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Verfahren zur Herstellung von. Disazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man durch Vereinigen von gegebenenfalls substituierten Diazoben7.olsulfonsäuren
mit einem i-Ämino-2, 5-dialkoxybenzol in saurer Lösung, Weiterdiazotieren der Aminoazoverbindung
und Kuppeln mit einer o-Oxybenzolcarbonsäure Beizenfarbstoffe herstellen kann.
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Die nach- dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffe :eignen
sich besonders für den Baumwolldruck. Sie geben dabei mit Chrombeize rotbraune bis
violettbraune, bisher nicht erhältliche. Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften
und füllen somit :eine Lücke in der Reihe der Chromfarben für den Baumwolldruck
aus.
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Vor den aus der Patentschrift 54544o bekannten, durch Kuppeln einer
diazotierten, aus Komponenten der Naphthalinreihe erhaltenen Aminoazoverbindung
mit einer o-Oxycarbonsäure erhältlichen Farbstoffen zeichnen sich die neuen Farbstoffe
ebenso wie vor den aus der Patentschrift 22162o bekannten, in der Mittelkomponente
nur eine Alkoxygruppe enthaltenden, orange bis rotorange färbenden Farbstoffen dadurch
aus, daß sie in kräftigen und tiefen Brauntönen färben. Beispiel i 2o,75 Teile i-Amino-4-chlorbenzol-3-sulfonsäure
werden in einer Lösung von 5,5 Teilen Natriumcarbonat in i 5o Teilen Wasser
gelöst. Es wird dann eine konzentrierte Lösung von 6,9 Teilen Natriumnitrit zugegeben.
Diese Lösung läßt man unter Rühren allmählich auf ein Gemisch aus 45 Teilen Salzsäure
und 5o Teilen Eis fließen. Die Temperatur des Reaktionsgemisches - wird bei o bis
io° C gehalten.
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Die so erhaltene Diazosuspension - frei von überschüssiger salpetriger
Säure - läßt man in eine vorbereitete Lösung von 15,3 Teilen i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol
in i 5o Teilen Wasser, die so viel Salzsäure .enthält, daß die Lösung eben congosauer
ist, einfließen. Es wird gut gerührt, und die Temperatur wird von anfänglich io°
C allmählich auf 2o bis 25°C gesteigert. Nach ungefähr i 5stündigem Rühren ist die
Kupplung beendet. Die entstandene rotbraune Aminoazoverbindung ist dann als schwer
löslicher Körper zum größten Teil ausgeschieden. Es werden weitere 3o Teile Salzsäure
zugesetzt. Die Temperatur wird auf 60°C :erhöht, und unter gutem- Rühren läßt man
:eine konzentrierte Lösung von 6,9 Teilen (-E- geringem überschuß) Natriumnitrit
langsam einfließen. Wenn kein Nitrit mehr verbraucht wird, wird noch kurze Zeit
gerührt. Dann läßt man erkalten, filtriert die ausgeschiedene gelbbraune Diazoazoverbindung
zweckmäßig ab und rührt sie in feuchtem Zustande in eine gekühlte Lösung von 13,8
Teilen Salicylsäure, 5 Teilen .festem Natriumhydroxyd und 2o Teilen Natriumcarbonat
ein. Die Kupplung erfolgt sofort. Es wird noch einige Stunden .gerührt, zum Schluß
auf 40° C erwärmt und abgekühlt. Der :erhaltene Disazofarbstoff wird durch Arsäuern
mit Salzsäure
gefällt, abfiltriert und in üblicher Weise in das
Kaliumsalz übergeführt.
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Der neue Farbstoff stellt ein braunes Pulver dar, das sich-in heißem
Wasser @eic:t' mit orangebrauner Farbe löst. Beim Eikalt dieser Lösung kristallisiert
der Farbstöff zi größten Teil aus. Die Lösungsfarbe in:.koi" zentrierter Schwefelgäure
ist rotviolett. Im Baumwolldruck mit Chrombeize liefert der Farbstoff tiefrotbraune
Töne von guten Echtheitseigenschaften.
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In diesem Beispiel kann mit ähnlichem Ergebnis an Stelle der i-Amino-4.-chlorbenzol-3-sulfonsäure
die entsprechende Menge i-Aminobenzol-¢-sulfonsäure bzw. i-Aminobenzol-3-sulfonsäure
und 'an Stelle des i-Amino-2, 5-dimethoxybenzols i-Amino-2, 5-diäthoxybenzol verwendet
Werden. Beispiel-2 21,8 Teile i-Amino-q.-nitrobenzol-3-sulfonsäure werden in wäßriger
Natriümcarbonatlösung gelöst und in üblicher Weise diazotiert. Die Suspension der
Diazoverbindung läßt man in eine Lösung von 15,3 Teilen i-Amino-2, 5-dimethoxybenzol
in i 5o Teilen Wasser, hergestellt unter Zusatz von so viel Salzsäure, wie zur congosauren
Reaktion erforderlich ist, einfließen. Die Reaktionsmasse wird bei 25°C durchgerührt;
bis die Kupplung beendet ist (ungefähr 15 Stunden). Die -so erhaltene Aminoazoverbindung
ist dann zum- größten Teil - ausgeschieden. Es werden weitere 3o Teile Salzsäure
zugesetzt, und bei 6 bis 70° C wird unter gutem Rühren durch langsamen Zusatt von
Natriumnitritlösung (6,9 Teile + geringer überschuß) diazotiert. Die entstandene
schwer lösliche Diazoverbindung wird ab-;"RItriert und in feuchtem Zustand in eine
,gekühlte Lösung von 13,8 Teilen Sahcylsäure ;. ,einer Lösung; hergestellt aus -
5 Teilen ;h'ätriumhydroxyd, 2o Teilen Natriumcarbonat und 25o Teilen Wasser, eingerührt.
Die Kupplung ist nach kurzer Zeit beendet. Die Aufarbeitung erfolgt in ähnlicher
Weise, wie im Beispiel i beschrieben.
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Das Kaliumsalz des neuen Disazofarbstoffs ist ein dunkelbraunes Pulver,
das sich in heißem Wasser leicht mit rotbrauner Farbe, in konzentrierter Schwefelsäure
mit blauvioletter Farbe löst.
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Im Chromdruck auf Baumwolle liefert der Farbstoff violettstichig braune
Farbtöne von guten Echtheitseigenschaften.
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An Stelle der i-Amino-q.-nitrobenzol-3-sulfornsäure können die isomeren
Amine, z. B. i - Amino - 3 - nitrobenzol - q. - sulfonsäure oder i-Amino-2-nitrobenzol-q.-sulfonsäure,
und an Stelle der Salicylsäure deren Homologe,-z. B. 6-Methyl-i-oxybenzol-2-carbonsäure
oder 5-Methyl-i-oxybenzol-2-carbonsäure, verwendet werden. Es werden dann ähnliche
Farbstoffe erhalten: