schlachtabfällen, indem die Zu- und Abfülirungsorgane von Lebern und Gallenblasen
in Mischung mit den Lebersekreten und -exkreten und mit den inneren Organen selbst
als Ausgangsstoffe verwendet werden. Erfindungsgemäß lassen sich hochwirksame wasserlösliche
Stoffe gewinnen, wenn die Ausgangsstoffe in getrockneter Form mit hochkonzentriertem
Alkohol extrahiert werden. Zu diesem Zweck werden die genannten Ausgangsstoffe in
Mischung der Extraktion unterworfen; sie können aber auch jeder für sich extrahiert
und erst die Extrakte vereinigt werden. Die derart gewonnenen Extrakte dienen dazu,
den Lipoidspiegel der Körpersäfte aufrechtzuerhalten und diesen im Falle von Störungen
durch krankhafte Zustände wieder auf die Norm zurückzuführen bzw. das richtige Verhältnis
der einzelnen am Lipoidbestand der Säfte beteiligten Stoffe wieder herzustellen.
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Infolge des schwankenden Fettgehaltes der verwendeten Organe schwankt
deren Wirksamkeit. Es ist daher trotz sorgfältiger Aufbereitung in manchen Fällen
schwierig, die für die beabsichtigte Wirkung günstigste Dosierungsmenge zu ermitteln.
Es empfiehlt sich daher, die -,#.usgangsstoffe vor der Extraktion zu entfetten und
nur die verbliebene fettfreie Trockensubstanz weiter zu verarbeiten.
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Um Zersetzungen bei der Extraktion der Stoffe zu vermeiden, empfiehlt
es sich ferner, höhere Temperaturen zu vermeiden und bei mäßiger Wärme zu arbeiten.
Aus demselben Grunde empfiehlt es sich auch, die Konzentration des Extraktes unter
vermindertem Druck vorzunehmen. Um eine weitere Reinigung der Extrakte zu erzielen,
können dieselben in Wasser gelöst werden, wobei gewisse unwirksame oder schädliche
Stoffe sich nach einigem Stehen abscheiden und abfiltriert werden können. Die gereinigten
Lösungen können auch in steriler Lösung subkutan appliziert werden.
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Die Extraktstoffe sind von hellbrauner Farbe und schaumig lockerer
Struktur; sie sind hygroskopisch und in Wasser spielend zu tief rotbranner Lösung
löslich und enthalten 4,1 bis 4,5'/, Stickstoff, 8 bis io'i" Asche, wovon
wieder 17,80/, Phosphorsäure ist.
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Die Stoffe haben sich besonders zur Behandlung der Gelbsucht, ferner
bei Gallenblasenentzündungen und Gallensteinleiden und schließlich bei der Behandlung
von Leberentzündungen und bei Rückfallbeschwerden nach Gallenblasenoperationen bewährt.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, von getroclmeter Leber Extrakte.
mittels Alkohols herzustellen und den letzteren durch Verdampfen bis zum Hinterlassen
eines Rückstandes zu entfernen, sodann den Rückstand mit kalter oder heißer Ringerlösung
aufzunehmen. Abgesehen davon, daß gemäß der Erfindung nicht mit Ringerlösung, sondern
mit Wasser bei gelinder Wärme aufgenommen
wird, geht_ das vorliegende
Verfahren auch von anderen Ausgangsmaterialien aus; es werden nämlich- solche Produkte
mit Alkohol extrahiert, -die zu überwiegendem Anteil aus den herauspräparierten
Zu- und Abführungswegen der Leber und der Galle bestehen und durch die Weiterbehandlung
- therapeutisch wertvolle Präparate ergeben, die bei den bereits bekannten
Ausgangsmaterialien kei-
nesfalls erhalten werden können, weil diese in keinem
Falle zu überwiegendem Anteil aus den besonders herauspräparierten Zu- und Abführungswegen
der Leber und Gallenblase bestehen und eine Extraktion mit Ringerlösung Ader erfindungsgemäß
beanspruch'üen Behandlung mit Wässer nicht gleichzusetzen ist.
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Das Verfahren sei an Hand einiger Ausführungsbeispiele erläutert.
AlLtsführungsbeispiel i 6o g herauspräparierter, vo4sichtig im Vakuum getrockneter
Lebergallenwege -und x o g Trockengalle werden mit -der Sfachen
Menge Benzin angesetzt und i bis 2 Stunden am Rückflußkühler erwärmt, hierauf die
gelbgefärbte Benzinlösung abgegossen, frisches Benzin aufgegeben und mit diesem
über Nacht stehengelassen. Die fettfreie Trockenmasse wird hierauf abgenutscht und
in warmem Luftstrom ausgetrocknet. Zwecks weiterer Verarbeitungwird die fettfreieTrockenmasse
mit der 5fachen Menge Alkohol von 960/0 im Kolben übergossen, i Stunde im Dampfbad
bei 5o' erwärmt, koliert, der Rückstand dreimal mit wenig Alkohl nachgewaschen und
abgepreßt. Die filtrierte klare Lösung wird im Vakuum bei 4o bis 45 mm und etwa
6o' Badtemperatur zur Trockne verdampft. Zur Überführung in die wasserlösliche,
injizierbare Form wird der Rückstand in -der 8- bis iofachen Menge lauwakmen
Wassers gelöst, mit 1 '/.0 Trikresol versetzt, gut durchgeschüttelt und zur
Abscheidung der wasserunlöslichen Anteile 48 Stunden im Dunkeln stehengelassen,
hierauf nochmals filtriert und auf Ampullen gefüllt oder gegebenenfalls zur Trockne
gebracht.
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AusführungsbeI:spiel 2 Es wird von einer Mischung von etwa
75 %
getrockneter Lebergallenwege undje Leber und Lebersekret (Galle)
ausgegangen und wie bei Beispiel i weiterverfähren. Ausführungsbeispiel
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Die wirksamen Inhaltstoffe werden gesondert in löslicher Form gewonnen-.
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a) -240 9 sorgfältig im Vakuum ausgetrockneter Lebergallenwege
werden mit der 5fachen Menge Benzin angesetzt und i bis ,q Stunden
am Rückflußkühler erwärmt, hierauf die gelbgefärbte Benzinlösung abgegossen, frisches
Benzin zugegeben, über Nacht stehengelassen, abgenutscht und im warmen Luftstrom
ausgetrocknet. Ausbeute an fett-« freier Trockenmasse etwa 8o bis 85 g.
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Zur weiteren Verarbeitung wird diese mit 400 ccm Alkohol von
96 % in einem Kolben übergossen, i Stunde am Rückflußkühler bei 5o' erwärmt,
koliert, der Rückstand dreimal mit wenig warmem Alkohol nachgewaschen, abgepreßt,
filtriert und das klare Filtrat im Vakuum bei 4o bis 45 mm und etwa 6o' Badtemperatur
zur Trockne verdampft. Die Ausbeute an diesem trocknen Rückstand schwankt von :24
bis 43 9 je nach dem Fettgehalt des ursprünglich verwendeten Organs.
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b) 2-5o g Vakuum getrockneter Lebersubstanz wird wie
vor entfettet und 1,250 1 Alkohol wie oben extrahiert; das Extrakt wird im
Vakuum zur Trockne abgedampft. Ausbieute 2o bis 30 9-c) Als Galle wird zweckmäßig
solche vom Schwein in Trocken#forn-1 verwendet. Die Trockengalle wird mit Alkohol
im Verhältnis i : io bei 5o' aufgenommen, vom Unlöslichen abfiltriert, dieses
mit Alkohol nachgewaschen und die Lösung in gewogener Schale bei gelinder Wärme
und schließlich im Vakuum zum annähernd konstanten Gewicht gebracht.
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Man erhält auf diese Weise die gereinigten, vom überschüssigen Fett
befreiten Organextrakte.
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Zur überführung in die wasserlö#sliche und injizierbare Form werden
im vorliegenden Beispiel entsprechend dein Gewicht an gereinigter Fraktion c gleiche
Mengen der Fral,-tionen a und b verwendet, die Gewichtsteile in der 4- bis
5fachen Menge lauwarmen Wassers gelöst, mit C/o Trikresol versetzt, gut durchgeschüttelt,
zum' Absitzen 48 Stunden beiseitegestellt, nochmals filtriert und hierauf auf Ampullen.
abgezogen oder gegehenenfalls zur Trockne gebzacht.