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Einrichtung zum Festhalten von Rohrpostbüchsen Gegenstand der Erfindung
ist eine Einrichtung zum Festhalten der Rohrpostbüchsen an bestimmter Stelle des
Fahrrohres. Derartige Einrichtungen, die im nachstehenden mit Klemmvorrichtung bezeichnet
sind, werden sowohl am Anfang einer Rohrpoststrecke, z. B. am Sender, als auch auf
der Strecke selbst in den sogenannten Trennvorrichtungen benötigt.
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In dem Ausführungsbeispiel -ist die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung
in Verbindung mit einer weiteren Haltevorrichtung gezeigt zur Verwendung als Trennvorrichtung
auf der Strecke.
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Die Wirkungsweise der Büchsentrennvorrichtungen ist bekanntlich so,
daß die in die Trennvorrichtung eingefahrenen Büchsen bis auf die erste Büchse durch
die Klemmvorrichtung festgehalten werden, worauf die erste Büchse durch Entsperrung
einer Haltevorrichtung zur Abfahrt freigegeben wird. Nach Rückkehr der Haltevorrichtung
in die Sperrlage wird die Klemmvorrichtung entsperrt, so daß der durch die Klemmvorrichtung
bisher festgehaltene Büchsenstapel bis zur Haltevorrichtung nachrücken kann. Die
weiteren Büchsen werden nunmehr wieder durch das Freigeben der vordersten Büchse
unter gleichzeitigem Festhalten der folgenden Büchsen zur Abfahrt gebracht. Zur
Erzielung größter Betriebssicherheit und weitgehender Anpassungsfähigkeit an die
in der Anlage zu benutzenden Rohrpostbüchsen müssen durch die Klemmvorrichtung folgende
Forderungen erfüllt sein: r. Weitgehende Unabhängigkeit von der Büchsenform; d.
h. die durch die Abnutzung der Büchsen bedingte Formänderung muß ohne Einfluß auf
die sichere Wirkungsweise der Einrichtung sein.
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Beim Ausbleiben des Stromes für die Betätigung der Klemmvorrichtung
und der Haltevorrichtung müssen. beide Einrichtungen in die Sperrlage gehen, so
daß unter allen Umständen die unbeabsichtigte Freigabe von Büchsen unterbunden ist.
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3. Das Auffangen der Büchsen soll nur am Kopf geschehen, da es vorkommen
kann, daß der Laufring der Büchsen, der zum Festhalten dienen könnte, vollkommen
abgenutzt ist und keinen Vorsprung mehr bildet.
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d.. Die Einrichtung soll möglichst geräuschlos arbeiten, und die Abnutzung
der Büchsen durch das Anhalten soll möglichst gering sein.
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Diese Forderungen werden gemäß der Erfindung dadurch erfüllt, daß
der die Büchsen in der Klemmvorrichtung aufhaltende Hebel einer federnden Bremseinrichtung
gegenübergestellt ist und der Auffanghebel durch ein
Kniehebelgestänge
bewegt wird, das imstande ist, den Auffanghebel 'in der Lage festzuhalten, in der
die mit großer Geschwindigkeit,, ankommenden Büchsen durch den Auffanz' hebel aus
der Fahrbahn abgelenkt und gee? den Auffangpuffer geleitet werden.
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In der Abbildung ist die erfindungsgemäße' Klemmvorrichtung in Verbindung
mit einer Haltevorrichtung dargestellt.
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Die Klemmvorrichtung besteht aus einem Gehäuse 13, in welches auf
der einen Seite das Kniehebelgestänge i, 2, 3 eingebaut ist. Der Hebel i bildet
im Fahrrohr eine schräge Ablenkschiene und wird in dieser Lage durch die Lasche
2 und den Hebel 3 selbstsperrend durch Kniehebelwirkung gehalten. Durch die Erregung
eines nicht dargestellten Magneten wird der Hebel 3 entgegen einer Federkraft in
der Pfeilrichtung gedreht, wodurch der Kniehebel zum Einknicken kommt und die Ablenkschiene
i aus der Fahrbahn zurückgezogen wird. Ein Kontakthebel 4., der eine Welle 5 dreht,
zeigt die Ankunft einer Büchse in der Klemmvorrichtung an und löst die notwendigen
Steuervorgänge aus. Gegenüber dieser Einrichtung befindet sich in der Klemmvorrichtung
eine Blattfeder g, auf die ein Formstück 8 aus Gummi oder einem ähnlichen elastischen
Material aufvulkanisiert bzw. sonstwie befestigt ist. Die Blattfeder g ist mittels
der Schraube io mit dem Gehäuse 13 fest verbunden. Das untere Ende der Blattfeder
g trägt einen Gummipuffer i i, der in dem Zwischenraum zwischen dem Auffangblock
12 und der Gehäusewandung eine beschränkte Bewegung ausführen kann.
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Der Vollständigkeit halber sei auch noch die Haltevorrichtung beschrieben,
die an sich nicht zur Erfindung gehört.
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Ein Auffanghebel 16 ist auf einer Welle i5 gelagert und durch die
Sperrklinke 17 in der gezeichneten Lage festgehalten. Die ankommende Büchse 2o betätigt
einen Kontakthebel 1q., der die Welle 15 trägt und dadurch die Ankunft einer Büchse.
schaltungstechnisch anzeigt. An der Welle ig greift ein Magnet an, der bei Erregung
diese Welle in Pfeilrichtung, dreht und dadurch den Hebel 16 entsperrt, so daß die
Büchse freigegeben wird. Die ganze Einrichtung der Haltevorrichtung ist in dem Gehäuse
i9 untergebracht. Die Klemmvorrichtung und die Haltevorrichtung sind durch ein Zwischenrohr
7 miteinander verbunden, dessen Länge der jeweiligen Büchsenlänge in weitem Maße
angepaßt werden kann.
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Die Einrichtung arbeitet nun folgendermaßen: ' Eine ankommende Büchse
wird in der Klemmvorrichtung durch die Schiene i aus der ' geraden Fahrtrichtung
abgelenkt und klemmt sich zwischen dieser Schiene und dem Gummiformstück ä fest,
wobei die Blatt-.,Feder g nach hinten durchgebogen wird. Je ;':'zach der kinetischen
Energie, die die Büchse "Mitbringt, kommt sie in dieser Bremsvor-@;i=rhtun@ früher
oder später zur Ruhe. Im `Extremfall kann die Büchse bis auf den Auffangblock iz
gelangen, wobei vorausgesetzt ist, daß sich in der Haltevorrichtung noch keine Büchse
befindet. Ist dies jedoch der Fall, so ersetzt diese Büchse den Auffangblock, und
die neu ankommende Büchse stützt sich also auf die schon in der Haltevorrichtung
befindliche ab. Die Betätigung des Kontaktes der Klemmvorrichtung durch den Hebel
4. bewirkt eine Erregung des am Hebel 3 angreifenden Magneten, sofern sich nicht
schon eine Büchse auf dem Kontakthebel 14 der Haltevorrichtung befindet.. Es wird
also, wenn dies letztere nicht der Fall ist, die Ablenkschiene i aus der Fahrbahn
zurückgezogen- und die Blattfeder g drückt die Büchse, auch wenn sie auf dem Halteblock
12 zur Ruhe gekommen sein sollte, in die Fahrbahn zurück, worauf sie sich bis zur
Haltevorrichtung weiterbewegt. Dadurch wird erstens der Kontakthebel .a. freigegeben
und zweitens der Kontakthebel 14. betätigt. Beide Kontaktbetätigungen bewirken ein
Stromloswerden des Magneten der Klemmvorrichtung, die dadurch unverzüglich wieder
in die Sperrlage geht; so' daß eine neu ankommende Büchse in der vorher beschriebenen
Weise zur Ruhe gebracht wird.
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Kommen mehrere Büchsen gleichzeitig an oder rückt ein ganzer Büchsenstapel
nach Abfahrt seiner vordersten Büchse zur Haltevorrichtung - nach, so befindet sich
beim Stromloswerden des Iilemmvorrichtungsmagneten schon eine Büchse in derselben,
die auf der vorhergehenden Büchse 2o steht. In diesem Fall schiebt die Schiene i
durch die Kraft der Rückzugfeder des Magneten die zweite Büchse von rechts nach
links, wobei die Blattfeder g durchgebogen wird.
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Sollte die Last des Stapels so groß sein, daß die Kraft der Rückzugfeder
zum Verschieben der zweiten ,Büchse gegenüber der Kraft der Blattfeder g nicht ausreicht,
so bleibt die zweite Büchse in ihrer Ankunftstellung zunächst stehen. In dem Augenblick
jedoch, wo die vorderste Büchse 2o durch Entsperren der Haltevorrichtung freigegeben
wird, wird die Reibung zwischen der ersten und der zweiten Büchse Null, und die
Ablenkschiene i hat nun die Möglichkeit, .die zweite Büchse nach der linken Seite
abzudrängen. Auch ein geringes Nachrücken des gesamten Büchsenstapels während7-dieser
Ablenkbewegung schadet nichts, da der Auffangblock 12 tiefer sitzt als das hintere
Ende der Büchse 2o.