-
Vorrichtung zur Windsichtung von Kohle oder anderen trockenen oder
feuchten Stoffen Die Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen zur Windsichtung von
Kohle oder anderen körnigen Stoffen, bei denen das Gut. einen Luftstrom senkrecht
durchquert.
-
Es sind bereits verschiedene derartige Vorrichtungen bekannt, bei
denen das körnige Gut in Schichten oder in einzelnen Strömen quer zu einem Luftstrom
herabfällt. Bei allen diesen bekannten Vorrichtungen kann aber das körnige und mehr
oder weniger feuchte Gut, besonders wenn es 'sich um Kohle handelt, nicht in so
dünnen Schichten oder Strömen gefördert werden, wie es zur Erzielung einer vollkommenen
Sichtung erforderlich wäre, da die Zwischenräume oder Öffnungen (von jalousieplatten,
gelochten Blechen oder Sieben), welche diese Schichten oder Ströme hervorbringen,
ziemlich groß sein müssen, um ein Verstopfen der Vorrichtung zu vermeiden. Diese
zu dicken Schichten oder Ströme des Gutes können daher beim senkrechten Auftreffen
auf den Luftstrom nicht augenblicklich in sich gelockert oder getrennt werden, um
dem Luftstrom alle getrennten I@örner so darzubieten, daß die leichten Teilchen
von dem Luftstrom mitgerissen werden könnten. Ein großer Teil der feinen Teilchen,
die infolge der Feuchtigkeit mit den dickeren Teilen haftend verbunden sind, fällt
daher mit den letztgenannten herab. Auf diese Weise wird nur eine sehr unvollkommene
Sichtung erreicht.
-
Bei anderen bekannten Vorrichtungen, in denen das Gut in Schichten
-senkrecht zu einem Luftstrom geführt wird, verwendet man eine Anzahl parallel zueinander
und im Querschnitt in der Form einer Würfelfünf angeordneter Stäbe, auf Welche das
Gut herabfällt. Bei dieser bekannten Anordnung verbleibt das Gut bei seinem Durchgang
durch die Vorrichtung stets in dem Zustand ziemlich dicker Schichten, welche durch
keine
Maßnahmen wirksam aufgelockert werden. Bei diesen Vorrichtungen
bestehen daher die gleichen Unzuträglichkeiten wie bei den obenerwähnten Vorrichtungen.
-
Diese Unzuträglichkeiten werden durch die: Erfindung vollständig beseitigt.
Sie besteht im wesentlichen darin, daß das körnige Gut; welches beispielsweise durch
einen Trichter zugeführt wird, zunächst mittels wie Jalousieplatten stufenförmig
übereinander angeordneter Stäbe von geeigneter Form in waagerecht übereinanderliegende
Schichten geteilt wird. Diese Schichten treffen sodann, sobald sie mit dem senkrecht
zu diesen Schichten ankommenden Luftstrom in Berührung kommen, auf ein Netz von
Drähten, welche zu den obengenannten Stäben oder jalousieplatten senkrecht angeordnet
sind, so daB die Schichten in dem Luftstrom ,,aufgelockert und in fadenartige, beliebig
dünne Ströme umgewandelt werden, wenn nur der Zwischenraum zwischen den Stäben größer
ist als die größte Korndicke des Gutes.
-
Das so aufgelockerte Gut bietet dem Luftstrom die größte Möglichkeit,
die leichten Teilchen, welche von den schwereren Teilen getrennt werden sollen,
mitzureißen.
-
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel.
-
Abb. i zeigt die Vorrichtung schematisch im Längsschnitt bzw. in Ansicht.
' Abb. 2 zeigt im Schnitt eine Einzelheit der Zuführvorrichtung einer Mitnahmekammer.
Die neue Vorrichtung zur Windsichtung besitzt eine oder mehrere hintereinander angeordnete
Mitnahmekammern i und 2 und eine oder mehrere Trennkammern 3 und 4. Die Kammern
i und 2 können als Kammern zur ersten oder groben Sichtung bezeichnet werden. Die
Kammern 3 und 4 dienen zur feineren Sichtung. Die Ausgestaltung der Kammern 3 und
4 bildet im übrigen nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
-
Die Luft tritt in die Vorrichtung durch das untere Ende der Mitnahmekammer
2 ein, streicht durch das Rohr 5, die Trennkammern 3 und 4 und tritt durch das Rohr
6 aus, welches mit einem geeigneten Sauggebläse mit vorgeschalteter Vorrichtung
zum Absetzen des Staubes verbunden ist. Die Mitnahmekammer i ist mit dem Rohr 5
durch Balgen 7 oder ein sonstiges nachgiebiges Zwischenstück verbunden.
-
Die von der Unterseite der Kammer 2 her angesaugte Luft kann gegebenenfalls
vor dem Eintritt in die Vorrichtung angewärmt werden.
-
Das zu sichtende Gut mit .einer Korngröße von O bis N mm, welches
in zwei Gruppen, nämlich,eine von O bis D, und die andere von D, bis N mm
gesichtet werden soll, wird durch cJtie beliebige Beschickungsvorrichtung in den
Hals 8 eingeschüttet, welcher zur Waagerechten mit einem größeren Winkel als der
Böschungswinkel des Einfallens des zu behan-.'delnden Gutes geneigt ist. Das Gut
gelangt 'auf die Leitfläche 9, welche ebenfalls eine @'gröBere Neigung. der
Böschungswinkel des einfallenden Gutes hat. Durch diese Leitfläche, welche z. B.
durch ein Blech gebildet ist, wird das Gut- in Form eines Stromes in Richtung des
Pfeiles F dem Zuführraum io zugeführt, welcher allseitig von Wandungen umschlossen
ist und dessen Unterseite von waagerechten und parallelen Rinnen gebildet ist, deren
Form in Abb.2 gesondert dargestellt ist. Die Kammer i ist ein Rohr beliebigen,-
z. B. rechteckigen. Querschnitts, dessen Erzeugende parallel der Linie A-A sind.
Jede der Rinnen, welche den Boden des Zuführraumes io bilden, hat zwei Schenkel.
Der eine Schenkel ii liegt-senkrecht zu der Linie A-A, der andere Schenkel 12 bildet
mit dem Schenkel i i einen Winkel kleiner als 9o°. HierdurQh schneidet die Fläche
i2 bei Verlängerung entsprechend der gestrichelten Darstellung in Abb. 2 die Fläche
i i der benachbarten Rinne an einer Stelle 13, welche von dem Scheitel 14 der Rinne
einen Abstand d hat. Der Abstand d bestimmt die Mächtigkeit der Schicht des Gutes,
welche durch zwei benachbarte Rinnen hindurchgeht. Je größer d ist, um so größer
ist die Dicke der zwischen benachbarte Rinnen hindurchgehenden Schicht des Gutes.
Da, die Rinnen gleich ausgebildet und in gleichen Abständen angeordnet sind, wird
das in den Zuführraum zo gelangende Gut zwischen den Punkten 15 und 16 in eine Anzahl
von Streifen gleicher Mächtigkeit geteilt.
-
Die einzelnen Streifen des Gutes gelangen von den Rinnen 11, 12 äuf
ein oder mehrere Metallnetze 17 o. dgl., welche z. B. entweder sämtlich aus parallel
zur Linie A-A verlaufenden Drähten (obwohl sie zwecks klarerer Darstellung senkrecht
zu dieser Richtung in Abb. i eingezeichnet sind) oder aus teils parallel, teils
senkrecht zur Linie A-A- verlaufenden Drähten bestehen. Gewisse Netze können auch
die Drähte in der einen Richtung, andere die Drähte in der Richtung senkrecht dazu
haben. Die Metallnetze o. dgl. unterteilen die einzelnen Streifen des Gutes nochmals,
so daB in der Kammer i dünne Stränge des Gutes in einer Richtung senkrecht zur Strömungsrichtung
der Luft, welche dem Gut von unten nach. oben in der Richtung der Linie A-A
zu-
geführt wird, ankommen, Die Vorrichtung hat folgende Wirkungsweise: Das
feine Gut wird durch den Luftstrom mitgenommen und gelangt in das Rohr 5. Das körnige
Gut wird durch die untere Wandung
iS der Mitnahmekammer i aufgefangen
und durch -diese Wandung der Leitfläche ig der Mitnahmekammer z zugeführt. Die Kammer
2 ist ähnlich bzw. entsprechend der Kammer i ausgebildet, so daß hier das Gut in
gleicher Weise erneut behandelt wird. Die restlichen feinen Teilchen, welche an
den körnigen Teilen haften könnten, werden hier durch den Luftstrom entfernt und
mitgenommen. In der Zeichnung sind zwei Mitnahmekqmmern hintereinander dargestellt.
Es könnten natürlich auch mehr als zwei Kammern dieser Art angeordnet sein, wenn
es zur vollständigen Reinigung des körnigen Gutes und restlosen Befreiung von feinen
Teilchen zweckmäßig oder notwendig ist. Das körnige Gut tritt schließlich am unteren
Ende 2o der Mitnahmekammer 2 aus. Die feinen Bestandteile des Gutes werden durch
das Rohr 5 der ersten Trennkammer 3 zugeführt.
-
Es kommt vor, daß sehr feuchte Stoffe und solches Gut behandelt werden
müssen, bei welchem die feinen Teilchen auf den körnigen Teilchen durch die Feuchtigkeit
festkleben. Um derartiges Gut behandeln zu können, kann man den Sieben 17 oder den
Mitnahmekammern i, 2 eine schwingende bzw. zitternde Bewegung mit hoher Schwingungszahl,
beispielsweise mittels der in Abb. i mit 33 bezeichneten Vorrichtung, geben. Die
an sich bekannte Zitterbewegung kann durch beliebige Vorrichtungen erzielt werden.
Die elastische Verbindung durch Balgen 7 ermöglicht dabei den Kammern i, 2 bzw.
Sieben 17 die schwingende Bewegung, ohne daß diese auch auf den übrigen Teil der
V,örrichtung übertragen wird.