DE60105638T2 - Verfahren zur isolierung von saponinen aus sojabohnenmaterial - Google Patents

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Saponine sind Glykoside, die in Pflanzen weit verbreitet sind. Jedes Saponin besteht aus einer oder mehreren Zuckereinheiten, die an ein „Sapogenin"-Aglykon gebunden sind. Die Zuckereinheiten können Glucose, Galactose oder eine Pentose oder Methylpentose sein, während das Sapogenin ein Triterpen oder ein Steroid sein kann.
  • Saponine haben Detergenseigenschaften, wobei sie Öl-in-Wasser-Emulsionen bilden und reichliche Mengen Schaum oder Seifenlauge erzeugen, wenn sie in Wasser gelöst werden. Der Name „Saponin" ist abgeleitet vom Lateinischen „Sapo" für „Seife". Saponin-haltige Pflanzen sind seit Jahrhunderten als Seifen eingesetzt worden, insbesondere Seifenkraut (Saponaria officinalis), Seifenwurzel (Chlorogalum pomeridianum), Panamarinde (Quillaja saponaria) und Seifenbeere (Sapindus mukurossi).
  • Saponine werden als Schaumbildner in Softdrinks, gefrorenen, mit Kohlensäure versetzten Getränken, Cocktailmischungen und Feuerlöschern eingesetzt. Ihre Detergenseigenschaften haben zu ihrer Verwendung in Shampoos, Gesichtsreinigern und verschiedenen kosmetischen Zusammensetzungen geführt. Antimikrobielle und Antipilzeigenschaften sowie Nutzen als Nutraceuticals oder Pharmaka sind Saponinen zugeschrieben worden.
  • Die herkömmlichen Verfahren zum Extrahieren und Isolieren von Saponinen aus trockenen Pflanzenmaterialien bestehen aus dem Extrahieren mit verschiedenen Alkoholen (Methanol, Ethanol, Propanol) oder Wasser-Alkohol-Mischungen. Ein Entfettungsschritt unter Verwendung nicht-polarer organischer Lösemittel (d. h. Petrolether oder Hexan) können entweder vor dem Extraktionsschritt oder am Extrakt selbst durchgeführt werden. Rohe Saponine werden dann durch Einbringen einer großen Menge Aceton oder Ether ausgefällt. K. Hostettmann und A. Marston, Saponins, Cambridge University Press (1995), S. 143–145.
  • Die zeitaufwändigen Verfahren, die verwendet werden, um Proteine zu reinigen, wie etwa Dialyse, Ionenaustauschchromatographie und Ausschlußchromatographie, werden oft eingesetzt, um eine weitere Reinigung von Saponinen zu bewirken. P. A. Ireland, S. Z. Dziedzic und M. W. Kearsley, „Saponin Content of Soya and Some Commercial Soya Products by Means of High-performance Liquid Chromatography of the Sapogenins", J. Sci. Food Agric. 1986, 37, 694–698.
  • Sojabohnensamen (Glycine max, Leguminosen) enthalten etwa 0,5 Gew.-% Saponine. P. A. Ireland, S. Z. Dziedzic und M. W. Kearsley, „Saponin Content of Soya and Some Commercial Soya Products by Means of High-performance Liquid Chromatography of the Sapogenins", J. Sci. Food Agric. 1986, 37, 694–698. Soja-Saponine sind seit dem frühen 20. Jahrhundert Forschungsgegenstand gewesen. Diese Verbindungen bestehen aus einem Triterpenoid-Skelett mit verschiedenen Zucker- und Acetyleinheiten. Der gegenwärtige Konsens ist, daß die Soja-Sapogenole A, B und E echte Aglykone sind, während die Soja-Sapogenole C, D und E Artefakte der Hydrolyse sind, die während des Verfahrens ihrer Isolierung auftreten. Die entsprechenden Glykoside sind die sogenannten „Gruppe-A-Saponine", „Gruppe-B-Saponine" bzw. „Gruppe-E-Saponine".
  • Soja-Saponine haben antimutagene Eigenschaften gezeigt, die sie zu vielversprechenden Mitteln für Krebsprophylaxe machen. M. J. Plewa et al., „The Use of Single Cell Electrophoresis and Flow Cytometry to Identify Antimutagens from Commercial Soybean Products", Mutation Research, 402 (1998), 211–218 und Li Baixiang, "The study on the Antimutation Mechanism of Soyasaponin", Proceedings of the Third International Soybean Processing and Utilization Conference, (2000), 264–265. Überdies haben Gruppe B-Soja-Saponine in vitro ausgeprägte unterdrückende Wirkungen auf die Replikation des menschlichen Immundefektvirus (HIV) gezeigt. H. Nakashima et al., N. Aids, 3, 10 (1989), 665–668. Die chemische Struktur von Sojabohnen-Saponin ist sehr ähnlich zu derjenigen der Verbindung Glycyrrhizin, ein bekanntes Antivirusmittel, so sind Soja-Saponine vielversprechend als Bausteine für die Synthese antiviraler pharmazeutischer Verbindungen.
  • Trotz der Kultivierung und Verarbeitung sehr großer Mengen Sojabohnen sind gegenwärtig Soja-Saponine keine signifikante Handelsware aufgrund der Schwierigkeit, sie zu isolieren und zu reinigen.
  • Sojaproteinkonzentrate und Sojaproteinisolate sind wichtige Handelswaren, die in breitem Umfang durch Extrahieren von mit Hexan entfettetem Sojabohnenmehl mit einem Lösemittel, das aus einer Mischung aus Ethanol und Wasser besteht (typischerweise 75 Gew.-% Ethanol), bei erhöhten Temperaturen hergestellt werden. Der Zweck dieser Extraktion ist, Lecithin, Zucker und komplexe Kohlehydrate von den Proteinen abzutrennen. Das Ethanol wird durch fraktionierte Destillation rückgewonnen, was eine wäßrige Lösung von Zuckern (überwiegend Saccharose, Raffinose und Stachyose) und andere Kohlehydrate zurückläßt, die auch Isoflavone und Saponine enthält. Dieses Material ist im Handel als „Soja-Solubles" oder Soja-Melasse bekannt.
  • Durch Ansäuern von Sojamelasse, typischerweise auf einen pH von 2,5 bis 4,5, bei erhöhten Temperaturen werden Isoflavon- und Saponin-reiche Feststoffe ausgefällt. Diese Feststoffe können durch Zentrifugation oder Filtration entfernt werden, dann getrocknet, um als ein kommerzielles Ausgangsmaterial für die Gewinnung von Soja-Isoflavonen durch Extraktion mit geeigneten organischen Lösemitteln (d. h. Methanol, Ethanol, Aceton, etc.) zu dienen. US-Patent 5,919,921.
  • US-Patente 4,428,876 und 4,594,412 und Internationales Patent WO 99/34810 offenbaren Verfahren zur Gewinnung von Soja-Saponinen aus aus Sojabohnen gewonnenen Materialien, die chromatographische Techniken umfassen.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung verwendet Aceton/Wasser-Mischungen bei verschiedenen Konzentrationen und Temperaturen als ein kosteneffektives Verfahren zur Gewinnung von Soja-Saponinen hoher Reinheit aus aus Sojabohnen gewonnenen Materialien, während auch ein wirtschaftliches Mittel zur Gewinnung von Soja-Isoflavonen als einem Nebenprodukt bereitgestellt wird.
  • Obgleich Saponine charakteristischerweise in Aceton unlöslich sind, können Mischungen aus Aceton und Wasser Saponine bei erhöhten Temperaturen lösen. Das Aceton-zu-Wasser-Verhältnis für diesen Zweck kann von ungefähr 2,5 bis 5,0 Teile Aceton pro einem Teil Wasser reichen und liegt optimal bei ungefähr 4 : 1, gewichtsbezogen. Bei merkbar höheren Konzentrationen an Aceton wird die Effizienz der Extraktion von Saponinen unnötigerweise verringert; bei merkbar höheren Konzentrationen an Wasser kann die gewonnene Menge an Saponinen verringert werden und unerwünschte Verunreinigungen (hauptsächlich Oligosaccharide) werden in Lösung gehen, was die Reinheit der Saponine, die gewonnen werden, senkt. Demgemäß könnten, obgleich höhere Konzentrationen an Aceton oder Wasser verwendet werden können, diese nicht so effizient sein.
  • Um die Saponine zu extrahieren, wird das Ausgangsmaterial in der optimalen Aceton/Wasser-Mischung bei Aceton-Rückflußtemperatur (56°C bei atmosphärischem Druck oder höhere Temperaturen bei erhöhten Drücken) digeriert, um die Saponine in Lösung zu bringen. Für diesen Zweck ist es wünschenswert, einen pH von wenigstens 5,0 und vorzugsweise 6,5 oder höher zu verwenden. Die ungelösten Feststoffe werden durch Zentrifugation, Filtration oder Absetzen und Dekantieren entfernt, während eine Temperatur von mehr als 50°C gehalten wird. Das Zentrat oder Filtrat, das die gelösten Saponine enthält, wird dann auf eine Temperatur von weniger als 10°C (vorzugsweise –5 bis 5°C) abgekühlt, woraufhin die gelösten Soja-Saponine ausfallen und durch Zentrifugation, Filtration oder Absetzen und Dekantieren entfernt werden können. Die Soja-Isoflavone, die sich im Stand der Technik als schwierig von Soja-Saponinen abzutrennen erwiesen haben, bleiben in Lösung und werden in dem Zentrat, dem Filtrat oder der dekantierten überstehenden Flüssigkeit entfernt, aus dem/der sie ihrerseits durch Entfernen des Acetons durch fraktionierte Destillation und Abkühlen der resultierenden wäßrigen Kopffraktion, um die Isoflavone unlöslich zu machen, was ihre Gewinnung durch Filtration, Zentrifugation oder Absetzen und Dekantieren ermöglicht, gewonnen werden.
  • Das Verhältnis von Ausgangsmaterial zur Aceton/Wasser-Mischung kann variieren. Die Effizienz der Extraktion der Isoflavone unter Verwendung eines Verhältnisses von Ausgangsmaterial zu Aceton/Wasser-Mischung von ungefähr, massebezogen, 1 zu 10 ist typischerweise sehr hoch, wobei es oft 90% übersteigt. Die Effizienz der Saponin-Extraktion mit diesen Parametern ist jedoch beträchtlich niedriger (typischerweise 20 bis 40%), obgleich die Reinheit der Saponine sehr hoch ist. Unter diesen Bedingungen kann effiziente Saponin-Gewinnung zwei oder mehr aufeinanderfolgende Extraktionen mit dem optimalen Aceton/Wasser-Lösemittel oder Rückgriff auf Gegenstromextraktionsverfahren, die den Fachleuten bekannt sein werden, erfordern.
  • Die durch Filtration, Zentrifugation oder Absetzen und Dekantieren des abgekühlten nassen Aceton-Extraktes gewonnenen Saponine haben typischerweise eine Reinheit, die 70% übersteigt. Sie können leicht weiter gereinigt werden, indem sie in einem geeigneten Lösemittel gelöst, filtriert und auskristallisieren gelassen werden. Wie haben hervorragende Ergebnisse unter Verwendung eines Lösemittels erhalten, das aus 70% Ethanol/30% Wasser bestand, in einem Gewichtsverhältnis von zehn bis fünfzehn Teilen Lösemittel zu einem Teil Saponine, obgleich die Fachleute realisieren werden, daß Mischungen in anderen Alkoholen und Wasser sich als wirksam erweisen könnten. Die Mischung wird auf 70°C oder höher erhitzt, um die Lösung der Saponine zu bewirken, bei dieser Temperatur filtriert, um unlösliche Verunreinigungen zu entfernen, und langsam auf 25°C oder weniger abkühlen gelassen, woraufhin die Saponine mit einer Reinheit, die 95% übersteigt, auskristallisieren und gewonnen werden. Das Erhalten von Soja-Saponine in dieser Reinheit ohne Rückgriff auf chromatographische Techniken ist bisher nicht berichtet worden.
  • Beispiel 1
  • 1.000 Gramm eines kommerziellen Soja-Isoflavon-Konzentrats, gewonnen aus Sojamelasse („Prevastein" von der Central Soya Company, Fort Wayne, Indiana, das ein Pulver mit der folgenden Zusammensetzung ist: 5,0% Isoflavone, 10,16% Saponine, 35% Gesamtkohlehydrate, 7% Lecithin, 2% Fette, 33% Proteine, 5% Asche, 5% Feuchtigkeit) wurden zu einer kräftig gerührten Mischung aus 9.450 Gramm Aceton und 2.350 Gramm Wasser zugegeben. Die Mischung wurde für 90 Minuten auf Aceton-Rückfluß (56°C) erhitzt, dann auf einem Büchner-Trichter durch Whatman-Filterpapier #4 filtriert, während eine Temperatur von mehr als 50°C gehalten wurde.
  • Das Filtrat, eine nicht-trübe, bernsteinfarbene Flüssigkeit, wurde auf 5°C abgekühlt, woraufhin ein schmutzig-weißer Niederschlag aus der Lösung ausfiel. Diese Feststoffe wurden durch Vakuumfiltration auf einem Buechner-Trichter durch Whatman-Filterpapier #4 entfernt, während eine Temperatur von weniger als 10°C gehalten wurde.
  • Der Filterkuchen wurde mit einem mäßigen Volumen an reinem Aceton gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet, um 24,0 Gramm elfenbeinfarbige Feststoffe mit einer Reinheit (d. h. Gesamtsaponingehalt) nach HPLC, die 86% übersteigt, zu ergeben, was einer Ausbeute von 20,3% entspricht. Die Analyse zeigte auch, daß die in diesem Material enthaltende Menge an Isoflavonen 0,2 Gew.-% nicht überstieg. HPLC-Analyse des abgekühlten Filtrats aus diesem Schritt zeigte eine Konzentration von nur 0,06 Gew.-% gelöste Saponine.
  • Im Anschluß an die Isolation der Saponine wurde das im Filtrat enthaltene Aceton durch fraktionierte Destillation bei atmosphärischem Druck abgestrippt und zur Wiederverwendung zurückgewonnen. Das gestrippte Filtrat wurde dann mit 500 Gramm Hexan unter kräftigem Rühren bei 60°C für 30 Minuten extrahiert, um Lecithin und Fette zu entfernen. Das Rühren wurde unterbrochen, damit sich die Mischung in Schichten trennen konnte; die obere (organische) Schicht wurde entfernt und die untere (wäßrige) Schicht wurde auf < 10°C abgekühlt, woraufhin Soja-Isoflavone ausfielen und durch Vakuumfiltration auf einem Buechner-Trichter durch Whatman-Papier #4 entfernt wurden. Der Filterkuchen wurde bei 50°C im Vakuum getrocknet, um 53,5 Gramm Soja-Isoflavone mit einer Reinheit (d. h. Gesamtisoflavongehalt) von 72% nach HPLC zu ergeben, was einer Ausbeute von 77% der im Ausgangsmaterial enthaltenen Isoflavone entspricht.
  • Die „verbrauchten Feststoffe" (d. h. das Ausgangsmaterial, das anfänglich extrahiert und aus der heißen Aceton/Wasser-Mischung durch Filtration entfernt wurde) wurde zu einer kräftig gerührten Mischung aus 9.450 Gramm Aceton und 2.350 Gramm Wasser zugegeben. Die Mischung wurde für 90 Minuten auf Aceton-Rückfluß (56°C) erhitzt, dann auf einem Buechner-Trichter durch Whatman-Filterpapier #4 filtriert, während eine Temperatur von mehr als 50°C gehalten wurde.
  • Das Filtrat, eine nicht-trübe, bernsteinfarbene Flüssigkeit, wurde auf 5°C abgekühlt, woraufhin ein schmutzig-weißer Niederschlag aus der Lösung ausfiel. Diese Feststoffe wurden durch Vakuumfiltration auf einem Buechner-Trichter durch Whatman-Filterpapier #4 gewonnen, während eine Temperatur von weniger als 10°C gehalten wurde.
  • Der Filterkuchen wurde mit einem mäßigen Volumen an reinem Aceton gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet, um 22,8 Gramm elfenbeinfarbene Feststoffe mit einer Reinheit (d. h. Gesamtsaponingehalt) nach HPLC von 88% zu ergeben, was einer Ausbeute von zusätzlich 29,4% der Saponine entspricht, die nach der ersten Extraktion zurückgeblieben waren, oder einer Gesamtsausbeute von 46% der anfänglich im Ausgangsmaterial vorhandenen Saponine nach zwei aufeinanderfolgenden Extraktionen. HPLC-Analyse zeigte auch, daß die in diesem Material enthaltene Menge an Isoflavonen 0,08 Gew.-% nicht überstieg. Noch einmal zeigte HPLC-Analyse des abgekühlten Filtrats aus diesem Schritt eine Konzentration von nur 0,06 Gew.-% gelöste Saponine.
  • Beispiel 2
  • 1.000 Gramm eines kommerziellen Soja-Isoflavon-Konzentrats, gewonnen aus Sojamelasse („Solgen 10" von Solbar Plant Extracts, Ashdod, Israel, ein Pulver mit der folgenden Zusammensetzung: 9,0% Isoflavone, 8,1% Saponine, 6% lösliche Nahrungsfaser, 6% nicht-komplexe Zucker, 6% Oligosaccharide, 7% Lecithin, 1% Fett, 18% Proteine, 4% Asche, 8% Feuchtigkeit) wurde zu einer kräftig gerührten Mischung aus 9.450 Gramm Aceton und 2.350 Gramm Wasser zugegeben. Der pH dieser Aufschlämmung betrug 3,1, zu sauer, um Saponine in Lösung zu bringen, so wurden 94 Gramm einer 50 Gew.-%-igen wäßrigen Lösung von Natriumhydroxid langsam zugegeben, um den pH auf 6,5 anzuheben. Die Mischung wurde für 90 Minuten auf Aceton-Rückfluß (56°C) erhitzt, dann auf einem Buechner-Trichter durch Whatman-Filterpapier #4 vakuumfiltriert, während eine Temperatur von 50°C oder höher gehalten wurde.
  • Das Filtrat, eine nicht-trübe, bernsteinfarbene Flüssigkeit, wurde auf 5°C abgekühlt, woraufhin ein schmutzig-weißer Niederschlag aus der Lösung ausfiel. Diese Feststoffe wurden durch Vakuumfiltration auf einem Buechner-Trichter durch Whatman-Filterpapier #4 entfernt, während eine Temperatur von weniger als 10°C gehalten wurde. Der Filterkuchen wurde mit einem mäßigen Volumen an abgekühltem Aceton gewaschen und im Vakuum bei 50°C getrocknet, um 44 Gramm (4,4% der Masse des Ausgangsmaterials, entsprechend einer Ausbeute von% von enthaltenen Saponinen) hellgelbbraun gefärbte Feststoffe mit einer Reinheit (d. h. Gesamtsaponingehalt) von 71% nach HPLC zu ergeben, was einer Ausbeute von 38,5% entspricht. Der Isoflavon-Gehalt dieses Materials überstieg nicht 0,4 Gew.-%.
  • Analyse dieses abgekühlten Filtrats mit HPLC zeigte einen Gehalt an gelöstem Saponin von 0,14%, was 14,9 Gramm Gehalt entspricht.
  • Im Anschluß an die Isolation der Saponine wurde das im Filtrat enthaltene Aceton durch fraktionierte Destillation bei atmosphärischem Druck abgestrippt und zur Wiederverwendung zurückgewonnen. Das gestrippte Filtrat wurde mit 500 Gramm Hexan unter kräftigem Rühren bei 60°C für 30 Minuten extrahiert, um Lecithin und Fette zu entfernen. Das Rühren wurde unterbrochen, damit die Mischung sich in Schichten trennen konnte; die obere (organische) Schicht wurde entfernt und 1.000 ml Wasser wurden zur unteren (wäßrigen) Schicht zugegeben, um ihre Viskosität zu verringern. Diese Lösung wurde dann auf < 10°C abgekühlt, woraufhin Soja-Isoflavone ausfielen. Nachdem man die Lösung über Nacht stehengelassen hatte, wurde die überstehende Flüssigkeit dekantiert und der Niederschlag wurde bei 50°C im Vakuum getrocknet, um 134 Gramm Soja-Isoflavone mit einer Reinheit (d. h. Gesamtisoflavongehalt) nach HPLC von 44% zu ergeben, was einer Ausbeute von 66% der im Ausgangsmaterial enthaltenen Isoflavone entspricht.
  • Obgleich die Erfindung unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen derselben beschrieben worden ist, sind zahlreiche Modifikationen möglich, ohne vom Schutzumfang der Erfindung, wie er durch die folgenden Ansprüche definiert ist, abzuweichen.

Claims (20)

  1. Verfahren zur Gewinnung von Soja-Saponinen, welches umfaßt: Extrahieren eines Soja-Isoflavon-Konzentrats, das aus Soja-Melasse gewonnen ist, mit einer Mischung aus Aceton und Wasser, Entfernen ungelöster Feststoffe aus dem Extrakt, Abkühlen des Extraktes, so daß Soja-Saponine daraus ausfallen, und Abtrennen der ausgefällten Soja-Saponine aus dem Extrakt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt des Extrahierens des Soja-Isoflavon-Konzentrats bei einer erhöhten Temperatur durchgeführt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schritt des Extrahierens des Soja-Isoflavon-Konzentrats unter Aceton-Rückfluß durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abkühlschritt bei einer Temperatur von weniger als etwa 10°C durchgeführt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus Aceton und Wasser etwa ein Teil Wasser auf zwischen 2,5 und 5 Teile Aceton enthält.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung einen pH von mehr als 5,0 besitzt.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung einen pH von mehr als etwa 6,5 besitzt.
  8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren die zusätzlichen Schritte des Abstrippens des Acetons aus dem Extrakt, aus dem die Saponine entfernt worden sind, des Abkühlens des gestrippten Extraktes und des Gewinnens von Isoflavonen daraus einschließt.
  9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Soja-Isoflavon-Konzentrat erhalten wird durch Ansäuern von Soja-Melasse, typischerweise bei erhöhten Temperaturen, und Gewinnen des Niederschlages.
  10. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur etwa –5 bis 5°C beträgt.
  11. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung wenigstens 2,5 Teile Aceton auf 1 Teil Wasser enthält.
  12. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erhöhte Temperatur etwa 56°C bei atmosphärischem Druck bis 150°C bei erhöhten Drücken beträgt.
  13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß besagte Soja-Saponine mit wenigstens 70% Reinheit gewonnen werden.
  14. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der gestrippte Extrakt zunächst mit Hexan extrahiert wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ungelösten Feststoffe mit einer Mischung aus Aceton und Wasser extrahiert werden, um zusätzlichen Extrakt zu erhalten, und der zusätzliche Extrakt abgekühlt wird, um zusätzliche Soja-Saponine auszufällen, die aus dem Extrakt abgetrennt werden.
  16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren unter Verwendung eines Gegenstromextraktionssystems durchgeführt wird.
  17. Verfahren, welches umfaßt: Extrahieren eines Soja-Isoflavon-Konzentrats aus Soja-Melasse mit einer Mischung aus Aceton und Wasser in einem Gegenstromextraktor, um einen Extrakt zu erhalten, Abkühlen des Extraktes, so daß Soja-Saponine daraus ausfallen, und Abtrennen der Soja-Saponine aus dem Extrakt.
  18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgefällten Soja-Saponine durch Umkristallisation weiter gereinigt werden.
  19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgefällten Soja-Saponine aus einer Mischung aus Wasser und Alkohol umkristallisiert werden.
  20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol Ethanol ist.
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