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Vorrichtung zum Feststellen der an Maschinenteilen auftretenden größten
Längenänderungen Zur Feststellung der Sicherheit von Konstruktionsteilen im Betriebe
wurden bisher Dehnungsmessungen angestellt, bei denen die Dehnungen wechselnder
Größe. fortlaufend in jedem Augenblick aufgezeichnet wurden.
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Hierzu ist ein Registrienverk notwendig, daß so schnell abläuft, daß
die Dehnungsänderungen in der Aufzeichnung noch unterschieden werden können. Ein
solches Registrierwerli muß einen Motor oder eine sonstige Craft-' quelle besitzen,
um arbeiten zu können. Dadurch, daß das Material, auf dem die inderungen aufgezeichnet
werden, ständig hewegt werden muß, ist umfangreiches Registriermaterial notwendig.
Benutzt man beispielsweise eine Trommel man man kann dann von unendlicher Registrierlänge
sprechen -, so ist es möglich, daß sich die einzelnen Registriervorgänge überdecken
und eine Auswertung der Messung nicht mehr möglich ist.
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In den Fällen, in denen aus der Aufzeichnung die Sicherheit der Konstruktion
nur durch Bestimmung der größten Beanspruchung während des Gesamtbetriebes festgestellt
werden soll, genügt die Feststellung der an den Maschinenteilen auftretenden größten
Längenänderungen. Bisher mußte die größte Längenänderung in mitunter sehr mühevollen
Auswertarbeiten festgestellt werden. Um diese Arbeit zu verkürzen, ist es erwünscht,
möglichst wenig Registrierlängen zu erhalten.
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Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung, die zum Feststellen der
an Maschinenteilen auftretenden größten Längenänderungen bestimmt ist und an der
in bekannter Weise zwei die Meßstrecke begrenzende auf dem zu untersuchenden Maschinenteil
aufzusetzende Meßschneiden angeordnet sind, werden die vorstehend aufgeführten Nachteile
beseitigt.
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Die Erfindung besteht darin, daß ein mit der einen Meßschneide hebelartig
verbundenes Stellglied vorgesehen ist, das den Abstand zweier in derselben Ebene
liegender, je eine Schreibspitze tragender Anzeigeorgane voneinander, der größten
auftretenden Längenänderung entsprechend, verändert.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung stehen die mit einer Rückstellfeder
versehenen Anzeigeorgane unter der Wirkung einer senkrecht zu deren Bewegungsrichtung
verschiebbaren Reibpatte.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung machen also die Anzeigeorgane
nicht alle Längenänderungen mit, sondern diese werden
lediglich
bei Vergrößerung der Längenänderung gegenüber der bisherigen Längenänderung weiterbewegt.
In der jeweils erreichten Endstellung sollen diese Anzeigeorgane liegenhleiben,
wenn nicht gegebenenfalls von aulen ein Eingriff vorgenommen wird.
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Beispielsweise Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Abb. 1 bis ii dargestellt.
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In dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 bewegt ein Stellglied a entsprechend
den auf tretenden Längenänderungen Anzeigeorgane b. die die Bewegungen des Stel]gliedes
nicht vollständig mitmachen. An den Anzeigeorganen sind Schreibstifte c angebracht,
die die Bewegungen der Anzeigeorgane auf einer Schreibfläche d aufzeichnen. Zieht
man jetzt von Hand oder mit Hilfe eines Motors oder Uhrwerks die Schreibilächen
unter den Schreibstiften c in einer beliebigen Richtung fort, so werden auch Striche
in einer anderen Richtung als derjenigen der Bewegung der Schreibstifte erzeugt
(s. die Abb. 2, 3, 4 und 5).
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Denkt man sich die Anzeigeorgane b an dem Stellglied a an]iegend
und bewegt man die Schreibfläche d in einer zur Bewegungsrichtung der Anzeigeorgane
parallelen Richtung, so werden Sullstriche erzeugt, wie dies in der Abb. 7 veranschaulicht
ist. Die Wege x1 und x geben die Wege der Schreibspitzen an.
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Wird nun die Schreibplatte d unter den Schreibspitzen bewegt, so werden
von den Ausgangspunkten A1, B1, A2, B2 Linien oder Kurven erzeugt, jc nachdem ob
die Anzeigeorgane fest stehenbleiben oder infolge der auftretenden Längenänderungen
mit Hilfe des Stellgliedes a in ihrer Stellung verändert werden. Eine Gerade o würde
einem Sullausschlag und eine Gerade l beispielsweise einem Höchstausschlag del-
Längenänderungen entsprechen.
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Die Bewegung der Schreibfläche d parallel zur Bewegungsrichtung der
Anzeigeorgane kann durch einen Anschlag wie er in der Abb. 6 gezeigt ist, begrenzt
werden. Hierbei ist es zweckmäßig, Vorrichtungen vorzuschen, mit denen die Anzeigeorgane
b wieder an das Stellglied zurückgeführt werden können.
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Diese Rückführung kann dadurch erfolgen, daß an den Anzeigeorganen
b Federn g angebracht werden, die während des Versuchs ausgeschaltet und zu beliebigen
Zeiten wieder eingeschaltet werden können (s. Abb. 7).
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Bei der Ausfiilirungsform gemäß Abb. S besitzt die Fiihrung für die
Anzeigeorgane eine bewegliche Fläche e. Nährend des Versuchs der der Messung wird
die Fläche e mit einer solchen Kraft gegen die Anzeigeorgane b gedrückt, daß die
Reibung so groß wird, daß die Anzeigeorgane wohl noch durch den mit der Längenänderung
sich bewegenden Teil a verschoben werden können. jedoch in den zu den größten Längenänderungen
gehörigen Stellumgen liegenbleiben. Es könnten auch hier Federn g angebracht sein,
die so weich sind, daß sie die Anzeigeorgane bei aufliegender Fläche e nicht in
Bewegung versetzen. Hebt man die Flächen an, so bringen die Federn g die Anzeigeorgane
b zum Anliegen an das Stellglied a.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch zum Feststellen der größten
Längenänderung hei kleinen Beanspruchungen benutzt werden. Die Längenänderungen
können dabei von verschiedenen Gebern herrühren. Eine für diesen Zweck geeignete
Meßvorrichtung ist in Abb. 9 dargestellt. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß
eine Änderung des Abstandes zwischen den Schneiden l und 2 eine Bewegung des Stellgliedes
a hervorruft und bei anliegenden Anzeigeorganen mit Hilfe der Schreibspitzen die
Aufzeichnung erfolgt. Will man für besondere Zwecke eine Vergrößerung oder Verkleinerung
der Größe der Längenänderung erreichen, so können, wie in den Abb. 10 und 11 gezeigt,
Übersetzungen eingeschaltet werden. Es können Übersetzungen zwischen die die Längenänderungen
nicht ständig mitmachenden Teile geschaltet sein, so daß auch die Übersetzungshebel
nicht sämtliche Schwankungen der Stellglieder, sondern nur die Bewegung der Anzeigeorgane
mitmachen.