DE212336C - - Google Patents

Info

Publication number
DE212336C
DE212336C DENDAT212336D DE212336DA DE212336C DE 212336 C DE212336 C DE 212336C DE NDAT212336 D DENDAT212336 D DE NDAT212336D DE 212336D A DE212336D A DE 212336DA DE 212336 C DE212336 C DE 212336C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
bacteria
virus species
hypertonic saline
immunization
action
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT212336D
Other languages
English (en)
Publication of DE212336C publication Critical patent/DE212336C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K39/00Medicinal preparations containing antigens or antibodies

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Mycology (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 30h. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3, Oktober 1905 ab.
In dem Patent 197888 ist ein Verfahren zur Herstellung von Imniunisierungs- und Heilmitteln gegen Infektionskrankheiten beschrieben, das darin besteht, auf ausgewachsene Bakterien oder Virusarten Lösungen von Zuckerarten in der Weise einwirken zu lassen, daß die Immunisierungsstoffe erhalten bleiben. Man verfährt dabei in der Weise, daß man die Einwirkung der Zuckerlösungen, die man am zweckmäßigsten in geeigneten Schüttelapparaten bei 37° oder anderen geeigneten Temperaturen vor sich gehen läßt, nach einer bestimmten Zeitdauer unterbricht, indem man beispielsweise die Lösung oder Suspension der Bakterien im Vakuum bei möglichst niederer Temperatur eindampft. In dem Patent 197887 ist ein analoges Verfahren unter Anwendung von Glyzerin beschrieben.
Es wurde nun gefunden, daß die Wirkung der Zuckerarten und des Glyzerins auf eine Änderung des osmotischen Druckes zurückzuführen ist, und daß man zu dem gleichen Zweck auch Kochsalz anwenden kann, das ebenfalls eine Abschwächung oder Abtötung der Bakterien oder Virusarten durch Änderung des osmotischen Druckes hervorruft. So gelingt es, nach dem gekennzeichneten Verfahren mit einer 10 bis 20 prozentigen Kochsalzlösung Cholera- und Typhuserreger usw.
abzuschwächen und sie unmittelbar zu Immunisierungszwecken geeignet zu machen.
Das wesentlich Neue des Verfahrens besteht darin, daß man mit seiner Hilfe gefahrlose und wirksame Schutzstoffe erhalten kann, so daß sich selbst eine Immunisierung gegen Tuberkelbazillen und Rotzbazillen erzielen läßt. Bei den bisher bekannt gewordenen Methoden unter Anwendung der gewöhnlichen desinfizierenden Mittel werden dagegen auch diejenigen Substanzen schwer geschädigt, die die Schutzwirkung auslösen sollen. In rationeller Weise wird durch das vorliegende neue Verfahren diese Schädigung vermieden. Als besonders zweckmäßig hat sich die Kombination der Einwirkung von Kochsalzlösungen mit methodischem Schütteln erwiesen.
Mit der Gewinnung bakterizider Sera nach der in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift 1904, S. 56 und 981, angegebenen- Methode , wonach Bakterien mit destilliertem Wasser bei Zimmertemperatur geschüttelt werden, worauf man filtriert und die Filtrate Tieren injiziert, hat die angemeldete Erfindung keine Berührungspunkte. Aus dieser Abhandlung geht bereits hervor, daß durch Schütteln der Bakterien mit destilliertem Wasser eine sichere Abschwächung oder Abtötung nicht erreicht wird, während dies bei dem vorliegenden Verfahren der Fall ist. Bei diesem werden auch keine bakteriziden Sera gewonnen, sondern immunisierende bakterielle Stoffe oder aber sicher abgewächte oder abgetötete Bakterien, die unmittelbar zu Immunisierungs- und Heilungszwecken Verwendung finden sollen. ■
Beispiele.
i. Zu 2 mg feucht abgewogener Choleravibrionen gibt man 1J2 bis 2 ecm 10 bis 15 prozentige Kochsalzlösung und läßt bei 37° 1J2'1° bis 2 Tage stehen. Dann dampft man im ■ Vakuum bei möglichst niedriger Temperatur
ein. Löst man das so erhaltene Pulver in der nötigen Menge sterilen Wassers und spritzt es z. B. Meerschweinchen ein, so werden die Tiere gegen letale Dosen des Cholera vibrio immun.
2. 2 mg feucht abgewogener Typhusbazillen werden bei yj ° mit 1Z3 bis 2 ecm I5prözentiger Kochsalzlösung 2 bis 4 Tage lang geschüttelt. Je nach dem gewünschten Grad der Abschwächüng wird die Einwirkung nach bestimmter Zeit unterbrochen, indem man am besten im Vakuum bei niedriger Temperatur eindampft. Spritzt man das so gewonnene Pulver, nachdem es in der nötigen Menge sterilen Wassers gelöst ist, Tieren, z. B. Meerschweinchen, ein, so sind sie gegen letale Dosen dieses Krankheitserregers immun. In analoger Weise verfährt man bei Anwendung von Virusarten.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Immunisierungs- und Heilmitteln gegen Infektionskrankheiten, dadurch gekennzeichnet, daß man Bakterien oder Virusarten der Einwirkung hypertonischer Kochsalzlösungen unterwirft und zur Gewinnung eines haltbaren Präparates von bestimmtem Wirkungsgrad die Einwirkung in geeignetem Zeitpunkt unterbricht.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß man die hypertonische Kochsalzlösung in geeigneten Schüttelapparaten bei Körpertemperatur oder anderen· geeigneten Temperaturen auf die Bakterien oder Virusarten einwirken läßt und die so gewonnene Suspension oder Lösung bei niederer Temperatur im Vakuum eindampft.
DENDAT212336D Active DE212336C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE212336C true DE212336C (de)

Family

ID=474075

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT212336D Active DE212336C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE212336C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2725204A1 (de) Immunitaets-stimulierendes medikament und verfahren zu seiner herstellung
DE3850262T2 (de) Verfahren zur herstellung einer physiologisch aktiven substanz aus samenschalen von föhren und ein gegen infektionen aktives mittel, hauptsächlich auf der basis von diesem extrakt.
DE212336C (de)
DE2010788A1 (de) Wasserunlösliche Substanzen mit Antigenwirkung und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2823750A1 (de) Verfahren zur trennung von lipoiden der endotoxine von bakterien, insbesondere von bordetella pertussis
DE2262427C3 (de) Immunostimulierendes Mittel
DE2655690A1 (de) Arzneimittelzubereitungen
AT88675B (de) Verfahren zur Herstellung von spezifischen Impfstoffen aus Reinkulturen von Mikroorganismen.
DE2360118A1 (de) Vakzinen gegen ferkel-colibacillose und verfahren zu ihrer herstellung
DE197888C (de)
DE197887C (de)
DE397888C (de) Verfahren zur Herstellung von spezifischen Impfstoffen aus Reinkulturen von Mikroorganismen
DE212887C (de)
DE2015804A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines antigenen oder allergenen Extraktes
DE574587C (de) Verfahren zur Gewinnung von fuer die Immunisierung gegen Infektionen durch Infektionserreger geeigneten Vaccinen
DE570692C (de) Verfahren zur Herstellung eines Schutzmittels zur Einspritzung gegen Staupe
DE217788C (de)
DE657129C (de) Verfahren zur Herstellung von Loesungen oder Extrakten aus Bakterien, Pollen oder sonstigen pflanzlichen Zellen
DE369248C (de) Verfahren zur Herstellung eines Impfstoffes zur Syphilisheilung
DE212350C (de)
DE338166C (de) Verfahren zur Herstellung unschaedlicher Impfstoffe aus gifthaltigen pathogenen Mikroorganismen
DE2225548A1 (de) Intravenoes vertraegliche staupe- und hepatitisvaccine
DE642980C (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Loesungen aus Bakterien
DE101255C (de)
DE711488C (de) Verfahren zur Herstellung eines Desinfektionsmittels