-
Pastenförmiges Handreinigungsmittel Für viele Berufsgruppen, wie z.
B. Arbeiter in Maschinen und Autoreparaturwerkstätten, Monteure, Schlosser, ist
es eine dringende Notwendigkeit, ein Handreinigungsmittel zur Verfügung zu haben,
das nur mit Hilfe von Wasser selbst Harze, Teer, Schmieröle u. dgl. restlos entfemt.
-
Es ist bekannt, zur Reinigung stark beschmutzter Hände Seifen herzustellen,
die Sand oder sonstige unlösliche, nur mechanisch reinigend wirkende Bestandteile
enthalten. Ferner hat man Seifen flüchtige organische Lösungsmittel, wile z. B.
Benzin, Petroleum, Terpentinöl, einverleibt, um ihre Waschkraft zu steigern.
-
Es sind auch bereits pastenförmige Hautreinigungsmittel bekannt,
die aus gegebenenfalls einen Glycerinzusatz enthaltenden festen pulverförmigen Substanzen
und organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff,
besteigen. Es gibt auch Reinigungspasten, die ohne Anwendung organischer Lösungsmittel
nur mechanisch wirken, wie z. B. ein Gemisch von Casein mit Sägespänen, Papierfasern
u. dgl., das durch Zusatz von Alkohol zu einer knetbaren Masse verarbeitet ist.
Fehler werden verseifbare Wachsarten mit Kautschukmilch in Pastenform gebracht.
Man hat auch eine durch vollständiges Aufschließen von Stärke in der Hitze unter
Zusatz von Alkali und Trinatriumphosphat hergestellte wäßrige Stärkegallerte, der
Sägespäne, Bimsmehl o.dgl. einverleibt werden, als Hautreinigungsmittel empfohlen.
-
Alle diese Reinigungsmittel weisen aber erhebliche Mängel auf, da
bei ihrem Glebrauch die Schmutzstoffe, mie z. B. Schmieröle, Harze, Teer u. dgl..,
überhaupt nicht restlos cntfernt werden oder aber die Haut stark angegriffen wird.
-
Es wurde gefunden., daß die genannten Nachteile bei Anwendung von
solchen Handreinigungsmitteln wirksam vermieden werden, die aus einem Gemisch von
gegebenenfalls teilweise sulfonierten und neutralisierten Verbindungen der allgemeinen
Formel R-X-(CH2-CH2-O)n-CH2-CH2-OH, worin R einen aliphatischen Rest mit mindestens
8 C-Atomen oder einen cycloaliphatischen oder aromatischen Rest mit wenigstens einer
nicht weniger als 3 C-Atome enthalten-
den Seitenkette, X = - U -, -NH-, |
-N-, -COO- oder -CON- und n die |
Zahlen 4 bis 20 bedeutet und übergeordneten Mengen von Reibmitteln. wie z. B. Quarzmehl,
Bimsmehl, Kaolin, Bentonit, Marmormehl u. dgl., bestehen.
-
Die Verbin dun gen der allgemeinen Formel R-X-(CH2-CH2-O)n-CH2-CH2-OH
sind an sich bekannt. Sie werden gewonnen durch Anlagerung von Äthylenoxyd an höhermolekulate
Verbindungen mit beweglichen Wasserstoffatomen, wie insbesondere primäre und sekundire
Fettalkohole, z. B. Dodecylalkohol, fi-Hexyloctylalkohol die den K-okosfettsäuren
entsprechenden Alkohole, ferner an Amine, wie Oleylmethylamin, Oxäthyldodecylamin,
Dicyclohexylamin, Carbon säuren, z. B.
-
Palmkernfettsäuren, Carbonsäureamide, z. B.
-
Palmitinsäureäthanolamid, sowie an Verb indungen von der Art des Diisobutylkresols
u. dgl. Diese Anlagerungsprodukte können auch noch teilweise sulfoniert werden,
Zweckmäßig wird der Wirkungsgrad der erfindungsgemäßen Handreinigungsmittel noch
durch den Zusatz von Netzmitteln oder die Schaumkraft erhöhenden bzw. verbessernden
Stoffen, wie insbesondere höhere Fettalkoholsulfonate, ferner die ester- oder säureamidartigen
Kondensationsprodukte aus höheren Fettsäuren und Oxy- oder Aminoalkylsulfonsäuren
biw. -carbonsäuren, gesteigert. Als weitere Zusatzstoffe kommen schleimbildende
Körper, wie z. B. Tragant, Agar-Agar, wasser lösliche Cellulosederixate sowie Riechstoffe
in Frage.
-
Außerdem ist es vorteilhaft, der neuen Handreinigungspaste hygroskopische
Stoffe, wie insbesondere Glycerin, Polyglycerin oder Chlorcalcium, zuzufügen, die
die pasteniörmige Konsistenz giinstig beeinflussen, Überfettungsmittel, wie Wollfett,
und Haut pflegemittel, wie Kräuterextrakte, organische Säuren, können einverleibt
werden, ferner bei Abwesenheit von Säuren auch bekannte, die Reinigungswirkung erhöhende
Stoffe, wie Soda oder Trinatriumphosphat.
-
Die Herstellung dieser Handreinigungsmittel ist sehr einfach. Man
kann im allgemeinen so verfahren, daß man in einem Knetapparat die zur Herstellung
zu verwendenden Bestandteile innig vermischt.
-
Das n-eue pastenförmige Handreinigungsmittel eignet sich in hervorragendem
Maße zur Reinigung selbst stark beschmutzter Hände unter größter Schonung der Haut.
So werden z. B. verharzte Öle, die sich bekanntlich durch die üblichen Seifen von
der Haut nicht entfernen lassen, durch das Handreinigungsmittel leicht und rillensauber
entfernt.
-
Ausführungsbeispiele 1. 7 Gewichtsteile eines teilweise sulfonierten
und neutralisierten Anlagerungsproduktes von 6 Mol Äthylenoxyd und 7 Gewichtsteile
eines unsulfonierten Anlagerungsproduktes von i 2 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines
primären Fettalkoholgemisches mit 12 bis IS Kohlenstoffatomen, wie es z. B. durch
Reduktion von Kokosöl gewonnen wird, 10 Gewichtsteile des Natriumsalzes des Sulfonicrungsproduktes
des Laurylalkohols, 1 1 Gewichtsteile Glycerin und 65 Gewichtsteile Quarzmehl extrafeia
werden in einem Kneter innig miteinander vermischt. Man erhält eine Handreinigungspaste,
die infolge ihrer neutralen Reaktion auch zum Reinigen von Abschürfungen, kleine
Wunden u. dgl. aufweisenden Händen zu verwenden ist.
-
2. 3 Gewichtsteile eines teilweise sulfonierten und neutralisierten
Anlagerungsproduktes und 3 Gewichtsteile eines unsulfonierten Anlagerungsproduktes
von 6 bis 12 Mol Äthylenoxyd an i Mol eines sekundären Fettalkoholgemisches mit
rI bis 17 KOhlenstoffatomen, wie es z. B. durch Ketonisierung eines Säuregemisches
von C6 bis C9 und anschließender Reduktion erhalten wird. 6 Gewichtsteile eines
sekundären Fettalkoholsulfonats mit 11 bis 17 Kohlenstoffatomen, S Gewichtsteile
Polyglycerin 20 Gewichtsteile Kaolin und 6o Gewichtsteile Quarzmehl extrafein werden
zu einem p as tenförmigen Han dreilligungsmittel vermischt.
-
3. 10 Gewichtsteile eines Umsetzungserzeugnisses von 20 Mol Äthylenoxyd
auf t Mol Oleylamin, 5 Gewichtsteile eines sekundären l'ettalkoholsulfonats mit
ii bis 17 Kohlenstoffatomen, 10 Gewichtsteile Polyglycerin, 75 Gewichtsteile Bimsmehl
lein.
-
4, 3 Gewichtsteile eines Einwirkungsproduktes von Äthylenoxyd auf
Kokosölfettsäureamide, 6 Gewichtsteile eines sekundären Fettalkoholsulfonats
mit
11 bis 17 Kohlenstoffatomen, 10 Gewichtsteile Polyglycerin, 5 Gewichtsteile calcinierte
Soda, 10 Gewichtsteile Kaolin, 66 Gewichtsteile Quarzmehl extrafein.
-
5. 3 Gewichtsteile eines teilweise sulfonierten und neutralisierten
Anlagerungsproduktes von etwa 4 Mol Äthyienoxyd und 3 Gewichtsteile eines unsulfonierten
Anlagerungsproduktes von 8 Mol Äthyienoxyd an I Mol eines gemäß Beispiel 2 hergestellten
sekundären Fettalkohol gemisches mit 11 bis 17 Kohlenstoffatomen, 6 Gewichtsteiie
eines sekundären Fettalkoholsulfonats mit 11 bis 17 Kohlenstoffatomen, 8 Gewichtsteile
Polyglycerin, 4 Gewichtsteile Soda calciniert, 10 Gewichtsteile einer 2%igen wäßrigen
Lösung des Natriumsalzes der Celluloseäthercarbonsäure, 12 Gewichtsteile Kaolin,
54 Gewichtstelle Quarzmehl extrafein.
-
6. 6 Gewichtsteile eines Anlagerungspro duktes von 12 bis 24 Mol
Äthylenoxyd an 1 Mol eines gemäß Beispiel 2 hergestellten sekundären Fettalkoholgemisches
mit II bis I7 Kohlenstoffatomen, 6 Gewichtsteile eines sekundären Fettalkoholsulfonats
mit 1 1 bis 17 Kohlenstoffatomen, 4 Gewichtsteile Calciumchlorid, 13 Gewichtsteile
einer 2%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes der Celluloseäthercarbonsäure, 15
Gewichtsteile Bimsmehl, 56 Gewichtsteile Quarzmehl extrafein.