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Die Erfindung bezieht sich auf eine als Luftstrahlsieb ausgebildete Mehrdeck-Siebmaschine zur Siebung von trockenen, rieselfähigen Schüttgütern in bis zu 25 Korngrössenklassen. Derartige Schüttgüter sind beispielsweise Schluffe, Fein-, Mittel- und Grobsande, wobei in einem Arbeitsgang eine Vielzahl von Fraktionen klassiert werden können.
Es sind bereits Mehrdeck-Siebmaschinen bekannt.
(Firmenschrift "Hochleistungs-Schallsiebmaschine" der Rhewum Rheinische Werkzeug- und
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Diese als Wurfsieb ausgebildeten Mehrdeck-Siebmaschinen weisen, obwohl sie leistungsfähig sind, den Mangel auf, dass mit ihnen nur maximal sechs Korngrössenklassen in einem Arbeitsgang klassiert werden können. In Einsatzfällen, bei denen eine Vielzahl von Fraktionen klassiert werden müssen, wie z. B. 10 bis 25 Korngrössenklassen bei mineralogischen und sedimentpetro- graphischen Laborarbeiten, sind deshalb mehrere solcher Mehrdeck-Siebmaschinen in Parallel- und
Reihenschaltung aufzustellen und zu betreiben. Ausserdem sind Übergabeeinrichtungen für das
Siebgut von einer Maschine zur andern und Einrichtungen zum Zusammenführen des Siebgutes erforderlich.
Deshalb ist bei solchen Einsatzfällen der Aufwand an Ausrüstung sowie für das
Betreiben, Warten und Instandhalten derselben hoch und ein grosser Raumbedarf gegeben.
Ferner ist eine als Plansieb arbeitende Mehrdeck-Siebmaschine bekannt (Firmenschrift"Regula- -Siebmaschinen" der J. Engelsmann AG, 67 Ludwigshafen/Rh., BRD.)
Auch diese ermöglicht eine Klassierung von nur bis zu sechs Fraktionen in einem Arbeits- gang. Plansiebmaschinen haben allgemein den Nachteil, dass der Siebboden nur in der Siebebene bewegt wird und somit wirkt auf das Unterkorn nur dessen Schwerkraft, die die Bewegung durch den Siebboden bewirkt.
Mit zunehmender Feinheit des Siebgutes wirken noch Haftkräfte auf das Unterkorn ein, die so gross sein können, dass die geringe Schwerkraft des Feinstkornes nicht mehr ausreicht, diese Kräfte zu überwinden. Hiedurch wird die Trennschärfe der Siebmaschine im Feinkornbereich beeinträchtigt, was zu Qualitätsminderung führt. Ausserdem können sich auf dem Siebboden grossflächige Verunreinigungen bzw. Verstopfungen ausbilden, die die Siebleistung verringern. Auf Grund dessen können auch mit diesen Siebmaschinen Siebaufgaben, bei denen eine Vielzahl von Korngrössenklassen zu klassieren sind, nur im aufwendigen Parallel- und Reihenbetrieb mehrerer Mehrdeck-Siebmaschinen gelöst werden.
Ein weiterer Mangel solcher, nach dem Wurf- bzw. Plansiebprinzip, arbeitenden Mehreck- -Siebmaschinen besteht darin, dass durch die permanente Relativbewegung zwischen Siebgut und Siebboden ein hoher Abrieb am Siebboden entsteht.
Aus der DE-OS 3131044 ist es weiters bekannt, zur Trennung eines Gemisches aus feinteiligem Pflanzenmaterial und Sand einen aufsteigenden Luftstrom durch einen waagrecht in einer geschlossenen Kammer angeordneten, durchlässigen Trennboden hindurchzuleiten. Der durchlässige Trennboden besteht aus zwei in geringem gegenseitigen Abstand angeordneten, durchlässigen Elementen, welche zur Veränderung des Durchströmungsquerschnitts des Trennbodens relativ zueinander verdrehbar sind. Die Geschwindigkeit des den Trennboden aufwärts durchströmenden Gases lässt sich durch verdrehen der durchlässigen Elemente einstellen, so dass das Pflanzenmaterial im Gasstrom ausgetragen wird, während der Sand durch den durchlässigen Trennboden hindurch fällt.
Weiters beschreibt die WO-OS 82/02503 einen Abscheider mit vibrierendem Förderband, das mit einer mittleren Abscheideöffnung versehen ist. Dem zu trennenden Material wird vor der Abscheideöffnung Luft zugeführt, so dass leichteres Material die Abscheideöffnung überspringt, während schwereres nach unten fällt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Vielfachfraktionierung (10-bis 25fach) eines Schüttgutes kleiner Korngrösse unter Geringhaltung des Abriebes der Siebböden und mit einer zusätzlichen selbstreinigenden Wirkung zu ermöglichen.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Siebungseffekt durch örtliches Aufblasen des Siebgutes und anschliessendem sofortigen Absaugen des Siebgutes durch den Siebboden mittels entgegengesetzt wirkenden Luftstrom erreicht wird. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen,
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dass der Luftstrahl aus einem schmalen Längsschlitz in einem Pendelrohr austritt, welches sich unterhalb des Siebbodens hin-und herbewegt. Es wird über eine Übersetzung von einem Elektro- motor bekannter Bauart angetrieben, dessen Drehzahl durch Spannungsänderung geregelt wird und dessen Drehsinn von Endschaltern bekannter Bauart gewechselt wird. Dabei bläst das Pendel- rohr einen über die gesamte Siebbreite reichenden, feinen Luftstrahl unter das Schüttgut. Mit dem Pendelrohr bewegt sich somit eine Front angehobenen Schüttgutes über dem Siebboden.
Aus dem Siebkasten, bestehend aus bis zu 25 Siebdecks, wird durch das unterste Siebdeck über einen Absaugkegel permanent mittels einer Luftpumpe bekannter Art Luft abgesaugt. Damit wird jenen
Körnern, welche hinter der durchlaufenden Hubfront durch den Siebboden fallen, neben der Schwerkraft noch eine zusätzliche Sogwirkung zuteil, so dass diese durch die Maschen des Siebes gezogen werden.
Um für die jeweiligen Siebdecks ein optimales Verhältnis zwischen Anblasdruck und Absaug- kraft zu erreichen, ist die Druckluftzufuhr zu den betreffenden Pendelrohren mittels Drosselventilen bekannter Art regulierbar. Ebenso ist die Absaugung (Luftpumpe) durch verschiedene Drehzahlen gestuft regelbar.
Der Siebungsvorgang erfolgt durch permanentes kurzzeitiges Anheben des Schüttgutes durch den Luftstrahl und sofortigem Absaugen der Unterkörner im Anschluss, wobei jene, welche durch die Maschenweite des Siebbodens passen, in das nächste, tieferliegende Siebdeck fallen. Weiters werden durch den Luftstrahl auch jene Körner angehoben, die gerade nicht mehr durch den
Siebboden fallen oder sich darin verklemmen. Somit ist eine intensive Reinigung des Siebbodens, gleichzeitig mit dem eigentlichen Siebvorgang gewährleistet.
Die erfindungsgemässe Luftstrahl-Mehrdeck-Siebmaschine eignet sich vorzugsweise zur Lösung von Siebaufgaben, bei denen das Schüttgut während eines Arbeitsganges in eine Vielzahl von
Fraktionen zu klassieren ist. Sie eignet sich besonders zur Klassierung von Sedimenten, wie
Schluff, Fein-, Mittel- und Grobsand, ist jedoch nicht auf dieses Anwendungsgebiet beschränkt.
Durch die erfindungsgemässe Lösung ist es erstmals gelungen, eine Luftstrahlsiebung, die auf translatorische Pendelbewegung des Luftstrahles basiert, zu verwirklichen und eine grösstmögliche Schonung des Siebes bei wesentlich kürzeren Siebezeiten zu erreichen. Darüber hinaus können bis zu 25 Korngrössenklassen in einem Arbeitsgang in einer derartigen Luftstrahl- - Mehrdeck-Siebmaschine klassiert werden. Dadurch entfällt bei der Lösung solcher Siebeaufgaben der bisherige Parallel- und Reihenbetrieb mehrerer Maschinen. Das führt zur Verringerung des Raum- und Platzbedarfes und zur Minderung des apparativen Aufwandes sowie der Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsweges und Zeichnungen näher erläutert.
Die Zeichnungen zeigen Fig. l einen Längsschnitt durch den Siebkasten, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Siebkasten, Fig. 3 eine Queransicht des Pendelrohrantriebes, Fig. 4 eine Längsansicht des Pendelrohrantriebes und Fig. 5 eine Einzelheit der Pendelrohrlagerung.
Die Luftstrom-Mehrdeck-Siebmaschine besteht aus dem Siebkasten, welcher sich aus den einzelnen Siebdecks --1-- zusammensetzt. Im Unterteil --2-- befindet sich der Absaugkegel --3--, durch den mittels Luftpumpe bekannter Art die Luft aus dem Kasteninnenraum gesaugt wird. Zwischen den Siebdecks verhindert eine Dichtung --4-- den Eintritt von Aussenluft in den Siebkasten. Das Siebdeck besteht aus einem Hartholzrahmen --5-- (um statische Aufladung der Feinstfraktionen zu verhindern) der mit einer Deckplatte gleichen Materials verschraubt ist. Die Deckplatte --6-- weist zentrisch eine kreisrunde Öffung auf, in der der emaillierte Auffangtrichter --7-- sitzt.
Um den Trichterausgang liegt der Haltering --8--, der das Sieb --9-- fixiert. Knapp unterhalb des Siebbodens vollführt das geschlitzte Pendelrohr --10-- eine translatorische Pendelbewegung, indem es vom Zugseil durch die Endschalter --12-- gesteuert, auf den Bahnen --13-- gezogen wird.
Wie aus Fig. 5 zu etnehmen ist, ermöglicht eine Teflonrolle --14--, die durch eine Sechskantmutter --15-- auf den eingeklebten Lagerzapfen --16-- gehalten wird, die geführte Rollbewegung des Pendelrohres.
Der Antrieb des Zugseiles ist in Fig. 3 und 4 ersichtlich. Er erfolgt durch einen Elektromotor --17--, dessen Drehzahl durch Spannungsänderung manipuliert werden kann, über ein
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Übersetzungsgrad-18--. Dieses sitzt auf einer Welle --19--, die beiderseits in einem Teflonlager --20-- und einer Stahlbuchse --21-- gelagert ist. Die Übersetzung von der Motorscheibe --22-- auf das Übersetzungsrad erfolgt mittels Gummiband --23--.
An den Anschlusszapfen --24-- werden beiderseits des Pendelrohres Druckluftschläuche --25-- angeschlossen. Sie versorgen das Pendelrohr mit Druckluft die am obenliegenden Schlitz als schmaler Luftstrahl austritt und ein Anheben des Siebgutes bewirkt.
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schlauch mit Endfilter, Drosselventilen, Druckmessgerät und der Luftpumpe bekannter Art angeschlossen.
Ein abschliessender Oberteil besteht aus dem Aufgabedeck --27-- und der Abdeckung --28--.
Zwischen dem vorletzten Siebdeck und dem Unterteil --2-- befindet sich das Zwischendeck --29--.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Als Luftstrahlsieb ausgebildete Mehrdeck-Siebmaschine zur Siebung von trockenen, rieselfähigen Schüttgütern in bis zu 25 Korngrössenklassen, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebungseffekt durch örtliches Aufblasen des Siebgutes und anschliessendem sofortigen Absaugen des Siebgutes durch den Siebboden mittels entgegengesetzt wirkenden Luftstrom erreicht wird.