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Cottonstrumpf Bei den bekannten Cottonstrümpfen, deren Hochfersen
einen zusätzlich verstärkten Teil besitzen, besteht die Hochferse meist aus einer
anderen Fadenart als die Fersenteile. Letztere werden in der Regel aus Flor gearbeitet,
während die Hochferse mehrere Kunstseidefäden aufweist, von denen einer außerdem
noch den benachbarten Längenteil bildet, während der andere nur zur Verstärkung
des betr. Warenstückes dient. Hierbei verläuft die Grenzlinie zwischen den aus verschiedenen
Fadenarten hergestellten Strumpfteilen waagerecht durch den Fersenwinkel hindurch.
Längs dieser Linie ändern sich die elastischen Eigenschaften der angrenzenden Strumpfteile,
da die Fersenteile weniger elastisch als die Hochfersenteile sind. Besonders störend
wirkt diese Tatsache am Fersenwinkel, also an dem vorderen Ende der genannten Grenzlinie,
weil die vor dem Fersenwinkel liegenden Maschen des Fußblattes aus einem weniger
starken Faden bestehen und beim Formen des Strumpfes derart ausgezogen sind, daß
sie sich bei einer Beanspruchung während des Gebrauches nicht noch weiter elastisch
verformen können.
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Hieraus erklärt sich das leichte Reißen der vor dem Fersenwinkel liegenden
Maschen des Fußblattes. Um dieses zu verhindern, wurde bereits vorgeschlagen, die
von den Fersenteilen ausgehenden Kräfte unter Umgehung des Fersenwinkels auf die
Hochferse und von dort aus auf den Längen zu übertragen. Die bekannten Vorschläge
dieser Art setzen eine unterschiedliche Verstärkung der Fersenteile voraus und sind
daher nicht anwendbar, wenn die letzteren gleichmäßig stark, z. B. nur aus je einem
entsprechend starken Faden, hergestellt werden.
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Um auch in solchen Fällen die von den Fersenteilen kommenden Kräfte
unter Umgehung des Fersenwinkels auf die Hochferse übertragen zu können, wird erfindungsgemäß
der untere Teil der letzteren aus der gleichen Fadenart und in der gleichen Verstärkung
wie die Fersenteile gearbeitet.
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Hierdurch wird gewissermaßen oberhalb des eigentlichen Fersenwinkels
eine andere Stelle geschaffen, von der aus die von der Fersenkappe ausgehenden Kräfte
auf die benachbarten Maschen des Längen in solcher Weise übertragen werden, wie
es bei den bekannten Strümpfen am Fersenwinkel geschah, wodurch die vor dem letzteren
liegenden Maschen entlastet werden.
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Von besonderem Vorteil ist es dabei, die obere Begrenzungslinie des
nach Art der Fersenteile gearbeiteten Hochfersenstückes geknickt verlaufen zu lassen,
indem jene Linie vom Fersenwinkel aus zunächst schräg aufwärts bis zu einem bestimmten
Punkt führt und an diesem waagerecht abbiegt, wobei der Knickpunkt auf einem anderen
Maschenstäbchen als der Fersenwinkel liegt. Hierdurch wird nämlich in dem Fall,
daß eine vor dem Fersenwinkel liegende Masche des Fußblattes reißt, verhindert,
daß der Riß in der betr. Maschenreihe längs der oberen Begrenzungsknie
der
Fersenteile entlang läuft. Die Rißlinie wird vielmehr gezwungen, von Maschenreihe
zu Maschenreihe längs der Begzenzungs-. linie des nach Art der-Fersenteile verstärkten
Hochfersenstückes weiterzulaufen und dabei nicht nur die Maschenstäbchen, sondern
auch gleichzeitig die Maschenreihen zu wechseln. Durch Versuche hat sich ergeben,
daß in solchem Fall eine nicht unbeträchtliche S teigerung der Festigkeit des Strumpfes
eintritt und der entstehende Riß auf wesentlich weniger Maschen beschränkt bleibt,
als es bei den vorbekannten Strümpfen unter sonst gleichen Umständen der Fall ist.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Der Strumpflängen i, das Fußblatt 2, die Strumpfspitze 3, die Sohle
4 und die Fersenläppchen 5 sind im wesentlichen in der bekannten Weise gearbeitet.
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Abweichend von der üblichen Machart der Strümpfe reicht aber die Verstärkung
der Fersenläppchen 5 nicht nur bis zu der Linie 6, die vom Fersenwinkel7 aus waagerecht
nach der hinteren Naht des Strumpfes reicht, sondern über diese Linie 6 hinaus noch
bis in den Hochfersenteil 9 hinein, so daß in genau der gleichen Weise wie die Fersenläppchen
5 auch der Strumpfteil i o verstärkt ist. Dieser ist _ durch eine geknickte Linie
begrenzt, die vom Fersenwinkel7 aus zunächst als Grenzlinie i i schräg aufwärts
nach der hinteren Strumpfnaht hin bis zu dem Punkte 12 ansteigt und dann waagerecht
gemäß der. Linie 13 umbiegt. Die Linie i i verläuft hierbei in derjenigen Richtung,
in der sonst die Begrenzung der Hochferse 9 vom Fersenwrinkel 7 aus ansteigt.
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Da der Strumpfteil io ebenso wie die Fersenläppchen 5 gearbeitet ist,
so besitzt er die gleiche Elastizität und Festigkeit wie die letzteren, so daß die
von der Ferse aus auf den Längen zu übertragenden Kräfte ohne weiteres bis zu der
Linie i 1, 13 innerhalb der Ferse weitergeleitet werden und an der letzteren Linie,
vorzugsweise aber an deren Knickpunkt i--, auf die höher liegenden Strumpfteile
übertragen werden. Hierdurch findet eine erhebliche, Entlastuilg des Fersen-Winkels
7 statt.
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Sollte es trotz der eben besprochenen Erscheinung wünschenswert sein,
die dem Fersenwinkel7 benachbarten Teile des Fußblattes zu verstärken, um ein Reißen
der Maschen weitestgehend auszuschließen, so könnte man in an sich bekannter Art
die Hochfersenverstärkung 9 in einem mehr oder -weniger breitem Streifen 14 an der
Linie i i entlang, ferner am Fersenwinkel7 vorbei und beliebig weit an der oberen
Begrenzungskante 15 der Sohle ¢ entlang weiterführen.
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Wenngleich die Erfindung ebensowohl dann zur- Anwendung kommen kann,
wenn die Sohle q. an ihren Seitenkanten längs der Linie 15 mit dem Fußblatt durch
eine Naht verbunden wird (englische Sohle), als auch dann, wenn die Verbindungsnaht
in die Mitte der Sohle verlegt ist (französischer Fuß), so hat sie doch für den
ersteren Fall eine besondere Bedeutung, weil hierbei am Fersenwinkel 7 zwei Nähte
zusammenlaufen, nämlich einerseits die Naht zwischen Sohle und Fußblatt und andererseits
die Naht zwischen Sohle und Fersenläppchen, und infolgedessen eine Entlastung des
Fersenwinkels 7 besonders wünschenswert ist.
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Die obere Begrenzungslinie des zusätzlich nach Art der Fersenläppchen
verstärkten Teiles der Hochferse kann im übrigen in mannigfachster Weise abgeändert
werden. Insbesondere ist es angängig, die vordere Begrenzungslinie dieses Teiles
derart schräg zu legen, daß sie knickfrei vom Fersenwinkel aus in einer geraden
oder gekrümmten Linie bis zur hinteren Strumpfnaht durchläuft. Die beim Punkt 12
beginnende Linie i i könnte an einem beliebigen Punkt der Linie 6 enden.