DE666828C - Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten

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DE666828C
DE666828C DEC39617D DEC0039617D DE666828C DE 666828 C DE666828 C DE 666828C DE C39617 D DEC39617 D DE C39617D DE C0039617 D DEC0039617 D DE C0039617D DE 666828 C DE666828 C DE 666828C
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DE
Germany
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weight
acid
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capillary
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Expired
Application number
DEC39617D
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English (en)
Inventor
Dr Kurt Lindner
Dr Arno Russe
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Original Assignee
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11CFATTY ACIDS FROM FATS, OILS OR WAXES; CANDLES; FATS, OILS OR FATTY ACIDS BY CHEMICAL MODIFICATION OF FATS, OILS, OR FATTY ACIDS OBTAINED THEREFROM
    • C11C3/00Fats, oils, or fatty acids by chemical modification of fats, oils, or fatty acids obtained therefrom

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten Durch die Einwirkung stark sulfonierender und wasserentziehender Mittel lassen sich aus Fettstoffen, Harzen, Mineralölen o. dgl. hochsulfqnierte Produkte herstellen, die als Säuren oder in Form ihrer Salze absolut salz-, kalk- und säurebeständige Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmittel. darstellen. .Aus den Gemischen einer Fettsäure, wie Olein, mit einem Alkohol, wie Isopropylalkohol, entstehen z. B. mittels Chlorsülfonsäure Sulfonsäuren, in denen der Alkohol nicht mehr nachweisbar ist. Es darf angenommen werden, daß durch die starke Kondensationswirkung der Chlorsulfonsäure die Fettsäure und der Alkohol möglicherweise nach der Gleichung C17H3g#COOH+C3H70H C17 H32 (C3 H7) . C O O H + H2 0 unter Wasseraustritt kondensiert werden. Die -so entstehenden alkylierten Fettsäuren werden gleichzeitig sulfoniert. Ähnliche Reaktionen dürften auch bei Mitverwendung von Ketonen auftreten.
  • Es wurde nun gefunden, daß man-kapillaraktive Sulfonierungsprodukte aus Neutralfetten, Fettsäuren, Harzen und Naphthensäuren dadurch herstellen kann, daß man Schwefelsätirehalogenhydrine in Mengen von 6o bis z5o °/o vom Gewicht des zu sulfonierenden Stoffes auf Gemische von Neutralfetten, ihren Fettsäuren, Harz- und Naphthensäuren mit den Anhydriden oder Chloriden von # unsubstituierten aliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren einwirken läßt, wobei- die letzteren in Mengen von -15 bis 6o °/o, bezogen auf das Gewicht des zu sulfonierenden Stoffes, zur Anwendung kommen. Die erwähnten Anhydride oder Chloride der aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure, die mit einem Wasserstoffatom des Fettes unter Austritt von Wasser, Salzsäure o. ä. reagieren, verschwinden während der Reaktion je nach Menge der angewandten Schwefelsäurehalogenhydrine vollkommen oder zum größten Teil und sind nach Beendigung der Kondensation und Sulfonierung gar' nicht oder nur noch in ganz geringen Mengen nachweisbar. Als Zusatzstoffe werden z. B. genannt die Anhydride oder Chloride der Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Benzoesäure.
  • Die Zusätze dieser Stoffe zu Fettstoffen wirken außerdem auf die Reaktion mäßigend und regulierend ein. Man hat es in der Hand, die Molekulargröße der fertigen Sulfonsäure auf diese Weise noch zu vergrößern und deren Eigenschaften zu verbessern. Schließlich läßt sich durch die Mitverwendung dieser Körper die Ausbeute an säure- und kalkbeständigen Reinigungs-, Netz- und Emulgierungsmitteln beträchtlich erhöhen.
  • Beispiel r 5o Gewichtsteile Rizinusöl werden mit 28,6 Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid sorgfältig gemischt und bei 25 bis 30° mit 30 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure unter gutem
    Kühlen und Rühren behandelt. Die mit Salz-
    lösung gewaschene und von Schwefelsäure
    und nicht kondensierten Essigsäu@ ere%f n be-
    freite Sulfonsäure läßt sich mit.@Ta uge
    zu einem ölartigen Erzeugnis n@utr siereh.
    Das Produkt unterscheidet sich 'von den be-
    kannten Türkischrotölen durch größe Be-
    ständigkeit gegen Kalk- und Magnesiumsalze,
    Säuren und Alkalien, selbst in hohen Konzen-
    trationen.
    Beispiel 2 ioo Gewichtsteile Wollolein mit etwa 5o % Unverseifbarem werden mit 15 Gewichtsteilen Acetylchlorid gut gemischt, unter Kühlung und Rühren mit 15o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure kondensiert und sulfoniert. Die in Wasser aufgenommene Sulfonsäure wird in bekannter Weise gekalkt und das Kalksalz mittels Soda in das Nätriumsalz übergeführt. Das feste Natriumsalz läßt sich bequem durch Eindampfen der Lösung im Vakuum als gelbbraunes Pulver isolieren.
  • Beispiel 3 5o Gewichtsteile Rizinusöl werden mit 25 Gewichtsteilen Benzoylchlorid gut gemischt und unter Kühlen und Rühren bei etwa 28° mit 5ö Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure kondensiert und sulfoniert. Die Sulfonsäure wird nach einigem Stehen mit gesättigter Kochsalzlösung ausgewaschen. Die abgeschiedene Sulfonsäure wird mit wäßriger Natronlauge zu einem ölartigen Erzeugnis neutralisiert, das gegebenenfalls mit Natriumhypochloritlösung gebleicht werden kann.
  • Beispiel q.
  • ioo Gewichtsteile eines flüssigen Wollfettdestillationsprodukts werden mit 3o Gewichtsteilen Butyrylchlorid gemischt und unter Kühlen und Rühren mit 7o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei etwa 3o° behandelt. Nach beendeter Reaktion wird die Sulfonsäure mit 3/4 ihres Gewichts an Eiswasser verdünnt und unter sorgfältiger Kühlung mit Natronlauge neutralisiert. Nach dem Erkalten abgeschiedene Verunreinigungen werden abfiltriert. Man erhält so ein türkischrotölartiges Produkt mit bemerkenswerten Beständigkeitseigenschaften.
  • Beispiel 5 ioo Gewichtsteile flüssiges Harz (Tallöl) werden mit 5o Gewichtsteilen Acetylchlorid unter Kühlung innig verrührt und darauf mit ioo Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei etwa 30° sulfoniert. Die Sulfonsäure wird mit kaltem Wasser aufzenommen und unter weiterer Kühlung in ihr Natrium- oder Ammoniaksalz übergeführt. Das Sulfonat stellt ein Türkischrotölersatzprodukt mit ausgeeichneten Beständigkeitseigenschaften dar.
  • Beispiel 6 ioo Gewichtsteile-Rizinusölfettsäure werden mit q.o Gewichtsteilen Propionylchlorid vermischt und mit 8o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei etwa 28° behandelt. Die Sulfonsäure wird in der in Beispiel 3 beschriebenen Weise aufgearbeitet. Das so entstandene Produkt hat ähnliche Eigenschaften wie dasjenige gemäß Beispiel 3.
  • Die so gewonnenen Sulfonsäuren bzw. ihre Salze-eignen sich 'zunächst als Emulgierungsmittel für wasserunlösliche oder in Wasser schwerlösliche Lösungsmittel und dienen allein in Verbindung mit den genannten Stoffen oder mit aliphatischen oder hydroaromatischen Alkoholen als Anteige-, Reinigungs-, Schaum-, Benetzungs- oder Fettungsmittel in der Farben-, Papier-, Textil- und Lederindustrie. Sie sind wirksam in neutralen, alkalischen und sauren Bädern sowie in Gegenwart von Salzen der Erdalkalien, des Magnesiums und der Schwermetalle. Sie finden daher in der Wäscherei, Färberei, Bleicherei, Karbonisation, Mercerisation und Appretur sowie als sogenannte Vornetzmittel Verwendung. Da sie nicht wie Seifen hydrolysieren und Alkali abspalten, stellen sie für empfindliche Wollen, Seiden, Federn absolut unschädliche Reinigungsmittel dar.
  • Sie sind weiter gute Schutzkolloide und stabilisieren als solche Suspensionen, insbesondere Farbstoffküpen. Sie schützen Fasern aller Art gegen die Einwirkung von alkalischen und sauren Stoffen. Sie eignen sich schließlich als Spaltmittel für Fette, Öle und Wachse.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten aus Neutralfetten, Fettsäuren, Harzen und Naphthensäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Schwefelsäurehalogenhydrine in Mengen von 6o bis i 5o % vom Gewicht des zu sulfonierenden Stoffes auf Gemische von Neutralfetten, ihren Fettsäuren, Harzen und Naphthensäuren mit den Anhydriden oder Chloriden von unsubstituierten aliphatischen oder aromatischen Carbonsäuren einwirken läßt, wobei die letzteren in Mengen von 15 bis 6o °/o, bezogen auf das Gewicht des zu sulfonierenden Stoffes, zur Anwendung kommen.
DEC39617D 1927-04-02 1927-04-02 Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten Expired DE666828C (de)

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