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Luftsetzmaschine und Verfahren zur Aufbereitung von Feinkohle oder
von ähnlichem Gut Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftsetzmaschine und ein Verfahren
zur Aufbereitung von Feinkohle oder von ähnlichem Gurt. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde,
das aufzubereitende Gut, z. B. Feinkohle, soweit wie möglich von Staub zu befreien.
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Es ist belmnnt, Feinkohle vor der Setzarbeit zu sichten, die gesichtete
Kohle in einen gröberen und einen feineren Anteil zu klassieren sowie jeden Anteil
für sich auf einer Luftsetzmaschine mit einem oder mehreren Setzbetten aufzubereiten.
Bei der Sichtung verbleibt aber häufig noch eine beträchtliche Menge an Staub in
:der Kohle. Dieser restliche Staub geht bei der Klassierung größtenteils in dien
feineren Anteil und stellt im Verhältnis zur Kahle einen bedeutenden Prozentsatz
dar. Die erfindungsgemäße Luftsetzmaschine besteht nun darin, daß oberhalb der Setzbetten
Absaugleitun@gen angeordnet sind, daß jede Absau.gleitung unten mit einer Absaugdüse
ausgestattet ist, die über .die gesamte Breite des Setzbettes reicht, und daß. .die
Absaugdüse im Bereich über der Aufgabestelle des Setzbettes angeordnet ist. Mit
einer solchen Luftsetzmaschine ist es möglich, einen sehr großen Anteil Staub aus
der aulfzubereitenden Kohle herauszuziehen, so daß die ausgetragene Kohle sehr weitgehend
von Staub befreit ist.
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In der Zeichnung ist dis Erfindung meinem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i einen mittleren Längsschnitt durch eine Luftsetzmaschine,
Fig. a einen Querschnitt nach den Linie II-II.
Unterhalb eines Aufgabebehälters
i ist eine Fächerwalze 2 angeordnet. Unterhalb dieser Fächerwalze wiederum befindet
sich eine Aufgabeschwrre 3, welche am oberen Ende eines schräg liegenden Setzbettes
4,endet. Dieses Setzbett ist an ,seinem unteren Ende auf einer Achse 5 drehbar gelagert.
Axt seinem oberen Ende ist an der Stelle 12 ein Schubkurbeltrieb 13 angelenkt. Das
Setzbett befindet sich über einer Vielzahl von Luftkammern 15, welche durch Wände
28 voneinander getrennt sind. In jeder Luftkammer befindet sich eine Drosselklappe
14. Die Luftkammern sind an eine gemeinsame Luftzuführungsleitung 16 angeschlossen,
in welcher eine umlaurfende Drossel 17 .angeo@xdnet ist. Die Luftzu.-führungsleitung
16 ist mit einem nicht gezeichneten Gebläse verbunden.
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In Fortsetzung des. Setzbettes 4 ist mit Abstand von diesem eine Schneide
6 vorgesehen. Zwischen diesier Schneide an dem unteren Ende des Setzbettes ist ein
Austra,gschacht 23 angeoirdnet und darunter ein Auffangbehälter 2o.
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Die Schneide 6 dient als Aufgabeschurne für ein daran anschließendes
Setzbett 7, welches an sehiem unteren Ende eine Achse 8 aufweist und an seinem oberen
Ende 22 mit einem Schublnurbeltrieb 21 verbunden ist.
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Unterhalb des Setzbettes 7 sind Luftkammern 25, welche durch Wände
29 abgeteilt sind; angeordnet, von denen jede mit einer Drosselklappe 24 ausgerüstet
ist. Diese Luftkammern sind mit einer gemeinsamen Luftzuführungsleitung i 9 verbunden,
die nniteiner umlaufenden Drossel 18 versehen eist und ebenfalls an das nicht gezeichnete
Gebläse angeschlossen Mt.
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Am .unteren Ende des Setzbettes 7 :isst ein Austrag 26 vorgesehen
und in dessen Fortsetzung ein Auffangbehälter 27. Mit Abstand von dein unteren Ende
des Setzbettes, ist -eine Schneide 9 angeordnet, die m eine Abführrutsche io übergeht,
welche auf ein Transpoitb,and i i ,führt. Die beiden genannten Setzbetten 4 und
7 sind von Wänden 30 umgeben. Über den Setzbetten ist eine Staubhaube 32 angeordnet,
die an eine Hauptabsaugleitung 35 angeschlossen ist. Zwischen deal Wänden 3o tuld
der Staubhaube 32 sind Gummibälge 31 vorgesehen. Innerhalb - der Staubhaube sind
zwei Absaubleitum;gen 40 und 42 angeordnet, die in der Hauptabsaugleitung 3 5 enden.
In der Absaugleitung 40 ist eine Absaugdüse38 mittels ,eines Bolzens 4i befestigt.
An der Stelle 39 der Absaugdüse ;greift eine ZiAgstange 33 an, welche vom außerhalb
der Staubhauhe betätigt werden kann. Die Staubdüse 38 endet mit Abstand über dem
Bereich der Awfgabesbelle bzw. über dem oberen Ende des Setzbettes 7. An dem unteren,
hinteren Ende der Absaugdüse ist eine Gummischürze 37. befestigt, welche bis fast
an das Setzbett 7 hinabreicht. An der Absaugleitung 42 ist eine Absaugdüs,e 43 gelenkig
mittels eines Bolzens. 46 befestigt, welche anit ihrem unteren Ende in dem Bereich
über der Awfgabestelle des Setzbettes 4 reicht. Sie endet mit Abstand oberhalb :des
Setzbettes. An ihrem unteren, hinteren Ende ist eine Gummischürze 47 befestigt.
An der Stelle 44 greift .eine Zugstange 45 an, welche aus .der Staubhaube herausreicht.
Die Absaugleitungen 40, 42 weisen vorteilhaft an ihrem oberen Ende im Bereich der
Hauptabsaugleitung je einen Drosselschieber 34 bzw. 36 auf. Es ist. ,damit
möglich, die Saugluftmenge in diesen Leitungen zu regeln.
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Das Aufgabegut, z. B. Steinkohle von o bis 6 mm Korngröße, gelangt
'aus dem Aufgab;ebehälter t über die Fächerwalze 2 auf die Aufgabeschurre 3 und
von dort auf das obere Ende dies Setzbettes 4. Durch den Kurbeltrieb 13 wird das
Setzbett 4 in s c hwingende Bewegung t> versetzt. Gleichzeitig wird ein Luftstrom
durch die Luftabsaugleitung 16 und die anschließenden Luftkammern 15 durch
das Setzbett geblasen. Die umlaufenden Drosseln 17 sorgen dafür, daß ein pulsierender
Luftstrom -entsteht.
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Durch die Schwingbewegung des Setzbettes sowie den durchziehenden,
pulsierenden Luftstrom wird das aufgegebene Gut umgeschichtet in der Weise, daß
die schweren Berge sich auf dem Setzbett als untere Schicht sammeln. Das Gut rutscht
auf dem schrägen Setzbett zum unteren Ende hinab, wo die Berge in den Schacht 23
ausgetragen werden, während das Mittelgut, d. h. die verwachsene Kohle, sowie die
Kohle über die Schneide 6 geführt werden.
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Während der Umschichtung reißt der Luftstrom im Gut enthaltene Staubteilchen
in den Bereich der Staubhaube mit, wie die eingezeichneten Pfeile zeigen. Sie gelangcn
von dort in die Hauptabsaugleitung 35.
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Da bei sehr staubreichem Aufgabegut ,diese Art der Entstaubung nicht
immer ausreicht, vor allem dann nicht, wenn der Staub durch darüberliegende Gutsschichten
festgehalten wird, unterstützt die Düse 43 diese Entstaubung im Bereich über dem
oberen Ende des Setzbettes 4. Hier liegt das Gut noch verhältnismäßig locker, so
daß der Staub -durch die Absaugdüse sehr wirkungsvoll abgesaugt wird.
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Die schwenkbare Anordnung der Absaugdüse bietet den Vorteil, daß man
den Ort aussuchen kann, wo die Kohle am wirkungsvollsten den Staub befreien kann,
ohne daß der Setzvorgang gestört wird. Auch können vorteilhaft Konstruktionsungenauigkeiten
ausgeglichen werden.
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Weiterhin ist es sehr vorteilhaft, eine Höhenverstellung der Absaugdüse
43 bzw. 38 vorzusehen, beispielsweise durch teleskopartige Anordnung der Absaugleitung
42 bzw. 4o. Die Gummischürzen 37, 47 tragen vorteilhaft mit dazu bei, Höhenunterschiede
des Gutes auszugleichen, da sie wie eine Verlängerung der Düse wirken.
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Das Setzbett 7 wird in gleicher Weise, wie bereits für das Setzbett
4 beschrieben, durch einen Schubkurb:eltrieb, in diesem Falle 21, in schwingende
Bewegung versetzt. Durch die Luftzuführungsleitung 19 und die Luftkammern 25 wird
ein pulsierender Luftstrom geblasen.
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Auf dem Setzbett 7 wird das Aufgabegut in Mittelgut und reine Kohle
sortiert. Dabei lagert sich das schwerere Mittelgut auf dem Setzbett ab.
Am
unteren Ende des Setzbettes wird es in den Schacht 26 und den Auffangbehälter
27 ausgetragen, während die reine Kohle über die Schneide 9 und die Abführrutsche
io auf das Transportband ii geführt wird.
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Mittels der Absaugdüse 38 wird, ebenfalls wieder an der AAgabestelle,
der im Gut befindliche Staub abgesaugt. In manchen Fällen ist es möglich, auch nur
mit einer Absaugdüse in der Luftsetzmaschine auszukommen, und zwar mit derjenigen,
die am oberen Ende des Setzbettes q. angeordnet ist. In diesen Fällen ist es nämlich
möglich, eine Entstaubung in genügendem Ausmaß zu erreichen.
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Durch die Drosselschieber 34 und 36 kann man vorteilhaft die Luftmengen
und damit die Entnahme des Staubes regeln.
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Die erfindungsgemäße Luftsetzmaschine ist vor allem dort am Platze,
wo z. B. Feinkohle von o bis bmm Korngröße vor der Setzarbeit gesichtet wird. In
diesem Falle kann man den Sichtet so einstellen, daß in ihm nur ein Teil desjenigen
Staubes, der aus der Kohle entfernt werden soll, d. h. nur der feinere Teil, ausgeschieden
wird. Will man beispielsweise aus der Reinkohle den Staub von o bis o,5 mm fernhalten,
so kann man den Sichtet z. B. so betreiben, daß nur der Staub von o bis
0,3 mm 1#'_orngröße abgelichtet wird. Der Austrag des Sichters, d. h. das
Korn von 0,3 bis 6 mm Größe, wird anschließend vorteilhaft auf einem Sieb
etwa bei 2 mm klassiert. Dabei geht der restliche Staub größtenteils in den Siebdurchlauf.
Der Siebdurchlauf, also das Korn von o,3 bis 2 mm, wird dann für sich auf einer
Luftsetzmaschine gemäß der Erfindung aufbereitet und dabei in der oben beschriebenen
Weise sehr wirksam von dem restlichen Staub in der Korngröße von 0,3 bis
o,5 mm befreit.
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Der Siebüberlauf von 2 bis 6mm Korngröße wird einer anderen Luftsetzmaschine
zugeführt. Im allgemeinen enthält der Siebüberlauf keine nennenswerten Anteile an
Staub. Für die Aufbereitung des Siebüberlaufes kommt man also ohne Absaugdüsen über
den Setzbetten aus. Falls jedoch im Siebüberlauf größere Staubmengen vorhanden sind,-
so wird man auch hierfür eine Luftsetzmaschine verwenden, die mit einer oder zwei
Düsen zum Absaugen des Staubes versehen ist.
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Der VCirteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß man nunmehr in
dem Sichtet nur den feinen Staubanteil von etwa o bis o,3 mm Korngröße auszuscheiden
braucht, wodurch die Sichterarbeit erheblich vereinfacht wird, und d.aß dennoch
in der gewonnenen Reinkohle der Reststaub von 0,3 bis 0,5 min kaum mehr enthalten
ist, da dieser auf der oder den Setzmaschinen praktisch restlos herausgeholt wird.
Versuche haben ergeben, daß man bei der Arbeitsweise und bei der Setzmaschine nach
der Erfindung den Staubgehalt der Reinkohle gegenüber der früheren Arbeitsweise
ganz erheblich vermindern kann.