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Parallelogramm-Zeichenvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine
Parallelogramm-Zeichenvorrichtung und hat die Vereinigung dieser bekannten Zeichenvorrichtung
mit einem üblichen Polarplanimeter zum Gegenstand, die insbesondere darin besteht,
daß mit den den Zeichenkopf tragenden Führungsarmen das Meßwerk des Polarplanimeters
verbunden ist.
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Bisher war es nötig, bei Flächenbestimmunken, wie sie beispielsweise
für die Gewichtsberechnung von Bau- und Maschinenteilen erforderlich sind, das Zeichenblatt
abzuspannen, auf eine waagerechte Unterlage zu bringen und schließlich die Flächenmessung
mittels einer besonderen Meßvorrichtung durchzuführen. Dieser Vorgang wird als sehr
umständlich und zeitraubend empfunden, weil derartige Flächenbestimmungen schon
im Entwicklungszustand der Bauteile nötig werden und dadurch ein wiederholtes Auf-
und Abspannen des betreffenden Zeichenblattes bzw. ein wiederholtes Aufsetzen der
Meßvorrichtung unvermeidlich ist. Der Gegenstand der Erfindung soll es nun ermöglichen,
solche Flächenbestimmungen auf jedem Reißbrett, also insbesondere auch auf stehenden
oder schräg geneigten Reißbrettern unmittelbar mittels der Zeichenvorrichtung vorzunehmen.
Zu diesem Zweck wird das Meßwerk eines Polarplanimeters an den mit dem Zeichenkopf
verbundenen Führungsarmen der Zeichenvorrichtung drehbeweglich gelagert, um durch
einen einfachen Handgriff in die Betriebsstellung gebracht zu werden. Da der Zeichenkopf
genau parallel geführt ist, kann jeder beliebige Punkt desselben oder der mit ihm
verbundenen Zeichenwinkel als Ausgangspunkt für das Umfahren des Flächenumrisses
gewählt werden. Dies hat den Vorteil, daß alle zu messenden Flächen, auch die größten,
ohne Umspannen des Zeichenblattes bzw. ohne Unterbrechung des Zeichenvorganges in
einem Zug bestimmt werden können. Die Planimeterkonstante läßt sich hierbei durch
Längsverschiebung des Meßwerkes an den Führungsarmen in beliebigen Grenzen frei
wählen, so daß der Meßbereich in keinem Fall überschritten zu werden braucht.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel näher
veranschaulicht. Es zeigt: Fig. i eine Ansicht der Parallelogramm-Zeichenvorrichtung,
Fig. 2 eine Ansicht des Meßwerkes, in der Richtung R gesehen, Fig.3 einen Schnitt
des Meßwerkes nach der Linie III-III in Fig. 2.
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Die Parallelogramm-Zeichenvorrichtung besteht aus zwei hintereinandergeschalteten
Parallelführungsarmen i, i' und 2, 2'. Die Dreharme i, i' sind einerseits mit dein
Ankerbock 3 und anderseits mit dem Führungsring d. durch je ein Gelenk verbunden.
Die. Schubarme _#, 2' sind einerseits mit dem Ring .4 und anderseits mit dem Zeichenkopf
5 durch je ein Gelenk verbunden. Der Zeichenkopf 5 trägt die mit einer Maßteilung
versehenen Zeichenwinkel 6, die um den Mittelpunkt 111
des Zeichenkopfes
5 gemeinsam verstellt werden können. Am Schubarm 2 ist das Meßwerk eines Polarplanimeters
mittels einer Hülse 7 angeordnet. Die Hülse 7 trägt unter Vermittlung kurzer Arme
8 die Augenlager 9, i o für die Meßwelle i i. Mit der Meßwelle i i ist in bekannter
Weise das Laufrad 12 und über einen Winkeltrieb 13 die Zählscheibe 1.4 verbunden.
Mit dem Lager io ist die Noniusscheibe 15 verbunden, deren Maßteilung' jener des
Laufrades 12 gleichgestellt ist. Die Hülse 7 ist sowohl drehbar .als auch längsverschiebbar
am Schubarm :2 und mittels einer Schnappvorrichtung feststellbar angeordnet. Letztere
besteht aus einem kegelförmigen Zapfen 16, der unter der Einwirkung einer vorgespannten
Feder 17 in die Bohrung 18 des Armes 2 gedrückt wird. Der Zapfen 16 ist mittels
eines Knopfes i9 gegen die Federspannung luftbar. In der Betriebsstellung rollt
und gleitet das Rad 12 auf der Zeichenfläche 2o. Die Bohrungen 18 sind in bestimmten
Abständen am Schubarm 2 verteilt.
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Zur Vornahme der Messung setzt man beispielsweise den Nullpunkt der
Maßteilung eines Zeichenwinkels 6 an den Ausgangspunkt o des Flächenumrisses K und
umfährt letzteren in irgendeiner Richtung. Die Hand ruht hierbei unter leichtem
Druck auf dem Zeichenkopf 5, um das Rad 12 zur Bewegung zu nötigen. Die Ablesung
erfolgt hiernach in bekannter Weise auf der Zählscheibe 1.4 und der Maßteilung des
Rades 12. Die Größe der Fläche ergibt sich aus dem Unterschied zwischen den vor
und nach dem Umfahren des Kurvenzuges K abgelesenen Zahlenwerten nach Multiplikation
mit einer Konstanten. Diese Konstante ist zweckmäßig neben den Bohrungen 18 am Arm
= eingraviert. Ist die Messung beendet, so wird der Zapfen 16 der Schnappvorrichtung
mittels des Knopfes i9 gelüftet und das Meßwerk um den Winkel x nach oben umgelegt,
also außer Betrieb gesetzt, um die weitere Zeichenarbeit nicht zu behindern. Ist
bei einer größeren Flächenmessung ein größerer Maßstab erforderlich, so wird das
Meßwerk längs des Armes 2 gegen den Ring 4 hin verschoben und erst an dieser Stelle
in die Betriebsstellung gebracht. Hierbei ist natürlich darauf zu achten, daß das
Rad i2 immer auf der Zeichenfläche 2o läuft. Die Zeichenwinkel 6 werden zweckmäßig
aus einem durchsichtigen Werkstoff hergestellt, um ein Umfahren des Flächenumrisses
K nach beiden Richtungen zu ermöglichen.
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Die Erfindung ist nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
Das Meßwerk kann statt mit einem Arm auch mit beiden Armen 2, 2' unter Vermittlung
einer Koppelstange verbunden werden, die naturgemäß so angelenkt sein muß, daß die
Parallelführung nicht behindert wird. Das Meßwerk kann an dem Arm 2 federnd angeordnet
sein, um den Auflagedruck des Rades 12 auf der Zeichenfläche 2o möglichst konstant
zu halten und das Rad 12 auf diese Weise zu schonen. An Stelle der gezeigten Schnappvorrichtung
kann jede andere verwendet werden. Naturgemäß fallen noch andere Ausführungen des
Meßwerkes oder der Zeichenvorrichtung in den Rahmen der Erfindung, sofern diese
Teile in ebenso sinnvoller Weise zu einer vollwertigen Vorrichtung vereinigt sind.