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Verfahren zur Herstellung von Schwefelsäureestern der Monoäther und
Monoester mehrwertiger aliphatischer Alkohole- . Es wurde gefunden, daß die Schwefelhydroxylsubstituierten
säureester der Monoäther/oder orgänI'che-crbön- die-aus-nicht _ säüren '- gebildeten
1Vlönöesterf mehrwertiger äliphatiscler Alkohole ein hohes Wasch-, Reinigungs-,
Netz- und EmulgIerungsvermögen besitzen-und daß man diese Schwefelsäureester leicht
erhält, wenn man die in Betracht kommenden Äther bzw. Ester mit sulfurierenden Mitteln,
insbesondere bei mäßigen Temperaturen mit Chlorsulfönsäure; behandelt. Die unter
Austritt von Salzsäure gebildeten Schwefelsäureester lassen sich durch Alkalien,
Ammoniak oder organische Basen leicht in die ihnen .entsprechenden Salzt überführen,
die ebenfalls die obenerwähnten Eigenschaften in hohem Maße besitzen.
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Beispielsweise werden looTeile des Phenylmonoglykoläthers bei --q.o°
mit 86,5 Teilen Chlorsulfonsäure versetzt. Alsdann wird das nach dem Entweichen
der frei werdenden Salzsäure resultierende Reaktionsprodukt mit Natriumcarbonat
neutralisiert: Das erhaltene Salz besitzt ein Wasch-, Reinigungs , Netz-und Emulgierungsvermögen,
das seine Anwendung für alle hiernach in Betracht kommenden Zwecke gestattet.
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Ähnliche Effekte werden erreicht, wenn man an Stelle des im obigen
Beispiel verwendeten Phenylmonoglykoläthers die entsprechenden Äther anderer, vornehmlich
auch aliphatischer Alkohole, wie beispielsweise der Dodecylmonoglykoläther, den
Cetylmonoglykoläther oder beispielsweise auch den Cyclohexyl- oder B:enzylmonoglykoläther
verwendet. An Stelle, der genannten Glykoläther können auch L Monoester des. Glykols,
wie beispielsweise das Glykolmonooleat,iioder die entsprechenden Derivate anderer
mehrwertiger-Alkohole, - an Stelle der in obigem Beispiel ver4vendeten Chlorsulfonsäure
auch andere sulfonierende Mittel zur Anwendung kommen. Das zur Neutralisation verwendete
Natriumcarbonat kann auch durch andere Alkalien, Ammoniak, vornehmlich aber auch
durch. organische Basen, wie beispielsweise Triäthylamin und Piperidin,ersetzt werden.
Beispiel i 185 Gewichtsteile hauptsächlich aus Laurinalkohol bestehende Vorläufe
von Reduktionsprodukten des Palmkernöls werden in Gegenwart von wenig Schwefelsäure
mit 93,5 Gewichtsteilen Epichlorhydrin bei etwa 8o bis 9o° 12 Stunden lang behandelt
und sodann mit 22o-Teilen konzentrierter Schwefelsäure sulfoniert und danach in
üblicher Weise neutralisiert. Das resultierende Produkt, das im wesentlichen das
Natriumsalz des Schwefelsäurehalbesters
des Lauryldioxychlorpropyläthers
darstellt, ist ein hochwertiges Netz-und Emulgiermittel.
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Beispiel 2 Zoo Gewichtsteile Naphthenalkohole (durch katalytische
Reduktion .einer technischen Naphthensäurefraktion von dem durchschnittlichen Molekulargewicht
213 hergestellt) werden bei 14o° mit 9o Gewichtsteilen Äthylenoxyd und 4 Gewichtsteilen
Natriumacetat behandelt. Das Reaktionsgemisch besteht aus Äthern der Naphthenalkohole
und des Diglykols neben ,Glykoläthern und Polyglykoläthern der Naphthenalkohole.
Dieselben werden durch langsames Einfleßenlassen von. 125 Gewichtsteilen
Chlorsi#lfonsäure bei Memperaturen unterhalb 3o°' in SChwefelsäurehalbester überführt
und werden in üblicher Weise neutralisiert.
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Das Produkt weist ähnliche Eigenschaften wie das unter Beispiel i
genannte auf. Beispiel 3 23o Gewichtsteile Lauryhnonoglykoläther werden mit i 6o
Gewichtsteilen: Pyridin in der Kälte gemischt und langsam unter Kühlung i 18 Gewichtsteile
Chlorsulfonsäune zugegeben., Man läßt 2 -Stunden nachrühren, verdünnt mit Wasser
bis zur gewünschten Konzentration und stellt gegebenenfalls neutral ein.
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Das Produkt läßt sich leicht mit Cyclohexanol, Tetrahydronaphthaln
u. dgl. zu emulgierenden Lösungsmittelkombinationen verarbeiten, für welche eine
vielfache Verwendung in der Textil-, Leder-, Papier- usw. Industrie gegeben ist.
Beispiel 4 @% |
n |
Je 2&o" Gewichtsteile Ölsäure und Dioxy- |
octadecan (durch Reduktion der Ricinalsäure gewonnen) werden im Vakuum auf, etwa
i8:o bis 2oo° bis zum Aufhören der Wasserdampfentwicklung erwärmt. Der entstandene
Ester wird mit Zoo Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure bei ungefähr 2o bis
3o° sulfoniert, nach einstündigem Nachrühren mit 8%iger Natriumsulfatlösung gewaschen
und neutralisiert.
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Das Produkt ist ein hochwertiges Waschmittel, insbesondere zum Waschen
in hartem Wasser. Beispiel 5 ioo Gewichtsteile Phenylmonoglykoläther werden bei
40° mit 86,5 Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure versetzt und nach kurzem Nachrühren
mit Sodalösung neutralisiert.
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Das Produkt kann analog den unter Beispiel i bis 4 genannten Produkten
Verwendung finden.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, hochmolekulare organische-Verbindungen
(Fette, Harze, Peche, Naphthensäuren und Erdöldestillate), insbesondere gemeinschaftlich
mit Alkoholen, Fettsäuren usw., der Sulfonierung mittels Chlorsulfonsäure zu unterwerfen,
ebenso ist bekannt, höhermolekulare Fettalkohöle durch Einwirkung von Chlorsulfonsäure
in ihre Schwefelsäureester zu überführen. Gegenüber den erstgenannten Produkten
zeichnen sich die neuen Mittel durch ihre chemisch einheitliche Zusammensetzung
aus, da sie frei von störenden Beimengungen, Kondensationsharzen u. dgl. sind. Hochmolekulare
Fettalkohole dagegen ergeben bei der Sulfonierung nur in Wasser bei Zimmertemperatur
schwer lösliche Sulfonate. Das octadecylschwefelsaure Natrium beispielsweise ist
nur zu 0,30/0 in kaltem Wasser löslich, bei höheren Temperaturen dagegen
lösen sich die Fettalkoholsulfonate zu viscosen Seifenleimen. Demgegenüber löst
sich das Natriumsälz des durch Sulfonierung des Phenylglykoläthers hergestellten
Schwefelsäureesters spielend leicht in kaltem Wasser und ergibt keine viscosen Lösungen,
die zudem mit hartem Wasser und Kalksalzen nicht einmal Trübungen bilden und nicht
bzw. äußerst schwer aussalzbar .sind. Die neuen Produkte sind also in bezug auf
ihre Beständigkeit den vorgenannten überlegen.