DE672350C - Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten

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DE672350C
DE672350C DEO18822D DEO0018822D DE672350C DE 672350 C DE672350 C DE 672350C DE O18822 D DEO18822 D DE O18822D DE O0018822 D DEO0018822 D DE O0018822D DE 672350 C DE672350 C DE 672350C
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DE
Germany
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weight
alcohols
capillary
production
active
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Expired
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DEO18822D
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English (en)
Inventor
Dr Kurt Lindner
Dr Johannes Zickermann
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ORANIENBURGER CHEM FAB AG
Original Assignee
ORANIENBURGER CHEM FAB AG
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C303/00Preparation of esters or amides of sulfuric acids; Preparation of sulfonic acids or of their esters, halides, anhydrides or amides

Description

  • Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten Man hat bereits vor langer Zeit vorgeschlagen, Fettalkohole zu sulfonieren. Auch sind Verfahren bekanntgeworden, die Sulfonierung von Fettalkoholen durch Zusätze von, wasserentziehenden Carbonsäureanhydriden zu verbessern. Schließlich ist Gegenstand des Patents 582 790 ein Verfahren zur Herstellung von Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmitteln, welches u. a. durch die Sulfonierung von Gemischen aus Neutralfetten, Fettsäuren oder fettähnlichen Stoffen mit kondensierbaren Lactonen, Alkoholen, Ketonen o. dgl. unter Anwendung stark sulfonierender und kondensierender Agentien, wie insbesondere von Schwefelsäurehalogenhydrinen, gekennzeichnet ist.
  • Es wurde nun gefunden, daB noch wirksamere Reinigungs°, Emulgierungs- und Benetzungsmittel erhalten werden können, wenn Gemische aus aliphatischen Wachsalkoholen oder Fettalkoholen gesättigter oder ungesättigter Natur mit wenigstens io Kohlenstoffatomen oder deren Ester von höhermolekularen Fettsäuren einerseits und niedermolekularen aliphatischen oder aromatischen oder hydroaromatischen Lact:onen, Alkohalen oder Ketonen mit weniger als io Kohlenstoffatomen andererseits mit 5o bis aoo 1/o des Fettgewichtes an Chlorsulfonsäure oder deren Äquivalenten bei Temperaturen bis q.0° behandelt sowie wahlweise gereinigt bzw. ganz oder teilweise neutralisiert werden.
  • Als Ausgangsstoffe verwendet man die natürlich vorkommenden Wachse, welche sich bei den Sulfonierungsprozessen ganz oder teilweise in aliphatische Wachsalkohole und Fettsäuren spalten dürften. Noch vorteilhafter ist es, die aliphatischen Wachsalkohole in reiner Form anzuwenden. Solche Wachsalkohole werden beispielsweise aus Spermöl oder Walrat hergestellt. Gleichfalls sind die höhermolekularen Fettalkohole; wie Oleinalkohol, Stearinalkohol usw., welche durch Reduktion von Estern der Fettsäuren oder Oxyfettsäuren gewonnen werden, als Rohstoffe sehr gut brauchbar. Man mischt diese höhermolekularen aliphatischen Alkohole mit niedermolekularen aliphatischen oder arornatischen oder hydroaromatischen Lactonen, Alkoholen oder Ketonen. Wir nennen als geeignete kondensierbare Zusatzstoffe z. B. Butylalkohol, Amylalkohol, Benzylalkohol, Aceton, Methyläthylketön, Cyclohexänon, Methylcyclohexanon, Butyrölacton, Valerolacton usw.
  • Die erforderliche Menge des Sulfonierungs-und Kondensationsmittels richtet sich ganz nach der Reaktionsfähigkeit des Bestandteiles, der mit dem Fettstoff kondensiert werden soll. Als kondensierende und gleichzeitig sulfonierende Agentien sollen Verbindungen mit kräftiger Wirkungsweise betrachtet werden. Geeignet sind in erster Linie die Schwefelsäurehalogenhydrine, wie Chlorsulfonsäure oder Fluorsulfonsäure bzw. Mischungen, welche solche enthalten oder welche solche bilden, wie z. B. Oleum und Alkalihälogenide. Nahezu gleichartig wirken aber auch Schwefelsäureanhydrid oder hochprozentige Oleä.
  • Es ist bereits bekanntgeworden; Wollfett in Gegenwart von Phenol zu sulfonieren. Hierbei entstehen. jedoch gänzlich andere Produkte als nach der vorbeschriebenen Erfindung. Phenole, welche ihrer chemischen Struktur nach von den Alkoholen grundverschieden sind, sollen durch die vorliegende Erfindung nicht miterfäßt werden.
  • Einige Beispiele sollen das Verfahren näher erläutern.
  • Beispiel z 268 Gewichtsteile Oleinalkohol werden mit 88 Gewichtsteilen eines technischen Amylalkohols gemischt und mit Hilfe von 23o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure sulfoniert. Die Sulfonierungstemperatur beträgt anfangs etwa 35° C, wird dann aber im Verläufe des Prozesses durch intensive Kühlung herabgedrückt. Nach beendeter Reaktion nimmt man das Reaktionsgemisch mit Eiswasser auf und neutralisiert unter starker Kühlung mit Natronlauge. Gegebenenfalls kann das entstandene Produkt zu einem konzentrierten Präparat eingedampft werden.
  • An Stelle des Oleinalkohols kann auch ein gesättigter Alkohol; wie Cetylalkohol, benutzt werden. Der Amylalkohol kann durch Butylalkohol, Ben.zylalkohol o. dgl. ersetzt Werden. Die so gewonnenen Erzeugnisse können als Netz- und Waschmittel Verwendung finden. Beispiel z 5ö Gewichtsteile der aus halbgepreßtem Sperrnaceti anfallenden Wachsalkohole Werder mit 5o Gewichtsteilen der aus der Wollfettfabrikation anfallenden äliphatischen Wachsalkohole und mit- 25 Gewichtsteilen ,eines technischen Gemisches von Butyriolacton und Valerolacton gemischt und mit i2o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei 3o bis 35° kondensiert und sulfoniert. Nach i2stündiger Nachreaktion wird das Sülfonierungsprodukt in der gleichen Menge Eiswasser aufgenommen tind nun vorsichtig mit Natronlauge neutralisiert. Das so gewonnene Erzeugnis kann ebenfalls eingedampft werden. Das Produkt kann man als Wollwaschmittel benützen: An Stelle der im vorliegenden. Beispiel angegebenen aliphatischen Wachsalkohole kann auch Laurinalkohol oder dessen Gemisch mit Myristinalkohol angewandt werden. Die so erhaltenen Erzeugnisse besitzen ein ausgezeichnetes Netzvermögen.
  • Beispiel 3 5ö Gewichtsteile eines gebleichten Spermöles werden mit z2;5 Gewichtsteilen Methylcyclohexanon gemischt und mit 6o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei 3o bis 35° kondensiert und sulfoniert. , Nach beendeter Reaktion wird das Sulfonierungsprodukt in 3/4 seines Gewichtes an Wasser unter guter Kühlung eingetragen und, ebenfalls unter Kühlung, mit Natronlauge neutralisiert. Nach dem Erkalten abgeschiedene Salze werden abgetrennt. Das ölartige - Filtrat kann gegebenenfalls im Vakuum zur Trockne eingedampft werden. Es resultiert ein gelbliches Pulver, welches in der Kunstseidenfärberei vorteilhaft Verwendung finden kann.
  • Beispiel q.
  • 6o Gewichtsteile eines aus Laurinalkohol und Myristinalkohol bestehenden Fettalköliolgeinisches werden mit 17,4 Gewichtsteilen Aceton gemischt und mit 48 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure bei 2o bis 25" C kondensiert und sulfoniert. Nach 2stündiger Nachreaktion trägt man das Reaktionsprodukt in 1/3 seines Gewichts an Eiswasser ein und neutralisiert unter guter Kühlung mittels Natronlauge.
  • Bei der Herstellung der Sulfonierungsprodukte sind Abänderungen möglich. Legt man auf die Erzielung ganz besonders gereinigter Erzeugnisse Wert, so empfiehlt es sich, die sauren Lösungen erst durch einen Kalkungsprozeß zu reinigen und die von Verunreinigungen abgetrennten Kälksulfonatlösungen mit Alkalicarbonaten umzusetzen.
  • Die so gewonnenen Sulfonierungsprodukte bzw. deren Salze lösen sich in Wasser, Säuren, Salzlösungen und Laugen höchster Konzentration auf, ohne Abscheidungen zu geben, außerdem besitzen sie ein ausgezeichnetes Wasch-, Emulgierungs-, Schaum- und Netzvermögen. Sie finden daher als Reinigungs-, Emulgierungs- und Benetzungsmittel in zahlreichen Prozessen der Papier-, Textil-und Lederindustrie Verwendung. Beispielsweise sind sie besonders geeignet als Aviviermittel in der Färberei, als: Zusätze zur Schäumentbastung, zur Schaumfärberei, als Farbstoffanteigemittel, Egalisierungsmittel und als Hilfsmittel in der Wäscherei, Bleicherei, Carbonisation, Mercerisation, Appretur sowie als sogenannte Vornetzmittel.

Claims (1)

  1. PATRNTANSPRUCf1: Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsproduk:@en, dadurch gekennzeichnet, daß aliphatische Wachs-oder Fettalkohole gesättigter oder ungesättigter Natur mit wenigstens 1o Kohlenstoffatomen oder deren Fettsäureester mit niedermolekularen aliphatischen oder aromatischen oder hydroaromatischen Lactonen, Alkoholen oder Ketonen mit weniger als 1o Kohlenstoffatomen gemischt und mit So bis Zoo °/o des Fettgewichtes an Chlorsulfonsäure oder deren Äquivalenten bei Temperaturen bis q.0° behandelt sowie wahlweise gereinigt bzw. ganz oder teilweise neutralisiert werden.
DEO18822D 1930-03-08 1930-03-08 Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven Sulfonierungsprodukten Expired DE672350C (de)

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