AT147926B - Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste.

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  Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste. 



   Angestellte Untersuchungen haben ergeben, dass sich ein gut wirksames Heilmittel gegen Geschwülste, insbesondere auch bösartige, wie Karzinom, aus Seetieren gewinnen lässt. Unter diesen haben sich Muscheln, wie die zu der Familie der Miesmuscheln gehörenden, Crustaceen, wie Krebse und Hummern, Fische, wie Hering, Schellfisch oder Kabeljau, als besonders geeignete Ausgangsmaterialien erwiesen. 



   Werden derartige Tiere, zweckmässig nach Abtötung und Zerkleinerung, mit geeigneten Extraktionsmitteln behandelt, so erhält man Extrakte, die, zweckmässig nach Einengung bzw. Entfernung des Extraktionsmittels, sich bereits gut wirksam erweisen. Eine wesentliche Steigerung ihrer Wirksamkeit lässt sich noch durch weitere Reinigung und Anreicherung der wirksamen Bestandteile erzielen, beispielsweise durch erneute Extraktion des Produkts der ersten Extraktion mit andern Extraktionsmitteln od. dgl., vorzugsweise solchen, durch welche die Fette und Lipoide von den wirksamen Bestandteilen getrennt werden. 



   Man hat zwar schon vorgeschlagen, ein Heilmittel gegen   Krebsgeschwülste   unter anderem aus Fischeiern herzustellen. Aber der Umstand, dass Fischeier ein für diesen Zweck wirksames Material enthalten, welches sich daraus durch Extraktion gewinnen lässt, konnte keineswegs den Schluss rechtfertigen, dass auch Seefische und andere Seetiere selbst ein solches Heilmittel enthalten würden. Im Gegenteil musste der Fachmann auf Grund der in Rede stehenden Vorveröffentlichung annehmen, dass es gerade und nur die Eier der Fische sind, welche diese Eigenschaft besitzen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass in diesen Vorveröffentlichungen die Fischeier als äquivalente Ausgangsmaterialien zu den Eiern anderer Tiergattungen (Vögel und Reptilien) hingestellt sind.

   Man nahm offenbar an, dass das Karzinomheilmittel gerade spezifisch an die Produkte der weiblichen Geschlechtsorgane gebunden sei. Demgegenüber ist es als ganz unerwartet und überraschend anzusehen, dass Seefische als solche, also fertig ausgebildete Tiere, ebenso wie andere Seetiere ein Heilmittel gegen bösartige   Geschwülste   enthalten, welches sich daraus durch Extraktion gewinnen lässt. Derartige Tiere aber stellen ein unvergleichlich viel wohlfeileres und ausgiebigeres Ausgangsmaterial dar als die Eier von Fischen oder sonstigen Tieren. 



   Anderseits hat man auch schon vorgeschlagen, aus Drüsen bestimmter Fischarten, nämlich denjenigen der Familie der Breitmäuler, wie Haifische u. dgl., durch Extraktion Enzyme, Diastasen oder Fermente zu gewinnen. Über die Eigenschaften des so erhaltenen Produkts ist gesagt, dass es sehr empfindlich gegen Oxydationsmittel und gegen Hitze ist. Auch soll es in reinem Wasser nicht sehr löslich sein. Verwendung finden soll dieses Produkt insbesondere in der Technik, u. zw. zur Vorbehandlung der Felle in der Lederindustrie, zum Degummieren von Seide u. dgl. Soweit es für Heilmittel in Frage kommt, soll es nur zur Erhöhung des Blutdruckes, Kontraktion gewisser Organe und als Anästhetikum zur Anwendung kommen.

   Im Gegensatz dazu handelt es sich beim Produkt gemäss der Erfindung ausschliesslich um ein Heilmittel gegen Geschwülste, und dieses unterscheidet sich auch in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften von dem bekannten ganz wesentlich. So ist es im Gegensatz zu diesem hitzebeständig und ganz besonders beständig gegen Oxydationsmittel. Auch ist es im Gegensatz zu dem bekannten Produkt in Wasser leicht löslich, so dass hier reines Wasser als Extraktionsmittel verwendet werden kann. Während nach dem bekannten Verfahren lediglich die Drüsen gewisser Fische der Verarbeitung unterworfen werden sollen, werden gemäss der Erfindung die ganzen Fische und sonstigen 

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 Seetiere, also nicht etwa nur deren zuvor isolierte Drüsen, verarbeitet.

   Ob diese Drüsen das Heilmittel gegen bösartige Geschwülste, auf dessen Gewinnung es hier ankommt, überhaupt enthalten, kann dahingestellt bleiben. Bei der Verarbeitung der ganzen Tiere braucht man deswegen die Drüsen natürlich nicht vorher zu entfernen. Tatsache ist jedenfalls, dass bei der Verarbeitung der ganzen Fische einschliesslich ihrer Drüsen gemäss vorliegendem Verfahren ein Produkt mit andern Eigenschaften erhalten wird. 



   Bei Ausführung des Verfahrens gemäss der Erfindung kann man beispielsweise folgendermassen . vorgehen :
Beispiel 1 : 1 Zentner handelsübliche Miesmuscheln, wie sie als Nahrungsmittel verwendet werden, werden entschalt, von dem überstehenden Wasser befreit, zweimal durch den Wolf getrieben und mit etwa der dreifachen Volumenmenge Aceton überschichtet. Nach etwa 24stündigem Stehen, gegebenenfalls unter zeitweisem oder dauerndem Umrühren, wird die überstehende Flüssigkeit abgegossen und die Extraktion mit neuen   Acetonmengen,   zweckmässig reineren, d. h. wasserfreieren, mehrmals wiederholt. 



   Die so gewonnenen Extrakte werden vereinigt. Nach Abdestillieren des Acetons verbleibt eine wässerige Lösung der Extraktstoffe, die im Wasserbad bis zur Sirupkonsistenz eingedickt wird. Man erhält so cirka 500   cm   einer bräunlichen, angenehm riechenden, zähflüssigen Masse. Diese ist relativ gut wirksam, wie Versuche an Mäusen gezeigt haben, die mit dem Frankfurter Karzinomstamm infiziert waren. 



   Zur Erhöhung der Wirksamkeit kann man die erhaltene zähflüssige Masse nach Verreiben mit Wasser mehrmals mit Äther ausschütteln. Es geht dann ein grosser Teil der unerwünschten Begleitstoffe in den Äther, der abgetrennt wird. Diese Behandlung kann mehrere Male wiederholt werden. 



  Aus dem nach Abtrennung des Äthers verbleibenden wässerigen Rückstand werden dann die letzten Reste von Äther, beispielsweise durch Hindurchleiten von Stickstoff, verjagt. Aus der verbliebenen wässerigen Lösung wird das Wasser durch wiederholte Behandlung mit immer konzentrierterem Alkohol herausgenommen, was leicht möglich ist, da die wirksamen Stoffe in absolutem Alkohol unlöslich sind. 



  So wird schliesslich ein pulveriger Rückstand von brauner Farbe erhalten, der getrocknet wird. Aus 500   cm   Sirup bekommt man so etwa 200 g des braunen Pulvers. 



   Das Pulver ist leicht wasserlöslich und kann daher in Form seiner wässerigen Lösung zur Injektionsbehandlung benutzt werden. Es ist stärker wirksam als der vorher beschriebene, durch die unmittelbare Acetonextraktion gewonnene Stoff. 



   Beispiel 2 : Man   schalt   aus frischen   Miesmuscheln   oder ähnlichen Wassertieren nach Zertrümmerung des Gehäuses das gesamte Fleisch nebst Eingeweiden heraus, treibt es zweimal durch den Wolf und trocknet es im Vakuum bei etwa   50-70  C. Man   erhält eine grünlichgraue Masse, die pulverisiert und in diesem Zustand für spätere Weiterverarbeitung aufbewahrt werden kann. 



   Aus diesem Pulver kann man den wirksamen Stoff extrahieren. Man versetzt beispielsweise 50 g des erwähnten Pulvers mit 600    <      Aqua   destillata, schüttelt und filtriert von dem   Rückstand   ab. Das Filtrat wird im Wasserbad erhitzt.   Eiweiss   und andere für das herzustellende Präparat störende Körper fallen dabei aus. Man trennt sie durch Filtration ab. Das Filtrat kann gegebenenfalls unter Konzen-   trierung   des wirksamen Körpers durch Eindampfen im Vakuum bei zirka 70  C zur Behandlung von Geschwülsten mit Erfolg benutzt werden. 



   Aus der erwähnten Lösung kann man den wirksamen Bestandteil in einem höheren Reinheitsgrade und einer angenehmeren Form erhalten, wenn man die wässerige Lösung mit einer solchen Flüssigkeit im Überschuss versetzt, dass der Wirkstoff ausfällt. Das ist z. B. der Fall bei hoher Aceton-oder Alkoholkonzentration. Man gibt daher zu der wässerigen Lösung z. B.-so viel Aceton, bis ein flockiger Niederschlag entsteht. Diesen sammelt man auf dem Filter, um ihn sodann zu trocknen. Man erhält ein gelblichweisses Pulver von guter Heilwirkung auf bösartige Geschwülste. 



   An Stelle von Miesmuscheln u. dgl. können andere Weichtiere (Mollusken), z. B. Austern, ferner Crustaceen, wie Krebse und Hummern, Stachelhäuter, Coelenteraten,   schliesslich   Fische, wie Hering, Schellfisch oder Kabeljau, in ganz entsprechender Weise verarbeitet werden. Dabei kann man nach Belieben entweder den Gesamtkörper der Fische od. dgl. einschliesslich Haut und Gräten verarbeiten, ihn also mehrfach durch den Wolf treiben, und dann der Extraktion in der beschriebenen Weise unterwerfen oder man kann sich auch damit begnügen, lediglich das Fleisch der Fische od. dgl. dieser Behandlung zu unterwerfen. 



   Ferner hat sich ergeben, dass das aus den verschiedenen Ausgangsmaterialien erhaltene Produkt. das im getrockneten Zustand ein braunes Pulver darstellt, weiter gereinigt und angereichert werden kann, wenn man es mit Oxydationsmitteln, wie Permanganaten, Wasserstoffsuperoxyd od. dgl. behandelt. 



  Erforderlichenfalls folgt dieser Behandlung mit den Oxydationsmitteln eine Neutralisierung und die möglichst weitgehende Entfernung der entstandenen anorganischen Verbindungen. Das so gewonnene, gereinigte Produkt kann entweder in Lösung oder auch in Form eines hellen, in Wasser   löslichen   Pulvers gewonnen werden, dessen Wirksamkeit noch wesentlich höher ist als diejenige des braunen Pulvers. 

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AT147926D 1933-12-15 1934-11-29 Verfahren zur Gewinnung eines Heilmittels gegen Geschwülste. AT147926B (de)

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