DE630317C

DE630317C - Verfahren zur Sensibilisierung von Halogensilberemulsionen

Info

Publication number: DE630317C
Application number: DEI41084D
Authority: DE
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1931-03-28
Filing date: 1931-03-28
Publication date: 1936-05-26
Also published as: GB400951A; BE387383A; FR734200A; FR42256E

Description

Verfahren zur Sensibilisierung von Halogensilberemulsionen Es wurde gefunden, daß sich die Benzthio-und Benzselenopseudocyanine und Benzthiocarbocyanine, die im Benzolkern Dialkylaminogruppen enthalten, hervorragend als Sensibilisatoren für Halogensilberemulsionen eignen, da sie sich durch starke Sensibilisierungsintensität und gute Beständigkeit gegen Stabilisierungsmittel, z. B. Kaliumbromid, auszeichnen.
Es sind bereits Thiocarbocyanine dargestellt worden, die im Benzolkern durch Halogengruppen substituiert waren. Diese Farbstoffe sind aber nicht besonders zur Sensibilisierung photographischer Schichten geeignet. Aminosubstituierte Thiocarbocyanine sind bisher noch nicht dargestellt oder gar auf ihre photographischen Eigenschaften untersucht worden. Zwar sind aus anderen Klassen eine Reihe von Sensibilisierungsfarbstoffen bekannt, die Aminogruppen enthalten, z. B. Pinachromviolett, Pantochrom (Lumiere), p, p'-Tetramethyldiaminopinacyanol, aber diese Farbstoffe haben sämtlich den schwerwiegenden Nachteil, daß ihre Sensibilisierung beim Zusatz der notwendigen Stabilisatoren, z. B. KBr, beträchtlich herabgesetzt wird. Ferner zeigt sich bei den Chinocarbocyaninen, daß durch Einführung der Dialkylaminogruppe in das Molekül zwar die vorauszusehende Erweiterung des Sensibilisierungsbereiches nach längeren Wellen eintritt, aber die Sensibilisierungsintensität in diesem . Gebiet relativ gering ist. Der Farbstoff p, p'-Tetramethyldiaminopinacyanol zeigt außerdem Schleierneigung und hat auch ohne Stabilisierungszusatz bereits eine nur geringe Sensibilisierungsintensität.
Durch Einführung von Dialkylaminogruppen verschiebt sich das Sensibilisierungsmaximum um bis zu 3oo AE, für eine Gruppe nach dem langwelligen Gebiet.
Die Farbstoffe werden in Form ihrer fIalogenide oder Sulfalkylate Ammoniak-und Kochemulsionen in den für die bekannten Sensibilisatoren üblichen Mengen zugesetzt und eignen sich vorzüglich für die ortho-, besonders aber für die panchromatische Sensibilisierung. Eine vorzügliche panchroinatische Sensibilisierung ergibt sich z. B., wenn man die neuen Farbstoffe. zusammen mit einfachen oder substituierten Pseudocyaninen, Thiocyaninen oder Selenocyaninen anwendet.
Nachstehend werden einige Vertreter der neuen Gruppe von Sensibilisatoren aufgeführt: In der beiliegenden Zeichnung sind Spektrogramme von Halogensilbergelatineemulsionen dargestellt, die mit Pinacyanol (Abb. i), mit N, N'-Diäthyl-p, p'-bis- (diäthylamino)-benzthiocarbocyaninjodid (Abb. 2) und mit einem Gemisch von N, N'-Diäthylbenzseleno-2-chinocyaninjodid + N, N'-Diäthyl-p, p'-bis-(diäthylamino)-benzthiocarbocyaninjodid (Abb. 3) sensibilisiert sind. Ein Vergleich der Spektrogramme i und 2 zeigt die Überlegenheit der neuen Farbstoffe, die noch dadurch gesteigert wird, daB auch bei Zusatz von 2 mg KBr auf i g Trockenemulsion ein nur geringer Rückgang der Sensibilisierungsintensität eintritt, während bei bekannten Farbstoffen in diesem Fall die Intensität wesentlich herabgesetzt wird. Abb.3 läßt eine vorzügliche panchromatische Sensibilisierung erkennen, die sich ebenfalls durch gute Beständigkeit gegen Kaliumbromidzusatz auszeichnet.

Claims

PATENTANSPRUCH Verfahren zur Sensibilisierung von Halogensilberemulsionen, gekennzeichnet durch die Verwendung von Benzthiopseudo-, Benzselenopseudocyaninen oder Benzthiocarbocyaninen, die im Benzolkern Dialkylaminogruppen. enthalten.