DE742343C - Verfahren zum optischen UEbersensibilisieren photographischer Emulsionen - Google Patents

Description

• Verfahren zum optischen !Übersensibilisieren photographischer Emulsionen Es ist bekannt, die sensibilisierende Wirkung verschiedener Carbocyaninfarbstoffe durch Zusatz eines anderen Cyaninfarbstoffes, dein sog. Hypersensibilisator, zu steigern. Hierbei handelt es sich um eine Erhöhung der Sensibilisierungswirkung von solchen Carbocyaninen, mit deren Hilfe ein verhältnismäßig geschlossenes Sensibilisierungsband erreicht werden kann. Es wurde nun in nicht zu erwartender Weise gefunden, daß sich auch die Sensibilisierungswirkung von Carbocyaninen, die sich vom 5-Aminothionaphthen ableiten und die eine ausgesprochene Grünlücke in der Sensibilisierungskurve aufweisen, durch eine Beimischung von Pseudocyaninen steigern läßt. Die Thionaphthencarbocyanine, die z. B. durch Kondensation von solchen Quartärsalzen mit Orthoameisensäureester erhalten werden können, die durch Umsetzung der Acetylverhindung des 5-Aminothionaphthens mit Phosphorpentasulfid und nachfolgender Oxydation in alkalischer Kaliumferricyanidlösung entstellen, haben folgende Konstitution: Hierin bedeutet R einen Alkvlrest und 1 einen beliebigen Säurerest. Als Hypersensibilisator kommen Pseudocyanine in Frage, die sich in folgendes Formelschema kleiden lassen: Hierin bedeutet Z ein gegebenenfalls vorhandener Alkyl-, Qxalkv1- oder Plienylensubstituent. Je nach \Valil und Konzentration des zugemischten Pseüdocyanins verbreitert sich die außerhalb der Eigensensibilisierung des Pseudocyanins liegende Sensibilisierungszone des Thionaphthenearbocvanins nach den kürzeren Wellen zu, so daß die Möglichkeit besteht, die Grünlücke in beliebiger Weise zu variieren.
• Die Farbstoffe können vor Zugabe zur Emulsion gemischt oder der Eintilsion nacheinander zugesetzt werden.
• Beispiel i Zu i kg einer handelsüblichen 1 egativeniulsion «erden 7,5 mg eines 1. \'-Diäthyltliioilaplitliencarbocyaninchlorids folgender Formel und 7,5 mg eines Chinopseudocyanins folgender Formel zugegeben. Beispiel Zu i kg einer mittelempfindlichen feinkörnigen, nach dein Ammoniakverfahren leergestellten Emulsion steiler Gradation und einem Jodsilbergehalt von etwa 2 °4, berechnet auf das gesamte Halogensilber, werden 7,5 mg eines 1T, 2T'-Dimethyltliionaphthencarbocyaninclilorids und 7,5 mg des Chinopseudocyanins nach Beispiel i zugegeben. Die Gelbgrünempfindlichkeit im Gebiet zwischen 55o und 59o in@c liegt nach Sensibilisierung mit dieseln Gemisch um den Faktor 2 höher als bei der Sensibilisierung mit dem Carbocyanin allein.
• Eine solche Wirkung der Mischung war nicht vorzusehen, da sich gezeigt hat, daß Theo- und Selenopseudocyanine unwirksam sind, obwohl gerade letztere Farbstoffe an sich viel besser sensibilisieren als das Chinopseudocyanin, das wegen seiner weniger guten Eigenschaften für sich allein in der Praxis schon längst verlassen ist. Es ist wohl möglich, eine ähnliche Sensibilisierung auch mit einem bekannten Sensibilisator zu erreichen. Wie: schon oben gesagt, liegt jedoch die Erfindung in der Möglichkeit, durch Zuinischung des Hypersensibilisators die Grünempfindlichkeit in einfacher Weise variieren zu können. Dies wäre durch Heraussuchen verschiedener Sensibilisatoren erheblich schwieriger, da mit der Änderung der Grünempfindlichkeit meistens auch eine :Uderung der Gelb- und Rotempfindlichkeit Hand in Hand geht. Man müßte also eine große Anzahl von Farbstoffen durchprobieren und käme dann schließlich zu einem Sensibilisator, der gegebenenfalls zwar diese Bedingungen erfüllt, dafür aber enulsionschemisch wieder andere Eigenschaften hat und deshalb vielleicht nicht geeignet ist. Bei dein neuen Verfahren dagegen läßt sich die Eintilsion von vornherein auf diese beiden Typen von Farbstoffen einstellen, so daß durch die Variation in der Mischung leicht und ohne Emulsionsschwierigkeiten die Änderung der Grünempfindlichkeit erreichbar ist.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum optischen L'bersensibilisieren photographischer Emulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß man Thiocarbocyanine, die sich vom 5-Aminothianaphthen ableiten, in Mischung mit Chinopseudocyaninen verwendet. c Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im .Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift ...... Nr. 630 317; USA.-Patentschriften ...... Nr. 2 127 340, 2 132 866, 2 158 882, 2 158 883, 2 159 038, 2 159 037, 2 159 565, 2 166 938, 2 2O6 076, 2 194 2 1 3, 2 218 23O.