DE625638C - Verfahren zur Herstellung von kondensierten organischen Sulfonsaeuren bzw. ihren Salzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kondensierten organischen Sulfonsaeuren bzw. ihren Salzen

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DE625638C
DE625638C DEO18567D DEO0018567D DE625638C DE 625638 C DE625638 C DE 625638C DE O18567 D DEO18567 D DE O18567D DE O0018567 D DEO0018567 D DE O0018567D DE 625638 C DE625638 C DE 625638C
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Germany
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salts
sulfonic acids
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organic sulfonic
acids
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Expired
Application number
DEO18567D
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English (en)
Inventor
Dr Kurt Lindner
Dr Arno Russe
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Original Assignee
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B45/00Formation or introduction of functional groups containing sulfur
    • C07B45/02Formation or introduction of functional groups containing sulfur of sulfo or sulfonyldioxy groups

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kondensierten organischen Sulfonsäuren bzw. ihren Salzen Im allgemeinen ist es üblich, zur Herstellung von organischen Sulfonsäuren konzentrierte oder rauchende Schwefelsäure als Sulfonierungsmittel zu verwenden. So lassen sich beispielsweise .durch Einwirkung von Schwefelsäure Türkischrotöle aus Fetten, Fettspalter aus Mineralölen oder aus Gemischen von Fetten und aromatischen Kohlenwasserstoffen, Netz- und Reinigungsmittel aus mehrkernigen aromatischen Kohlenw asserstoffen und aliphatischen oder alicyclischen Alkoholen gewinnen. Erst in neuerer Zeit hat man. erkannt, daß die Sulfonierungs- und Kondensierungseigenschaften der Schwefelsäure häufig zu schwach sind und daß daher die mittels Schwefelsäuresulfonierung gewonnenen Sulfonsäuren vielfach den Anforderungen der Praxis nicht genügen. Man ist infolgedessen zu stärkeren Sulfonierungs-und Kondensierungsmethoden übergegangen und hat insbesondere durch die Verwendung der Schwefelsäurehalogenhydrine als wirksame Agentien gute Erfolge erzielt. So entstehen z. B. aus Fettstoffen oder Gemischen von Fetten mit Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Phenolen, Carbonsäuren o. dgl. mit genügenden Mengen Chlorsulfonsäure einfache bzw. kondensierte Sulfofettsäuren mit unmittelbar am C-Atom sitzenden SQH-Gruppen, während mit Schwefelsäure lediglich esterartige Verbindungen entstehen und Kondensationen entweder ganz ausbleiben oder sich nur ungenügend vollziehen. In vielen Fällen sind die Ausbeuten bei der Schwefelsäuresulfonierung schlechter und die Eigenschäften der erhaltenen Sulfonate weniger wertvoll. So lassen sich z. B. das Netzvermögen und die Beständigkeit gegen Säuren, Erdalkalisalze, hochkonzentrierte Laugen o. dgl. durch Verwendung von Chlorsulfonsäure an Stelle von Schwefelsäure stark steigern. Die Verbesserung der Eigenschaften dürfte wohl auf den höheren Sulfonierungsgrad, den obenerwähnten Sitz der Sulfonsäuregruppe sowie auf die durch vollständigere Kondensationen bedingten Molekulargewichtserhöhungen zurückzuführen sein.
  • Es wurde nun ein Verfahren aufgefunden, welches gestattet, ohne Verwendung der erwähnten Schwefelsäurehalogenhydrine äußerst wertvolle kondensierte organische Sulfonsäuren zu gewinnen. Man verwendet als Sulfonierungs- und Kondensierungsmittel die durch Auflösung von Schwefeltrioxyd in Trichloräthylen und Äthylendichlori:d (r, z-Dichloräthan) in der Kälte oder Wärme entstehenden Reaktionsprodukte. An Steile des reinen Schwefeltrioxyds kann man auch Olea von so hohem SO,-Gehalt anwenden, daß tatsächlich Auflösung derselben in dem Trichloräthylen oder Äthylendichlorid eintritt. Als Olea kommen -ßolche ,reit einem SOS Gehalt von 5o ol'o . an a;ufwärts in Frage.
  • Derartige-Mischungen von Schwefelsäureanhydrid oder hochprozentigem Cleurn mit Trichloräthylen oder i, 2-Dichloräthan (Äthylendichlorid) haben ein überraschendes Sulfonierungs- und Kondensierungsvermögen und eignen sich ausgezeichnet zur Gewinnung von kondensierten organischen Sulfonsäuren. Sie übertreffen zumTeil sogar die Schwefelsäurehalogenhydrine an Wirksamkeit, lassen sich aber angenehmer als diese verarbeiten und liefern außerdem hellere Erzeugnisse von meist noch besseren Eigenschaften. Auch apparativ lassen sicha die Auflösungen von Schwefeltrioxyd oder Oleum in Trichloräthylen oder i, 2-Dichloräthan (Äthylendichlorid) leichter handhaben als Chlorsulfonsäure, da sie nicht im gleichen Grade aggressiv auf das Metall der Apparaturen wirken wie diese.
  • Die ausgezeichnete Wirksamkeit der beschriebenen Gemische war keinesfalls zu erwarten. Man hat vielmehr zu wiederholten Malen zur Milderung von Sulfonierungsprozessen den zu sulfonierenden Rohstoffen Halogenkohlenwasserstoffe als Verdünnungsmittel zugefügt und. unter diesen Umständen eher Abschwächungen als Verstärkungen der Sulfonierungen erhalten. (Vgl. z. B. franz. Patentschrift 66o o23 sowie brit. Paten is chrift ->8861->,) Im vorliegenden Fall wird der Chlorkohlenwasserstoff aber ausschließlich mit dem Sulfonierungsmittel gemischt, und man erhält überraschenderweise eine kräftige Verstärkung des Effektes. Diese Erscheinung dürfte darauf zurückzuführen sein, claß das S03 bzw. das hochprozentige Oleum sich mit deni Trichloräthylen oder i, 2-Dichloräthan (Äthylendichlorid) umsetzt und äußerst reaktionskräftige Umsetzungsprodukte liefert. Die hierbei sich abspielenden Reaktionen sind teilweise komplizierter Natur, sie führen jedoch meist zu Sulfonsäuren, die zu Kondensierungs- und Sulfonierungsreaktionen äußerst befähigt sind. Daneben entstehen meistens Säurechloride.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, Fette mit Chloracetylchloridsulfonsäure zu sulfonieren. Die vorstehend beschriebenen Gemische enthalten diesen Körper nicht oder nur in ganz untergeordneter Menge, da die Chloracetylchloridsulfonsäure nur bei längerer Einwirkung von Schwefelsäure auf Trichloräthylen in der Hitze unter kräftiger Salzsäureabspaltung entsteht.
  • Die geschilderten Sulfonierungs- und Kondensierungsmittel finden zur Herstellung von organischen Sulfonsäuren der aliphatischen, hydroaromatischen und aromatischen Reihe sowie von Sulfonsäuren gemischten Charakters Verwendung. Als Rohstoffe dienen Gemische von Neutralfetten, Fettsäuren, Fett-und Wachsalkoholen, Harzsäuren, Naphthensäuren mit Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Phenolen, Ketonen, Carbonsäuren, deren Anhydriden,. Chloriden usw. Auch aliphatische, aromatische oder hydroaromatische Kohlenwasserstoffe oder deren Derivate können nach diesem Verfahren im Gemisch mit Alkoholen. Ketonen, Carbonsäuren, deren Anhydriden oder Chloriden mit Thioverbindungen usw. sulfoniert und kondensiert werden. Derartige Sulfonsäuren bzw. ihre Salze finden als Farbstoffzwischenprodukte, als Reinigungs--, Fetz-, Emulgierungs- und Faserschutzmittel Verwendung; sie dienen als Fettspalter, zum Fällen von basischen Farbstoffen, zum Stabilisieren von Suspensionen usw.
  • Einige Beispiele sollen das Wesen der Erfindung näher erläutern. Die Umsetzungsprodukte des- Schwefelsäureanhydrids mit . Trichloräthylen oder i, 2-Dichloräthan (Äthylendichlorid) wurden entweder durch Einleiten gasförmigen Schwefeltrioxy ds oder durch Auflösen flüssigen oder festen Schwefelsäureanhydrids erhalten. Beispiel i Eine Mischung von 12,8 Gewichtsteilen Naphthalin und 114 Gewichtsteilen Methylcyclohexanol wird mit dem Umsetzungsprodukt, welches durch Auflösen von 16o Gewichtsteilen Oleum mit 8o °A S03 in 198 Gewichtsteilen Athylendichlorid unter gelindem Erwärmen gewonnen wird, bei etwa 35' unter Kühlen und Rühren kondensiert und sulfoniert. Die gewonnene Sulfonsäure wird nach 2d. Stunden in Wasser aufgenommen und mit Natronlauge neutralisiert. Die Sulfonatlösung wind nach weiteren i bis 2 Tagen von den ausgeschiedenen anorganischen Salzen- abfiltriert ^ und das Filtrat im Vakuum zur Trockne eingedampft.
  • Das erhaltene gelblich gefärbte Sulfonsäuresalz hat ausgezeichnete Netz- und Emulgierun.gseigenschaften und dient zur Herstellung von Lösungsmittelzubereitungen, die als Entfettungsmittel in der Textil- und Lederindustrie Verwendung finden.
  • Beispiel 2 ioo Gewichtsteile Rizinusöl werden mit 6o Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid vermischt und, mit einem. Sulfonierungsmittel, welches durch Auflösung von zoo Gewichtsteilen Oleum mit 6o °/o S03 in 125 Gewichtsteilen i, 2-Dichloräthan in der Kälte gewonnen wird, bei etwa -30' unter Kühlen und Rühren kondensiert und sulfoniert. Nach beendeter Reaktion wird die Sulfonsäure mit Wasser gewaschen, ausgesalzen und am nächsten Tage neutralisiert.
  • Das erhaltene Acetylrizinolsulfonat stellt ein gutes und kalkbeständiges Netzmittel dar und ist auch für Appreturzwecke, selbst in Gegenwart von großen Mengen Bittersalz, gut zu gebrauchen.
  • Beispiel 3 22o Gewichtsteile Solaröl werden mit. 56 Gewichtsteilen Methylcyclohexanon gemischt und mit dem Reaktionsprodukt, -welches aus 32o Gewichtsteilen Schwefelsäureanhydrid und 78 Gewichtsteilen Trichloräthylen unter gelindem Erwärmen erhalten wurde, bei 35° kondensiert und sulfoniert.
  • ach 24stündigem Stehen wird die kondensierte Sulfonsäure von geringen Resten unveränderten Öles abgezogen, in Wasser aufgenommen und finit Natronlauge neutralisiert. Nach beendeter Glaubersalzabscheidung wird filtriert und das Filtrat :zur Trockne eingedampft. Das erhaltene gelbliche Pulver stellt ein vorzügliches Waschmittel für- -empfindliche Materialien, wie Wolle, Seide, Haare und Federn dar und kann selbst in schwach saurer Flotte zur Anwendung gelangen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von organischen Sulfonsäuren bzw. ihren Salzen durch Sulfonierung und Kondensierung .von Gemischen organischer Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man diese mit Reaktionsprodukten sulfoniert und kondensiert, die bei Auflösung von Schwefeltrioxyd in Trichloräthylen oder in i, z-Dichlpräthan (Äthylendichlorid) entstehen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, ,dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung der Reaktionsprodukte an Stelle von Schwefeltrioxyd Oiea mit mindestens 5o % S03-Gehalt verwendet werden.
DEO18567D 1929-10-30 1929-10-30 Verfahren zur Herstellung von kondensierten organischen Sulfonsaeuren bzw. ihren Salzen Expired DE625638C (de)

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