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Verfahren zur Herstellung eines Desinfektionsmittels Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Desinfektionsmittels. Erfindungsgemäß
wird Zinklactat als organische Zinkverbindung in wäßriger Suspension in Brenztraubensäure
als organischer Säure aufgeschlemmt und sodann, gegebenenfalls bei Anwesenheit von
Zucker, in der Wärme mit Salzsäure versetzt, so daß auch bei gewöhnlicher Zimmertemperatur
eine klare Lösung erhalten bleibt.
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Diese Lösung weist im Verhältnis zur Wir= kung aller Eipzelbes:tandteile
eine außergewöhnliche bakterientötende Kraft auf. Die Aufbringung des Mittels erfolgt
mit Hilfe eines Pinsels oder eines Sprayapparats.
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Beispiel 509 Zincum . lacticum und 5o ccm einer 8o- bis 86%igen
Brenztraubensäurelösung, die vorher mit a 5 ccm einer a 5 0/ o -H Cl-Lösung gemischt
wird, werden unter Erhitzen im Wasserbade unter Zugabe von 500 ccm H- O und
400 g Rübenzucker gelöst. Dann wird durch Faltenfilter filtriert und auf i ooo ccm
mit Aqua dest. aufgefüllt. Leichte, noch entstehende Trübungen können durch nochmaliges
Filtrieren nach i o Tagen wieder beseitigt werden.
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Welch starke keimtötende Wirkung die neue Desinfektionslösung hervorruft,
zeigen nachfolgende Vergleichsversuche mit Zinkchlorid als Desinfektionsmittel einerseits
und mit dem neuen Desinfektionsmittel andererseits: Es wurden Reagenzglasversuche
bei Diphtheriebakterien und Staphylokokkenausgeführt, und zwar mit verschiedenen
Konzentrationen beider Zubereitungen. Innerhalb bestimmter Zeitabstände wurde :aus
den Röhrchen erbgeimpft und am fehlenden oder vorhandenen Wachstum der Keime die
desinfizierende Kraft der jeweiligen Konzentration abgelesen.
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Es ergaben sich für Diph'theriebakterien: Konzentration o,050,'0;
für Zinkchlorid die erforderliche Einwirkungszeit von 36o Minuten, für eine Zubereitung
entsprechend dein vorhergehenden Ausführungsbeispiel von nur 3o Minuten zur sicheren
Abtötung der Keime.
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Auch bei den weiteren Konzentrationen ergab sich jedesmal eine deutliche
überlegenheit
des Mittels gemäß dem beanspruchten Verfahren.
Beispielsweise benötigt eine o .a' ige Zink: |
chloridlgsung 300 Minuten, |
gleich konzentrierte Lösung, i na #s@l:r |
Erfindung gewonnen ist, zur sicheren@1tA |
tötung der Keime nur 5 Minuten benötigt. |
Eine ähnliche Überlegenheit zeigt sich auch für Staphylokokken: Bei einer Konzentration
von o,20,'o Zinkchlorid leben Staphylokokken noch unbeeinflußt nach ..1.2o Minuten,
während sie bei der gleichen Konzentration des. Desinfektionsmittels nach dem neuen
Verfahren schon zwischen 3o und 6o Minuten völlig abgetötet werden.
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Ein ähnlicher Unterschied zeigt sich bei der i tj,oigen Lösung. Während
bei dieser Konzentration Zinkchlorid eine Einwirkungsdauer von 6o bis i2o :Minuten
benötigt, sterben bei dem neuen Desinfektionsmittel gemälder Erfindung die Staphylokokken
#chon innerhalb von 3 Minuten mit Sicherheit ab.
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Zum Stande der Technik wird bemerkt, dar es bekannt ist, daß lösliche
organische Zinkverbindungen als Desinfektionslösungen Verwendung finden. Auch als
kosmetische Zubereitungen werden diese benutzt. D -,mgegenüber wird durch die neue
Arbeitsweise ein Mittel erhalten, dem eine desinfektorische Kraft zukommt, welche
die bisher bekannten weit überschreitet. Auch weiß man, dar Brenztr.aubensäure auf
Tuberkelbazillen ein-,virkt, doch ist zu bemerken, daß Brenztraubensäure nur eine
ent-Wicklungshemmende, .aber keine ausgesprochen @taktericide Wirkung zu entfalten
in der Lage i .-,t. Das gleiche gilt gegenüber dem bekannten Desinfektionsvermögen
von Salzsäure, deren Wirkung man ,auch bereits durch Zusätze von Salzen erhöht hat.
Demgegenüber wird durch das erfindungsgemäß hergestellte Mittel nicht nur das Wachstum
von Bakterien in seiner Entwicklung gehemmt, sondern es treten vielmehr auüerordentlich
starke. baktericide Wirkungen auf, so daß beispielsweise in einer Verdünnung von
i : ioo Diplitheriebakterien sofort abgetötet sind und selbst bei einer Verdünnung
von i : i ooo eine vollständige Abtötung erreicht wird, während Salzsäure beispielsweise
in der gleichen Verdünnung noch nach i 8o Minuten keine Wirkung zeigt und auch Brenztraubensäure
3o Minuten braucht, um in den entsprechenden Konzentrationen eine annähernde Wirkung
zu erreichen.