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Vorrichtung zum Entstauben eines Gutes von innerhalb weiter Grenzen
verschiedener Korngröße Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entstauben eines
Gutes von innerhalb weiter Grenzen verschiedener Korngröße, das Bestandteile verschiedenen
spezifischen Gewichtes enthält. Es ist sehr oft notwendig, aus einem solchen Gut
vor dem eigentlichen Veredelungsverfahren den staubfeinen Anteil zti entfernen,
wobei unter staubfein in diesem Zusammenhange die Körnungsanteile von weniger als
o,5 mm, meistens jedoch diejenigenvon weniger als o,25mmKorndurcliinesser zu verstghen
sind. Die Abtrennung dieser staubfeinen Anteile durch Absiebung des Rohstoffes in
der bisher üblichen Weise auf Schüttel-, Schlag- oder Vibrationssieben brachte verschiedene
-Nachteile, z. B. wesentliche Betriebskosten wegen des hohen Siebverschleißes, häufige
Verstopfung der feinen Sieböffnungen. Aus diesen Gründen werden vielfach solche
Entstaubungen finit Hilfe eines Luftstromes ausgeführt. Die mannigfaltigen bisher
hierfür vorgeschlagenen Vorrichtungen wirken derart, daß durch das in dünner Schicut
ausgebreitete Material ein Luftstrom (lurchgesatigt oder -geblasen wird, von einer
solchen Stärke, wie es die physikalische Eigenart des Rohstoffes, die vorhandene
Staubmenge und deren obere Korngröße erfordern.
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Allen diesen Vorrichtungen haftet zunächst der grundsätzlich,- -Nachteil
an, daß sie bei Stoffgemengen aus Bestandteilen verschiedenen spezifischen Gewichtes,
wie es bei den natürlichen Rohstoffen fast ininier der Fall ist, den feinen Anteil
nach seinem Gleichfälligkeitsgrade in der Luft ausscheiden, anstatt nach der Korngröße.
Im vorliegenden Falle ist zur Erklärung als Beispiel die Befreiung der als Endprodukt
zu gewinnenden Grobkohle von dem beigemengten Staub -ewählt worden. Hierbei enthält
der staubfreie Anteil neben reiner Kohle vom spezifischen Gewicht 1,35 noch Schiefer,
spezifisches Gewicht 2,6, und meistens auch noch Schwefelkies, spezifisches Gewicht
.1.5. Die Gleichfälligkeitsdurchmesser dieser drei Bestandteile in Luft verhalten
sich demnach wie: 3#33 hohle : r,;3 Schiefer : z Schwefelkies. Wird nun zur Entstaubung
der Rohkohle ein Luftstrom von solcher Stärke verwendet, daß er etwa alle Kohleteile
von 3.33 mm Durchmesser erfassen kann, so kann er nur Schieferteile bis 1,73 mm
Durchmesser und Schwefelkies bis I i11111 Durchmesser mitnehmen, während
die Anteile gröberer Körnung von r,%3 bis 3,33 bzw. 1 bis 3,33 mm Durchmesser
im Endprodukt verbleiben.
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Die Entstaubung ist daher aus theoretischen Gründen auch bei den besten
Vorrichtungen um so unvollständiger, je größer der Anteil jener spezifisch schweren
Bestandteile in der I'tohkohle ist. Meistens erfordert aber die Natur des nachfolgenden
Veredelungsverfahrens zu seinem vollständigen Gelingen gerade eine möglichst vollkommene
vorherige Abscheidung dieser feinsten bzw. schweren Bestandtt ile.
Die
Erfindung besteht darin, daß über einem Kaskadenjalousierost, über den das Gut geht
und durch ('en von Gier Unterseite aus ein auch die spezifisch schwereren Gutstile
bis zu der im eilt: taugten Gut gewunschtcit unteren Korngrenze mit Sicherheit mitnehmender
Entstaubungsluftstrom hindurchstreicht, ein Sieb angeordnet ist, welches von dem
staubbeladenen, schräg aufwärts steigendenLuftstroni durcli#luertwird, in dessenRichtung
vibriert und dabei die vom Luftstrom mitgerissenen spezifisch leichteren, die im
entstatibten Gut gewiiu;cilte uatere Korngrenze überschreitenden Gutsteile zurückhält
und s,_hr;ig abwärts aus dein Luftstrom herausschlägt.
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hei einer bekannten Klassiervorrichtung wird das zu klassierende Cut
dadurch in verschiedene Anteile getrennt, daß die einzelnen Bestandteile des Gutes
durch einen schräg nach oben wirkenden Luftstrom verschieden hoch geworfen «-erden,
um dann auf eine unterteilte Unterlage zu fallen, die das auf die verschiedenen
Abschnitte dieser Unterlage gelangte Gut je für sich ableiten. Da nun das zu klassierende
Gut in den weitaus meisten Fällen aus Bestandteilen verschiedenen spezifischen Gewichts
besteht, so setzen sich die gleich hoch geworfenen Anteile nicht aus Bestandteilen
gleicher Korngröße zusammen, sondern aus solchen mit demselben Gleichfälligkeitsgrad.
Die verschiedenen spezifischen Ge-,vichte der Gutsbestandteile werden hierbei völlig
unberücksichtigt gelassen.
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Bei anderen bekannten Vorrichtungen wird zwar ebenfalls eine Abscheidung
allein nach der Korngröße, also unter Ausschaltung des Gleichfälligkeitsgrades,
erzielt, jedoch sind diese Siebe feststellend angeordnet, so daß bei ihnen die Gefahr
bestellt, daß sich die Siebmaschen verstopfen.
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Es ist auch bereits eine Vorrichtung bekan.^,t, die mit einem Sieb
ausgerüstet ist, durch das die Korngröße der abzuscheidenden Gutsbestandteile bestimmt
wird, wie auch dieses Sieb schwingbar angeordnet ist. Bei dieser Vorrichtung bestellt
jedoch der Nachteil, daß das gesamte durch eine Schurre zugeführte Gut voll einem
Saugluftstrom hoch= @eri::en werden muß. Es darf also bei dieser @'orr ichtung kein
Gut aufgegeben werden, dessen Korngröße ein bestimmtes Maß über-Sch ri:itet, cla
sollst das aufgegebene Gut nicht erstlos mitgerissen wird und infolgedessen eilte
Verstopfung an der Aufgabestelle eintritt. Bei der Vorrichtung gemäß der Erfin-@lun@
ist zur Vermeidung dieses Übelstandes ein haskaclenjalousierost unterhalb des Sie-Iles
anricordnet. Die groben Bestandteile des Gutes wandern ült,2r diesen Rost hinweg,
ohne durch <leg T.ttftstrotn mitgenommen ztl werden, während die #tlubförinigen
Destandteile aus der Gutschicht Herausgeblasen werden. Die Verwendung.eines derartigen
Rostes ist zwar an sich bei einer Vorrichtung bekannt-,geworden, doch ist bei dieser
Vorrichtung kein Sieh zur Bestimmung der Korngröße unabhängig vom Gleichfä lligkeitsgrad
vorgesehen.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung geiniiß
der Erfindung 1t11 Schnitt dargestellt.
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'Mit j ist der Aufgabetrichter und mit 2 c#,te F:icherwalze i@ezc:icriiet.
3 ist der Kaskadenjalousierost, dessen Stufen einstellbar sein können. .1. ist der
Zuführungsschacht für die Druckluft. Diesem gegenüber ist jenseits des Durchgangsraumes
5 für das zu entstaubende Gilt ein einfaches Sieb 6 angeordnet. Dieses Sieb 6 ist
etwa nach Art der Vibratorsiebe schwingbar befestigt, so daß es Stöße uf das vom
Luftstrom gegengeführte Stoff-;remisch ausüben und die vor dein Sieb zurückbleibenden
Teile in Richtung der Pfeilei in den Austral ; schleudern kann. Der Trichter',',
ist zweckmäßig an einen Saugventilator angeschlossen, der ein etwaiges Absetzen
von Staubteilen auf der oberen SiebH:iclie verhindert.
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Das zu entstaubende Gut, etwa Rollkohle bis zu io mm Korngröße, wird
durch die Aufgabevorrichtung in dünner Schicht gleichmäßig dem Kaskadenjalousierost
3 zugeführt, durch den die Luft in solcher Stärke hindurchgeblasen wird, daß auch
die mit den Schieferteilchen von 3,33 min Durchmesser -leichfüIligen Kohleteilchen
von 3,33 X j,73 -etwa j,8 nim mitgetragen ,werden. Dieser schräg aufwärts gerichtete
staubbeladene Luftstrom prallt gegen das vibrierende Sieb 6, das gegen den für die
Ableitung des Überkorns bestimmten Austrag 7 hin geneigt allgeordnet ist. Sie Sieböffnungen
werden unter Berücksichtigung der Luftwirbel und der Siebneigung derart gewählt,
daß nur Korn voll gewünschtem Mallnialdtu"chniesser hindurchtreten kann, während
die mitgerissenen gröberen Gleichfä lligkeitssorten durch den Anprall auf das Sieb
schräg nach abwärts geschleudert werden. Durch das Abschleudern vom Sieb und die
schräge Wurfbewegung nach abwärts werden diese mitgerissenen Köritungsteile, gewisserma!ien
voreilend, aus deni Strömungsbereich entfernt, und zwar finit solcher kinetischen
Energie, daß sie ein zweites 1Mal von dem Lufcstrom nicht mehr mit-g e rissen
und unter die Siebfläche geschleudert geschleudert werden. Dadurch wird vermieden,
daß sich der Ratini vor dein Sieb allmählich finit schwebenden Staubteilen anfüllt,
die wie ein Staubfilter wirken und den EntstaubungsvorgWlg sehr stark beeinflussen
würden.
Die Sieböffnungen können sich bei dieser Vorrichtung nicht
verstopfen, weil außer der Schwerkraft infolge der Zuführung des Luftstronies von
unten nach oben auch noch die Schleuderkraft des Siebes ent-egenwirkt.
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Nun könnte es vorkommen, dali die durch das Siel) hindurchgeblasenen
Staubteiie wegen der durch den Widerstand am Sieb liervorgerufenen Verminderung
ihrer Geschwindigkeit sich entsprechend dem Unterschied im spezifischen Gewicht
voneinander trennen und zum Teil sich auf der oberen Siebfläche absetzen, so daß
der Durchgang weiterer Teile erschwert bzw. verhindert wird. In solchem halle wird
der Kaum hinter dem Sieb an einen Saugventilator angeschlossen, der durch Erzeugung
eines saugenden Luftstromes eine Zusatzwirkung auf die hindurchgetretenen Staubteile
ausübt und es zu einer Ablagerung nicht konlinen läßt.