DE19732866A1 - Neue Soja-Extrakte, ihre Herstellung und auf ihnen basierende Formulierungen - Google Patents
Neue Soja-Extrakte, ihre Herstellung und auf ihnen basierende FormulierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft neue Extrakte, erhalten durch Extraktion
von reifen, vollständigen Sojabohnen oder aus ölfreiem Sojamehl
(Glycine max. (L.) MERRIL, Familie der Leguminosen), ihre Her
stellung und diese Extrakte enthaltende Formulierungen. Die
neuen Extrakte sind durch ihren Gehalt an Isoflavonen und Sapo
ninen in definierten Mengenverhältnissen gekennzeichnet.
Es ist bekannt, daß Soja Saponin- und Isoflavonkomponenten zu
sätzlich zu Saccharid- und Aminosäurekomponenten sowie Proteine
und Mineralsalze in Mengen enthält, die von deren geographischem
Ursprung und den Bedingungen, unter denen die Pflanze angebaut
und geerntet wurde, abhängen.
Die Saponingehalte wurden in drei Klassen in Abhängigkeit von
der chemischen Struktur ihrer Triterpenkomponenten unterteilt:
Soja-Saponine der Gruppen A, B und E (Okubo K. et al., ACS
Symp., Ser. 546, 330, 1994).
Isoflavonkomponenten bestehen aus Glukosidisoflavonen (Daidzin,
Genistin und Glycitin), die an die Saccharinkette geknüpfte
Acylreste - z. B. Malonsäurereste - enthalten können.
Entsprechend in den letzten Jahren veröffentlichter biomedizini
scher Literatur und epidemiologischer Informationen, hauptsäch
lich in Bezug auf die Bevölkerung im Osten, die sich in großem
Umfang mit Nahrungsmitteln auf Sojabasis ernährt, reduziert die
Verwendung dieser Nahrungsmittel in großem Ausmaß die pre-meno
pausalen und post-menopausalen Symptome bei der Frau (A. Cassi
dy, Proceeding of the Nutrition Society, 1996, 55, 339-417).
Diese Daten, die noch einer klaren wissenschaftlichen Grundlage
entbehren, werden gewöhnlich den Isoflavonaglykonen Genistein,
Daidzein und Glycitein zugeschrieben, die in den verschiedenen
Nahrungsmitteln auf Sojabohnenbasis enthalten sind.
Isoflavone werden gewöhnlich als pflanzliche Östrogene angesehen
und zahlreiche in-vitro Untersuchungen zeigten, daß diese Sub
stanzen in einem konkurrierenden Mechanismus mit den Östrogenen
der Säuger mit einer Aktivität wirken, die als um einen Faktor
von 500 bis 1000 geringer bewertet wird als diejenige von Östra
diol (D.A. Shutt and R.I. Cox, Journal of Endocrinology, 1972,
52, 299-310).
Zahlreiche Versuche wurden in jüngster Zeit unternommen, um
Arzneimittel auf Basis von Soja-Extrakten für die präventive
Behandlung von pre-menopausalen und post-menopausalen Symptomen
herzustellen. Einige Patente bzw. Patentanmeldungen berichten
über Präparate von neuen Soja-Extrakten, erhalten durch chemi
sche oder enzymatische Hydrolyse der in Sojabohnen oder -keimen
enthaltenen Isoflavonglycoside (Kikkoman Corp. J-08291191; Kik
koman Corp. J-07173148; Kelly GE WO-9323069; Kikkoman Corp.
J-0511707566). All diese Druckschriften richten sich ausschließ
lich auf die Herstellung von Isoflavonen hoher Konzentration und
diesen Substanzen werden Aktivitäten hinsichtlich der Regulie
rung pre-menopausaler und post-menopausaler Störungen zuge
schrieben.
Es wurde nun gefunden, daß in Gegensatz zu dem zuvor Beschriebe
nen Extrakte, welche Glukosidisoflavone und Soja-Saponine der
Gruppe B in definierten Verhältnissen enthalten, erheblich wirk
samer sind als Isoflavone allein.
Demzufolge betrifft die Erfindung einen Extrakt, der 0,6 bis
1,5 Gewichtsteile, bevorzugt 1 Gewichtsteil, an Soja-Saponinen der
Gruppe B je 1 Gewichtsteil an Glukosidisoflavonen enthält.
Wie durch HPLC-MS-Analysen gezeigt, besitzen Soja-Saponine der
Gruppe P, die auf die Aktivität der Isoflavon-Komponenten einen
positiven Einfluß ausüben, die folgenden Strukturen:
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
des vorstehend definierten Extraktes, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß es die folgenden Stufen umfaßt:
- a) die Extraktion reifer, vollständiger Sojabohnen oder von ölfreiem Sojamehl mit aliphatischen Alkoholen oder einer Mischung dieser Alkohole mit Wasser;
- b) das Konzentrieren des Extrakts von Stufe a)
- c) die Reinigung des konzentrierten Extrakts von Stufe b) von öligen und lipophilen Substanzen durch Behandlung mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen;
- d) die Extraktion der aktiven Komponenten mit mit Wasser nicht mischbaren aliphatischen Alkoholen;
- e) das Konzentrieren des Extrakts von Stufe d) und dessen Trocknung.
Insbesondere können die erfindungsgemäßen Extrakte hergestellt
werden durch Extrahieren von reifen, vollständigen Sojabohnen
oder von ölfreiem Sojamehl, enthaltend Soja-Saponine der Gruppe
B und Glucosidisoflavone in dem reziproken Verhältnis von 3 : 2
bis 2 : 3 mit aliphatischen Alkoholen allein oder in Mischung mit
Wasser - bevorzugt mit einer Mischung von Ethanol/Wasser, wie
95%igen Ethanol. Nach Konzentrieren des Extrakts und Reinigung
von öligen und lipophilen Substanzen durch Behandlung mit ali
phatischen Kohlenwasserstoffen (z. B. n-Hexan oder n-Heptan)
werden die aktiven Komponenten mit mit Wasser nicht mischbaren
aliphatischen Alkoholen wie n-Butanol, Isobutanol und Isoamyl
alkohol, extrahiert. Nach Konzentrieren auf ein vermindertes
Volumen wird die organische Phase unter Vakuum getrocknet. Die
Erfindung betrifft weiterhin eine Abänderung des vorstehenden
Verfahrens, bei der nach Stufe b) oder c) der konzentrierte
Alkohol-Extrakt der folgenden Stufe d') unterzogen wird, an die
sich die Stufe e) anschließt
- d') die Adsorption der aktiven Komponenten an einem Adsorp tionsharz auf Polystyrolbasis; das Spülen des Harzes mit Wasser; und die Elution der aktiven Bestandteile mit Etha nol.
Entsprechend dieser Abänderung kann ein typischer Extrakt der
Erfindung hergestellt werden durch Adsorption der aktiven Kom
ponenten (Isoflavone und Saponine), die in dem konzentrierten
Alkoholextrakt des pflanzlichen Materials enthalten sind, an
einem Adsorptionsharz auf Polystyrolbasis wie Duolite oder jeg
liches XAD, insbesondere XAD1180 aufgrund von dessen leicht sau
rem pH; und Elution der Mischung der Isoflavone und der Soja-
Saponine der Gruppe B wiederum mit Ethanol nach sorgfältigem
Spülen der Harz-Säule mit Wasser zur Entfernung von Salzen und
anderen nicht aktiven Komponenten.
Der unter diesen Bedingungen erhaltene Extrakt enthält 13 bis
17 Gew.-% Isoflavone und 0,6 bis 1,5 Gewichtsteile Soja-Saponine
der Gruppe B, entsprechend der Qualität des eingesetzten pflanz
lichen Materials je 1 Gewichtsteil Glucosid-Isoflavone. Dieser
Extrakt enthält auch eine große Menge an polyphenolischen Sub
stanzen, die sich als wesentlich für die dem Extrakt innewohnen
de Aktivität erwiesen, obgleich sie nicht bei der Rezeptor-Akti
vität eine Rolle zu spielen scheinen.
Eine Ausführungsform des vorstehenden Verfahrens und dessen
Abänderung umfaßt die folgenden Stufen:
- f) das Suspendieren des Extrakts von Stufe e) in einer Mi schung von einem mit Wasser mischbaren Alkohol und Wasser und das Verdünnen mit einem mit Wasser nicht mischbaren aprotischen Lösungsmittel;
- g) das Erhitzen der Mischung von Stufe f) zur Vervollstän digung der Auflösung und das Belassen bei Raumtemperatur;
- h) das Sammeln der ausgefallenen Soja-Saponine der Gruppe B durch Filtration;
- i) die Abtrennung der organischen Phase von der Wasserpha se; und das Konzentrieren der organischen Phase und Trock nen zur Erzielung der Isoflavon-Komponenten; und
- j) das Mischen der Saponine von Stufe h) und der Isoflavone von Stufe i), um den Extrakt zu bilden.
Dementsprechend können die erfindungsgemäßen Extrakte bevorzugt
auch solche, die durch einen sehr hohen Gehalt an Glucosidiso
flavonen und Soja-Saponinen der Gruppe B in dem vorstehend be
schriebenen Verhältnis gekennzeichnet sind, auch hergestellt
werden aus den entsprechend dem vorstehend beschriebenen Ver
fahren bzw. dessen Abänderung erhaltenen Extrakt. Hierzu kann
wie folgt vorgegangen werden: Der besagte Extrakt wird in einem
mit Wasser mischbaren Alkohol, wie Ethanol oder Methanol, mit
einem Wassergehalt von 10 bis 50 Volumen% suspendiert und mit
einem mit Wasser nicht mischbaren aprotischen Lösungsmittel, wie
Methylenchlorid oder Ethylacetat, verdünnt. Die erhaltene hete
rogene Mischung wird zur Vervollständigung der Auflösung des
Extrakts erhitzt und bei Raumtemperatur belassen, damit die
Soja-Saponine der Gruppe B ausfallen können. Die eine Reinheit
von über 90% aufweisenden Saponine werden durch Filtrieren ge
sammelt. Die Isoflavon-Komponenten, die eine Reinheit von mehr
als 80% besitzen, werden aus der wäßrigen Mutterlauge durch
Abtrennen der organischen Phase und Eindampfen und Trocknung der
letztgenannten erhalten. Die Isoflavone und Saponine können dann
gemischt werden, um einen Extrakt mit einem höchstmöglichen
Gehalt an Glucosidisoflavonen und mit einem Gehalt an Soja-Sapo
ninen der Gruppe B von 0,6 bis 1,5 Gewichtsteilen je 1 Gewichts
teil Glucosidisoflavone zu erhalten.
Bevorzugte Bedingungen für die Durchführung der einzelnen Ver
fahrensstufen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die folgen
den. Hierbei sind die Maßeinheiten für Volumenteile l (Liter)
und diejenigen für Gewichtsteile kg (Kilogramm).
Stufe a: Die Extraktion des pflanzlichen Materials wird bevor
zugt mit 12 bis 17 Volumina Lösungsmittel je 1 Teil (Gewicht)
Biomasse durchgeführt. Die Extraktionstemperatur ist zwecksmäßig
höher als 55°C. Jede Extraktion wird zweckmäßigerweise innerhalb
von weniger als 4 Stunden durchgeführt. Geeignete Lösungsmittel
außer Ethanol sind unter anderem Methanol, Propanol und Isopro
panol. Diese Lösungsmittel können bis zu 10% Wasser enthalten.
Stufe b: Die Konzentrierung des Extrakts erfolgt zweckmäßig bei
einer Temperatur unterhalb 50°C unter Vakuum. Der Extrakt wird
zweckmäßig bis zu einem Alkoholgehalt von 65 bis 75% eingeengt.
Stufe c: Die Reinigung wird zweckmäßig mit 0,3 bis 0,6 Volumina
an aliphatischen Kohlenwasserstoffen je 1 Teil (Gewicht) pflanz
liches Material durchgeführt. Eine geeignete Vorgehensweise ist
diejenige der Extraktion der öligen und lipophilen Substanzen.
Stufe d: Die Extraktion der Wirkstoffe erfolgt zweckmäßig mit
0,2 bis 0,4 Volumina an alkoholischem mit Wasser nicht misch
barem Lösungsmittel je Extraktion, berechnet auf 1 Teil (Ge
wicht) an pflanzlichem Material; vorzugsweise werden drei Ex
traktionen durchgeführt.
Stufe e: Die Konzentrierung des Extrakts von Stufe d erfolgt
zweckmäßig bei einer Temperatur unterhalb 50°C unter Vakuum.
Stufe f: Der Extrakt von Stufe e) wird zweckmäßig in 5 bis 10
Volumina (je 1 Teil Extrakt) an wasserlöslichem Alkohol mit
einem Alkohol-Wasserverhältnis im Bereich von 2 : 8 bis 3 : 7 Vol/Vol
suspendiert. Das aprotische, mit Wasser nicht mischbare
Lösungsmittel wird zweckmäßig in einer Menge von 2 bis 5 Volumi
na, bezogen auf 1 Teil (Gewicht) des Extrakts von Stufe e ver
wendet.
Stufe g: Die Mischung wird, um eine vollständige Auflösung zu
erreichen, zweckmäßig erhitzt und unter Rückfluß gehalten. An
schließend hält man die Mischung bevorzugt 15 bis 24 h bei Raum
temperatur.
Stufe i: Das Eindampfen der organischen Phase erfolgt zweckmäßig
bei einer Temperatur von geringer als 30°C unter Vakuum.
Stufe j: Vorzugsweise bereitet man aus den Saponinen von Stufe
h und den Glucosidisoflavonen von Stufe g eine alkoholische Lö
sung, die die Saponine und Glucosidisoflavone in einem Verhält
nis von 1 : 1 enthält, welche dann zweckmäßig bei einer Temperatur
unterhalb 50°C unter Vakuum zur Trockne eingeengt wird.
Die Mengen der Isoflavone und der Soja-Saponine der Gruppe B
werden durch HPLC-Analyse mit Hilfe einer Supelco-Sil LC-ABZ
Säule (250 mm × 4,6 mm), 5 µm, und eines ternären Elutionsmit
tels mit einem Gradienten, bestehend aus A) H2O (CF3COOH
0,01%), B) Acetonitril (CF3COOH 0,01%) und C) Methylalkohol
(CF3COOH 0,01%), ermittelt. Die einzelnen Komponenten können
durch Massenspektrometrie kombiniert mit HPLC über eine Thermo
spray-Grenzfläche identifiziert und charakterisiert werden.
Die erfindungsgemäßen Extrakte zeichnen sich gegenüber bisher
bekannten Extrakten hinsichtlich ihrer speziellen Wirkung insbe
sondere im Hinblick auf Menopause-Störungen aus.
Hitzewallungen, Schlaflosigkeit und Depression sind die häufig
sten klimakterischen Symptome, an denen Frauen während der Meno
pause leiden. Sie sind begleitet von einem Nachlassen bzw. Aus
klingen der ovarialen Aktivität und demzufolge von einer ver
minderten Östrogenproduktion sowie einer erhöhten Produktion an
luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon
(FSH).
In einer neuerlichen Studie (Duker E.M. et al., Planta med. 57,
420, 1991) wurde über eine Assoziation zwischen einem gelegent
lichen Anstieg an LH und Temperaturänderungen in der Haut von
weiblichen Ratten im Anschluß an eine Ovariotomie berichtet.
Diese Beziehung zwischen LH-Spiegel und Hitzewallungen, die
nicht nur bei weiblichen Ratten, sondern auch bei Frauen beob
achtet wurde, legt nahe, daß die Dosis an sekretiertem LH als
geeigneter Parameter für die Untersuchung von psychoneurotisch/en
dokrinen Effekten aktiver endokriner Verbindungen angesehen
werden kann.
Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse, die erhalten wurden bei der
Behandlung von ovarektomisierten weiblichen Ratten mit zwei
getrennten Fraktionen (Isoflavone und Soja-Saponine der Gruppe
B) und den erfindungsgemäßen Extrakten.
Die weiblichen Ratten wurden nach bekannten Verfahren einer
Ovariotomie unterzogen. 15 Tage nach der Operation wurden die
Tiere mit den Testsubstanzen durch einmalige orale Verabreichung
pro Tag während 15 Tagen behandelt. Die Tiere wurden 3 Stunden
nach der letzten Behandlung getötet. Das Blut wurde unmittelbar
darauf zentrifugiert und das erhaltene Serum bei -25°C bis zur
Bestimmung des LH durch Radioimmunoassay entsprechend der von
Niswender et al. beschriebenen Methode (Proc. Soc. Exp. Biol.
Med. 128, 807, 1986) aufbewahrt.
Ersichtlicherweise führte die Verabreichung der erfindungsgemä
ßen Extrakte zu einer statistisch signifikanten LH-Abnahme, die
stärker war als diejenige, die für die Summe der einzelnen Kom
ponenten erhalten wurde (synergistischer Effekt).
Die bei wiederholten Behandlungen an gesunden Tieren verwendeten
Extrakte führen bei den Organen oder Systemen männlicher Tiere
zu keinen makroskopischen oder mikroskopischen Veränderungen,
während sie bei den weiblichen Tieren das Gewicht von Uterus und
Skelett modifizieren, was ihre östrogene Aktivität belegt.
Wurden die erfindungsgemäßen Extrakte an Frauen in der Meno
pause - sei es, daß sie natürlich oder chirurgisch bedingt war - ver
abreicht, modifizierten sie die LH-Plasmaspiegel und reduzierten
Menopausestörungen wie Hitzewallungen oder Depression etc. in
nerhalb weniger Behandlungstage sowie die Knochenentmineralisie
rung bei der Behandlung über längere Zeiträume.
Die Erfindung betrifft daher auch eine pharmazeutische Zusammen
setzung, die als aktive Komponente den vorstehend definierten
Extrakt enthält. Insbesondere betrifft die Erfindung eine diesen
Extrakt enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung für die
Prävention oder die Behandlung von pre-menopausalen und
post-menopausalen Symptomen.
Die erfindungsgemäßen Produkte bzw. Extrakte können in geeigne
ter Weise in Tabletten, Weich- oder Hartgelatinekapseln, granu
laren Pulvern zur Herstellung von verwendungsbereiten Lösungen
oder Fluids bzw. Flüssigkeiten, die mit ihrer Löslichkeit kom
patibel sind, formuliert werden. Die Dosen des erfindungsgemäßen
Extrakts liegen im Bereich von 30 mg bis 500 mg bei ein- oder
mehrmaliger Verabreichung pro Tag, bevorzugt bei 200 mg bei
zweimaliger Verabreichung pro Tag. Die zweckmäßige Verabrei
chungsform ist die orale.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
10 kg von Öl befreites Sojamehl, enthaltend 0,2% Glucosidiso
flavone und 0,3% Soja-Saponine der Gruppe B, werden fünfmal mit
30 l 95%igem Ethylalkohol am Rückfluß gekocht. Die Alkoholex
trakte werden gemischt und im Vakuum bis auf 5 l eingeengt. Man
verdünnt mit 1,5 l Wasser und extrahiert viermal mit 5 l n-He
xan. Die Hexanphase wird verworfen und die konzentrierte Alko
holphase viermal mit 2,5 l n-Butanol extrahiert. Die organische
Phase wird konzentriert und unter Vakuum getrocknet. Man erhält
133 g Extrakt mit einem Isoflavongehalt von 15 Gew.-% und einem
Gehalt an Soja-Saponinen der Gruppe B von 22,5 Gew.-%.
Ein HPLC-Diagramm eines nach dem Verfahren dieses Beispiels
erhaltenen Extrakts wird in Fig. 1 gezeigt.
Das in Beispiel 1 hergestellte wäßrige Konzentrat wird nicht
mit n-Butanol extrahiert, sondern mit polyethoxyliertem Rhizi
nusöl (Cremophor®) behandelt, um die harzartigen Rückstände aus
der Einengung der Alkoholphase aufzulösen. Man bringt es dann in
einer Säule auf XAD1180 Harz, suspendiert in gereinigtem Wasser
(5 l) auf. Die Säule wird bis zur vollständigen Entfernung von
Salzen, Zuckern und oberflächenaktiven Mitteln mit Wasser ge
spült und dann mit etwa 10 l 95%igem Ethylalkohol eluiert. Nach
Konzentrieren und Trocknen des Ethanol-Eluats erhält man 130 g
Extrakt mit der gleichen Zusammensetzung wie derjenigen des in
Beispiel 1 erhaltenen Extrakts.
Man suspendiert 200 g des in Beispiel 1 oder 2 erhaltenen Ex
trakts in 1 l wäßrigem 20%igen Ethylalkohol und verdünnt mit
0,5 l Ethylacetat. Die Suspension wird einem Gegenstrom-Erhitzen
unter starkem Rühren bis zur vollständigen Auflösung unterzogen
und dann während einer Nacht belassen. Die ausgefallenen Saponi
ne (38 g, Reinheit 93%) werden durch Filtrieren gewonnen und die
Ethylacetat und Wasser enthaltende wäßrige Mutterlauge wird
abgetrennt. Die organische Phase wird unter Vakuum eingeengt und
getrocknet. Der Isoflavon-Rückstand - 37 g mit einer Reinheit
von 81% - wird in 1 l Ethylalkohol gelöst und mit 32 g kristal
lisierten Saponinen versetzt, um zu einem Produkt zu gelangen,
das Isoflavone und Saponine in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 1
enthält. Die Alkohollösung wird unter Vakuum zur Trockne einge
engt und ergibt 69 g Extrakt mit einem Gehalt an 43 Gew.-% Gluco
sidisoflavonen und 43 Gew.-% Soja-Saponinen der Gruppe B.
Soja-Extrakt hergestellt entsprechend Beispiel 1 | 200,0 mg |
Lactose | 67,5 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 22,5 mg |
Kolloidales Siliciumdioxid | 3,0 mg |
Croscarmellose-natrium (vernetztes Polymeres von Carboxymethylcellulose-natrium) | 21,0 mg |
Talk | 8,0 mg |
Magnesiumstearat | 3,0 mg |
Soja-Extrakt hergestellt gemäß Beispiel 3 | 400,0 mg |
Soja-Polysaccharide | 155,5 mg |
Mikrokristalline Cellulose | 57,0 mg |
Hydroxypropylmethylcellulose | 12,0 mg |
Hydriertes pflanzliches Öl | 19,5 mg |
Kolloidales Siliciumdioxid | 3,0 mg |
Magnesiumstearat | 3,0 mg |
Claims (7)
1. Soja-Extrakt, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 0,6 bis
1,5 Gewichtsteilen Soja-Saponinen der Gruppe B je 1 Gewichtsteil
Glucosidisoflavone.
2. Soja-Extrakt gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an 1 Gewichtsteil Soja-Saponine der Gruppe B je 1 Ge
wichtsteil Glucosidisoflavone.
3. Verfahren zur Herstellung eines Extrakts gemäß Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es die folgenden Stufen
umfaßt:
- a) die Extraktion von reifen, vollständigen Sojabohnen oder von ölfreiem Sojamehl mit aliphatischen Alkoholen oder einer Mischung dieser Alkohole mit Wasser;
- b) das Konzentrieren des Extrakts von Stufe a)
- c) das Reinigen des konzentrierten Extrakts von Stufe b) von öligen und lipophilen Substanzen durch Behandlung mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen;
- d) das Extrahieren der aktiven Komponenten mit mit Wasser nicht mischbaren aliphatischen Alkoholen;
- e) das Konzentrieren des Extrakts von Stufe d) und dessen Trocknung.
4. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch 3, worin nach Stufe
b) oder Stufe c) der konzentrierte Alkoholextrakt der folgenden
Stufe d') unterzogen wird, an die sich Stufe e) anschließt
- d') die Adsorption der aktiven Komponenten an einem Adsorp tionsharz auf Polystyrolbasis; das Spülen des Harzes mit Wasser; und die Elution der aktiven Bestandteile mit Etha nol.
5. Verfahren gemäß Anspruch 3 oder 4, umfassend die folgenden
zusätzlichen Stufen:
- f) das Suspendieren des Extrakts von Stufe e) in einer Mischung von einem mit Wasser mischbaren Alkohol und von Wasser und das Verdünnen mit einem mit Wasser nicht mischbaren aprotischen Lösungsmittel;
- g) das Erhitzen der Mischung von Stufe f) zur vollständigen Auflösung und das Belassen bei Raumtemperatur;
- h) das Sammeln der ausgefallenen Soja-Saponine der Gruppe B durch Filtrieren;
- i) das Abtrennen der organischen Phase von der Wasserphase; und das Konzentrieren der organischen Phase und Trocknen, um die Isoflavon-Komponenten zu erzielen; und
- j) das Mischen der Saponine von Stufe h) und der Isoflavone von Stufe i) zur Bildung des Extrakts.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend als wirksame Kom
ponente einen Extrakt gemäß Anspruch 1 oder 2.
7. Pharmazeutische Zusammensetzung gemäß Anspruch 6 für die
Prävention oder Behandlung von pre-menopausalen und post-meno
pausalen Symptomen.
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