DE101255C - - Google Patents

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DE101255C
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tubercle bacilli
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/02Bacterial antigens
    • A61K39/04Mycobacterium, e.g. Mycobacterium tuberculosis

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  • Acyclic And Carbocyclic Compounds In Medicinal Compositions (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 3
Die unter dem Namen Tuberculin bis jetzt bekannt gewordenen Tuberculosegifte sind dadurch erhalten worden, dafs man Tuberkelbacillen auf einer Nährflüssigkeit cultivirte ynd dann die .Culturflüssigkeit oder die Bacillen selbst einer geeigneten Behandlung unterwarf. Man filtrirte z. B. die Flüssigkeit einfach ab und concentrate sie u. U. durch Eindampfen, oder man dampfte die Culturflüssigkeit mit den Bacillen stark ein und entfernte erst dann die Bacillen durch Filtriren (Koch). Eine Concentration des Tuberculosegiftes wurde ferner durch Anwendung von Fällungsmitteln, z. B. Alkohol, erreicht, welche die wirksame Substanz ausscheiden (Koch). Auch aus den von der Culturflüssigkeit befreiten Bacillen wurden wirksame Substanzen gewonnen, und zwar durch Zerkleinern der getrockneten Bacillen, Versetzen mit Wasser und Centrifugiren (neues Tuberculin, Koch). Ferner wurde durch Auspressen der mit Quarzsand und dergl. zerriebenen, feuchten Bacillen ein Prefssatt erhalten, welcher specifisch wirksame Bestandtheile enthalten soll (Buchner's Tuberculoseplasmin). Man hat endlich die Bacillen mit schwach alkalischen Lösungsmitteln, Soda, extrahirt, auch Bacillen, die vorher mit Aether, Chloroform, Schwefelkohlenstoff und dergl. entfettet waren, verwendet, oder auch die erwähnten Methoden combinirt, um den Tuberkelbacillen eine gröfsere oder geringere Menge des in ihnen aufgespeicherten Tuberculosegiftes zu entziehen.
Quantitative Bestimmungen des ursprünglich in den Bacillen enthaltenen und des nach Anwendung obiger Extractionsverfahren von ihnen zurückgehaltenen Giftes haben nun gezeigt, dafs die bisher als werthlos beseitigten Rückstände noch sehr viel Tuberculosegift enthalten, und dafs man unter Benutzung dieser Rückstände ein Tuberculosegift von bisher unbekannter Hochwerthigkeit gewinnen kann, wenn man die bereits extrahirten, entfetteten und zerkleinerten Tuberkelbacillen mit Wasser, wässerigem Glycerin, Salzlösungen oder dergl. unter Luftabschlufs auf etwa 1500C. erhitzt.
Die bisher bekannten glycerinfreien Präparate in getrocknetem Zustande, mögen sie aus der Tuberculoseflüssigkeit oder aus der Leibessubstanz der Tuberkelbacillen gewonnen sein, haben im günstigsten Fall einen solchen Giftwerth, dafs man nur drei gesunde Meerschweine mit der in ι g enthaltenen Giftmenge tödten kann, während glycerinhaltige Präparate noch viel weniger giftig sind.
Demgegenüber wurden aus den mit den bekannten Extractionsmethoden bereits behandelten-Tuberkelbacillen Präparate gewonnen, von welchen 1 g die sicher tödtliche Dosis für nicht weniger als 50 gesunde Meerschweine enthält. Dieses Ergebnifs wird vielleicht dadurch noch besser ins rechte Licht gesetzt, wenn man darauf aufmerksam gemacht wird, dafs frische glycerinfreie und getrocknete Bacillen in 1 g noch nicht ganz die tödtliche Dosis für drei gesunde Meerschweine enthalten.
Aus diesen Zahlenangaben geht ohne Weiteres hervor, dafs jenes hochwerthige Gift einen von der Hauptmasse der Leibessubstanz der Tuberkelbacillen verschiedenen Bestandteil darstellt.
Es mufs also in den Tuberkelbacillen aufser dem specifischen Tuberculosegift noch ein grofser Theil ungiftiger oder weniger giftiger Substanz vorhanden sein.
Dafs jenes hochwerthige Tuberculosegift für die Zwecke der Immunisirung hervorragend geeignet ist, haben viele Versuche an grofsen und kleinen Thieren einwandsfrei erwiesen.
Beispiel:
Die Tuberkelbacillen werden von den leicht extrahirbaren Bestandtheilen befreit, wozu am besten die Glycerin-Extraction und die Soda-Extraction benutzt wird.
Die Bacillen werden dann mit destillirtem Wasser gewaschen, mit Alkohol gefällt, getrocknet und mit Aether von ihrem Fett befreit.
Danach werden sie wieder getrocknet und durch Zerreiben und dergl. zerkleinert.
Hierauf werden die zerkleinerten und entfetteten Bacillen mit 4 proc. Glycerinlösung im Verhältnifs von 1:10 oder auch mit einfachem Wasser, Salzlösungen u. s. w. zerrieben. Die durch die Zerreibung entstandene breiige Masse wird im Autoclaven nach sorgfältiger Austreibung der Luft aus diesem 1 Stunde lang auf 1500C. erhitzt. Die heifse Masse wird dann centrifugirt, und die durch Centrifugiren gewonnene Flüssigkeit dient endlich zur Gewinnung des hochwerthigen Tuberculosegiftes, welches durchschnittlich 50 pCt. der gesammten Giftmenge beträgt, die in den verarbeiteten Tuberkelbacillen ursprünglich enthalten war. Auch jetzt ist der Gehalt der zurückbleibenden Bacillenmasse an werthvollem Gift noch nicht erschöpft. ,Durch Wiederholung des ganzen Verfahrens kän'h man eine zwar nicht mehr so reichliche, 'immerhin aber noch lohnende Ausbeute erhalten.'1 ('
Das so gewonnene, flüssige Tuberculosegift ist nicht gut haltbar und wird deswegen durch Alkoholfällung in die feste! 'Form übergeführt, in welcher es unbegrenzt lange Zeit unverändert seinen Werth behält.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung hochwerthiger Tuberculosegifte, darin bestehend, dafs man nach den bisher üblichen Methoden extrahirte, dann entfettete und zerkleinerte Tuberkelbacillen unter Luftabschlufs bei Temperaturen über ioo° C. mit Lösungsmitteln verarbeitet.
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