DE254769C - - Google Patents

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DE254769C
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bacilli
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tubercle
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies
    • A61K39/02Bacterial antigens

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  • Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
■- JVl 254769 KLASSE 30 h. GRUPPE
KALLE &CO. AKT-GES. in BIEBRICH a. Rh.
Verfahren zur Gewinnung wirksamer Impfstoffe aus Bakterien.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Dezember 1910 ab.
Das Verhalten der Tuberkelbazillen gegen Säuren ist mehrfach studiert worden. Die Versuche erstreckten sich aber ausschließlich auf die bakterientötende Wirkung der Säuren, 5 ohne sich mit den an den Bäkterienleibern sich vollziehenden Änderungen und Eingriffen zu befassen. Auch ist es nicht bekannt geworden, daß derartig behandelte Tuberkelbazillen zu immunisatorischen oder therapeutischen Zwecken Verwendung gefunden hätten.
Demgegenüber wurde festgestellt, daß durch
langdauernde Einwirkung verdünnter Säuren auf Tuberkelbazillen und andere säurefeste Bakterien eine sehr weitgehende Aufschließung der säurefesten Bazillen erzielt werden kann, derart, daß die Bazillen nunmehr weder nach Ziehl-Neelsen sich färben lassen, noch nach Gram-Much färbbare Elemente aufweisen.
Auf diesem Wege hergestellte Bazillenpräparate sind im menschlichen und tierischen Körper leicht resorbierbar und können demgemäß zu subkutanen Injektionen benutzt werden.
Die Unterschiede in der Wirkung der einzelnen anorganischen und organischen Säuren sind, soweit bisher festgestellt werden konnte, nur graduelle und scheinen der Avidität der Säuren parallel zu laufen. Starke Säuren, wie z. B. Salzsäure, erfordern nur 1 Promille Gehalt, während man bei Milchsäure, die sich bisher als die geeignetste Säure erwiesen hat, bis zu 0,5 Prozent und mehr nehmen kann, ohne zu weitgehenden Abbau der Tuberkelbazillen befürchten zu müssen.
Wir erläutern das Verfahren an einem Beispiel wie folgt: ;
Eine abgewogene Menge frischer Tuberkelbazillen wird verrieben und mit o,5prozentiger Milchsäurelösung emulgiert, so daß sich eine 5prozentige Aufschwemmung der Tuberkelbazillen ergibt. Man läßt diese Suspension bei 55 bis 57 ° stehen. Nach etwa einem Monat ist der Vorgang beendet, so daß färberisch sämtliche Bazillen und Granula verschwunden sind. Bei einem Gehalt der Mischung von ι Prozent Milchsäure verläuft der Prozeß rascher, ebenso unter Zuhilfenahme maschineller Einrichtungen. Nach Beendigung des Prozesses wird filtriert, der Firferrückstand säurefrei gewaschen, sorgfältig getrocknet, fein zerrieben — gegebenenfalls in einer Kugelmühle — und mit 0,5 prozentiger, durch Soda alkalisierter Phenollösung emulgiert, so daß eine 21Z2 prozentige Aufschwemmung, auf die Trockensubstanz des Filterrückstands berechnet, erhalten wird.
Diese Emulsion stellt den therapeutisch wirksamen Impfstoff dar. Statt die aufgeschlossenen Bazillenleiber abzufiltrieren und für sich zu einer Emulsion zu verarbeiten, kann auch die aufgeschlossene Gesamtmasse (Bazillenkultur und saurer Extrakt) verwendet werden.
Das Verfahren kann auch in Kombination mit denjenigen der Patentschriften 212350 und 227792, d. h. unter Zusatz von Lecithin, ausgeführt werden.
Die auf diesem kombinierten Wege erzielten Präparate tragen aber einen mehr immunisatorischen Charakter.
Man hat bereits Tuberkelbazillen mit verdünnten Phenollösungen — also nicht mit
einer Säure — zum Zweck der Gewinnung von Extraktivstoffen ausgeschüttelt. Hierbei werden die Bazillen jedoch nicht bis zu völligem Zerfall aufgeschlossen, wie bei vorliegendem Verfahren.
Ferner ist ein Verfahren zur Bestimmung der Eiweißkörper in Tuberkelbazillen bekannt, dessen erste Stufe darin besteht, Tuberkelbazülen längere Zeit mit destilliertem Wasser
ίο in der Kälte zu behandeln und den von der Flüssigkeit getrennten Rückstand alsdann mit sehr verdünnter, ι-promüliger Salzsäure, auszuziehen. Auch hierdurch wird eine Aufschließung der Bazillen nicht erreicht. Nach dem vorliegenden Verfahren werden dagegen wirksame Tuberkuloseimpfstoffe dadurch gewonnen, daß die Bakterien mit einer im Verhältnis konzentrierten Säurelösung bei erhöhter Temperatur von etwa 50 bis 60 ° so lange behandelt werden, bis sie so weit aufgeschlossen sind, daß sie völlig zerfallen sind, sich nicht mehr nach Ziehl-Neeisen färben lassen und keine nach Gra.m-Much, färbbaren Elemente mehr aufweisen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Gewinnung wirksamer Impfstoffe aus Bakterien, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verarbeitenden Bakterien, im besonderen Tuberkelbazillen und andere säurefeste Bakterien, gegebenenfalls unter Zusatz von Lecithin bei Temperaturen von etwa 500 so lange mit verdünnten Säuren behandelt werden, bis sie sich nicht mehr nach Ziehl-Neelsen färben lassen und keine nach Gram-Mu c h färbbaren Elemente mehr aufweisen.
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