DE212350C - - Google Patents

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DE212350C
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lecithin
tubercle bacilli
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bacilli
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/02Bacterial antigens
    • A61K39/04Mycobacterium, e.g. Mycobacterium tuberculosis

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Description

KAISERLICHES PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 3ΟΛ. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. !Hai 1908 ab.
: Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung hochwirksamer und völlig ungiftiger Substanzen aus den Leibern säurefester Bakterien. Behandelt man diese mit wässerigen Emulsionen von Lecithin bei mäßigen Temperaturen während längerer Zeit, so geht nicht nur das Fett der Bazillenleiber, sondern auch eine eiweißartige Verbindung in Lösung, die jene wirksame und ungiftige Substanz darstellt. Die durch Filtrieren von den Bazillenleibern gewonnene Lösung wird von Tieren selbst nach Injektion größerer Mengen gut vertragen. So erzeugt ein aus Tuberkelbazillen hergestelltes Präparat keinerlei tuberkulöse Veränderungen; es vermag aber gegen Infektionen durch virulente Tuberkelbazillen zu schützen.
Klinische Versuche ergaben neben völliger Ungiftigkeit eine sehr hohe therapeutische Wirksamkeit des neuen Präparates bei Tuberkulösen. In welcher Weise die giftigen Substanzen der Tuberkelbazillen in dem Präparat gebunden sind, ist vorerst nicht aufgeklärt. Jedenfalls ist es aber überraschend, daß das Präparat, das die Fett- und immunisierende Eiweißsubstanz der Tuberkelbazillen enthält, so völlig frei von giftigen Nebenwirkungen ist. Es ist bereits versucht worden, Typhusbakterien mit Lecithin zu extrahieren (Deutsche Mediz. Wochenschrift 1908, S. 139), wobei eine äußerst giftige Substanz erhalten wurde. Von diesem Ergebnis ist dasjenige des. vorliegenden Verfahrens wesentlich verschieden.
Durch die Behandlung mit Lecithin werden bei den säurefesten Bakterien die giftigen Substanzen gebunden, während sie die gleiche Behandlung bei dem Typhuserreger frei macht. In Betracht kommt noch, daß aus dem Verhalten der Typhusbakterien, die schon durch ganz verdünnte Ätzalkalien weitgehend aufgelöst werden, nicht zu folgern war, daß Lecithin auf die sonst so widerstandsfähigen Bakterien überhaupt eine Wirkung ausüben werde.
Beispiel.
,iog Lecithin werden mit 500 ecm destilliertem Wasser emulgiert und dann mit 20 g fein verriebenen, feuchten Tuberkelbazillen, am vorteilhaftesten einer Bouillonkultur, versetzt. Die Mischung läßt man 1 Tag unter öfterem Umschütteln stehen, bringt sie alsdann in . einen Schüttelapparat, , schüttelt gut durch und läßt sie hierauf wiederum 1 Tag bei 37 ° stehen. . Nun wird die Mischung mit etwas Wasserstoffsuperoxyd (4 ecm des Perhydrol Merck) versetzt und dann 14 Tage im Brutschrank bei etwa 37 ° unter zeitweiligem Umschütteln aufbewahrt. Man trennt hierauf die Flüssigkeit von den am Boden sitzenden Tuberkelbazillenleibern vorteilhaft durch Dekantieren und erwärmt 1 Stunde auf 58 °. Der Perhydrolzusatz schützt das Präparat vor jeder Verunreinigung; vor der Verwendung des Präparats wird das Perhydrol durch Zusatz äußerst geringer Mengen einer Katalase
zerstört. Die zurückgebliebenen Tuberkelbazillen zeigen beim Färben keine Säurefestigkeit mehr.
In dem Extrakt sind sowohl die Fettsubstanzen als auch die immunisierenden Eiweißstoffe der Tuberkelbazillenleiber in Lösung enthalten.
Wesentlich für das neue Verfahren sind die bei der Extraktion zu beobachtenden Temperaturen, die so gewählt werden müssen, daß die Immunsubstanzen nicht zerstört werden. An Stelle von Tuberkelbazillen können in obigem Beispiel auch die Leiber anderer säurefester Bakterien verwendet werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch: 1S
    Verfahren zur Gewinnung ungiftiger und therapeutisch wirksamer Präparate aus den Leibern säurefester Bakterien, darin bestehend, daß man diese bei mäßiger Temperatur mit wässerigen Emulsionen von Lecithin extrahiert.
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