DE286977C - - Google Patents

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DE286977C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bekannt, daß Schutz- und Heilmittel gegen Infektionskrankheiten in der Weise erhalten werden, daß man Bakterien oder Virusarten mit solchen Stoffen behandelt, welche imstande sind, die in den abgetöteten Krankheitserregern enthaltenen wertvollen Antigene aufzunehmen. Als Extraktionsmittel für diese Zwecke vorgeschlagen sind u. a. vornehmlich Glycerin (Patentschrift 197887), Zucker (Pa-
10. tentschrift 197888), Kochsalz (Patentschriften 212336 und 212888), Harnstoff (Patentschrift 212887), Chlorcalcium (Patentschrift 212888), Lecithin (Patentschrift 212350), Cholin, Neurin (Patentschrift 227793), fettsaure , Salze (Patentschrift 238388), Alkylamine (Patentschrift 212830) u. a.
Die Schutz- und Heileffekte, welche mit den genannten Extrakten erreicht werden, sind der vorhandenen Literatur zufolge vielfach ganz leidliche; wirkliche Heilungen sind aber anscheinend gar nicht oder nur ausnahmsweise erreicht worden.
Es wurde nun gefunden, daß man zu außerordentlich wertvollen Schutz- und Heilstoffen gelangt, wenn man an Stelle der bisher verwandten Extraktionsmittel wäßrige Lösungen komplexer Quecksilberverbindungen verwendet, in denen das Quecksilber an das Kohlenstoffskelett einer organischen Verbindung gebunden ist, und die in vitro desinfizierende Wirkung besitzen, wie die Alkalisalze komplexer Quecksilbercarbonsäuren und -phenole.
Da diese Verbindungen auf Grund ihrer Komplexbindung in wäßriger Lösung Eiweiß nicht fällen, andererseits für Bakterien und Protozoen aber eine sehr große Giftwirkung besitzen, so wird durch die Behandlung erreicht, daß die Abtötung und Extraktion in einem Akte erfolgen, und zwar so vorsichtig, daß die antigen wirkenden Substanzen der Bakterien oder Protozoen nicht geschädigt werden. Außerdem wird durch den basischen Charakter der angewandten komplexen Quecksilberverbindungen eine in den meisten Fällen ausreichende Lösung der behandelten Krankheitserreger erwirkt, so daß jede weitere Behandlung, wie z. B. das sonst notwendige Zentrifugieren der Extrakte, überflüssig wird, was zugleich mit dem Vorteil verbunden ist, daß die Ausbeute an antigenen Stoffen ein Maximum erreicht.
Für die Herstellung der Präparate verwendet man einerseits frische Bakterienkulturen, -kulturflüssigkeiten oder -verreibungen, wie z. B. Milzbrand-, Staphylokokken-, Typhus-, Tuberkel- und Perlsuchtbakterien, Hühner-, Kaltblüter- und Grasbazillen, Trypanosomen, Carcinom-, Syphilis- und Lepraerreger, andererseits die Lösungen komplexer Quecksilberverbindungen, und zwar vorteilhafterweise wäßrige Lösungen der Alkalisalze, komplexer Quecksilbercarbonsäuren und Quecksilberphenole. Die Präparate werden gewonnen, indem man die betreffenden Kulturen bzw. die die Erreger enthaltenden Substanzen mit den betreffenden Lösungen übergießt und einige Zeit, am besten 24 Stunden, bei 37 ° sich selbst überläßt. Aus dem Blute der geheilten Tiere
kann alsdann in üblicher Weise ein Heilserum gewonnen werden.
Beispiel.
Eine 24- bis 48 stündige Milzbrandagarkultur wird mit 5 bis 10 ecm einer Lösung von oxyquecksilber-o-toluylsaurem Natrium 1:1000 Übergossen und 24 Stunden bei 37° aufbewahrt. Die Kultur ist alsdann von dem Desinfizienz vollkommen aufgelöst, und es resultiert eine schwach gelb gefärbte, wenig getrübte Flüssigkeit. Injiziert man von dieser einem Meerschweinchen 3 bis 5 ecm subkutan, so wird dies gegen vielfach tötliche Dosen von MiIzbrandbazillen geschützt. Zuvor mit Milzbrand infizierte Tiere überstehen nach Injektion des obigen Präparates die Infektion, während die Kontrolltiere ihr erliegen.
Nach Vorbehandlung von Pferden mit dem obengenannten Präparat kann man aus dem Blute der Tiere in üblicher Weise ein Heilserum gewinnen.
Die gleichen Erfolge lassen sich erreichen, wenn man an Stelle der im Beispiel angewandten Milzbrandkultur andere Bakterienkulturen, wie z. B. Typhus, Gonokokken, Staphylokokken oder auf Bouillon bzw. Nährfleischsaft gezüchtete und daraus abfiltrierte Tuberkel- oder Perlsuchtbazillen, die gegebenenfalls auch entfettet und zerrieben werden körinen, und an Stelle des genannten Salzes andere komplexe Quecksilberverbindungen, ζ. Β. oxyquecksilber - ο - chlorbenzoesaures Natrium, o-Oxyquecksilberphenolnatrium oder Oxyquecksilberthymolnatrium verwendet.
Bei dem vorliegenden Verfahren handelt es sich nicht, wie bei der bekannten Behandlung von Protozoen außerhalb des Tierkörpers mit Chemikalien (vgl. Ehrlich-Hata, Die experimentelle Chemotherapie der Spirillosen 1910, S. 22 unter XII) oder mit Farbstoffen (vgl. a. a. O. S. 12 unter V, S. 14 unter VII, sowie Ehrlich, Beiträge zur experimentellen Pathologie und Chemotherapie 1909, S. 183, 238 unten, S. 239, 241 letzter Absatz und S. 245 Absatz 2), um die bloße Abtötung von Mikroorganismen, sondern, wie aus obigem Beispiel hervorgeht, vornehmlich um eine der Abtötung folgende Auflösung der in ihnen enthaltenen Eiweißstoffe.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Schutz- und Heilmitteln ,gegen Infektionskrankheiten, dadurch gekennzeichnet, daß "man Bakterien, Protozoen oder Virusarten mit wäßrigen Lösungen komplexer organischer Quecksilberverbindungen, in denen das Quecksilber an Kohlenstoff gebunden ist, wie Quecksilbercarbonsäuren und -phenole, extrahiert.
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