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Verfahren zur Herstellung von kapillaraktiven .Stoffen
Es wurde ,g:efunden, daß man wer tvelle |
kapill@naktive Stoffedadurch herstellen kann, |
daß man aliphatische bzw. hydroaroanatis@che |
Hydroxylverbindungen, die Beine lipopMe |
Gruppe im Molekülenthalten, mit reaktions- |
fähig-en Halogenketonen umsetzt, in dem ge- |
bildeten Äther die Ketogruppe zur sekundären |
,Alkoho1grupp@e reduziert -und diese meine |
wasserlöslich machende Gruppe umwandelt. |
Unter lipo:philer Gruppe sind insbesondere |
höhere aliphatische Reste mit mindestens |
6 C-Atomen, die @gegebenenfalls durch Sauer- |
stoff, Schwefel oder Stickstoff unterbrochen |
sein können, venstanden. |
Als hydroxylgruppenhaltige Verbindungen |
kommen gemäß vorliegendem Verfahren, z. B. |
primäre, sekundäre und tertiäre gerad- und |
verzweigtkettige aliphatische Alkohole in Be- |
tracht, vornehmlich die höhermolekulaxen ali- |
phatischen Alkohole, wie .sie durch Reduktion, |
insbesondere: durch katalytische Hydrierung |
aus Fetten bzw. Wachsen pflanzlichen, tieTS- |
scheh und ,mineralischen Ursprungs erhalten |
werden können. Daneben sind solche höher- |
malekularen Alkohole verwendbar, die durch |
Oxydation organischer Stoffe, wie Mineralöle, |
Paraffinöle, Paraffin u. dgl., erhältlich sind, |
oder auch solche aliphatischen Alkohol, deren |
Kolilenwas erstoffkette synthetisch aufgebaut |
ist, wie z. B. die höhenmolekularen Alkohole |
aus der Methanolsynthese. |
FüT das vorliegende VIrfahren sind als: Aus- |
gangsmaterialien z. B. verwendbar: Hexyl- |
alkohol, Octylalkohol, Dodecylalkohol, Octa- |
decylalkohol, Docosylalkohol, Montanylalko- |
hol u. dgl., ferner ungesättigte und-hydro:xyl- |
gruppenhaltige Alkohole, wie Leinöl-, Halzöl- |
und Ricinus:ölalkohol, ferner Alkohole, die |
Heteroatomeenthalten, Wie Batyl- und Sela- |
ehylalkohol, oder synthetische Produkte die- |
ser Art, wie Do,decylglykoläther, Tetradecyl- |
thioglycerinäther, N-oxyalkylierte höhere ali- |
phatische bzw. cycloaliphatIsche Amine. Man kann diese Alkohole
für isich oder in Mischung miteinander anwenden, und zwar vernehmlich in Form solcher
Mischungen, ,vife sie bei der Reduktion ihrer natürlich vorkommenden Ausgangsstoffe;
z. B. des Kokos- und Pa.lmkern.-.öls, des Spiermöls und anderer Seefiieröle, erhalten
werden.
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Als cycloialiphatische Alkohole kommen. für das vorliegende Verfahren
hauptsächlich die durch katalytische Hydrierung aus natürlichen Harzen und Harzsäuren
gewonnenen Harzalkohole in Betracht, wie z. B. der Kolophonium-, Dammar oder Kopalharzalkohol,
ferner die durch katalytische Hydrierung der Naphthensäuren .gewonnenen Naphthenalkohole.
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Sowohl die aliphatischen als auch die cycloaliphatischen Alkohole
können auch andere bekannte Atome,oder Atomgruppen ,enthalten, wie Halogen, Sauerstoff,
Schwefel oder Stickstoff -bzw. .deren bekannte Kombinationen.
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Die reaktionsfähigenHalagenketone, welche erfindungsgemäß mit den
aliphatischen oder cycloaliphatischen Hydroxylverbindungen umgesetzt werden ;sollen,
verhält man nach ran sich bekannten Methoden am einfachsten durch direkte Einwirkung
der Halogene - auf die Ketone. Als Ausgangsmaterialien dieser Art für das vorliegende
Verfahren sind z. B. Chloraceton, Bromaceton, Brommethyläthylketon, w-Chl.oracetophenon,'
w-Chlor-x-propiophenon, o#-Chloiracetylnap@bthalin u. dgl. zu nennen.
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Die Umsetzung der Ha1ogenketone mit den Hydroxylverbindungen erfolgt
nach an, sich bekannten Methoden in der Weise, daß mann Metallverbindungen, insbesondere
Alkali- bzw. Emdalkalimetallverbindungen der Hydroxylverbindungen mit den Halogenketomen,
erforderlichenfalls in Gegenwart von. Lösungsmitteln, unter Erwärmen zur Umsietzung
bringt und die erhaltenen Kondensationsprodukte in üblichem Weisse von den gebildeten
Metallhalogeniden abtrennt: Die ketongruppenhaltigen Kondensationsprodukte werden
im Anschluß daran,der Reduktion unterworfen, wobei, die Ketongruppe in eine sekundäre
Alkoholgruppe umgewandelt .wird. Man bedient sich bei .dieser Reduktion an sich
bekannter Methoden, srnsbes,öndere der katalytischen. Hydrierung in Gegenwart von
Hydrierungskatalysatozen, wie Kupfer oder Nickel. Die katalytische Hydrierung wird
bei erhöhter Temperatur, für gewöhnlich bei Temperaturen über 8o° C, und unter Druck
ausgeführt.
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Die auf diesem Wege erhaltenen sekundären Alkohole werden nunmehr
an der Hydroxylgruppe einer Behandlung mit solchen Mitteln unterworfen,, die das
GesamtmoIekül wasserlöslich zu machen vermögen. Man kann z. B. Sulfonsäuregruppen,
Schwefelsäureestergruppen, Tiosch-,,vefelsäureestergruppen, Phosphorsäureestergruppen,
Carboxylgruppen, Polyoxy- und/oder Polyäthergrupp-en u. dgl. .einführen. Dabei bedient
man sich ran sich bekannter Methoiden, z. B. der Behandlung mit Sulfonierungsmwtteln,
wie z. B. Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure u. dgl., ,oder der Veresterung mit anderen
geeigneten mehrbasischen Mineralsäuren, der Behandlung ,mit einem oder mehreren
Mol von Alkylenoxyden, wie z. B. Äthylenoxyd, mehrwertigen Alkoholen, wie z. B.
Glycerin, Zukkeirn usw., Ätheralkoholen, wie z. B. Polyglykol, Polyglycerin, u.
dgl., der Veresterung bzw. Verätherung mit mehrbasischen Carbolnsäuren, wie Oxalsäure,
Adipinsäure, Sulfaphthalsäure usw., Moder mit einbaäischen oder mehrbasischen, Oxygruppen
enthaltenden.f;arbonsäunen oder auch der Veresterung mit Halogencarbonsäuren unter
nachfolgendem Ersatz ,des oder der Halogenatome durch wasserlöslich machende Gruppen,
-wie die -S 03 H-, -S S 03 H-, quaterrnäre Ammonium-oder Betaingruppe. Unter Umständen
kann man auch diese Maßnahmen. in an sich bekannter Weise kombinieren, indem man
z. B. zunächst eine Behandlung mit Äthylenoxyd vornimmt und im Anschluß daran an
der gebildeten Oxyäthergruppe sulfoniert.
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Die ,gemäß vorliegendem Verfahren erhaltene: Stoffe besitzen oberflächenaktive
Eigenschaften und sind in der Technik, z. B. in der Waschmittel-, Textil-, Leder-,
Rauchwaren.-, Papierindustrie u. dgl., mit Vorteil als Netz-, Wasch-, Reinigungs-,
Eimulgier- und Dispergermitttel. venvwendbar.
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Beispiele i. 2o8 Gewichtsteile Natriumlaury@aOkoholat (aus Laurylalkoha1
mit Hilfe von Na O H, Na N H2 oder Na-Metall in üblicher Weise hergestellt) und
92 Gewichtsbeile Chloraceton werden . zweckmäßig- in Gegenwart eines Verdünnungsmittels,
wie Xylol, unter gutem Rühren ,mehrere Stunden auf dem Wasserbad behandelt, wobei
unter Abscheidung von Natriumchloxid das Lauroxya-oeton.,entsteht. Dieses Keton.wird
.nach der Aufarbeitung der Wasserstoffbehandlung bei etwa ioo° C und etwa 5o atü
in Gegeawaxt eines Nickelkatelysators unterworfen, wobei das Keton zu den: entsprechenden
sekundären Alkohol der Formel C H3-C H (0'H) -C H2-O-C12 H25 reduziert wird. i22
Gewichtsteile dieses Alkohols werden in 4.5o Gewichtsbeilen Äther oder ßß-Dichlordiäthyläthex
gelöst und unter Kühlen. mit 6o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure sulfoniert. Nach
dem Neutralisieren mit Na.-trümlaugeerhält man durch Aufarbeiten das
Natriumsalz des Sulfonierungsproduktes, wel- |
elies wasserlöslich ist und in wäßriiger Lösung |
seifenartige Eigenschaften zeigt. |
An Stelle des Natriumlaurylalkoholats kann |
man im vorliegenden Beispiel auch entspre- |
chende Mengen des Natriumalkoholats aus |
deni Gemisch der Ko@kosölfettalkohole oder |
der Spermölfettalkohole-als Ausgangsmaterial |
verwenden; die Sulfornierung kann u_. a. auch |
mit Hilfe der Anlagerungspro,dukte von S 0g |
an Tertiärbasen, wie Pyridin, erfolgen. |
Die Überführung ,das nach voirliegendein |
Beispiel erhaltenen sekundären Alkohols- in |
eine wasiserlösliche Verbindung kann auch in |
der Weise geschehen, daß man 122 Gewichts- |
-teile des Alkohols im Autoklaven unter Rüh- |
ren und unter Zusatz von i % Ätznatron mit |
3oo Gewichtsteilen Äthylenoxyd behandelt, wo- |
bei .man bei etwa 125' C .se lapge erhitzt, bis |
kein, wesentlicher Druck mehr voirhanden ist. |
Das erhaltene Kondensationsprodukt stellt |
eine viskose Masse dar und ist wasserlöslich. |
2. 2q.5 Gewichtsteile .das in bekannter Weise |
aus Natrium und P@erhydro-¢-siec.-oictylphenol |
hergestellten Alkoholau werden mit io6 Ge- |
wichtsteilen Chlorbutanon: (2), wie im Bei- |
spiel i beschrieben, erlätzt, bis die Abschei- |
dung von Natriumchlorid beendet ist. Das bei. |
der Aufarbeitung erhältliche Octylcyclohexyl- |
oxybutanon liefert bei dee katalytischen Hy- |
drierung den entsprechenden sekundären Alkohol, welcher bei -der Sulfuri:erung mit
der Hälfte .seines Gewichtes Chlorsulrfons.äure bei 3o bis 40'C ein wasserlösliches
Produkt ergibt, das nach der in üblicher Weise erfolgten Aufarbeitung und der Neutralisation
mit Natronlauge, Ammoniak oder organische. Basen ein ausgezeichnetes Netz-, Wasch-
und DispergiermÜteldarstellt.