CH186390A - Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste.

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CH186390A
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  Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen     Geschwülste.       Untersuchungen haben ergeben, dass sich  ein gut wirksames Heilmittel gegen Ge  schwülste, insbesondere auch     bösartige    Ge  schwülste, wie Karzinom, aus Seetieren ge  winnen lässt. Unter diesen haben sich Mu  scheln, wie     d#.e    zu der Familie der Mies  muscheln gehörenden, andere     Weichtiere,          Crustaceen,    wie Krebse und Hummern,     Sta-          ehelhäuter,        Coelenteraten    und Fische, wie  Hering, Schellfisch oder Kabeljau, als be  sonders geeignete Ausgangsmaterialien er  wiesen.

   Werden derartige Tiere, zweckmässig  nach Zerkleinerung, mit geeigneten Extrak  tionsmitteln behandelt, so erhält man Ex  trakte, die z. B. nach Einengung     bezw.    Ent  fernung des Extraktionsmittels, sich trotz  störenden toxischen Beimengungen bereits  als schwach wirksam erweisen.  



  Eine wesentliche Steigerung der Wirk  samkeit im Vergleich zu diesen Präparaten  wird, wie sich zeigte, dadurch erreicht,     dass     man das durch     Extraktion    erhaltene Pro-         dukt    gemäss der Erfindung einer chemischen  Behandlung zur Beseitigung von den Wirk  stoff begleitenden Stoffen unterwirft.     Diese     Beseitigung von Begleitstoffen auf chemi  schem Wege kann z. B. durch eine Behand  lung des Extraktes mit Äther und Alkohol  erzielt werden. Durch diese Behandlung,  z. B. mit Äther und Alkohol, wird eine che  mische Bindung zwischen dem zu gewinnen  den Wirkstoff und Begleitstoffen, die in  Äther und Alkohol löslich sind, gesprengt.

    Die Sprengung dieser chemischen Bindung  ist deshalb von     Bedeutung,    weil die zu be  seitigenden Stoffe     hinsichtlich    ihres Auf  baues und ihrer Struktur eine grosse Ähn  lichkeit mit im menschlichen     Körper    vor  kommenden Stoffen besitzen. Wird diese  Bindung nicht durch chemische Behandlung  zerstört, so kann infolgedessen der Wirk  stoff im menschlichen Körper nur sehr  schwer seine     therapeutische    Aufgabe erfül  len, da er     dann    durch     Begleitstoffe    festge-           halten    würde. die nahezu als arteigene anzu  sprechen sind.

   Der menschliche Körper  müsste dann selbst erst jene chemische Bin  dung     sprengen,    was aber     schwierig,    wenn  nicht überhaupt unmöglich wäre. Die zur  Sprengung dieser chemischen Bindung zwi  schen Wirkstoff und Begleitstoffen dienende  Behandlung mit Äther und Alkohol kann       insbesondere    in der Weise erfolgen, dass der       zweckmässig    eingedickte Extrakt     zunächst     mehrmals mit Äther ausgeschüttelt wird.  Der Wirkstoff ist hierin unlöslich, und es  wird so unter Sprengung der genannten  chemischen Bindung der Wirkstoff bei die  ser Behandlung ausgefällt, während ein gro  sser Teil der     Verunreinigungen    im Äther  gelöst wird.

   Aus dem Rückstand können die       verbliebenen    Verunreinigungen dann durch  Behandlung mit stark     konzentriertem        bezw.     absolutem Alkohol entfernt werden,     wobei     der Wirkstoff gleichfalls ungelöst zurück  bleibt. Die     Sprengung    der besprochenen  chemischen Bindung und die Beseitigung  der     unerwünschten        Begleitstoffe,        insbeson.L          dere    des Eiweiss, kann auch dadurch bewirkt  werden, dass man einen zunächst gewonne  nen     wässrigen    Extrakt zum     Kochen    erhitzt.

    Dadurch wird das Eiweiss nebst andern     Be-          gleitstoffen    unlöslich gemacht und infolge  dessen niedergeschlagen.     Schliesslich    kann  eine Beseitigung störender Begleitstoffe  auch durch     eine    Behandlung des     extrahier-          ten    Produktes mit     Oxydationsmitteln,    wie       Permanganaten,        Wasserstoffsuperoxyd    und  dergleichen erzielt werden.  



  Das Verfahren kann beispielsweise fol  gendermassen     ausgeführt        werden::          Ausführungsbeispiel   <I>1:</I>  50 kg handelsübliche Miesmuscheln, wie  sie als     Nahrungsmittel        verwendet    werden,  werden     entschalt,    von dem     überstehenden     Wasser befreit, zweimal durch den Wolf       getrieben    und mit etwa der dreifachen Volu  menmenge Aceton     überschichtet.    Nach     etwa          244stündigem    Stehen, gegebenenfalls unter       zeitweisem    oder dauerndem Umrühren,

   wird  die überstehende Flüssigkeit abgegossen, und    die Extraktion mit neuen     Acetonmen;en.     zweckmässig wasserfreieren, mehrmals wie  derholt.  



  Die so gewonnenen Extrakte werden ver  einigt. Nach     Abdestillieren    des Acetons  verbleibt eine     wässrige    Lösung der Extrakt  stoffe, die im Wasserbade     bis    zur Sirup  konsistenz eingedickt wird. Man erhält so  zirka 500 cm' einer bräunlichen, 'angenehm  riechenden, zähflüssigen Masse. Diese ist  schon schwach wirksam, wie Versuche an  Mäusen gezeigt haben, die mit dem Frank  furter     Karzinomstamm    infiziert waren.

    Schüttelt man die erhaltene zähflüssige  Masse nach Verreiben mit Wasser mehrmals  mit Äther     aus,    so wird die chemische Bin  dung zwischen dem Wirkstoff     und    den     Be-          gleitstoffen    gesprengt und ein grosser Teil  der unerwünschten Begleitstoffe geht in dem  Äther in Lösung, der abgetrennt wird. Diese  Behandlung kann mehrere Male     wiederholt     werden. Aus dem nach     Abtrennung    des  Äthers verbleibenden     wässrigen    Rückstand  werden dann die letzten Reste von Äther,  beispielsweise durch     Hindurchleiten    von  Stickstoff, verjagt.

   Da der Wirkstoff in ab  solutem Alkohol unlöslich ist, so kann das  Wasser aus der verbliebenen     wässrigen    Lö  sung durch Behandlung mit absolutem Al  kohol     entfernt    werden. Dabei werden gleich  zeitig weitere Verunreinigungen und Begleit  stoffe mit     entfernt.    Zur     Erreichung    dieses  Ziels fügt man einen erheblichen     Überschuss     an     absolutem    Alkohol zu der     wässrigen    Lö  sung hinzu und .dekantiert dann.

   Diese Be  handlung wird so- oft wiederholt, bis ein  pulvriger Rückstand von brauner Farbe ver  bleibt, der getrocknet wird und den Wirk  stoff     darstellt        bezw.    enthält. Man erhält so  aus .500 cm' Sirup     etwa    200 g     des    braunen  Pulvers.     Das    Pulver ist leicht wasserlöslich  und stärker wirksam als der vorher beschrie  bene, durch die unmittelbare     Acetonextrak-          tion    gewonnene Stoff.  



  An Stelle von     Miesmuscheln    und der  gleichen können andere Weichtiere (Mollus  ken), z. B.     Austern,        ferner        Crustaceen,    wie  Krebse und Hummern,     Stachelhäuter,    Coelen-           teraten,    schliesslich Fische. wie Hering, Schell  fisch oder Kabeljau, in ganz entsprechender  Weise verarbeitet werden. Dabei kann man  nach Belieben entweder den Gesamtkörper  der Fische oder dergleichen einschliesslich  Haut und Geräten verarbeiten, ihn z.

   B. also  mehrfach durch den Wolf treiben, und dann  der     Extraktion    in der beschriebenen Weise  unterwerfen, oder man kann sich auch da  mit begnügen, lediglich das Fleisch der  Fische oder dergleichen dieser Behandlung  zu unterwerfen.  



  150 g des so aus niederen Wassertieren       bezw.    aus Fischen, wie Hering, Schellfisch  oder dergleichen erhaltenen braunen Pulvers  werden in etwa 2 Liter Wasser gelöst. Dazu  gibt man allmählich 250g Kaliumpermanga  nat in Lösung oder auch in festem Zustand.  Von dem sich     ausscheidenden    Braunstein  wird während der Behandlung von Zeit zu  Zeit     abfiltriert.    Die erhaltene Lösung     wird     mit Säure, z. B. Salz- oder Schwefelsäure,  neutralisiert, bis zum     beginnenden    Ausfallen  der Salze eingedampft und dann stark abge  kühlt. Von den ausgeschiedenen Salzen wird  dann im Eistrichter     abfiltriert.    Das Filtrat  wird weiter eingedampft.

   Man erhält dann  ein weissliches Salz und eine gelbliche Mut  terlauge. Letztere enthält     wirksame    Sub  stanz, ein grosser Teil davon aber befindet  sich bei dem ausgeschiedenen Salz. Dieses  kann als solches verwendet werden. Man  kann das so erhaltene Produkt aber auch  noch weiter reinigen und von den anorgani  schen Bestandteilen trennen, indem man es  mit organischen Lösungsmitteln, wie ver  dünntem Aceton, verdünntem Alkohol oder  dergleichen oder Mischungen davon behan  delt,     worin    der wirksame Stoff löslich ist.

         w        ä        'hrend        die        anoroanischen        el        Bestandteile        un-          gelöst    bleiben. Die so erhaltene organische  Lösung kann entweder als solche verwendet  oder noch besser zur Trockne eingedampft  werden.

   Man kann aus ihr aber auch .durch       Behandlung    mit Tierkohle oder andern ge  eigneten     Adsorbentien        die\virl@same    Substanz       adsorbieren    lassen und kann sie dann aus  der     Adsorptionsverbindung    durch     Elution       in an sich bekannter Weise wieder trennen.  An Stelle von     Kaliumpermanganat    kön  nen andere wasserlösliche     Permanganate,    so  wie andere     Oxydationsmittel,    z. B. Wasser  stoffsuperoxyd, verwendet werden.  



  <I>Ausführungsbeispiel</I>     II:     Man schält     aus    frischen     Miesmuscheln     oder ähnlichen     Wassertieren    nach     Zertrüm-          merung    des Gehäuses das gesamte Fleisch  nebst Eingeweiden heraus, treibt es zweimal  durch den Wolf und trocknet es im Vakuum  bei etwa 50 bis<B>70'</B> C. Man erhält eine       grünlich-graue    Masse, die pulverisiert und  in diesem Zustand für spätere Weiterver  arbeitung aufbewahrt werden     kann.     



  Aus diesem Pulver wird der wirksame  Stoff z. B. wie folgt     extrahiert.    Man ver  setzt beispielsweise 50 g des erwähnten Pul  vers mit 600 cm'     aqua        dest.,    schüttelt und  filtriert von dem Rückstand ab. Das Filtrat  wird zum Kochen erhitzt. Dadurch werden  das Eiweiss und andere für das herzustel  lende Präparat störende Körper unlöslich  niederschlagen. Man     trennt    sie durch     Filt-          tration    ab. Das Filtrat kann gegebenenfalls  unter     Konzentrierung    des wirksamen Kör  pers .durch Eindampfen im Vakuum bei zirka  <B>7,0, 0</B> C zur Behandlung von     Geschwülsten     mit Erfolg benutzt werden.  



  Die nach vorstehendem erhaltene, bereits  auf chemischem Wege gereinigte     wässrige     Lösung lässt sich noch weiter reinigen und  in eine angenehmere Form überführen, wenn  man sie mit einer Flüssigkeit im     Cberschuss     versetzt, die den Wirkstoff ausfällt, derart,  dass infolge der     verschiedenartigen    chemischen       Eigenschaften    des Wirkstoffes     und    der     Be-          gleitstoffe    eine Trennung des ersteren von  den letzteren bewirkt     wird.    Das lässt sich  z. B. mit Aceton oder Alkohol hoher     Kon-          zentration    erreichen. Man gibt daher z. B.

    zu der     wässrigen    Lösung so viel wasserfreies  Aceton, bis ein flockiger Niederschlag ent  steht. Diesen sammelt man auf dem Filter,  um ihn sodann zu trocknen. Man erhält ein       gelblich-weisses    Pulver von guter     Heilwi.r-          kung    auf bösartige     Geschwülste.  

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung eines Heilmit tels gegen Geschwülste, insbesondere bös artige Geschwülste, dadurch gekennzeichnet, dass man Seetiere mit Extraktionsmitteln behandelt und das durch die Extraktion er haltene Produkt einer chemischen Behand lung zur Beseitigung störender Begleitstoffe unterwirft: .
    UNTERANSPRürCHE 1.- Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das durch Extrak- tion der Ausgangsmaterialien erhaltene Produkt mit Oxydationsmitteln behandelt wird. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Un- ansprüch 1, gekennzeichnet durch die Ver wendung von löslichen Permanganaten als Oxydationsmittel für die Behandlung ,des durch die Extraktion des Ausgangs materials erhaltenen Produktes. B.
    Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Verwendung von Mu scheln als Ausgangsmaterial. 4. Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Verwendung von Crustaceen. 5. Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Verwendung von Hering. 6. Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Verwendung von Schellfisch. 7. Verfahren nach Patentanspruch, gekenn zeichnet durch die Verwendung von Kabeljau. B.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass ein durch Extraktion von Seetieren mit Wasser erhaltenes Pro dukt einer Erhitzung unterworfen arid darauf die Abtrennung des Wirkstoffes aus dem Extrakt durch Zusatz von Fäl- lungsmitteln zu diesem vorgenommen wird.
CH186390D 1933-12-15 1934-12-08 Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste. CH186390A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4034492A1 (de) * 1990-07-24 1992-02-06 Martin Bilgeri Arzneimittel, verfahren zu dessen herstellung und anwendung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4034492A1 (de) * 1990-07-24 1992-02-06 Martin Bilgeri Arzneimittel, verfahren zu dessen herstellung und anwendung

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