DE254769C - - Google Patents
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- DE254769C DE254769C DENDAT254769D DE254769DA DE254769C DE 254769 C DE254769 C DE 254769C DE NDAT254769 D DENDAT254769 D DE NDAT254769D DE 254769D A DE254769D A DE 254769DA DE 254769 C DE254769 C DE 254769C
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K39/00—Medicinal preparations containing antigens or antibodies
- A61K39/02—Bacterial antigens
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- Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- JVl 254769 KLASSE 30 h. GRUPPE
KALLE &CO. AKT-GES. in BIEBRICH a. Rh.
Verfahren zur Gewinnung wirksamer Impfstoffe aus Bakterien.
Das Verhalten der Tuberkelbazillen gegen Säuren ist mehrfach studiert worden. Die
Versuche erstreckten sich aber ausschließlich auf die bakterientötende Wirkung der Säuren,
5 ohne sich mit den an den Bäkterienleibern sich vollziehenden Änderungen und Eingriffen
zu befassen. Auch ist es nicht bekannt geworden, daß derartig behandelte Tuberkelbazillen
zu immunisatorischen oder therapeutischen Zwecken Verwendung gefunden hätten.
Demgegenüber wurde festgestellt, daß durch
langdauernde Einwirkung verdünnter Säuren auf Tuberkelbazillen und andere säurefeste
Bakterien eine sehr weitgehende Aufschließung der säurefesten Bazillen erzielt werden kann,
derart, daß die Bazillen nunmehr weder nach Ziehl-Neelsen sich färben lassen, noch nach
Gram-Much färbbare Elemente aufweisen.
Auf diesem Wege hergestellte Bazillenpräparate sind im menschlichen und tierischen
Körper leicht resorbierbar und können demgemäß zu subkutanen Injektionen benutzt
werden.
Die Unterschiede in der Wirkung der einzelnen anorganischen und organischen Säuren
sind, soweit bisher festgestellt werden konnte, nur graduelle und scheinen der Avidität der
Säuren parallel zu laufen. Starke Säuren, wie z. B. Salzsäure, erfordern nur 1 Promille Gehalt,
während man bei Milchsäure, die sich bisher als die geeignetste Säure erwiesen hat,
bis zu 0,5 Prozent und mehr nehmen kann, ohne zu weitgehenden Abbau der Tuberkelbazillen
befürchten zu müssen.
Wir erläutern das Verfahren an einem Beispiel wie folgt: ;
Eine abgewogene Menge frischer Tuberkelbazillen wird verrieben und mit o,5prozentiger
Milchsäurelösung emulgiert, so daß sich eine 5prozentige Aufschwemmung der Tuberkelbazillen
ergibt. Man läßt diese Suspension bei 55 bis 57 ° stehen. Nach etwa einem Monat ist der Vorgang beendet, so daß färberisch
sämtliche Bazillen und Granula verschwunden sind. Bei einem Gehalt der Mischung von
ι Prozent Milchsäure verläuft der Prozeß rascher, ebenso unter Zuhilfenahme maschineller
Einrichtungen. Nach Beendigung des Prozesses wird filtriert, der Firferrückstand
säurefrei gewaschen, sorgfältig getrocknet, fein zerrieben — gegebenenfalls in einer Kugelmühle
— und mit 0,5 prozentiger, durch Soda alkalisierter Phenollösung emulgiert, so daß
eine 21Z2 prozentige Aufschwemmung, auf die
Trockensubstanz des Filterrückstands berechnet, erhalten wird.
Diese Emulsion stellt den therapeutisch wirksamen Impfstoff dar. Statt die aufgeschlossenen
Bazillenleiber abzufiltrieren und für sich zu einer Emulsion zu verarbeiten, kann
auch die aufgeschlossene Gesamtmasse (Bazillenkultur und saurer Extrakt) verwendet
werden.
Das Verfahren kann auch in Kombination mit denjenigen der Patentschriften 212350 und
227792, d. h. unter Zusatz von Lecithin, ausgeführt werden.
Die auf diesem kombinierten Wege erzielten Präparate tragen aber einen mehr immunisatorischen
Charakter.
Man hat bereits Tuberkelbazillen mit verdünnten Phenollösungen — also nicht mit
7°
einer Säure — zum Zweck der Gewinnung von Extraktivstoffen ausgeschüttelt. Hierbei
werden die Bazillen jedoch nicht bis zu völligem Zerfall aufgeschlossen, wie bei vorliegendem
Verfahren.
Ferner ist ein Verfahren zur Bestimmung der Eiweißkörper in Tuberkelbazillen bekannt,
dessen erste Stufe darin besteht, Tuberkelbazülen längere Zeit mit destilliertem Wasser
ίο in der Kälte zu behandeln und den von der
Flüssigkeit getrennten Rückstand alsdann mit sehr verdünnter, ι-promüliger Salzsäure, auszuziehen.
Auch hierdurch wird eine Aufschließung der Bazillen nicht erreicht. Nach dem vorliegenden Verfahren werden dagegen
wirksame Tuberkuloseimpfstoffe dadurch gewonnen, daß die Bakterien mit einer im Verhältnis
konzentrierten Säurelösung bei erhöhter Temperatur von etwa 50 bis 60 ° so lange behandelt
werden, bis sie so weit aufgeschlossen sind, daß sie völlig zerfallen sind, sich nicht
mehr nach Ziehl-Neeisen färben lassen und keine nach Gra.m-Much, färbbaren Elemente
mehr aufweisen.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Gewinnung wirksamer Impfstoffe aus Bakterien, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verarbeitenden Bakterien, im besonderen Tuberkelbazillen und andere säurefeste Bakterien, gegebenenfalls unter Zusatz von Lecithin bei Temperaturen von etwa 500 so lange mit verdünnten Säuren behandelt werden, bis sie sich nicht mehr nach Ziehl-Neelsen färben lassen und keine nach Gram-Mu c h färbbaren Elemente mehr aufweisen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE268995T |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE254769C true DE254769C (de) |
Family
ID=32602340
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT254769D Active DE254769C (de) | |||
DENDAT268995D Active DE268995C (de) |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT268995D Active DE268995C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE268995C (de) |
-
0
- DE DENDAT254769D patent/DE254769C/de active Active
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE268995C (de) |
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