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Verfahren zur Gewinnung der im Blute immunisierter Tiere enthaltenen Antikörper.
Wie aus einer Durchschnittsberechnung einer grossen Zahl von Aderlässen immunisierter Tiere hervorgeht, sowie nach Angabe der einschlägigen Handbücher (Marxer,
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Schwankungen zwischen 30 und 50% vorkommen. Es ist offenbar, dass hiebei ein nicht unbeträchtlicher Teil der im Gesamtblute enthaltenen Antikörper verloren geht. Nach einem daraufhin angelegten Versuche beträgt dieser Verlust, gemessen an dem im gelösten Gesamtgut nachweisbaren Antitoxineinheiten, etwa 300/OB Das bei dem bisherigen Verfahren übliche Auspressen des durch Gerinnung entstandenen Blutkuchens durch Beschwerung zeigt, dass die Absicht schon bisher darauf gerichtet war, jenen Verlust zu vermindern.
Doch wird dies wie die obigen Angaben, welche bereits die durch Auspressung des Blutkuchens enthaltene Menge von Antikörpern mit einbeziehen, zeigen, nur höchst unvollkommen erreicht.
Durch Ausschleudern auf der Zentrifuge scheint die Ausbeute an Antikörpern allerdings eine etwas grössere zu sein, doch würde ein solches Verfahren sehr kostspielige, überdies kaum ausführbare technische Einrichtungen erfordern, auch würden sich bei der Erzeugung im Grossen erhebliche Schwierigkeiten für das sterile Arbeiten ergeben.
Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine bessere Ausbeute an spezifischen Stoffen dadurch zu erreichen, dass die Stoffe im unveränderten Blutplasma gewonnen werden, wobei er von der Tatsache ausging, dass die Antikörper im Plasma in annähernd gleicher Stärke vorhanden sind, wie im Serum.
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Flaschen, welche eine Markierung für die aufzunehmende Blutmenge gestatten. In die Flaschen wird eine geeignete gerinnungshemmende Substanz, z. B. Natrium citricum, in hoch konzentrierter Lösung vor dem Sterilisieren in solcher Menge eingefüllt, dass sie gerade sicher ausreicht, die Gerinnung der zu entnehmenden Blutmenge zu hemmen, z. B.
6 cl3 5obige Lösung von Natr. citr. für I 1. Das durch ein mitsterilisiertes Röhrchen eingelassene Blut wird durch ruhiges Stehenlassen innerhalb 24 Stunden zur Scheidung in Plasma und Blutkörperchensediment gebracht, worauf das überstehende Plasma ohne Öffnung der Flasche durch ein zweites, eben alls mitsterilisiertes Röhrchen abgesaugt werden kann. Die weitere Verarbeitung erfolgt wie bei Serum, die Trübung des Plasmas kann bei. allen für den Menschen bestimmten Präparaten durch eine besondere Klärung, z. B. durch Filtrieren, beseitigt werden. Aus dem verbliebenen Blutkörperchensediment kann durch Waschen mit physiologischer Kochsalzlösung eventuell noch ein weiterer Anteil an spezifischen Stoffen, wenn auch in verdünnter Lösung, erhalten werden.
Doch steht deren Eindickung bei dem ebenfalls verringerten Eiweissgehalt nichts im Wege.
Durch dieses Verfahren ist es, wie der Frfinder durch zahlreiche Versuche festgestellt hu. t, unter Umständen möglich, bis zu go0/, der im Gesamtblut enthaltenen Antikörper zu gewinnen. Schon die Ausnützung der ersten Fraktion allein ergibt eine durchschnittliche Ausbeute von mindestens g/o der Blutmenge, so dass schon in diesem Falle etwa um ein Viertel mehr Ausbeute erzielt wird, als nach dem bisher üblichen Verfahren
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Dabei sind die erhaltenen Plasmapräparate den gegenwärtigen Serumpräparaten in ihrer spezifischen Wirkung völlig gleichwertig.
Weitere Vorteile des neuen Verfahrens bestehen in seiner grösseren Einfachheit und der weit grösseren Sicherheit des sterilen Arbeitens. da bei dem bisherigen Verfahren behufs Absaugen des Serums das Gefäss stets geöffnet werden musste ; auch kann nach dem neuen Verfahren mit viel grösseren Gefässen gearbeitet werden, so dass die ganze Manipulation bei einem Aderlass in einem einzigen Gefässe vorgenommen werden kann.
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derselben der Voraussetzung, ein an Stelle von Serum verwendbares Präparat zu ergeben.
Erst der Erfinder hat festgestellt, dass gewisse Substanzen, deren gerinnungshemmende Wirkung bekannt ist. einerseits schon in viel geringerer Endkonzentration wirken, als bisher angegeben wurde, andererseits diese Endkonzentration infolge ihrer guten Löslichkeit schon durch Zusatz relativ sehr kleiner Volummengen hochkonzentrierter Lösung erreichen lassen. Es wurde ferner festgestellt, dass bei dieser Anwendungsweise der gerinnungshemmenden Substanzen der Antikörpergehalt dauernd nicht geschädigt wird und keine schädlichen Nebenwirkungen auftreten. Wird das Plasma, wie es bei Serum üblich ist. erhitzt, so bleibt die sonst sekundär nach Monaten eintretende Gerinnung dauernd aus.
Damit sind die Voraussetzungen für ein Verfahren, die Antikörper in Form von Plasma praktisch zu verwenden, gegeben.
PATEXT-AXSPRÜCHE : i. Verfahren zur Gewinnung der im flüssigen Anteil des Blutes immunisierter Tiere bei der Immunisierung auftretenden spezifischen Stoffe (Antikörper), dadurch gekennzeichnet, dass die Stoffe zu dem Zwecke, eine grössere Ausbeute als bei der Serumgewinnung zu erhalten, in Form von Blutplasma gewonnen werden, indem man die Blutgerinnung durch chemische Zusätze verhindert, wobei die Zusätze ihrer Menge und Beschaffenheit nach die Wirksamkeit der spezifischen Stoffe und deren Anwendbarkeit beim Menschen und Tier nicht beeinträchtigen.