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Vorrichtung zum Klassieren von Zerkleinerungsprodukten pflanzlicher Rohstoffe
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Klassieren von Zerkleinerungsprodukten pflanzlicher Rohstoffe, wie Holzspänen, Flachsschäben, Bagasse-und Sisalfasern oder ähnlichem vorzugsweise faserigem Gut unter gleichzeitigem Aufbringen flüssiger oder staubförmiger Bindemittelaufbereitungen, Härter für das Bindemittel, wasserabweisender Emulsionen, Farbstofflösungen od. dgl.
Vorrichtungen, in denen Holzspäne oder andere Zerkleinerungsprodukte pflanzlicher Rohstoffe mit Lösungen von Bindemitteln, z. B. Harnstoff-oder Melamin-Formaldehyd-Kondensat-Lösungen, besprüht werden können, sind bekannt und z. B. in der deutschen Auslegeschrift 1183671 beschrieben. Üblicherweise sind dies sogenannte Wurf-oder Zwangsmischer. Sie bestehen in ihrer einfachsten Form aus einem Gefäss, das angenähert einen elliptischen Querschnitt mit senkrecht stehender grösserer Achse aufweist. In dieses werden die Zerkleinerungsprodukte eingebracht und mit Hilfe einer mit Wurfarmen oder Stacheln versehenen Walze, deren Achse in der Längsrichtung des Gefässes etwa in der Nähe des unteren Brennpunktes des elliptischen Querschnitts verläuft, hochgeschleudert.
Gleichzeitig kann mittels Düsen die auf die Rohstoffe, z. B. Späne, aufzubringende Lösung in den oberen Teil des Gefässes eingesprüht werden. Abwandlungen dieser Vorrichtung sind mit zwei gegenläufigen Walzen ausgestattet, wobei dann das Spanmaterial zwischen den Walzen hochgeschleudert und bedüst wird.
Es sind auch Vorrichtungen bekanntgeworden, bei denen man mit Hilfe von Druckluft Späne in eine Sichtkammer einbläst, welche über einer mit Rühr-und Förderwelle sowie mit Beleimungsdüsen versehenen Mischtrommel angeordnet ist und so in grobe und feine Späne trennen kann. Hiebei gelangen nämlich die leichteren Späne an einer dem Austritt der Förderwelle aus der Mischtrommel mehr genäherten Stelle in den Bereich der Beleimungsdüsen, während die groben bzw. schwereren Späne bereits zu einem früheren Zeitpunkt in die Mischschnecke einfallen und daher auch einen stärkeren Leimauftrag erhalten (DAS 1200521).
Man hat auch schon, z. B. in der brit. Patentschrift Nr. 826, 400 und in der USA-Patentschrift Nr. 3, 098, 781 für die Herstellung von Feindeckschichten aufweisenden Spanplatten gedachte Aufbereitungsmaschinen für das Spangut beschrieben, die einerseits mittels Windsichtung Fraktionen von Spangut herstellen, nach der jeweiligen spezifischen Oberfläche der Fraktionen bemessene Leimmengen in geeigneten Mischvorrichtungen aufsprühen und das, zwischenzeitlich wiedervereinigte, mit Bindemitteln versehene Spangut durch eine weitere Windsichtung wieder in Fraktionen zerlegen, die, in geeigneter Weise zu Spänekuchen geschichtet, Spanplatten mit Feindeckschichten liefern.
Alle diese Vorrichtungen weisen Nachteile auf. Das Spangut wird oft in nicht genügend aufgelockerter Form bedüst, so dass die Beleimung nicht gleichmässig über die Oberfläche, insbesondere nicht beidseitig auf den einzelnen Spänen erfolgt. Ausserdem wird bei den mit Stachelwalzen oder Wurfarmen ausgestatteten Geräten das Spangut durch Reibung erwärmt und durch die Einwirkung der
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Stachelwalzen weiter zerkleinert. Ferner sind die Durchsatzleistungen solcher Beleimungsmischer beschränkt, so dass man oft gezwungen ist, den Mischer sehr lang zu gestalten oder mehrere Mischer zu verwenden, um das für eine kontinuierliche Produktion notwendige Spanmaterial bedüsen zu können.
Aufgabe der Erfindung war es demnach, eine Vorrichtung zu schaffen, bei der das Aufbringen der Bindemittel während des Fluges bzw. freien Falles der Materialteilchen erfolgt, unter Mitbenutzung des als an sich vorteilhaft erkannten Prinzips, die Beleimungsmenge fraktionsweise bemessen zu können. Die mit Bindemitteln versehenen Rohmaterialien mussten dabei vorteilhaft fraktionsweise anfallen.
Es wurde nun gefunden, dass eine Vorrichtung zum Klassieren von Zerkleinerungsprodukten pflanzlicher Rohstoffe mittels Windsichtung, gleichzeitigem Aufbringen vorzugsweise flüssiger Bindemittel und Abscheidung verschiedener Fraktionen der gesichteten und mit Bindemitteln versehenen Produkte, wie sie im folgenden beschrieben ist, die geschilderten Nachteile nicht aufweist.
Sie besteht erfindungsgemäss aus einem rohrförmigen Hauptkörper--l-- (vgl. Zeichnung) mit kreisförmigem oder elliptischem Querschnitt, dessen Längsachse zur Waagrechten geneigt ist und der versehen ist,
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--2a--.Rohres--l--zugeordnet ist, und einer in an sich bekannter Weise unmittelbar oberhalb der Eintrittsöffnung-2a--des Luftstroms angeordneten Einbringöffnung-3-für das zu sichtende Material, b) auf dem Mantel mit mehreren Reihen um das Rohr--l--gegebenenfalls symmetrisch zur Scheitellinie angeordneten Düsen (4) zum Einsprühen der auf das Material aufzubringenden Bindemittel, c)
läng der Unterseite in an sich bekannter Weise mit in Abständen angebrachten Austragsöffnungen --5-- zur fraktionsweisen Abscheidung der gesichteten und mit Bindemitteln versehenen Produkte aus der Vorrichtung, d) an seinem höherliegenden Ende mit einer Luftauslassöffnung--7--und gegebenenfalls mit einer in technisch üblicher Weise dem Luftauslass--7--zugeordneten Absaugvorrichtung für Staub oder sonstige feine Beimischungen des Spanguts.
Die Unterseite des Hauptkörpers--l--kann auch kastenförmig ausgebildet--8--und mit in diesen Kasten in an sich bekannter Weise vor den Austragsöffnungen --5-- hineinragenden Leitblechen--9--versehen sein.
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Luftstroms hinter einer Austragsöffnung -5-- erreicht wird.
Gegebenenfalls kann in Luftstromrichtung hinter der Lufteintrittsöffnung --2a-- bzw. der Einbringöffnung--3--für das Spangut ein aufrechtstehendes Leitblech--11--vorgesehen sein, welches den unteren, mit Austragsöffnungen versehenen Teil des Rohres gegen den vom Gebläse --2-- erzeugten materialbeladenen Luftstrom abschirmt. Die Abführung des klassierten, beleimten Materials von den Austragsöffnungen weg kann z. B. fraktionsweise oder gemeinsam durch je eine bzw. insgesamt eine Transportschnecke geschehen.
Im folgenden ist die Wirkungsweise der Vorrichtung gemäss der Erfindung kurz erläutert :
Die bezin die Vorrichtung eingebrachten, gegebenenfalls durch eine Zellradschleuse eingeschleusten Holzspäne oder sonstigen Zerkleinerungsprodukte pflanzlicher Rohstoffe werden durch den vom Gebläse --2-- erzeugten Luftstrom erfasst und längs des Rohres--l--nach oben geblasen. Hiebei erfolgt eine Trennung des Spangutes entsprechend dem Gewicht und dem Luftwiderstand der einzelnen Späne. Es werden leichtere Späne in dem Rohr weiter nach oben getrieben als schwerere Späne. Staubförmige Beimischungen des Spangutes oder Wolle, wie sie üblicherweise in Flachsschäben vorhanden ist, können durch den Luftauslass--7--, der zweckmässig als Gitter ausgebildet ist, in einen dort angeordneten Staub-oder Haarabscheider eingesaugt werden.
Je nach dem verwendeten Spangut erlaubt die stufenlose Regulierbarkeit des Gebläses eine entsprechende Verteilung der Bestandteile des Gemischs.
Durch das gegebenenfalls hinter der Öffnung --3-- zum Einbringen des Spanmaterials vorgesehene, von unten her in den Rohrraum ragende Leitblech--11--kann noch eine stärkere Differenzierung des Spanmaterials nach dem Gewicht erreicht werden. Insbesondere wird dadurch auch verhindert, dass unbeleimtes Material in den Austrag gerät. Durch die Düsen, welche in mehreren Reihen auf dem Mantel des Rohres angebracht sind, werden die auf die Späne aufzubringenden Bindemittel, gegebenenfalls auch sonstige Zusätze, zweckmässig in Form ihrer Lösungen in das Rohr eingedüst.
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Zweckmässigerweise sind diese Düsen, um Verschmutzungen zu vermeiden, in kleinen, auf den
Rohrmantel aufgesetzten Rohrstutzen oder Blechhutzen befestigt. Hiedurch sind sie nicht direkt dem
Luftstrom ausgesetzt und neigen weit weniger zum Verstopfen. Die Düsen können verschwenkbar in
Kugelgelenken gelagert sein, welche es ermöglichen, die günstigste Richtung des Sprühstrahls einzustellen. Selbstverständlich können durch die einzelnen Düsen unterschiedliche Mengen von
Bindemitteln bzw. sonstigen Lösungen eingesprüht werden, so dass eine auf die nachfolgende
Verwendung der Späne abgestimmte Behaftung des Spangutes mit Bindemittel ermöglicht wird. Ebenso können wahlweise verschiedene Düsen abgestellt oder mit andern z. B. Hydrophobierungsmittel enthaltenden Lösungen beschickt werden.
Die so beleimten bzw. bedüsten Späne fallen entsprechend ihrer Schwere früher oder später auf die Unterseite des Rohres und gelangen durch die dort vorgesehenen Austragsöffnungen-S-- gegebenenfalls durch Zellradschleusen ins Freie. Durch die in verschiedenen Abständen vorgesehenen Öffnungen wird gleichzeitig die in der Vorrichtung erzielte Auftrennung des Spangutes in feine, mittlere und grobe Späne aufrechterhalten, so dass die einzelnen Fraktionen getrennt ihrer nachfolgenden
Verwendung zugeführt werden können.
Dies ist z. B. für die Feinausgestaltung von Deckschichten von Spanplatten oder für die Herstellung von Mehrschichtenplatten sehr vorteilhaft.
Es ist möglich, die gegebenenfalls kastenförmig ausgebildete Unterseite der Vorrichtung in mehrere Abteilungen zu trennen, welche mit schräg zu der Längsachse des Rohres und geneigt zur Waagrechten verlaufenden Böden ausgestattet sind, welche mit ihrem tiefsten Punkt jeweils in der beschriebenen, an sich bekannten Weise den Hinterrand einer Austrittsöffnung bilden. Hiedurch erfolgt ebenfalls ein getrennter Austrag von groben, mittleren und feinen Spänen. Eine solche Vorrichtung ist im Innern mit keinerlei rotierenden Teilen versehen. Sie ist daher weitgehend wartungsfrei und ausserordentlich störungsunanfällig. Ferner verschmutzt sie nicht so leicht.
Wie die Vorrichtung auch immer ausgebildet ist, erlaubt sie hohe Durchsätze an zu beleimenden oder zu bestäubenden Spänen, sowie eine allseitig gleichmässige, gegebenenfalls auf die nachfolgende unterschiedliche Verwendung der verschiedenen Spangrössen abgestimmte Beleimung. Sie gestattet eine Trennung der Späne in verschiedene Grössen, ohne dass eine Vorsortierung erforderlich ist. Sie ermöglicht es ferner, in einem Arbeitsgang auf einzelne Spanfraktionen, z. B. auf die für die Herstellung der Deckschichten oder Kernlagen von Spanplatten zu verwendenden Späne, gleichzeitig mit den Leimlösungen Hydrophobierungsmittel oder flammwidrige Produkte, z. B. Salzlösungen, aufzubringen.
Das in die Vorrichtung eingebrachte Spangut wird auch in keiner Weise weiter mechanisch zerkleinert, da es nicht mit schnell rotierenden Teilen in Berührung kommt. Ausserdem wird selbst bei hoher Belastung der Vorrichtung eine Erwärmung des Spangutes, die unter Umständen eine vorzeitige Aushärtung der Bindemittel verursachen kann, vermieden. Es ist sogar möglich, durch dem Gebläse zugeführte Kaltluft, die heiss aus der Trockenvorrichtung dem beschriebenen, erfindungsgemässen Spanströmungsbeleimer zugeführten Späne zu kühlen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Klassieren von Zerkleinerungsprodukten pflanzlicher Rohstoffe mittels Windsichtung, gleichzeitigem Aufbringen vorzugsweise flüssiger Bindemittel und Abscheidung verschiedener Fraktionen der gesichteten und mit Bindemitteln versehenen Produkte,
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zugeordnet ist, und einer in an sich bekannter Weise unmittelbar oberhalb der Eintrittsöffnung (2a) des Luftstroms angeordneten Einbringöffnung (3) für das zu sichtende Material, b) auf dem Mantel mit mehreren Reihen um das Rohr (1) gegebenenfalls symmetrisch zur Scheitellinie angeordneten Düsen (4) zum Einsprühen der auf das Material aufzubringenden Bindemittel, c) längs der Unterseite in an sich bekannter Weise mit in Abständen angebrachten Austragsöffnungen (5)
zur fraktionsweisen Abscheidung der gesichteten und mit Bindemitteln versehenen Produkte aus der Vorrichtung, d) an seinem höherliegenden Ende mit einer Luftauslassöffnung (7).