DE664023C - Verfahren zur Darstellung von Milz- und Leberextrakten - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Milz- und Leberextrakten

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DE664023C
DE664023C DEI53357D DEI0053357D DE664023C DE 664023 C DE664023 C DE 664023C DE I53357 D DEI53357 D DE I53357D DE I0053357 D DEI0053357 D DE I0053357D DE 664023 C DE664023 C DE 664023C
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DE
Germany
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spleen
liver
water
extracts
animals
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Expired
Application number
DEI53357D
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English (en)
Inventor
Dr Carl Ludwig Lautenschlaeger
Dr Willy Ludwig
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/26Lymph; Lymph nodes; Thymus; Spleen; Splenocytes; Thymocytes
    • AHUMAN NECESSITIES
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    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
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    • A61K35/407Liver; Hepatocytes

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Description

  • Verfahren zur Darstellung von Milz- und Leberextrakten Bekanntlich spielen die Milz und die Leber im Körper eine wichtige Rolle als Abwehrorgane gegen Infektionserreger bzw. deren Toxine. Es ist bisher aber nicht gelungen, aus diesen Organen die die Bakterien abtötenden bzw. die Toxine neutralisierenden Antitoxine in eiweißfreiem Zustande zu gewinnen.
  • Das vorliegende Verfahren baut sich auf folgender Beobachtung auf: Extrahiert man zerkleinerte Milz oder Leber von Normaltieren mit Wasser oder physiologischer Salzlösung bei neutraler Reaktion bei niederen Temperaturen, d. h. unterhalb etwa 6o bis 7o°, und behandelt die erhaltenen Extrakte mit Eiweißfällungsmitteln, so erhält man Extrakte, welche gegen Bakterientoxine nicht oder nur sehr schwach wirksam sind. Führt man aber die Extraktion der erwähnten Organe längere Zeit bei schwach saurer Reaktion aus, so erhält man nach Abs:cheidung der in den erhaltenen Lösungen vorhandenen Ballaststoffe eiweißfreie Extrakte, welche .gegen Bakterientoxine eine hohe Wirksamkeit zeigen.
  • Offenbar werden die Antitoxine durch die schwachen- Säuren in ihrem Verband mit dem Organeiweiß. gelockert und sind dann der Extraktion zugänglich. Diese Ansicht wird durch folgende Beobachtung gestützt: Geht man von Milzen oder Lebern von Tieren aus, welche bereits einem Immunisierungsprozeß unterworfen wurden, so gelingt es, durch einfache Extraktion der Organe bei schwach saurer Reaktion Extrakte mit stark antitoxischer Wirkung zu erhalten. In diesem Falle genügt offenbar ein kurzer Eingriff, um die Antitoxine, welche in Immunorganen bekanntlich in großer-Menge vorhanden sind, zu extrahieren. Geht man dagegen von Milzen und Lebern von Normaltieren aus, so genügt eine derartige kurze Extraktion nicht. Man gelangt zwar auch in diesem Falle zu antitoxinhaltigen Extrakten, doch ist ihr Gehalt an Antitoxinen wesentlich geringer ,als bei Verwendung von Organen von Immuntieren.
  • Läßt man bei Verwendung von Organen von nichtimmunisierten Tieren dem Extraktionsprozeß eine Autolyse beispielsweise von 3 bis q. Tagen vorausgehen, so erhält man ebenso wie bei einfacher Extraktion von Organen immunisierter Tiere Extrakte von hoher Wirksamkeit, und zwar infolge der bei der Autolyse auftretenden Säurebildung.
  • Für die Reinigung der so erhaltenen Extrakte kommen als ballastabscheidende Substanzen die üblichen Mittel, wie Eisendialysat, Bleiacetat u. a., in Frage. Die nach Entfernung der Ballaststoffe in den Lösungen enthaltenen wirksamen Substanzen können durch Behandlung mit organischen Lösungsmitteln weitergereinigt werden, was zweckmäßig nach vorhergehendem.Eindampfen der Lösungen. geschieht. Man kann das Verfahrend
    auch so ausführen, ,daß man die Extrakti
    statt mit Wasser mit wasserlöslichen o@rga
    scheu Lösungsmitteln, wie beispielsweise Methylalkoliol oder in Mischungen solcher Lösungsmittel mit Wasser, bei schwach. saurer Reaktion vornimmt, wodurch man unmittelbar Extrakte erhält, welche arm an Ballaststüffen, wie Eiweiß, Elektrolyten usw., sind.
  • Die nach dem Verfahren erhaltenen wirksamen Stoffe sind thermolabil, wasserlöslich und eiweißfrei. Spritzt man die nach dem Verfahren gewonnenen Extrakte Tieren, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen u. a., ein, welche mit Bakterientoxinen, wie Diphtherie, Tetanus usw., vergiftet sind, subkutan oder intraperitoneal, so werden die in den Tieren enthaltenen Toxine neutralisiert. Die Tiere überleben, während die unbehandelten Kontrolltiere sterben. Die Wirksamkeit der Extrakte läßt sich auch in der Weise zeigen, daß man die Toxine mit :den Extrakten vor der Applikation vexeinigt und das Toxin-Antitoxin-Gemisch den Tieren einspritzt. Auch in diesem Falle tritt eine Neutralisaitiom der Gifte ein; die Tiere bleiben gesund, während die Kontrolltiere krank werden.
  • Es ist bereits bekannt, aus Leber und Milz Extrakte nach dem Prinzip der sauren Extraktion zugewinnen und die erhaltenen Extrakte zu enteiweißen. Weiterhin hat man bereits den Rückstand eines wäßrigen Auszugs aus Ochsenleber mit Alkohol extrahiert und aus dem Extrakt nach Entfernung der Ballaststoffe auf adsorptivem Wege und anschließender Elution mit Hilfe von Wasser und Reinigung mit Äther eine entgiftende eiweißfreie Substanz gewonnen. Es hat sich jedoch ;gezeigt, :daß mit Hilfe der nach diesem Verfahren hergestellten Präparate im Tierversuch eine Neutralisation der Gifte und eine Heilung der Tiere nicht zu erreichen ist. Beispiel i 2 kg Milz von nichtimmunisierten Tieren (Rind) werden fein gemahlen, die Masse mit 200 ccm Toluol duxchgerührt und das Ganze bei 37 bis 38°C -4Tage autolysiert. Hierbei geht die zähflüssige Mässe in einen dünnen Brei über. Die ganze Masse wird in 6 11/10() n,-H Cl einlaufen lassen und 3 Stunden gerührt. Die festen Teile werden durch Zentrifugieren entfernt und der Extrakt mit 26o ccm Eisendialysat enteiweißt. Das klare Filtrat wird zur Trockne gebracht und der Trockenrückstand mit hochprozentigem Me-Jthylalkohol, 6 mal mit je Zoo ccm, bei Zim-
    '`ertemperatur extrahiert. Der im Alkohol
    #he Teil enthält die wirksame Substanz.
    ;
    '` Entfernen des Alkohols erhält man
    Fm 'schwach hygroskopisches Pulver. Es ist leicht löslich in Wasser, Methylalkohol, frei von Eiweiß und verliert durch längeres Erhitzen auf 9o° seine Eigenschaft, Toxine zu entgiften. An Stelle der 1/10o n-H Cl können mit gleichem Erfolg 61 q.oprozentiger Äthyl-oder Methylalkohol als Extraktionsmittel verwendet werden. Beispiel 2 i kg Milz von einem immunisierten Pferd wird gemahlen und der Brei in 31 1/10o n-H Cl einlaufen lassen. 1%Tach 6- bis 8stündigem Rühren werden die festen Teile durch Zentrifugieren entfernt, der Extrakt mit 30o ccm Eisendialysat enteiweißt und zur Trockne gebracht. Die weitere Reinigung geschieht wie in Beispiel i. Ausbeute 5o g. Beispiel 3 5 kg Leber von nichtimmunisierten Tieren (Rind) werden fein gemahlen und mit 30o ccm Teluol unter äfterem Durchrühren 3 Tage -bei 35°C autolysiert. Hierauf setzt man der Masse 151 1/ioo n-Säure zu und behandelt weiter nach Beispiel i. Ausbeute 300 g.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von gegenüber Bakterientoxinen wirksamen, eiweißfreien Milz- und Leberextrakten, dadurch gekennzeichnet, da.ß man Milz oder Leber von normalen oder immunisierten Tieren einem Autolyseprozeß unterwirft und sie im Anschluß .daran bei schwach saurer Reaktion, mit Wasser oder wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln oder Mischungen von organischen Lösungsmitteln mit Wasser bei. niederen Temperatturen extrahiert, die erhaltenen Lösungen mit ballastabscheidenden Mitteln behandelt und gegebenenfalls die erhaltenen Filtrate weiterreinigt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens riech Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Milz oder Leber von. immunisierten Tieren der Autolyseprozeß abgekürzt wird oder ganz in Fortfall kommt.
DEI53357D 1935-10-06 1935-10-06 Verfahren zur Darstellung von Milz- und Leberextrakten Expired DE664023C (de)

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