AT124421B - Verfahren zur Gewinnung von physiologisch wirksamen Extrakten. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von physiologisch wirksamen Extrakten.

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  Verfahren zu Gewinnung von   pitysiologisch     wirksamen}     Extrakten.   



   Nach Patent   Nr.   117987 werden physiologisch wirksame Extrakte aus den   Gesam1herzeJl   oder   Herzteilen   von Warmblütern erhalten, indem man die zerkleinerten Organe oder Organteile mit Wasser oder wässrigen Lösungsmitteln extrahiert und aus dem Filtrat die Ballaststoffe entfernt. 



   Es wurde nun gefunden, dass man ganz allgemein aus   Muskeln durch Ausziehen   mit organischen wasserlöslichen Lösungsmitteln bei Gegenwart von Wasser und durch nachfolgende   Befreiung der so   gewonnenen Extrakte von unspezifischen Ballaststoffen, z. B. von Lipoiden.   durch Behandlung mit   
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 von Wasser bei einem Ph-Wert von ungefähr   3.   bis   10,   vorzugsweise jedoch bei einem solchen von zirka 7 bis 9 extrahiert. 



   Die so erhaltenen Rohkonzentrate zeigen infolge Beimengung von unspezifischen Ballaststoffen eine Reihe unerwünschter Nebenwirkungen. Man befreit sie von diesen durch Behandlung nach bekannten Methoden :
Die in den Extrakten enthaltenen unspezifisch wirkenden Eiweissstoffe entfernt man, indem man die Rohkonzentrate stark kühlt, durch Zentrifugieren von den abgeschiedenen Ballaststoffen befreit und eindampft. Weitere Ballaststoffe werden durch Versetzen dieser Konzentrate mit niederprozentigem Alkohol abgeschieden. Diese Filtrate scheiden dann auf Zusatz von hochprozentigem Alkohol die wirksamen Substanzen in bereits ziemlich reiner Form ab.

   Eine noch weitgehendere Befreiung von Ballaststoffen erreicht man, indem die wässrigen Lösungen dieser Abscheidungen einer   anschliessenden   Behandlung mit   den-üblichen Enteiweissungsmitteln unterworfen   werden. 



   Die Befreiung von Lipoiden kann in verschiedenen Phasen stattfinden. Geht man von frischen Muskeln aus, so ist es zweckmässig, die Behandlung mit wasserunlöslichen   Lösungsmitteln   mit dem von dem organischen Lösungsmittel befreiten Rohkonzentrat, d. h. vor der   Enteiweissung. vorzunehmen.   Dieser Reinigungsmethode äquivalent ist die Vorbehandlung der trockenen Muskeln mit den wasserunlöslichen Lösungsmitteln, d. h. vor der eigentlichen Extraktion. 



   Die so aus den verschiedenen Muskeln erhaltenen Extrakte zeigen   sämtlich   eine   günstige Herz-   wirkung (Erweiterung der Coronagefässe, die eine stärkere Durchblutung des Organismus zur Folge hat). 



    Eiweissabbauprodukte,   die im Laufe des Verfahrens unter den angegebenen Bedingungen entstehen. stören das pharmakologische und klinische Bild der reinen Herzwirkung und können am isolierten   1'arum   oder Uterus nachgewiesen werden. Zur Erhöhung der Verträglichkeit der   herzwirksamen   Extrakte müssen diese auf Darm und Uterus wirkenden Substanzen beseitigt werden. Dies   geschieht, indem   man die Extrakte mit   verseifenden Mitteln behandelt. Man lässt   letztere zweckmässig so lange einwirken. bis die   darm- und uteruswirksamen   Substanzen zerstört sind, d. h. bis die Extrakte keine Wirkung   mehr   auf den isolierten Uterus oder Darm erkennen lassen. Die herzwirksamen Substanzen erleiden durch diese Behandlung keinen Schaden.

   Die erhaltenen   Extraktlösungen   können nach Entfernung der verseifenden Mittel sterilisiert oder mit Konservierungsmitteln versetzt werden. Die Verseilung kann vor, zweckmässig aber nach der Behandlung der Extrakte mit den Wasserunlöslichen Lösungsmitteln vorgenommen werden. 



   Die Darstellung der in den Beispielen zum Teil verwandten   Trockenpräparate erfolgt, indem   man die frischen Muskeln bei der durch die natürliche Milchsäure bedingten sauren Reaktion mit Äthylalkohol behandelt, wobei gleichzeitig eine teilweise Reinigung erreicht wird. ohne dass allzuviel an wirksamer Substanz entzogen wird. 
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 zur Trockne eingeengt und mit Wasser aufgenommen. Durch Zusatz von   50% Alkohol werden un-   spezifische Ballaststoffe zur Flockung gebracht, filtriert und das klare Filtrat mit der   zehnfachen     Menge hochprozentigem Alkohol   versetzt und zwei Tage im   Eissehrank   gelassen.

   Der an der Wandung haftende Niederschlag, welcher die wirksamen Substanzen enthält, wird in Wasser aufgenommen und die noch   vorhandenen geringen Mengen Eiweiss nach   bekannten Verfahren entfernt. Die so erhaltene Lösung ist reizlos und sterilisierbar. 

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 mitteln zur Extraktion mit zirka 800   fw"Wasser versetzt   und mit Alkali auf zirka pH 8'0 eingestellt. Hierauf wird   1#2l Alkohol zugesetzt, extrahiert abgepresst   und der Rückstand nochmals mit je   1'2 l   Alkohol extrahiert und die vereinigten Extrakte   bei -15C C   filtriert. Nach Entfernung des Alkohols im Vakuum wird der Extrakt wie in Beispiel 1 weiterverarbeitet. An Stelle von Äthylalkohol kann auch 
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 abgepresst.

   Die Extraktion wird zweimal mit je 10 l Alkohol wiederholt, dann wird das abgepresste Produkt an der Luft getrocknet und fein gemahlen. Durch diese Vorbehandlung, bei der durch den Milchsäuregehalt des Muskels bedingten schwach sauren Reaktion werden nur Spuren der wirksamen Substanz in Lösung gebracht. 



   Die nach dieser Behandlung aus 10 kg   Tuskelf1eisch   erhaltene   Menge Trockenpräparat   wird dann mit einer Mischung von 8l Wasser und   20l} Iethylalkohol   bei neutraler Reaktion drei Stunden gerührt und abgepresst. Dann wird noch zweimal mit je 10 l Methylalkohol extrahiert ; die Extrakte werden vereinigt, ausgefroren und klar filtriert. Die Lösung wird im Vakuum auf 11 eingeengt, zweimal mit je 500 cm3 Äther extrahiert, worauf der in der   wässrigen Flüssigkeit noch vorhandene   Äther durch Evakuieren entfernt wird. 



   Zur weiteren Reinigung kann die Lösung vorsichtig zur Trockne gebracht und der Rückstand durch Extraktion mit hochprozentigem Methylalkohol von weiteren Ballaststoffen befreit werden. 



   4.   2 fxy Muskeln   werden mit   4l} Iethylalkohol bei   pH =   4'5   extrahiert. Die Extraktion wird mit je 2 l Methylalkohol zweimal wiederholt und die vereinigten Extrakte filtriert und auf 200 cm3 eingeengt. Der erhaltene Extrakt wird nach Beispiel 3 weiter gereinigt. 



   5. 2 leg Kalbfleisch werden gemahlen und mit   2'5l Aceton   und 200   frn   n-Natronlauge drei Stunden kalt extrahiert. Hierauf wird mit je   2 i ! Aeeton   die Extraktion noch dreimal wiederholt. Der Gesamtextrakt wird   bei #12 C   filtriert und im Vakuum eingedampft. Das Konzentrat wird mit Äther extrahiert. 



   Der ätherlösliche Anteil wird zur Trockne eingedampft, der Rückstand mit trockenem Aceton aufgenommen, die Lösung ausgefroren und filtriert. Nach dem Eindampfen wird der hellgelbe pasten- ähnliche Rückstand in geeigneten Lösungsmitteln aufgenommen. 



   Der wässrige Extrakt ist eiweissfrei und sterilisierbar. Er kann sowohl in schwach saurer wie in schwach alkalischer Reaktion zur Anwendung gelangen. 



   6. 1 l wässriges eiweissfreies Rohkonzentrat (erhalten durch Behandlung von Muskeln mit Aceton, Filtrieren und Einengen des Filtrates. vgl. Beispiel 5) schüttelt man mit der doppelten Menge Äther aus und lässt absitzen, bis die wässrige Schicht völlig klar ist. Der wässrige Extrakt wird mit   100 ruz   35% iger Natronlauge zirka 4-6 Stunden auf   45-50 C   bis zum Verschwinden der uteruswirksamen Substanz erhitzt, mit Salzsäure bis auf pH   7'5-8'0   abgestumpft und sterilisiert. Man kann die Verseifung auch bei höherer Temperatur. z. B. 80G. vornehmen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung von physiologisch wirksamen   Extrakten,   dadurch gekennzeichnet. dass man Muskeln, ausgenommen Herzen, mit organisehen wasserlöslichen Lösungsmitteln in Gegenwart 
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 extrahiert und die so gewonnenen Extrakte von Verunreinigungen befreit.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Rohkonzentrate zwecks Befreiung von Eiweissstoffen stark kühlt, durch Zentrifugieren von den ausgefallenen Ballaststoffen befreit, eindampft und mit niederprozentigem Alkohol fällt oder mit andern üblichen Enteiweissungs- mitteln behandelt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Rohkonzentrate nach Befreiung von dem wasserlöslichen Lösungsmittel zwecks Abseheidung der Lipoide mit einem wasser- unlöslichen Lösungsmittel behandelt.
    4. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Extrakte zwecks Befreiung von unerwünschten Begleitstoffen nachträglieh bei alkalischer Reaktion erwärmt.
AT124421D 1929-05-18 1929-11-29 Verfahren zur Gewinnung von physiologisch wirksamen Extrakten. AT124421B (de)

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