DE705179C - Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen

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DE705179C
DE705179C DE1930705179D DE705179DD DE705179C DE 705179 C DE705179 C DE 705179C DE 1930705179 D DE1930705179 D DE 1930705179D DE 705179D D DE705179D D DE 705179DD DE 705179 C DE705179 C DE 705179C
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DE
Germany
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water
parts
salts
soluble
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Expired
Application number
DE1930705179D
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English (en)
Inventor
Dr Fritz Guenther
Dr Hans Haussmann
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen Es ist bereits bekannt, die höheren Alkohole der aliphatischen Reihe, z. B. die den höheren Fettsäuren entsprechenden Alkohole, durch Behandeln mit sulfonierend wirkenden Mitteln in wasserlösliche Erzeugnisse überzuführen und die erhaltenen Sulfonate als Wasch-, Reinigungs- und Emulgiermittel zu verwenden. Hierbei erhält man die Schwefelsäureester der Alkohole, die beim Kochen mit Mineralsäuren oder auch schon beim Einengen ihrer wässerigen Lösungen verseift werden, oder bei Anwendung energischer Bedingungen Sulfonsäuren, die jedoch oft nur schwer in reinerer Form gewonnen werden können. Die Erdalkalisalze dieser Schwefelsäureester sind im allgemeinen in Wasser nur in der Wärme löslich, auch die Alkalisalze der höheren Glieder dieser Verbindungen lösen sich in Wasser nur langsam.
  • Man hat ferner schon vorgeschlagen, ungesättigte Verbindungen durch Behandeln mit sulfonierenden Mitteln in Gegenwart von anorganischen oderorganischen Säuren, Säurechloriden oder Säureanhydriden in Sulfogruppen enthaltende Verbindungen überzuführen. Man hat auch schon aus ungesättigten Verbindungen Sulfonsäuren durch Behandeln mit Chlorsulfonsäureestern, Chlorsulfonsäure oder anderen stark sulfonierend wirkenden Mitteln in Gegenwart von zur Bildung von Oniumsalzen befähigten Lösungs- und Verdünnungsmitteln hergestellt. Auch die Behandlung von Olefine enthaltenden Erdöl-oder Teerkohlenwasserstoffen mit energisch sulfonierenden Mitteln ist bereits bekannt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man in sehr glatter Weise Netz-, Reinigungs- und Emulgiermittel von großer Reinheit erhalten kann, die selbst beim Kochen mit Säuren praktisch nicht verseift werden, sondern in Form von klaren Lösungen oder Emulsionen in Wasser löslich bleiben, und die selbst bei niederen Temperaturen in hohem Maße beständig gegen die Härtebildner des Wassers sind, wenn man die vermutlich eine endständige Doppelbindung enthaltenden Olefine, die aus höhermolekularen primären einwertigen aliphatischen Alkoholen durch Wasserabspaltung erhalten werden können, einer Sulfonierung unter energischen Bedingungen unterwirft. Hierbei entstehen je nach den gewählten Bedingungen Sulfonsäuren oder gegebenenfalls Gemische dieser mit Schwefelsäureestern. Unter energischen Bedingungen im Sinne des vorliegenden Verfahrens wird die Behandlung mit energisch wirkenden Sulfonierungsmitteln, wie Schwefelsäureanhydrid, Oleum oder Chlorsulfonsäure oder die Behandlung mit milderen Sulfonierungsmitteln, wie Schwefelsäure, verstanden, wenn letztere zusammen mit wasserbindenden Zusätzen, wie Säureanhydriden oder -chloriden, verwendet werden. Die Verwendung dieser Zusätze kann auch bei den energisch wirkenden Sulfonierungsmitteln erfolgen. Die Verwendung von Lösungs- und Verdünnungsmitteln, wie Trichloräthylen, Diäthyläther, Tetrachlorkohlenstoff usw., gestattet das Verfahren unter besonders günstigen Bedingungen durchzuführen. Die gleichzeitige Verwendung von Katalysatoren, wie Diatomeenerde, Tierkohle u. a., bei der Sulfonierung aromatischer Verbindungen verwendeten Mitteln kann auch beim vorliegenden Verfahren erfolgen. Die Temperaturen der Umsetzung richten .sich nach den jeweiligen Ausgangsstoffen, liegen aber im allgemeinen unterhalb ioo°, jedoch lassen sich auch mitunter höhere Temperaturen zur Durchführung einer vollständigen Sulfonierung anwenden.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren erhaltenen Netz-, Reinigungs- und Emulgiermittel zeigen ganz besonders günstige Eigenschaften. Sie sind ebenso wie ihre Salze leicht in Wasser löslich, geben einen weichen und sehr beständigen Schaum, besitzen gleichzeitig ein hohes Netz- und Waschvermögen und sind gegen Erdalkalien und Säuren von außerordentlicher Beständigkeit. Ihre Salze sind vollkommen neutral und spalten durch Hydrolyse kein Alkali ab. Dank dieser günstigen Eigenschaften besitzen sie eine sehr allgemeine Anwendbarkeit für alle Zweige des täglichen und industriellen Gebrauchs, bei denen das Netz-, Wasch- und Emulgiervermögen der verwendeten Sulfonate in Frage kommt. Besonders wertvoll sind sie jedoch für die Faserstoffe herstellenden und verarbeitenden Industrien, wie die Kunstseide-, Leder-und Textilindustrie. In allen Fällen können die genannten Erzeugnisse für sich, als Salze oder Säuren, oder zusammen iilit einzelnen oder mehreren der verschiedenartigsten Zusätze verwendet werden. Als Zusätze kommen vor allem in Frage andere Wasch-, Reinigungs-, Emulgier- und Netzmittel, wie Seifen, Türkischrotöle, alkylierte Naplithalinsulfonsäuren, oder andere aliphatische oder aromatische Sulfonsäuren oder Schwefelsäureester, Mineralölsulfoltsäuren und Erzeugnisse von ähnlichen Eigenschaften, wie Saponine usw. Weiterhin sind geeignet alle das Wasch= und Emulgierv ermögen steigernde Zusätze, wie Salze anorganischer oder organischer Natur, Perborate, Phosphate, p-Toluolsulfonsäurechloramidnatritim, organische Säuren oder Basen, saure oder basische Salze, Schutzkolloide, wie Leim, Gelatine, lösliche Gummiarten, Pflanzenschleime usw. Lösungsmittel der verschiedensten Art lassen sich durch Verwendung dieser Erzeugnisse in den in Wasser löslichen oder enlulgierbaren Zustand überführen, und auch andere flüssige oder feste Stoffe lassen sich mit ihrer Hilfe in Wasser fein verteilen oder lösen. In der Färberei zeigen diese Erzeugnisse noch weitere wertvolle Eigenschaften, die ihre Mitv erwendung bei allen in sauren, alkalischen oder neutralen Bädern verlaufenden Arbeitsvorgängen angezeigt sein lassen. Das mit ihnen behandelte Gut besitzt eine angenehme Weichheit des Griffes, und Störungen, die bei Verwendung von Seife als Wasch- oder Zusatzmittel bei hartem Wasser häufig auftreten, fehlen vollkommen.
  • Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile. Beispiel 5oo Teile Octadecylalkoliol werden mit 9oo Teilen Phosphorsäure vom spezifischen Gewicht 1,8 bei ioo° versetzt, das gebildete Wasser wird sodann im Vakuum abdestilliert. Hierauf erhöht man die Temperatur auf 200°, destilliert das in sehr guter Ausbeute entstandene Octadecylen ab, trocknet es mit etwas Natriumsulfat und unterwirft es der Sulfonierung. Die Phosphorsäure läßt sich nach dem Verdünnen mit etwas Wasser und Entfernung geringer Mengen von ausgeschiedenen organischen Bestandteilen und nach Konzentrierung wieder verwenden.
  • 461 Teile des so erhaltenen Octadecylens werden mit einem bei 2o bis 25° hergestellten Gemisch von 175 Teilen Essigsäureanhydrid und 175 Teilen Schwefelsäuremonohydrat unter lebhaftem Rühren versetzt und längere Zeit bei 30 bis 35° gerührt. Sobald eine entnommene Probe auch beim Kochen mit verdünnter Salzsäure in Wasser klar gelöst bleibt, gießt man auf Eis, neutralisiert mit Natronlauge, dampft zur Trockne und trocknet im Vakuum. Das erhaltene Erzeugnis ist klar in Wasser löslich und besitzt auch in stark verdünnten Lösungen ein ganz ausgezeichnetes Netz- und Waschvermögen. In der Kälte scheiden sich auf Zusatz von hartem Wasser aus der Lösung des Erzeugnisses auch bei längerem Stehen keine unlöslichen Salze ab. Durch Kochen mit verdünnter Salzsäure verliert das Erzeugnis nicht seine Wasserlöslichkeit, sondern behält seine guten Eigenschaften. Es ist vermutlich zur Hauptsache eine Oxyoxtadecylsulfonsäure. Beispiel 2 5oo Teile eines durch Hydrierung von Fetten erhaltenen Alkoholgemisches werden in goo Teilen Phosphorsäure vom spezifischen Gewicht 1,8 bei 200° und einem Vakuum von 14 bis 16 mm unter Rühren einlaufen gelassen, wobei ein Gemisch von Olefinen und Wasser von im Anfang pastenartiger Beschaffenheit übergeht. Man trennt das Gemisch durch leichtes Erwärmen und trocknet das erhaltene Olefin.
  • Zu einem bei 2o bis 3o° hergestellten Gemisch von ioo Teilen Äther und 116 Teilen Chlorsulfonsäure werden bei Zimmertemperatur ioo Teile des oben erhaltenen Olefins gefügt. Man rührt das Ganze so lange, bis eine entnommene Probe auch beim Kochen mit verdünnter Salzsäure wasserlöslich bleibt, gießt dann auf Eis, neutralisiert mit Zoo Teilen io n-Natronlauge, destilliert den Äther ab, engt ein und trocknet. Man erhält ein in Wasser klar lösliches Erzeugnis von ähnlich guten Eigenschaften wie das nach Beispiel i erhaltene.
  • Eine Lösung von 2 g der erhaltenen Verbindung in iooo g Wasser bringt sowohl in saurer wie in alkalischer oder neutraler Lösung aufgelegte Wolle oder Baumwolle in ganz kurzer Zeit zum Untersinken. Schweißwolle wird bei 4o bis 45° von einer Bleichstarken Lösung in kurzer Zeit bei neutraler oder schwach saurer Reaktion einwandfrei gewaschen. Beispiel 3 65o Teile Octadecylen, hergestellt wie in Beispiel i, werden bei io bis 15° unter lebhaftem Rühren mit 5oo Teilen Oleum von 23 °/o S 03 Gehalt versetzt, dann wird die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 25 bis 30° gesteigert. Man rührt bei dieser Temperatur etwa 4 bis 5 Stunden lang bis zur klaren Löslichkeit des Erzeugnisses in Wasser, gießt sodann auf Eis, neutralisiert mit Natronlauge, fügt ioo Teile Natriumphosphat hinzu, um beim Einengen der Lösung eine Hydrolyse der zum Teil in Form eines Schwefelsäureesters vorliegenden Sulfonate' zu vermeiden, engt auf dem Wasserbade ein und trocknet im Vakuum. Man erhält ein Erzeugnis von seifenartigem Aussehen und ausgezeichnetem Wasch- und Emulgierv ermögen, das selbst nach halbstündigem Kochen mit starker Salzsäure noch als stark schäumende Emulsion in Wasser dispergiert bleibt Beispiel 4 84 Teile Dodecylen, Siedepunkt 83 bis 84° bei 9 mm Druck, hergestellt durch Wasserabspaltung aus n-Dodecylalkohol, werden mit 61 Teilen Essigsäureanhydrid versetzt; in das Gemisch tropft man bei io bis 15° unter Rühren 59 Teile Schwefelsäuremonohydrat. Nach 24stündigem Rühren bei gewöhnlicher Temperatur wird das Reaktionsgemisch auf Eis gegossen, mit Natronlauge neutralisiert und durch Aufnehmen in Butylalkohol von den anorganischen Salzen getrennt. Der nach dem Verdampfen des Butylalkohols verbleibende Rückstand wird in 5o°/oigem wässerigem Alkohol gelöst und zur Entfernung unsulfonierter Anteile mit Benzin ausgeschüttelt. Nach dem Eindampfen der wässerig-alkoholischen Lösung erhält man ein Erzeugnis, das eine wesentlich bessere Netzwirkung besitzt als ein Erzeugnis, das in der gleichen Weise aus einem Olefingemisch vom gleichen Siedebereich wie dem des obigen Dodecylens aus Braunkohlenteergelböl hergestellt wurde.

Claims (1)

  1. PATEN TANSPRUCFI: Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen organischer Verbindungen, dadurch gelcennäeichpet, daß man Olefine, die aus höhermolekularen primären einwertigen aliphatischen Alkoholen durch Abspaltung von Wasser erhältlich sind, unter energischen Bedingungen sulfoniert.
DE1930705179D 1930-05-02 1930-05-02 Verfahren zur Herstellung von Sulfonierungserzeugnissen Expired DE705179C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2495227A1 (de) * 2009-10-30 2012-09-05 Kao Corporation Verfahren zur herstellung von olefinen
US9968914B2 (en) 2012-12-26 2018-05-15 Kao Corporation Method for producing olefin

Cited By (4)

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EP2495227A4 (de) * 2009-10-30 2014-07-02 Kao Corp Verfahren zur herstellung von olefinen
US9000248B2 (en) 2009-10-30 2015-04-07 Kao Corporation Method for manufacturing olefins
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