DE626782C

DE626782C - Verfahren und Vorrichtung zum Entstauben von koernigem oder stueckigem Gut

Info

Publication number: DE626782C
Application number: DEJ49820D
Authority: DE
Original assignee: HEINRICH JUNKMANN DIPL ING
Current assignee: HEINRICH JUNKMANN DIPL ING
Priority date: 1934-06-03
Filing date: 1934-06-03
Publication date: 1936-03-02

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Entstauben von körnigem oder stückigem Gut Um staubhaltiges Gut, wie Kohle, Koks o. dgl., vom Staube zu befreien, läßt man es vielfach über Siebe oder Roste rieseln, durch welche ein Luft- oder Gasstrom hindurchgeleitet wird. Ist dieser Luftstrom schwach, so wird meist keine genügende Entstaubung erreicht; ist er stark, so wird auch gröberes Gut mit hinweggeführt und zudem der Kraftbedarf unnötig vermehrt.
Nach der Erfindung wird daher das zu entstaubende Gut zuerst einem kräftigen Luftstrom ausgesetzt, so daß es ganz oder zum großen Teil von seiner Unterlage emporgeworfen wird. Beim Niedersetzen wird es einem schwächeren Luftstrom unterworfen, der nur die Teile unter einer gewissen Korngröße oder von geringerem Gewicht am Niedersetzen hindert und sie mit austrägt. Vorzugsweise ist dabei die durch den schwächeren Strom bestrichene Fläche erheblich größer als die des ersten Preßluftstromes, so daß der schwächere Strom eine beträchtlich längere Zeit auf das Gut einwirkt als der Hochdruckstrom. Vorteilhaft wird dabei die Luft in geschlossenem Kreislauf geführt, wobei die Abluft der beiden Luftströme gemeinsam abziehen kann.
Zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung dient ein Treppenrostsichter mit Druckluftwirkung von der Unterseite des Rostes her, bei dem erfindungsgemäß durch eine gesonderte zweite Luftleitung mit wesentlich höherem Druck für den Anfangsteil des Rostes ein anfängliches Hochwerfen der ganzen oder des größten Teiles der über den Rost gehenden Gutsschicht bewirkt wird. Eine den ganzen Rost überdeckende Kappe oder Kammer nimmt vorteilhaft beide Luftströme auf, und eine gemeinsame Ableitung führt von dieser Kammer zu dem oder den Gebläsen zurück, welche die beiden Luftströme liefern, wobei zweckmäßig zuvor ein Sichter, ein Filter oder eine andere Staubfangeinrichtung durchströmt wird.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung in der Seitenansicht mit Teilschnitt dar.
Das zu entstaubende Gut wird . durch den Zulauf r eingeführt. Es rieselt nach abwärts über die düsenartige Öffnung 2 hinweg, aus welcher ein von dem Hochdruckgebläse 3 gelieferter Luftstrom in nach aufwärts gewandter Richtung hindurchgeblasen wird. Durch ihn wird das Gut in die Kammer 4 emporgeschleudert, und nur besonders schwere Stücke rieseln sogleich weiter abwärts, werden aber von dem an ihnen haftenden Staube befreit.
Das emporgeschleuderte Gut fällt auf die Rostplatten 5 nieder. Zwischen diesen Rostplatten tritt Luft hindurch, die von dem Gebläse 6 geliefert wird und .einen beträchtlich geringeren Druck hat als die aus der Öffnung 2 ausgeblasene Luft. Sie vermag daher das Gut nicht wieder emporzuschleudern, sondern hindert nur den Staub, also die Teilchen unterhalb einer gewissen Korngröße oder diejenigen von leichterem Stoffe, am Niedersetzen. Dieser Staub wird daher durch die Leitung 7 ausgetragen, durch welche sowohl die Luft aus der Öffnung 2 als auch die durch die Rostspalten eingetretene Luft abzieht. Diese Leitung führt durch den Sichter 8 und das Filter g zu der Saugseite der Gebläse 3 und 6 zurück, so daß die beiden Luftströme im geschlossenen Kreislauf umlaufen. Der Staub wird in den Vorrichtungen 8 und g in bekannter Weise aufgefangen und abgeführt.
Die Rostplatten 5 können in bekannter Weise um ihre Achsen =o gedreht werden, wodurch sich die Weite der Rostspalten verändern läßt. Außerdem sind in den Luftleitungen Drosselklappen =i vorgesehen, so daß sich die Luftbewegung in jeder gewünschten Weise regeln läßt. Die Vorrichtung gibt damit die Möglichkeit, Staub bis zu einer gewissen Korngröße, die sich nach der Einstellung der Steuermittel richtet, vollständig von dem Gute abzusondern, ohne daß Teile von diesem selbst mitgerissen werden.
Die AbsaugIeitüng 7 ist an die Kammer q. derart angeschlossen, daß selbst bei dem stärksten vorkommenden Luftstrom aus, der Öffnung 2 keine groben, nicht zur Austragung bestimmten Teile bis in diese Leitung 7 gelangen können.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entstauben von körnigem oder stückigem Gut, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut zuerst einem kräftigen Luftstrom ausgesetzt wird, der es ganz oder zum großen-Teil von seiner Auflagefläche emporschleudert, worauf es beim Niederfallen von einem schwächeren Luftstrom durchströmt wird, der nur die Teile unter einer gewissen Korngröße oder von geringerem Gewicht am Niedersetzen hindert.
2. Treppenrostsichter zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i mit Druckluftwirkung von der Unterseite des Rostes her, gekennzeichnet durch eine gesondertezweite Luftleitung mit wesentlich höherem Druck für den Anfangsteil des Rostes zum anfänglichen Hochwerfen der ganzen oder des größten Teiles der über den Rost gehenden Gutsschicht.