DE1224132B - Vorrichtung zum Sichten von koernigem Gut in verschiedene Kornklassen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 07b

Deutsche Kl.: 5Od-7/50

Nummer: 1224132

Aktenzeichen: St 15849III/50 d

Anmeldetag: 27. November 1959

Auslegetag: 1. September 1966

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Sichten von körnigem Gut in verschiedene Kornklassen in übereinander angeordneten, geneigten Kanälen eines schwingbar aufgehängten Windschachtes, durch den die Sichtluft vom tiefer liegenden Ende geführt wird und deren Böden mit Durchbrüchen versehen sind, wobei sich über dem obersten Kanal die Gutaufgabe befindet.

Bei einer bekannten Einrichtung dieser Art wird der durch den Aufnahmeschacht eintretende Gutstrom einem Aufnahmeraum zugeführt, dessen Unterseite von einem sich quer zur Fließrichtung des Gutes erstreckenden Rost gebildet wird, der aus Winkelstäben mit nach oben weisender Kante besteht. Unter diesem Rost und im Abstand von diesem sind ein oder mehrere Siebroste ebenfalls im Abstand voneinander angeordnet. Diese Roste bestehen entweder aus einzelnen parallel zueinander und in Fließrichtung des Gutes verlaufenden Drähten oder aus Drahtnetzen bestimmter Durchlaßgröße. Das beim Einlauf von den Winkelstäben in Einzelströme aufgeteilte Gut fällt auf die darunterliegenden Drahtnetze und wird von diesen abermals aufgeteilt, so daß fadenartige, dünne Ströme entstehen, die dem Luftstrom des Sichters die Möglichkeit bieten, die leichten Teilchen von den schweren Teilen zu trennen. Für die größte Korndicke des Gutes ist der Zwischenraum zwischen den Siebstäben bestimmend. Das Feingut wird weiteren Trennkammern zugeführt, in denen es abermals der Größe nach getrennt wird. Der Hauptgutstrom wird einer der ersten Trennstufe entsprechenden zweiten Rostanlage zugeführt und hier abermals einer Sichtung unterworfen. Bei dieser bekannten Einrichtung geht es allein darum, das körnige Gut bestimmter Größenordnung von den staubartigen Feinteilen zu trennen. Die bezüglich ihrer Größe und ihrer volumenmäßigen Ausdehnung in gewissen Grenzen unterschiedlichen körnigen Bestandteile des Hauptgutstromes unterliegen keiner Klassifizierung.

Auch bei einer anderen zweistufigen Anlage geht es nur darum, das eigentliche körnige Gut von den dem Gut anhaftenden Staubteilchen zu befreien. Dabei wird der Feinststaub in der ersten Stufe ausgeschieden. Der gröbere Staub wird in der nachfolgenden Sichtstufe abgeschieden, wobei durch den Luftstrom mitgerissenes Grobgut in einem Expansionsraum ausgeschieden und für sich entnommen wird.

Diese bekannten Einrichtungen erlauben nur eine grobstufige Trennung des Gutes und sind infolge ihres zweistufigen Aufbaues und der dadurch beVorrichtung zum Sichten von körnigem Gut in
verschiedene Kornklassen

Anmelder:

Standard Filterbau-Gesellschaft m. b. H.,

Münster (Westf.), Loddenheide 31

Als Erfinder benannt:

Werner Sauermann,· Münster (Westf.)

dingten Luft- und Gutleitkanäle baulich sehr aufwendig. Überdies sind sie nicht geeignet, das Gut feinstufig nach Größe und Gewicht genau aufzuteilen und zu trennen, wie es z.B. erforderlich ist, um gebrauchten Formsand wieder aufzubereiten.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Sichtvorrichtung zu schaffen, die trotz einer gedrungenen Bauform eine feinstufige Spreizung und Trennung des Gutes mit einfachen Mitteln ermöglicht. Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß die Durchbrüche der aus Sichtplatten bestehenden Böden als quer zur Rollrichtung des aus dem Luftstrom ausgefallenen Gutes verlaufende Schlitze ausgebildet sind, deren Abstände ein Mehrfaches der Weite der Schlitze in der Richtung des Luftstromes betragen, derart, daß sich auf den von den Schlitzen begrenzten Sichtplattenabschnitten ausfallendes Gut jeweils gleicher Korngröße und durch den gleichen Schlitz hindurchfällt, wobei im Windschachtboden in Neigungsrichtung hintereinander mehrere Austragsöffnungen für unterschiedliche Kornklassen vorgesehen sind.

In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Sichters nach der Erfindung dargestellt. Dabei zeigt

A b b. 1 eine schematische Darstellung des Sichters in seiner Gesamtanordnung,

A b b. 2 die Anordnung der Durchbrüche der Sichtplatten.

Die gesamte Vorrichtung wird durch einen Erreger 1 zum Zweck des Guttransportes in Schwingungen versetzt. Aus dem nichtschwingenden Aufgabebehälter läuft das Gut gleichmäßig auf der ganzen Breite verteilt über die obere Fläche 3 bei den Aufgabeschlitzen 4 ein. Durch Umsetzen der Schlitzabdeckungen 5 ist es möglich, das Gut in die verschiedenen Schlitze alternativ einlaufen zu lassen. Die Flächen 6 haben gleichmäßig verteilt Schlitze 7. Sämtliche Schlitze 7 sind in Luftgeschwindigkeits-

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richtung schräg eingeschnitten. Die Flächen 6 setzen sich oben in Luftleitblechen 8 fort, die die Luft wirbelfrei nach dem Absaugestutzen 9 umleiten. Die untere Fläche 10 hat mehrere Schlitze 11. Der Ablauf des Sichtvorganges mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist folgender:

Der Luftstrom tritt bei α in Pfeilrichtung in die Kanäle ein, durchströmt dieselben bis b und trennt das Gut auf diesem Wege entsprechend den Komponenten aus den verschiedenen Fallgeschwindigkeiten der einzelnen Körnungen und der Luftgeschwindigkeit. Die mit der feinsten Körnung beladene Luft geht durch den Absaugestutzen 9 zu einem Abscheider, wo diese Körnung in bekannter Weise aus der Luft getrennt wird. Sie führt das Feinstkorn ab, dessen Bewegung entsprechend der Bewegungs-Komponenten-Richtung c flacher ist. Das gröbere Korn, entsprechend der Komponentenrichtung c bis d, verläßt die Vorrichtung durch den Schlitz 11' der unteren Fläche 10, das noch größere Korn entsprechend der Komponentenrichtung von d bis e durch den Schlitz H" usw. Das gröbste Korn fällt schließlich bei / aus der Vorrichtung.

Je nachdem, durch welchen der Schlitze 4 das Gut aufgegeben wird, verändern sich die verschiedenen Trennungsbereiche. Die Schlitze 7 der Flächen 6 sind deshalb entsprechend der Bewegungsrichtung der Luft schräg ausgebildet, damit das Gut in Richtung der Luftströmung umgelenkt wird und so eine möglichst lineare Einführung des Gutes in den Luftstrom erreicht wird.

■ Die Aufteilung der Vorrichtung in einzelne flache Kanäle verhütet, daß ungleichmäßige Luftgeschwindigkeiten und Verwirbelungen auftreten, die die Trennung in die einzelnen gewünschten Kornklassen ungünstig beeinflussen.

Dadurch, daß das nach den Bewegungskomponenten getrennte Gut von den Flächen 6 zwischen den einzelnen Schlitzen? aufgefangen und durch diese Schlitze 7 in die darunter sich bewegende Luft immer wieder erneut aufgegeben wird, läßt sich erreichen, daß kugelige und kubische Kornformen sowie die Zwischenformen gleicher Größe in einem eigenen Bereich gesichtet werden, d. h., daß die Streuung der einzelnen Kornklassen in benachbarte Kornklassen geringer wird. Außerdem wird erreicht, daß der durch die Schlitze 4 einlaufende Gutstrom innerhalb der Vorrichtung in einzelne Teilströme aufgeteilt wird und diese dünneren Teilströme von der Luft genauer nach Kornklassen getrennt werden.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Sichten von körnigem Gut in verschiedene Kornklassen in übereinander angeordneten, geneigten Kanälen eines schwingbar aufgehängten Windschachtes, durch die die Sichtluft vom tiefer liegenden Ende geführt wird und deren Böden mit Durchbrüchen versehen sind, wobei sich über dem obersten Kanal die Gutaufgabe befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche der aus Sichtplatten (6) bestehenden Böden als quer zur Rollrichtung des aus dem Luftstrom ausgefallenen Gutes ver-

, laufende Schlitze (7) ausgebildet sind, deren Abstände ein Mehrfaches der Weite der Schlitze (7)

• in der Richtung des Luftstromes betragen, derart, daß sich auf den von den Schlitzen begrenzten Sichtplattenabschnitten, ausfallendes Gut jeweils gleicher Korngröße sammelt und durch den gleichen Schlitz hindurchfällt, wobei im Windschächtboden (10) in Neigungsrichtung hintereinander mehrere Austragsöffnungen (H', 11", 11'") für unterschiedliche Kornklassen vorgesehen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Eintrittsöffnungen (4) in der Schachtdecke in Längsrichtung des Schachtes hintereinander angeordnet sind, von denen wahlweise eine oder mehrere offenbleiben, während die übrigen einzeln verschließbar sind, zweckmäßig mit aufgeschraubten Deckblechen (5).

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7) in den im Innern des Gehäuses befindlichen Sichtplatten (6) schräg entgegengesetzt zur Neigung der Sichtplatten verlaufen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch in Richtung des Absaugstutzens verlaufende und in diesen hineinragende Leitbleche (8), die sich an die oberen Enden der Sichtplatten (6) anschließen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 511 514, 630 736,
545, 691 225.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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