DE621758C - Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf Wolle - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf Wolle

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DE621758C
DE621758C DEI47129D DEI0047129D DE621758C DE 621758 C DE621758 C DE 621758C DE I47129 D DEI47129 D DE I47129D DE I0047129 D DEI0047129 D DE I0047129D DE 621758 C DE621758 C DE 621758C
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Germany
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wool
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water
sodium
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DEI47129D
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Inventor
Dr Werner Kirst
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/14Wool
    • D06P3/22Preparing azo dyes on the fibre

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf Wolle . Es ist bekannt, echte Färbungen auf Wolle durch Behandeln der Faser mit der alkalischen Lösung einer Kupplungskomponente und nachfolgendes Entwickeln des Farbstoffs durch Kuppeln mit einer Diazoverbindung herzustellen. Diese Verfahren haben sich indes bisher nur in untergeordnetem Maße in die Praxis einführen lassen, da ein wesentlicher Nachteil darin besteht, daß die Diazoverbindungen mit der Wollfaser selbst reagieren und gelbe bis braune Färbungen liefern, die durch Spülen, Säuern oder Seifen nur unvollständig von der Faser entfernt werden können.
  • Die Intensität dieser Wollkupplungen ist abhängig von der Vorbehandlung der Wollfaser, der Aikalität, Temperatur und Dauer des Grundierungs- und Entwicklungsvorganges.
  • Eine genaue Einhaltung dieser Arbeitsbedingungen bereitet dem Färber größte Schwierigkeiten, und die Nebenkupplung der Wolle bedingt, daß es bisher nicht möglich war, auf Wolle neinblaue, neinschwarze und grüne Färbungen in den gleichen Farbtönen wie auf Baumwolle zu erzielen.
  • Zwar wurde vorgeschlagen, die Reaktion der Diazoverbindung mit der Wollfaser dadurch zurückzudrängen, daß man zur Entwicklung der Färbung stark essigsaure Diazobäder verwendet (Melliands Textilberichte, Band 9, 1928, SSeite 585). Jedoch bietet dieses Verfahren nur bei stark kuppelnden Diazoverbindungen Vorteile, während bei schwach kuppelnden Verbindungen auch die Kupplung der Azokomponente beeinträchtigt wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Eigenkupplung der Wolle größtenteils dadurch aufgehoben werden kann, daß man die Färbungen einer Nachbehandlung mit Reduktionsmitteln, vorteilhaft in der Hitze, unterwirft. Hierbei können beliebige Reduktionsmittel, soweit sie nicht mit der Wollfaser reagieren, Verwendung finden, beispielsweise Formaldehydsulfoxylate,;Hydrosulfitpräparabe, Zinnchlorür in Gegenwart von Säuren.
  • Die Reduktion wird je nach Art des zur Verwendung gelangenden Reduktionsmittels in saurem, neutralem bis schwach alkalischem Bade und bei wechselnden Temperaturen vorgenommen. Benutzt man beispielsweise das Zinksalz des Fo:rmaldehydsulfoxylats, so kann.man kochend in schwefelsaurer Lösung arbeiten. Bei Verwendung von Natriumhydrosulfit wird man die Reduktion vorteilhaft in ammoniakalischer Lösung bei Temperaturen von etwa 6o° C vornehmen und erforderlichenfalls eine kochende Nachbehandlung mit Säuren folgen lassen, um die bei Azafarbstoffen erwünschte Vergrößerung der Korngröße in der Faser und den damit häufig erzielbaren Farbtonumschlag zu erhalten. Arbeitet man mit Zinksalz, so kann die Reduktion kochend in essigsaurer Lösung vorgenommen werden. Zusätze von Schutzkolloiden und Dispersionsmitteln, z. B. Ölsäureester des Methyltaurins, zum Reduktionsbad können den Ausfall der Färbung begünstigen.
  • Als Kupplungskomponenten kommen beispielsweise in Betracht: 2, 3-Oxynaphthoesäurearylide, 2 - Oxyca.rbazol-3-earbonsäurearylide, o-Oxycarbonsäurearylide höherer Ringsysteme, wie z. B. des Anthracens, Naphthocarbazols, ferner Acetessigsäurearylide, Bi.sacethoaeetylarylendiamine, Terephthaloylbisessigsäuredia.rylide, Bienzoylessigsäurearylide.
  • Außer natürlicher Wolle kann für das vorliegende Verfahren auch schwach chlorierte oder mit sauerstoffabgebenden Mitteln vorbehandelte Wolle verwendet werden. Beispiele 5o g mit Wasserstoffsuperoxyd gebleichte Wolle werden während etwa 112 Stunde in den in den Beispielen unter a angegebenen Grundierungsbädern behandelt, durch Schleudern oder Abquetschen entwässert und in den unter b beschriebenen Färbebädern ausgefärbt. - Dann wird gespült, kochend mit i bis 2 °% neutralem Zinksalz des Formaldehydsulfoxylats und 2 % Schwefelsäure etwa 2o Minuten nachbehandelt, gegebenenfalls unter Zusatz des Ölsäureesters des 1VIethyltaurins bei etwa 35° C gespült, fertiggespült und getrocknet.
  • i. a) Grundierung: 0,5 g 2'; 3'-Oxynaphthoylaminobenzol werden mit i ccm Alkohol, 0,25 ccm Natronlauge 34° B6 und 0,5 ccm Wasser gelöst. Diese Lösung wird in ein Bad, das -5 ccm Natrontürkischrotöl 5oprozentig, 4 ccm Natronlauge 3¢° B6 auf 85o ccm Wasser von 30° enthält, eingegossen.
  • Während des Grundierungsvorganges werden i5o ccm 2oprozentige Natriumchlorid Lösung in Teilen zugegeben.
  • b) Färbebad: 2,79 i-Amino-2, 5-dimethoxy-4-benzoylaminobenzol werden mit 3,I ccm Salzsäure 2o0 Be und 0,72 g Natriumnitrit diazotiert. Das Bad wird mit etwa 2 g Natriumacetat abgestumpft und mit Wasser auf i ooo ccm eingestellt.
  • Die erhaltene graue bis schwarze Färbung wird durch die beschriebene Nachbehandlung mit Schwefelsäure und neutralem Zinksalz des Formaldehydsulfoxylats in ein rotstichiges Blau übergeführt.
  • 2. a) Grundierung: i g i-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methylq-chlorbenzol werden in - 2 ccm Alkohol, 0,5 ccm Natronlauge 34° B6 und i ccm Wasser gelöst. Diese Lösung wird in eine Lösung von 5 ccm Natrontürkischrotöl 5oprozentig, 4 ccm Natronlauge 34 B6 in 850 ccm Wasser von 30' eingetragen.
  • Während des Grundierungsvorganges fügt man 150 ccm 2oprozentige Natriumchloridlösung zu.
  • b) Färbebad: 47 g salzsaures i Amino-2-methyl-4-chlorbenzol werden mit 2,1 ccm Salzsäure 2o° Be und 0,7.29 Nafriumnitrit diazotiert. Die Lösung wird dann mit 2 g Natriumacetat abgestumpft und auf i ooo ccm eingestellt.
  • Die erhaltene Scharlachfärbung geht bei der oben beschriebenen Nachbehandlung mit Schwefelsäure und neutralem Zinksalz des Formaldehydsulfoxyiats in ein blaustichiges Rot über.
  • 3. a) Grundierung: i g 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methoxybenzol werden in 2 ccm Alkohol, 0,5 ccm Natronlauge 34'B8 und i ccm Wasser gelöst. Diese Lösung wird in eine Lösung von 5 ccm Natrontürkischrotöl 5oprozentig und 4 ccm Natronlauge 34° B6 in 85o ccm Wasser von 30' C eingetragen.
  • Während des Grundierungsvorgangesfügt man i5o ccm 2oprozentige Natriumchloridlösung zu.
  • b) Färbebad: io g eines etwa 2oprozentigen Diazoniumsalzes des i-Amino-2-methoxy-4-nitrobenzols werden mit 2 ccm Essigsäure .5o01, angeteigt und mit Wasser auf iooo cem eingestellt.
  • Die erhaltene gelbstichige Scharlachfärbung wird durch Behandeln mit Schwefelsäure und neutralem Zinksalz des Formaldehydsulfoxylats in der oben beschriebenen Weise in den normalen, etwas blaustichigen Farbton übergeführt.
  • 4. a) Grundierung: i g i-(2'-Oxycarbazol-3'-carboylamino)-4-chlorbenzol werden mit 5 ccm Türkischrotöl 5oprozentig und 7 ccm Natronlauge 34° B6 kochend gelöst und mit kaltem Wasser auf 850 ccm eingestellt.
  • Während des Grundierungsvorganges werden 150 ccm . 2oprozentige Natriumchloridlösung zugegeben.
  • b) Färbebad: 1,7 g salzsaures i-Amino-2-methyl-3-chlorbenzöl werden mit 2, i. ccm Salzsäure 2o0 B6 und 0,72 g Natriumnitrit diazotiert. Nach Abstumpfen mit etwa 2 g Natriumacetat stellt man. mit Wasser auf iooo ccm ein.
  • Die erhaltene Braunfärbung geht bei kochender Nachbehandlung mit Schwefelsäure und neutralem Zinksalz des Formaldehydsulfoxylats in den auf Baumwolle erhältlichen Braunton über. 5. a) Grundierung: 2 g 4, 4'-Diacetoacetylamino-3, 3'-dimethyldiph.enyl werden in 5 ccm Türkischrotöl 5oprozentig und 4 ccm Natronlauge 34° B6 in heißem Wasser gelöst und auf 85ö c= eingestellt. .
  • Während. des Grundierungsvorganges werden z 5o ccm I\Tatriumchloridlösung 2oprozentig zugegeben.
  • b) Färbebad: 9,2 g eines 2oprozentigen Diazoniumchlorzinkdoppelsalzes des 2, 5-Dichlor-i-aminobenzols werden mit 4 ccm Essigsäure 5oprozentig angeteigt und in iooo ccm Wasser gelöst.
  • Die erhaltene rötlichgelbe Färbung wird durch die kochende Nachbehandlung mit Schwefelsäure und neutralem Zinksalz des Formaldehydsulfoxylats in einen reineren Farbton übergeführt.
  • 6. Die nach Beispiel i ohne Nachbehandlung erhältliche graue bis schwarze Färbung wird während 1/2 Stunde bei 6o° C in 2 Liter Wasser, enthaltend 4 ccm 25prozentige Ammoniaklösung, 3 g Hydrosulfit und i g Ölsäureestier des Methyltaurins, eingelegt, dann gespült und io Minuten in eine kochende Lösung von 4 ccm konzentrierter Schwefelsäure und i g Ölsäureester des Methyltaurins je Liter Wasser eingelegt. Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine rotstichigblaue Färbung.
  • 7. Die nach Beispiel i ohne Nachbehandlung erhältliche graue bis schwarze Färbung wird während 3 Stunden bei 40° C in eine Lösung von 6 g Natriumhydrosulfit in 2 Liter Wasser eingelegt. Darauf wird gespült, kochend mit 2 °/o Schwefelsäure abgesäuert und nochmals gespült. Man erhält ein rotstichiges Blau.
  • B. Die nach Beispiel i erhältliche graue bis schwarze Färbung wird 1/2 Stunde kochend mit einer Lösung von 2 g Zinnchlorür und 4 ccm Essigsäure 5oprozentig in 2 Liter Wasser behandelt. Man spült und erhält ein rotstichiges Blau.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf Wolle durch Grundieren der Wolle mit alkalischen Lösungen der Alkalisalze von o,- Oxyarylcarbonsäurearyliden oder von ß-Ketocarbonsäurearyliden und nachfolgendes Entwickeln der Farbstoffe durch Kuppeln mit Diazo.-, Tetrazo- oder Diazoazoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Färbungen einer Nachbehandlung mit Reduktionsmitteln, zweckmäßig in der Hitze, unterwirft.
DEI47129D 1933-05-07 1933-05-07 Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen auf Wolle Expired DE621758C (de)

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